GALLIPOLI: Spaziergang in der idyllischen Hafenstadt am Ionischen Meer
Hafenstadt einmal anders: Die „Perle am Ionischen Meer“ trägt die Schönheit nicht umsonst im Namen. Gallipoli sollte man beim Urlaub am italienischen Salento nicht übersehen.
Von Alberobello und Ostuni hatte ich schon gehört. Aber Gallipoli? War mir bis zu meinem Apulien Urlaub gänzlich unbekannt. Da traf es sich gut, dass ein Übernachtungsstop in der Hafenstadt am Ionischen Meer auf dem Plan stand.
Ein kleiner Morgenspaziergang in die Altstadt von Gallipoli war bei meinem Roadtrip durch Apulien also zumindest drin. Wie schön, dass das „Centro storico“ in Gallipoli wunderschön malerisch auf einem Felsen im Meer liegt – nur mit einer Brücke mit dem Festland verbunden. Ein Muss bei einem Roadtrip durch den Salento Italiens!
2. Die Stadtmauer bestaunen: bei der Festung einiges über die Geschichte Gallipolis lernen
3. Entschleunigen: durch die Gasserln der Felseninsel schlendern
4. Staunen: beim Dom einiges über den Lecceser Barock erfahren
5. Das Treiben beobachten: den Fischerbooten am alten Hafen zusehen
6. Den Rest des Salento unsicher machen: bei einem Roadtrip durch Apulien
Meine Tipps für Gallipoli: wo übernachten
Gallipoli: wirklich eine Perle am Ionischen Meer
Gallipoli, die Hafenstadt im Golf von Tarent, ist nicht mit seinem türkischen Pendant zu verwechseln, das man aus der berühmten Schlacht aus dem Ersten Weltkrieg kennt. Die Halbinsel in den Dardanellen trägt heute den Namen Gelibolu.
Auch die italienische Stadt Gallipoli liegt auf einer Halbinsel, nämlich im Salento, dem Stiefelabsatzim Süden Italiens. Noch dazu ragt die Altstadt selbst, die nur mittels Brücke mit dem Festland verbunden ist, als Spitze einer Landzunge ins Meer hinein. Der Name „Perle am Ionischen Meer“ scheint daher überhaupt nicht übertrieben.
Gallipoli ist Teil des antiken „Magna Graecia“, in dem die Griechen lange Zeit das Sagen hatten. Mit seinen 2.500 Jahren gilt es damit als eine der ältesten Städte Italiens. Der griechische Einfluss, der sich heute noch durch den Salento zieht, ist in Gallipoli sogar noch gut am Namen ablesbar, bedeutet dieser doch übersetzt „schöne Stadt“. Wie recht sie doch hatten!
1. Auf die Insel spazieren: von der Neustadt in die Altstadt wechseln
Selbst wenn man bei einer Rundreise durch Apulien für Gallipoli nur wenig Zeit eingeplant hat: Einen kurzen Spaziergang in der Altstadt sollte man auf jeden Fall in Angriff nehmen.
Am besten flaniert man dabei aus der Neustadt – die selbst schon als Landzunge vom Meer umgeben ist – über den Corso Roma in Richtung der Brücke, die die Neustadt mit der Felseninsel der Altstadt verbindet. Während es sich abends rund um die belebte Verkehrsader des Corso ziemlich abspielt, zeigt sich die Stadt frühmorgens nach einem kräftigen Regenguss noch sehr gemächlich.
Den Übergang von Neu- zu Altstadt markieren an beiden Enden der Brücke zwei markante Gebäude, die den Kontrast nicht besser aufzeigen könnten: in der Altstadt die Befestigungsanlagen aus vorigen Jahrhunderten, in der Neustadt der unübersehbare Glasturm des Bellavista Club Hotels.
2. Die Stadtmauer bestaunen: bei der Festung einiges über die Geschichte Gallipolis lernen
Betritt man nun die Altstadt, muss man zuerst einmal die wuchtige Festung der Stadt passieren. Das Castello di Gallipoli breitet sich am Rand der Altstadt weit ins Meer hin aus.
Der vorhin erwähnte Vergleich mit dem Bellavista Club Hotel am Rand der Neustadt zeigt auch bei näherer Betrachtung, dass das Design Hotel nicht mit den massiven Mauern aus dem 13. Jahrhundert mithalten kann. Imposant ist auch der Torre il Rivellino, jener Rundturm, der dem Festland am nächsten gelegen ist.
An das Kastell schließt eine Stadtmauer an, die sich rings um die Altstadt von Gallipoli spannt. Diese wurde erst im 14./15. Jahrhundert unter spanischer Herrschaft angelegt und diente ebenso zum Schutz der Stadt. Innerhalb der Begrenzungsmauern verläuft eine ringförmige Straße um die Altstadt, die man gemütlich entlangspazieren kann. Heute ist die Altstadt allerdings durch einen Wall aus Booten gesichert, die dem einen oder anderen Freizeitkapitän für seine Ausfahrten dient.
3. Entschleunigen: durch die Gasserln der Felseninsel schlendern
Was bekommt man nun auf der Altstadt, die inmitten des Meeres auf einer Insel aus Kalkfelsen thront, zu sehen? Ganz einfach: viele weißgetünchte Häuser, wie es hier im Salento üblich ist. Auch in Polignano a Mare sowie in Ostuni – auch die „weiße Stadt“ genannt, flaniert man in den typisch weißen historischen Zentren.
Im Gassengewirr der Altstadt Gallipolis ließe sich z.B. die Fontana Greca aus der Zeit der Renaissance bewundern. Bis man auf einmal vor einer unglaublich kleinteiligen Kirchenfassade steht – eine Spielart des Barocks, die für Apulien typisch ist.
4. Staunen: beim Dom einiges über den Lecceser Barock erfahren
Bei der facettenreichen Fassade, die man aufgrund des Platzmangels in den Gassen gar nicht mit gebührendem Abstand betrachten kann, handelt es sich um die Vorderansicht der Kathedrale von Sant‘Agata, einer der schönsten Barockkirchen des Salento.
Der Dom, der im 17. Jahrhundert errichtet wurde, ist ein typischer Vertreter des Lecceser Barock, der sich in seiner Fassadengestaltung, noch dazu auf weißem Stein, viel verspielter als die mitteleuropäische Variante zeigt.
5. Das Treiben beobachten: den Fischerbooten am alten Hafen zusehen
Was sind wohl neben Kirchen und historischen Gebäuden die Sehenswürdigkeiten in einer Hafenstadt? In Gallipoli muss man nicht raten, denn bei dem kurzen Spaziergang haben sich rund um die Felseninsel bereits viele Boote aufgereiht.
Ein paar Minuten müssen einfach drin sein, um das Treiben rund um den alten Hafen zu beobachten. Ob man dabei die Fischer im Blick hat, die mit ihren Booten frühmorgens ins Meer stechen, die Angler, die sich auf ihre Plätze begeben – oder ob man den alten Herren zusieht, die sich das Spektakel von den aufgereihten Bänken an der Ringstraße der Altstadt aus ansehen.
Wer möchte, kann am alten Hafen eine Bootstour buchen. Oder man besucht den Fischmarkt, der täglich frühmorgens stattfindet.
6. Den Rest des Salento unsicher machen: bei einem Roadtrip durch Apulien
Natürlich wird man sich nicht nur für Gallipoli auf den Weg in den Stiefelabsatz Italiens gemacht haben. Bei meinem Urlaub habe ich rund um den faszinierenden Ort an der Adria-Steilküste viele weitere schöne Plätze in Apulien gesehen.
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Wo übernachten in Apulien?
- In Gallipoli kann ich das L’Uomo e il Mare* empfehlen. Ein kleines feines Hotel, das nicht weit entfernt zur Altstadt auf der Felseninsel liegt.
- In Polignano a Mare war ich in einem privat geführten B&B* unweit des historischen Zentrums untergebracht.
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