MURRADWEG: die ETAPPEN von Muhr bis Bad Radkersburg
Unsere Streckenbeschreibung zu den Etappen am Murradweg: 364 Kilometer zwischen dem Lungau und der Südsteiermark – inkl. Fotos & unseren Tipps.
So schön ist der Murradweg, dass er sich eine eigene Seite für die Streckenbeschreibung verdient. Denn die Etappen am Murradweg zwischen Muhr und Bad Radkersburg geben so viele herrliche Postkartenmotive ab, dass man den Murradweg am liebsten gleich nochmals radeln möchte.
Wir sind den Murradweg vom Lungau bis in die Südsteiermark in fünf Tagen abgeradelt. Unsere Erfahrungen, die Facts zum Murradweg (Highlights, Höhenprofil, Wegbeschaffenheit, Karte) sowie Tipps für die Etappenplanung gibt’s hier zum Nachlesen: Murradweg Erfahrungsbericht
Unsere Etappen am Murradweg
Ungeachtet der „offiziellen“ Etappeneinteilung am Murradweg haben wir die Strecke von Muhr bis nach Bad Radkersburg in fünf Tagen hinter uns gebracht. Vier Tage lang sind wir davon ordentlich in die Pedale getreten – am fünften Tag war Chillen in den Auen des Unteren Murtals angesagt.
Der Einfachheit halber habe ich die Streckenbeschreibung in diesem Erfahrungsbericht anhand der „offiziellen Einteilung“ der Murradweg Etappen gegliedert (siehe hier).
Unsere Murradweg Etappen ganz konkret
- Tag 1: Muhr – Murau: 74 Kilometer, 379 Höhenmeter
- Tag 2: Murau – Knittelfeld: 71 Kilometer, 496 Höhenmeter
- Tag 3: Knittelfeld – Peggau: 94 Kilometer, 574 Höhenmeter (Variante rechts der Mur ab Frohnleiten)
- Tag 4: Peggau – Gamlitz: 72 Kilometer, 116 Höhenmeter (davon etwa 50 aufgrund des Abstechers nach Gamlitz)
- Tag 5: Gamlitz – Bad Radkersburg: 53 Kilometer, 59 Höhenmeter
Mehr zur Etappenplanung am Murradweg
Wie viele Tage man wirklich einplanen sollte, wie die Route verläuft, wann man den Murradweg fahren sollte – und wo man übernachten kann: Murradweg Erfahrungsbericht.
1. Murradweg Etappe MUHR – MURAU
Vom Salzburger Lungau bis ins Obere Murtal
Von Hintermuhr nach St. Michael
Unsere persönliche „Tour de Mur“ starten wir so weit wie möglich am offiziellen Beginn des Murradwegs. Bis zur Sticklerhütte haben wir es allerdings nicht ganz geschafft – dafür sollte man einen eigenen Tag einplanen (und dabei auch zum Mur-Ursprung spazieren). Wie man zur Sticklerhütte kommt, habe ich hier beschrieben.
Wir radeln in Hintermuhr vom Alpengasthof „Jedl“ los. Bis zur Sticklerhütte wärs nur ein kurzer Weg, aber uns zieht es bereits in die andere Richtung – hinunter nach Muhr bzw. St. Michael. Von Hintermuhr dürfen wir bis Muhr richtig hinunterdüsen – recht steil geht’s bergab in die Nationalparkgemeinde Muhr, das Tor zum Nationalpark Hohe Tauern.
Im Ort selbst radeln wir an der noch recht jungen Mur entlang. So beschaulich ist es hier, dass man für ein Foto auch problemlos links an der Straße radeln kann.
Das lieben wir am Lungau: hier steppt echt nicht der Bär! Wir werden das Stück bis Tamsweg auch gar keinen anderen Murweg-Radlern begegnen. Und die windschiefen grauen Holzstadeln sowie die wunderschönen, an den Ecken verzierten Fassaden der Häuser lieben wir sowieso. Linkerhand von uns die Niederen Tauern, rechterhand die Nockberge – was gibt es Schöneres?
Mehr zum Lungau
Den Lungau haben wir übrigens bereits „einfach so“ genossen und dabei unsere schönste Wanderung bis dato erlebt: Lungau Wochenende
Kurz vor St. Michael verlassen wir nach der Unterquerung der Tauernautobahn die kleine Straße und entscheiden uns, nicht durch den Ort zu fahren, sondern in Hangnähe durch St. Margarethen zu radeln – was uns einen wunderschönen Blick über die Heuwiesen auf St. Michael beschert.
Hier solls auch das „beste Bier“ geben – wird wohl ein Salzburger Stiegl sein. Am Murradweg werden wir das Bierquartett übrigens noch komplettieren: Murauer, Gösser und Puntigamer warten auf uns.
Von St. Michael nach Tamsweg
Den ersten einladenden Mur-Rastplatz finden wir beim Hinunterradeln vom Hang: die Mur liegt bei der „Murinsel“ (die nicht die erste entlang des Murradwegs sein wird) breit im Schotterbett, und mit einigen Bankerln und einem Kinderspielplatz qualifiziert sich das Platzerl als erster Tipp für einen Murradweg Rastplatz.
Wir bleiben auf der offiziellen Route des Murradwegs, die über Unternberg nach Tamsweg führt. (Die Alternativroute würde über Mauterndorf und Mariapfarr verlaufen).
Bei Unternberg sticht uns mit Schloss Moosham eine der Lungauer Burgen ins Auge. Wir werfen noch einen Blick zurück in die Lungauer Bergwelt, aus der wir zuvor herausgeradelt sind.
Von Tamsweg nach Ramingstein
In Tamsweg legen wir einen Abstecher ins Zentrum ein. Hier stoßen wir das erste Mal auf weitere Murradweg-Radler (die z.B. mit dem Zug angereist sind). Wir sind froh, dass wir eines der unberührtesten und schönsten Stücke am Murradweg fast für uns alleine gehabt haben. Am Tamsweger Hauptplatz genießen wir den ersten Schanigarten-Kaffee am Murradweg – weitere werden folgen. Aber auch der Park hinter dem Hauptplatz eignet sich gut für eine kurze Rast- und Radpause.
Beim Hinausfahren aus Tamsweg schiebt sich die Wallfahrtskirche St. Leonhard in den Blick, die wir bei der Anfahrt noch gar nicht gut erkennen konnten.
Next Stop Wow! Die Brücke über die Mur nach Tamsweg ist ein echter Hingucker.
Und der Streckenabschnitt bis Ramingstein ist ebenso Wow. Wir bewegen uns direkt an Mur und Murtalbahn, außer uns ist hier Nichts – abgesehen vom rauschenden, leicht schäumenden, türkisen Fluss. Als Rahmen dienen Wald und Almwiesen. Ein Postkartenpanorama sondergleichen. Bis Ramingstein dürfen wir in dieser herrlichen Kulisse nur so dahinrollen.
Vor Ramingstein schiebt sich die Burg Finstergrün ins Bild, im Ort selbst die Pfarrkiche. Ab Ramingstein bleiben wir in Flussnähe oder radeln durch das Hintaus der Dörfer. Das gemütliche Hinunterrollen ist allerdings ab nun Geschichte: der Radweg wird leicht hügelig, manchmal blicken wir dabei bereits von oben auf Schienen und Fluss.
Aber auch der Lungau ist hier Geschichte! In Predlitz überqueren wir die Grenze zur Steiermark, durch die uns der Murradweg ab nun „quer durch“ führen wird. Ein letzter Blick in die „Einöd Ramingstein“ – bzw. in die wunderbare „Einöd“ des Lungaus.
Vor Stadl/Mur bietet sich uns noch ein herrlicher Rastplatz direkt an der Mur an, den wir nicht ausschlagen können. Rund um Stadl kommt uns das erste Waldstück entgegen: kurz davor, aber auch danach geht es auf einem richtigen Waldweg leicht hinauf und hinunter. Und dann rollen wir wieder nach unten zur Mur, die sich hier bei St. Lorenzen milchig grün und träge präsentiert.
Das steirische Holzmuseum in St. Ruprecht lassen wir an der Brücke für heute „links liegen“ und radeln, am Kraftwerk Bodendorf vorbei, weiter durch die Au.
In St. Lorenzen verpassen wir kurz die Beschilderung, was allerdings unsere eigene Schuld ist: wenn wir schon hier sind, radeln wir auch noch kurz zu den Bergbahnen zum Kreischberg hoch. Nachdem auch der Radweg ein kurzes Stück den Hang hinaufführt, entpuppt sich der Umweg nur als kleiner extra Schlenkerer. Den Kreischberg kennen wir jetzt also (von unten), und das riesige Hüttendorf sowie die Holzchalets haben wir auch gesehen.
Ein kurzes Stück dürfen wir dem Golfplatz von Murau folgen, hier lassen wir die Räder entlang der Bahn, einem weiteren Hüttendorf, und über die grüne Wiese rollen. Und schon leuchtet Schloss Murau auf einer Anhöhe hervor.
Murau wartet mit einer netten Einfahrt auf uns: am Raffaeliplatz gedenkt man der zahlreichen Radlfahrer am Murradweg mit einem originellen Radler-Kreisverkehr (der es sogleich auf meine Seite der witzigsten Kreisverkehre schafft – Murau hat übrigens noch einen zweiten solchen zu bieten).
Und zusätzlich befindet sich am Platzl auch das, was das Radfahrerherz erfreut: die Brauerei macht Gusto auf den abendlichen Ausklang. Murau schmückt sich übrigens seit 2010 mit dem Prädikat „Bierstadt“….
Durch die Anna Neumann Straße schlängeln wir uns bis zum Schillerplatz – und danach zum wohlverdienten Bier in unserem Quartier, wo wir auf 74 geradelte Kilometer und 379 Höhenmeter auf unserer ersten Murradweg Etappe anstoßen.
2. Murradweg Etappe MURAU – JUDENBURG
Durch das Obere Murtal
Von Murau bis Scheifling
Am nächsten Tag starten wir mit einem kurzen steilen Stück direkt an der Bundesstraße (am Radweg), danach führt der Weg hinunter zur Mur, die wir überqueren und entlang der Murtalbahn weiterrollen.
Vor Saurau erfolgt ein kurzer, aber stärkerer Anstieg, danach geht es zwar nicht mehr so steil, aber dennoch in stetigem Auf und Ab weiter.
Linkerhand öffnen sich schmale Taleinschnitte ins etwas breitere Murtal, in dem wir an kleinen Weilern und Heuwiesen entlangradeln.
Kurz vor Frojach müssen wir wieder hinunter an die Bundesstraße (Schleichweg am Gehweg durch den Ort) und dürfen uns am Bahnhof der über 100 Jahre alten Murtalbahn erfreuen, bevor diese ab Unzmarkt von den Zügen der ÖBB ersetzt wird.
In Teufenbach, einer der ältesten Gemeinden des Murtals, wären wir gerne noch länger geblieben! Leider nutzen wir unseren Stop aufgrund des drohenden Regens nur zum kurzen Einkauf, ins Schlosscafé hätten wir uns sonst gerne gesetzt.
Das Stück nach Teufenbach führt uns den Hang hinauf zu einem Au-Stück beim Mur-Altarm bei Schrattenberg.
Von Scheifling bis Judenburg
Und dann sind wir auch schon in Scheifling. Das Wirtshaus, das durstige Radler mit einem an die Hausmauer genagelten Rad lockt, habe ich leider nicht fotografiert (der drohende Regen!), und nachdem der Murradweg durch Scheifling zuerst steil bergab, über die Mur drüber und danach steil wieder hinauf führt, überlege ich auch nicht, für ein Foto wieder zurückzuradeln. Nach der kurzen Plackerei führt der Weg wieder an Schienen, Mur und Wald entlang.
Vor Unzmarkt wird aus dem Radweg ein Güterweg – daher gilt: auf den Verkehr achtgeben. Es geht – wieder einmal – in Richtung Hang, dann wieder hinunter zu Bahn und Mur. In einiger Ferne verläuft rechts die Bundesstraße.
In Unzmarkt müssen wir einen Fotostop bei der architektonisch einzigartigen Brücke einlegen, bleiben aber trotzdem auf der linken Seite der Mur.
Nach Frauenburg radeln wir auf Nebenstraßen weiter. Ein origineller Fotostop ergibt sich vor Scheiben (trotz eines Anstiegs müssen wir da einfach stehenbleiben!). Hat sich die Kuh hier absichtlich so in Szene gesetzt?
Oben am Hang zeigt der Blick auf die unter uns liegenden Schienen der Murtalbahn deutlich, dass die Strecke hier nicht eben verläuft. Im Schuss geht’s hinunter nach St. Georgen. Der Weg verläuft hier kurz auf der Straße und führt dann an einem schmalen Streifen an der Straße weiter – hier spüren wir erstmals richtigen Verkehr.
Nach der Brücke bei St. Georgen geht’s wieder kurz an Bahn, Mur und Heuwiesen entlang, danach führt der Weg wieder in Richtung Hang. Jetzt ist bereits St. Peter bei Judenburg erkennbar, und auch die Murbrücke der S36 schiebt sich schön langsam ins Blickfeld.
In Thalheim radeln wir bei einer offiziellen Zählstelle der „Tour de Mur“ (die aufgrund Corona in diesem Jahr nicht stattfindet) vorbei. Zwischen Heuwiesen findet sich auch hier wieder ein großes Sägewerk, das auf den Holzreichtum der Region hinweist. Und nicht nur in Thalheim radeln wir an einem „Sonnenhang“ vorbei.
Hier stoßen wir auch auf den einzigen Punkt des gesamten Murradwegs, bei dem die Beschriftung zu wünschen übrig lässt. Allerdings: ein kurzer Stop und dann erkennen wir doch noch eine kleine Ausschilderung (wenn auch nicht das offizielle R2 im grünen Schild).
Wir schlängeln uns wieder mal oberhalb, mal an der Bahn weiter. An der Schnellstraßen-Brücke kann man nicht stehenbleiben, ohne einen Blick zurück zu werfen – vor allem dann nicht, wenn sich noch ein Zug ins Bild schummelt.
Auf der imposanten Holzbrücke über die Mur, dem Mursteg Strettweg, fasziniert die Schnellstraßen-Brücke auch noch aus einer anderen Perspektive.
In Judenburg – ein letzter Zick-Zack-Anstieg lässt sich leider nicht vermeiden – lädt der Europapark zu einer kurzen Rast ein. Auch am Hauptplatz wäre es fein gewesen – nicht nur wegen des „Sternenturms“ (dem Stadtturm mit integriertem Planetarium).
Zwei Jahre später haben wir die Stadt dann bei einem Wochenendausflug ausgiebig erkundet.
Mehr zu Judenburg
Dem Himmel so nah: Altstadt-Tour zu den Sehenswürdigkeiten Judenburgs
3. Murradweg Etappe JUDENBURG – LEOBEN
Vom Oberen Murtal bis in die Hochsteiermark
Von Judenburg bis Knittelfeld
Das Hinausradeln aus Judenburg beschert uns einen wunderbaren Blick auf das Dächermeer, danach blicken wir erstmals über weite Felder zurück in die Arbeiterstadt.
Zwischen Murdorf und Fisching sind wir ein kurzes Stück im Wald unterwegs, bis der Murradweg auf dieser Etappe seine Erscheinung ändert: bis kurz vor Leoben werden wir nun meist neben der Landstraße auf schmalen Radstreifen unterwegs sein.
Aber auch die Landschaft ändert ihr Erscheinungsbild: nach Judenburg weitet sich das Tal, neben Heuwiesen begleiten uns jetzt auch viele Felder auf diesem Stück.
In Möbersdorf gäbe es die Möglichkeit, links die Route nach Zeltweg hinein zu nehmen. Wir bleiben aber auf der rechten Variante und fahren am Radstreifen durch Großlobming (kurz am Ortsbach sowie wieder einmal einer kleinen Murinsel), und kurz danach in Knittelfeld ein.
Das drohende Gewitter verleiht dem Ganzen zusätzlich eine beeindruckende Optik…
Die Eisenbahnerstadt Knittelfeld ist Endpunkt unserer zweiten Etappe am Murradweg. Die riesige schwarze Lok beim Bahnhof ist nicht zu übersehen (für Liebhaber gibt’s sogar eine riesige Modelleisenbahnanlage zu besichtigen). Und sogar vor dem Postgebäude haben die Knittelfelder eine kleine Lok abgestellt.
Wir bleiben am Hauptplatz und genießen dort das Schanigartenfeeling. Nach 71 Kilometern und 496 Höhenmetern haben wir uns nach unserer zweiten Murradweg Etappe ein gutes Schmankerl verdient.
Von Knittelfeld bis Leoben
Auf unserer dritten Murradweg Etappe geht’s am nächsten Tag nach der Mur-Überquerung wieder an kleinen Radstreifen neben der Landesstraße weiter. Danach führt der Weg auf Nebenstraßen an kleinen Weilern und Kieswerken zwischen Mur und Wald vorbei.
Eine Weile radeln wir dabei schon in nicht großer Entfernung der S36. Man hört und sieht sie hinter den Bäumen noch nicht – erst in Kürze werden wir den Knoten St. Michael passieren. Doch davor radeln wir noch gemütlich von Ort zu Ort, z.B. zwischen Niederdorf und St. Stefan.
Bei St. Stefan ist es soweit: der Murradweg schwenkt nach links, überquert Mur und Schnellstraße, und für ein ganz kurzes Stück müssen wir uns sogar auf der stark befahrenen Straße zwischen die flitzenden Autofahrer mischen. Gottseidank nur kurz – danach gilt es, den Knoten St. Michael zu umrunden. Ein Blick auf die Autofahrer unter uns – und auch für uns ist klar: wir sind in der Hochsteiermark angekommen!
Wir umrunden St. Michael südlich über den kleinen Weiler Lainsach – und befinden uns auf einmal im „Tal der Gesetzlosen“. Ein kleines Rätsel für uns, das sich nach einer kurzen Recherche als Faschingsscherz der Einwohner herausstellt.
Die Einfahrt nach Leoben kennen wir – allerdings diesmal nicht auf, sondern neben der S6. Und wie in Murau stolpern wir als durstige Radlfahrer auch in Leoben als erstes auf den hiesigen Durstlöscher – kein Wunder, wenn es zuerst durch den Ortsteil Göss geht. Und wie auch Murau hat Leoben etwas für meinen Serien-Artikel zu bieten: diesmal keinen Kreisverkehr, dafür aber ein Ortsschild.
Bei der Murbrücke (mit bestem Blick auf den „zweiten Erzberg“ Galgenberg) biegen wir rechts hinunter zur Mur und radeln ins Zentrum ein. Als Murradweg-Fahrer fühlen wir uns heute extra geehrt: nur wir dürfen über den „größten Schanigarten Europas“ radeln!
Mehr zu Leoben
Leoben – die Stadt der 5 aneinandergereihten Vokale („Laeioubn“) haben wir bereits bei einem anderen Ausflug kennen- und liebengelernt. steirische Eisenstraße
4. Murradweg Etappe LEOBEN – GRAZ
Von der Hochsteiermark über Obergraz bis in die Landeshauptstadt
Von Leoben bis Deutsch-Feistritz
Aus Leoben führt der Weg ein kurzes Stück neben der Straße heraus und biegt dann linkerhand nach einer kleinen Steigung wieder an den Waldrand.
Mit dem Blick auf die Mur rollen wir vor Bruck/Mur wieder nach unten – in den Schnittpunkt dreier Täler und alter Handelswege. In Bruck/Mur radeln wir beim Freizeitgelände an der – wieder einmal – Murinsel ein. Ein Kaffee am zweitgrößten Innenstadtplatz Österreichs muss sein….
Mehr zu Bruck/Mur
Das Städtchen mit dem charmanten Hauptplatz sowie dem kleinen Bruder des Grazer Uhrturms kennen wir ebenso von einem früheren Besuch: Bruck Ausflug
Hat sich der Murradweg bis jetzt in (nord)östlicher Richtung orientiert, erfolgt in Bruck die Kehrtwende in den Süden. Und der Einstieg in eine weitere wunderschöne Etappe am Murradweg.
Neben Bahn und Mur kommen wir an einem kleinen Schiffahrts-Hafen an der Mur vorbei. Danach radeln wir wieder nach oben – wieder mit dem gewohnten Blick nach unten auf die Schienen der Bahn. Die Mur hören wir nur rauschen.
Diese Etappe des Murradwegs zwischen Bruck und Frohnleiten führt uns wieder konstant leicht bergauf und bergab – allerdings durch ein wunderschönes enges Tal mit bewaldeten Hängen an beiden Seiten. Naturliebhabern sicherlich durch die Bärenschützklamm ein Begriff, die sich hier zwischen Pernegg und Mixnitz befindet.
Auffallend ist hier – neben viel Natur und Mur pur – die Frauenkirche Pernegg, auf die wir nach der Bahnunterführung direkt zuradeln. Radelnde Wallfahrer eben…
Ein einziges Auf und Ab ist dieser Abschnitt: nach Pernegg geht’s wieder hinunter zu den Schienen, vorbei an Mautstatt (sicherlich eine frühere Mautstelle in diesem engen Tal), und hinein nach Mixnitz. Ein Ort, den ich bereits in meiner Ortstafel-Serie verewigt habe. In Mixnitz da gibt’s nix – außer der Bärenschützklamm und einer Straße, die sich „Neue Welt“ rühmt.
Ein letztes Stück Auwald, und schon erfreut uns das Ortsschild von Frohnleiten. Doch etwas zu früh gefreut: das Stadtgebiet zieht sich ordentlich in die Länge, wieder müssen wir einige Male hinauf und hinab strampeln, bis wir die Bahn queren und neben der stark befahrenen Bundesstraße (und Schnellstraße) nach gut zwei Kilometern im Zentrum von Frohnleiten ankommen.
Frohnleiten ist ein kleiner Geheimtipp! Das wunderschöne Stadtbild zeigt sich hier schon recht mediterran, allerdings fehlen die Menschenmengen, die man später in Graz, Leibnitz oder Bad Radkersburg antreffen wird.
Bei der Weiterfahrt müssen wir uns entscheiden: bleiben wir linkerhand der Mur auf der geraden Route (allerdings neben der Straße) – oder tun wir uns nach bereits guten 70 Kilometern des Auf und Ab nochmals ein paar Steigungen an? Die Entscheidung nimmt uns ein netter Einheimischer ab, und schon nehmen wir die anspruchsvollere, aber schönere Route auf der rechten Seite in Angriff.
Burg Rabenstein lenkt uns mit seiner imposanten Erscheinung von den Grübeleien ob der richtigen Route ab. Da radelt es sich gleich viel leichter nach oben. Kurios: die Burg hat sogar einen Außenlift! Und mit der ersten Mostschenke am Weg ist spätestens jetzt klar, wohin unsere Reise ab nun führen wird: zu den Weinhügeln der Süd- und Südoststeiermark.
Wieder rauf und runter radeln wir, ein wunderschöner Kanal gesellt sich zum Radweg, danach folgt eine Unterführung samt Eisenbahnbrücke, und schon radeln wir am Kraftwerk auf der „E-Werk-Straße“ mit Blick auf die Deutsch-Feistritzer Kirche ein.
Deutsch-Feistritz hat sogar einen „offiziellen Radrastplatz der Marktgemeinde“ anzubieten – und einen (inoffiziellen) Schlafplatz für uns. Die dritte Etappe am Murradweg ist für uns heute beendet.
Die 94 Kilometer und 574 Höhenmeter der heutigen Murradweg Etappe beschließen wir schon stilgerecht nicht mehr beim bierigen Wirt, sondern in der Mostschenke.
Von Deutsch-Feistritz bis Graz
Unsere vierte Etappe am Murradweg starten wir dort, wo man sonst das Freilichtmuseum in Stübing besucht. Unser Weg führt uns jetzt durch die Region Obergraz. Auch wieder etwas dazugelernt.
Wie gewohnt radeln wir leicht hügelig auf und ab, und wieder einmal schiebt sich eine Wallfahrtskirche ins Bild, dieses mal ist es die von Straßengel (wir haben die Route rechterhand der Mur über Gratwein gewählt). Eine kurze Verwirrung noch in Gratwein bei der Murbrücke (bleiben wir rechts, oder wechseln wir nach links?), aber schon schlängeln wir uns weiter durch den Ort.
Ein kurzes Stück müssen wir an die Bundesstraße vor Graz, bevor wir uns dann in Gösting wieder in den Wald hinaufquälen dürfen. Eine solch stilvolle Einfahrt nach Graz hätten wir uns gar nicht erwartet: herrliche alte Villen erwarten uns hier, bevor es wieder hinunter in Richtung Mur geht, an der wir noch drei Kilometer entlang am Rad- und Spazierweg entlangradeln.
Unsere Kaffeepause auf der Murinsel mit Blick auf den Grazer Uhrturm haben wir uns redlich verdient!!!
5. Murradweg Etappe GRAZ – LEIBNITZ
Vom Grazer Feld bis in die Südsteiermark
In Graz setzen wir unseren Weg in Richtung Süden auf der rechten Seite der Mur fort. (Achtung: aktuell wird der Radweg aufgrund von Bauarbeiten auf eine Nebenstraße umgeleitet). Das Murkraftwerk verfolgt uns noch einige Zeit durch riesige Pipelines, die direkt am Radweg entlangführen.
Beim Beginn der Murauen bei Feldkirchen biegt der Radweg nach rechts ab. Und wieder eröffnet sich ein völlig neues Landschaftsbild: Kürbis- und Kukuruzfelder werden uns ab nun bis zum Ende des Murradwegs in Bad Radkersburg begleiten. Aber auch: unzählige Radlerstops und Buschenschänken (nach dem Puntigamer-Bier-Einschub in Graz).
In Wildon hätte der Radweg zum einladenden See geführt. Eine aktuelle Umleitung führt uns zwar an der Straße entlang, entschädigt uns dafür aber mit der malerischen Murbrücke. Und auch das Weiterradeln verzückt: wir dürfen ein Stück durch die Au direkt an der Mur radeln.
Die Mur fließt hier wieder träge vor sich hin, gerade wurde sie wieder durch das Kraftwerk Lebring aufgestaut. Auf dem Abschnitt zwischen Graz und Spielfeld passiert ihr das gleich achtmal – bis auf eine weitere Ansammlung rund um Peggau ein Höchstwert!
Wir könnten in Lebring einen Abstecher über den R6 nach Leibnitz machen. Nur leider: jetzt hat uns der Regen wirklich erwischt, daher verschieben wir den Kaffee am Leibnitzer Hauptplatz auf unseren nächsten Aufenthalt in der Südsteiermark (gottseidank kennen wir den „schönsten Platz der Steiermark“ gut von früher….).
Im tröpfelnden Regen radeln wir weiter durch schmucke kleine Orte wie Bachsdorf, dann haben uns auch die Kürbis- und Maisfelder wieder, und durch die Regentropfen lassen sich auch die Weinhügel im Süden erkennen.
Das Kraftwerk Gabersdorf kommt uns als Unterstand gut gelegen: der Regen hat sich jetzt doch noch intensiviert.
Unsere vierte Tagesetappe am Murradweg beschließen wir heute in den südsteirischen Weinbergen von Gamlitz. Was bedeutet, dass wir in Ehrenhausen vom Murradweg abfahren müssen. Die Einstiegstelle in Wagna kennen wir gut – hier haben wir uns schon letztes Jahr bei unserer Tagestour von Leibnitz nach Bad Radkersburg verfahren. Daher aufpassen: man muss weg von der Mur hinauf zum Kreisverkehr (bei der Flavia Solva) und oben die Murbrücke queren.
Inklusive dem Abstecher nach Gamlitz (der uns etwa nochmal 50 Höhenmeter beschert hat), haben wir an unserem vierten Tag am Murradweg 72 Kilometer sowie 116 Höhenmeter hinter uns gebracht.
6. Murradweg Etappe LEIBNITZ – BAD RADKERSBURG
Durchs Untere Murtal bis in die Südoststeiermark
Unsere letzte Murradweg Etappe wird uns wieder durch die herrlichen Murauen führen, in der die Mur ihre letzten Kilometer auf österreichischen Boden – bzw. eigentlich als Grenzfluss zu Slowenien – träge vor sich hinfließen darf. Auf den 130 Kilometern ab Spielfeld bis zur Einmündung in die Drau in Kroatien wird ihr Lauf von keinem Kraftwerk mehr unterbrochen.
Mehr zur Murradweg Etappe zwischen Leibnitz und Bad Radkersburg
Unsere letzte Etappe am Murradweg haben wir schon letztes Jahr beschrieben: Murradweg von Leibnitz bis Bad Radkersburg
Der Radweg führt durch den zweitgrößten Auwald Österreichs – und an zahlreichen Kukuruz- und Kürbisfeldern vorbei. Highlights sind Pausenstops an der Murecker Schiffsmühle, am Röcksee, Murturm und den Liebmannseen.
Ein absolutes Genussradler-Stück: auf den 53 Kilometern dieser letzten Murradweg Etappe kommen heute gerade einmal 59 Höhenmeter zusammen. Auch die Räder feiern auf der Mur-Grenzbrücke in Bad Radkersburg….der Weg würde nun weiter über Slowenien zur Draumündung in Kroatien führen.
Mehr zu Bad Radkersburg
Ausflug in den Süden: 7 Sehenswürdigkeiten-Tipps für Bad Radkersburg
Unsere Tipps zur Tour am Murradweg
Wie viele Tage man wirklich einplanen sollte, wie die Route verläuft, wann man den Murradweg fahren sollte – und wo man übernachten kann: Murradweg Erfahrungsbericht.
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Hallo,
ich habe eben ganz aufmerksam den Erfahrungsbericht gelesen, vielen Dank! Toll und anschaulich geschrieben, kurz mit wichtigen Details gespickt, macht echt Lust auf mehr!
Jetzt freue ich mich noch mehr auf unsere Tour nächste Woche. Eine kurze Frage habe ich noch, wie seid ihr von Radkersdorf wieder zurück zum Ausgangsort gekommen?
Liebe Grüße
Ramona Schubert
Liebe Ramona,
vielen Dank für das nette Feedback!
Wir haben für die Anreise nach Muhr den Radtransfer ab Bad Radkersburg genutzt. Viele Radler machen´s umgekehrt: zuerst wird geradelt, danach mit dem Shuttle zurückgefahren. Mehr Infos dazu hier: https://www.ausgeflogen.at/murradweg-erfahrungsbericht/#7
Schönes Radeln und Alles Liebe!
Brigitte