Apuliens SCHÖNSTE KÜSTENSTRASSE: von Otranto bis Santa Maria di Leuca
Eine Küstenfahrt bis ans Ende der Welt, gesäumt von schönen Küstenstädten, verlassenen Wachtürmen & versteckten Buchten: die schroffe Adriaküste Apuliens.
Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Dass es in Apulien zwischen schönen Küstenstädten und den berühmten weißen Städten auch die schönsten Strände Italiens gibt, war natürlich keine Neuigkeit. Der Salento ist nicht umsonst ein wirklicher Urlaubs-Tipp. Aber dass mich auf der Küstenstraße zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca rund um die berühmten Wachtürme und versteckte Buchten ein solches Naturparadies erwartet, hätte ich mir nicht gedacht.
Für mich die schönste Küstenstraße Apuliens – und sicher eine der schönsten Italiens.
2. Das schönste Stück an der Küste: zwischen Türmen, Schluchten und Kanälen
3. Santa Cesarea Terme: wunderschöne Buchten rund um das Naturheilbad an der Küste
4. Am Ende der Welt angekommen: „Finis Terrae“ in Santa Maria di Leuca
5. Apulien rundherum: von schönen weißen Städten & atemberaubenden Buchten und Grotten
Ein Geheimtipp am Stiefelabsatz Italiens: die schönste Küstenstraße Apuliens
Wo man hinfahren muss, um eine der schönsten Küstenstraßen Italiens zu finden? In den südlichen Teil des Salento, wo sich diese ab dem hübschen Küstenort Otranto atemberaubend an der zerklüfteten Steilküste am letzten Ausläufer der Adria entlangwindet. Bevor Letztere am „Ende der Welt“ bei der Basilica Santa Maria de Finibus Terrae den Weg für das Ionische Meer freigibt.
Ich war bei meinem kleinen Roadtrip durch Apulien nicht in der Hauptsaison unterwegs, sondern durfte die schöne Küstenstraße im Stiefelabsatz Italiens im November kennenlernen. Aufziehendes Gewitter sorgte für eine besondere Stimmung am Kap Santa Maria di Leuca – und das alles bei Sonnenuntergang. Und zwar dort, wo beim südlichsten Punkt des italienischen Stiefelabsatzes die Adria und das Ionische Meer aufeinandertreffen.
Traumfahrt an einer der schönsten Küstenstraßen Italiens: die Route
Was man auf der schönen Küstenstraße im Süden Italiens zu sehen bekommt
- Eine unglaublich schöne Küstenlinie, die sich in diesem Teil Italiens ziemlich rau und wild zeigt: Die zerklüftete Küste wird immer wieder von versteckten Buchten und Grotten durchbrochen.
- Dazwischen breiten sich Pinienwälder und Olivenhaine aus. Aber auch unerwartet ein Stück Weideland, das gefühlt an die rauen und kargen Landstriche Schottlands erinnern.
- Bei der Fahrt entlang der wunderschönen Küstenstraße am Südrand Apuliens wird man übrigens durch den Tricase Woods Regional Naturpark geführt – ein Schutzgebiet, das sich seit dem Jahr 2006 auf 50 Kilometern entlang der Küstenlinie zwischen Otranto und Santa Maria die Leuca erstreckt.
- Natürlich laden die schönen Küstenstädte Apuliens mit ihren berühmten weißen Häusern zu einem Besuch ein. Wie gut, dass es in diesem Teil Italiens gleich mehrere von diesen Perlen gibt.
- Von schönen Stränden an der Küste Apuliens gar nicht zu sprechen. In den Kanälen, die sich an der Küstenlinie ins Meer ergießen, findet man schöne Badebuchten.
- Dazwischen orientiert man sich auf der schönen Küstenstraße zwischen Otranto und Santa Maria die Leuca an den vielen mächtigen Wachtürmen, die früher zur Abwehr der Türken an der Küstenlinie aufgestellt wurden.
- Die Küstenstraße im östlichen Salento wird zusätzlich von zwei besonderen Türmen – und zwei besonderen Punkten – eingerahmt: Den Beginn markiert der Leuchtturm am östlichsten Punkt Italiens, der Punta Palascia. Am Ende angekommen ist man dann tatsächlich beim Leuchtturm in „Finis Terrae“, am Ende der Welt, dem Punkt, wo Italien zumindest auf dem apulischen Stiefelabsatz endet.
1. Otranto: eine der schönsten Küstenstädte Apuliens
Ein Blick auf die Karte macht deutlich: Ja, bei Otranto handelt es sich wirklich um die östlichste Stadt Italiens. Schlappe 80 Kilometer trennen die Stadt am Capo d´Otranto vom albanischen Nachbarn auf der anderen Seite der Adria. Was vielmehr verwundert ist die Tatsache, dass Italien überhaupt so weit in den Osten ragt – an dieser Stelle nämlich viel weiter als der östliche Rand Österreichs.
Mit Otranto handelt es sich bei der östlichsten Stadt Italiens auch um einen besonders schönen Flecken. Welche nun tatsächlich die schönste Stadt Apuliens ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Zu den schönsten Küstenstädten gehört sie auf jeden Fall. Wie Polignano a Mare liegt auch Otranto direkt über den Klippen der Küste, und natürlich handelt es sich auch bei der östlichsten Stadt Italiens um eine für die Region so typische „weiße Stadt“.
Im Salento zeigen alle Städte die typisch weiße Architektur, die sich aus den Zeiten der griechischen Herrschaft über „Magna Graecia“ erhalten hat. Als „weiße Stadt“ bekannt geworden ist das etwas nördlich liegende Ostuni, das man nur jedem Besucher bei einer Rundreise durch Apulien ans Herz legen kann.
In Otranto ist es neben den weißen Häusern vor allem das Kastell, das alle Blicke auf sich zieht. Das Castello Aragonese ist noch heute von einer mächtigen Mauer samt Graben eingefasst.
Sehenswert ist in Otranto auch der Mosaikfußboden der Cattedrale dell´Annunziata aus dem 12. Jahrhundert, der Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigt. In der Stadt selbst spaziert man rund um den Corso Garibaldi in engen Gässchen zwischen weißen Häusern entlang – aber das ist ja, wie bereits erwähnt, nichts Ungewöhnliches hier in Apulien.
2. Das schönste Stück an der Küste: zwischen Türmen, Schluchten und Kanälen
Wer nun von der östlichsten Stadt Italiens zum südlichsten Punkt des italienischen Stiefelabsatzes fahren möchte, sollte eines beachten: Nicht die schnellere Route über das Landesinnere einschlagen, sondern unbedingt für die Traumfahrt an der steilen und zerklüfteten Adriaküste entscheiden!
Unerwarteterweise zeigt die Küstenstraße nämlich mehr, als man eigentlich erwarten würde. Denn neben den unzähligen Ausblicken auf Buchten und Grotten passiert man hier mit dem Tricase Woods Regional Naturpark ein interessantes Stück Heidelandschaft, das man an dieser Stelle gar nicht vermutet hätte.
Mag es bei meiner Fahrt an der rauen Küstenlinie die Jahreszeit sein – ich bin im November unterwegs: An manchen Stellen erinnert die karge Landschaft mit den Schafherden, die hier sogar vom Schäfer begleitet werden, an meinen Roadtrip durch Schottland. Nur dass es hier im Süden Italiens Pinienwälder und Olivenhaine sind, die etwas Abwechslung in die Szenerie bringen.
Apropos Abwechslung: Der manchmal zwar etwas eintönige, aber genau deswegen umso atemberaubendere Ausblick wird an manchen Stellen dann doch etwas unterbrochen. Wie die Burgen- und Ruinenkette im Thayatal haben sich hier Wachtürme aus dem 16. Jahrhundert aufgereiht, die zum Schutz vor feindlichen Überfällen an der Küste aufgestellt wurden. Die Türme kommunizierten per Leuchtfeuer und konnten so bei Gefahr schnell eine Alarmkette in Gang setzen.
Die Distanzen zwischen den Türmen sind aus diesem Grund nicht weit. So wird auch der Torre Sant´Emiliano nach kurzer Zeit schon vom nächsten Turm abgelöst. Dazwischen darf man noch beim kleinen Badeort Porto Badisco eine malerische Bucht überqueren, bei der man sogar auf einen kleinen, aber schönen Sandstrand hinunterblickt.
Der nächste Küstenwachturm in der Reihe ist der Torre Minervino. Vor allem der Blick zurück auf die Küstenlinie bezaubert an dieser Stelle.
Die Küstenstraße darf sich in diesem Abschnitt direkt an der Küste entlangschlängeln, bevor sich auf einmal die ersten Villen von Santa Cesarea Terme ankündigen.
3. Santa Cesarea Terme: wunderschöne Buchten rund um das Naturheilbad an der Küste
Villen findet man in Santa Cesarea Terme tatsächlich. Als erstes fällt gleich das Markenzeichen der Kurstadt auf, der orientalisch anmutende Palazzo Sticchi mit seiner auffällig mit Arabesken geschmückten Kuppel. Die maurisch inspirierte Architektur war zur Jahrhundertwende en vogue – wurde doch die Thermenstadt, deren Schwefelwasser aus einer Grottenquelle gespeist wird, erst im 19. Jahrhundert zu einer richtigen Kurstadt erweitert.
Ein schönes Bild zeigt Santa Cesarea Terme auch dann, wenn man von Süden einen Blick auf die Stadt wirft. Dafür am besten in der kleinen Bucht beim Torre di Porto Miggiano innehalten und auf die Straße zurückschauen, auf der man soeben gekommen ist. Ein Stücken weiter an der schönen Küstenstraße hat man dann auch den Turm selbst im Blickfeld, während die Stadt im Hintergrund gerade noch an dem auffälligen Kuppelbau erkennbar ist.
Vor Castro zieht sich die Route nun als Höhenstraße kurvenreich an der Küste entlang. Direkt unter der Bucht, die man direkt an ihrer Steilküste ausfahren darf, versteckt sich die Grotta Zinzulusa – eine Schauhöhle voller Stalaktiten, die im apulischen Dialekt so viel wie „zerlumpte Frau“ bedeutet.
Die Straße zieht sich ab Santa Cesarea Terme direkt an der Steilküste entlang, führt in diesem Abschnitt allerdings schon durch mehrere Ansiedlungen. Die einsame Heidelandschaft, die sich im ersten Teil gezeigt hat, findet man im südlichen Teil nicht mehr. Dafür allerdings traumhafte Buchten wie beim Ciolo-Kanal, der auch hier die raue Seite der südlichen Adriaküste im Salento zeigt.
Dann windet sich die Traumroute noch ein paar Mal hin und her, bis man es tatsächlich ans „Ende der Welt“ geschafft hat. Zumindest, was den Namen betrifft. Ansonsten handelt es sich beim südlichsten Punkt des italienischen Stiefelabsatzes um ein echtes Paradies.
4. Am Ende der Welt angekommen: „Finis Terrae“ in Santa Maria di Leuca
Das Erste, was bei der Einfahrt nach Santa Maria di Leuca hervorblitzt, ist der Leuchtturm. Bei meinem Besuch blitzt er tatsächlich, denn mittlerweile ist die Abenddämmerung hereingebrochen, und noch dazu sind dunkle Gewitterwolken aufgezogen.
Passt also eigentlich ganz gut zum „Ende der Welt“, wie die Römer einst das Kap von Santa Maria di Leuca nannten. Doch „Finis Terrae“ ist eine ganz passable Hafenstadt, die sich am südlichsten Punkt des Salento eingenistet hat – dort, wo das Adriatische Meer ins Ionische Meer übergeht.
Genaugenommen befindet sich der Leuchtturm nicht am südlichsten Punkt (der ist ein Stück weiter an der Punta Ristola Leuca zu finden ist). Die Piazza Giovanni XXIII vor der Basilika Santa Maria de Finibus Terrae ist dennoch Ende meiner Reise an der schönen Küstenstraße in diesem südlichen Teil Italiens.
An der Piazza wetteifert die Madonnastatue vor der Basilika mit dem dahintergelegenen Leuchtturm nicht nur darum, wer von beiden am höchsten in den Himmel hinaufragt – sondern auch darum, wer den besten Kontrast zum dunklen Himmel abgibt. Natürlich ist auch die Frage nicht geklärt, ob nun die Statue oder der Leuchtturm hier 102 Meter über Normalnull das Meer in zwei Hälften teilt.
Wer dann noch ein bisschen Weltuntergangsstimmung am „Ende der Welt“ sucht, wird nicht enttäuscht werden. Ganz theatralisch wird die Abendmesse der Basilika per Lautsprecher auf den Platz übertragen, über den bei meinem Besuch dann noch ein Gewitter heranbrach. Beste Gelegenheit für mich, um noch schnell einen Espresso im Caffé de Finibus Terrae einzunehmen…..
5. Apulien rundherum: von schönen weißen Städten & atemberaubenden Buchten und Grotten
Santa Maria di Leuca war zwar Endpunkt der schönen Küstenstraße im Süden Italiens, aber nicht meiner Apulien Reise, bei der ich viele weitere schöne Plätze in Apulien gesehen haben.
Mehr zum Apulien Roadtrip
Wie man die Rundreise durch Apulien anlegen kann: Sehenswürdigkeiten & Route, die einzelnen Stationen, Tipps für die Planung & die schönsten Strände beim Apulien Roadtrip
Mehr zu Apulien
- Weiße Städte und viel mehr: die schönsten Orte Apuliens
- Stadt der Grotten an der Steilküste: Polignano a Mare
- Die faszinierende weiße Stadt: Ostuni
- Die idyllische Hafenstadt am Ionischen Meer: Gallipoli
Weitere schöne Orte in Italien
- Schöne Orte an der KÜSTE TRIESTS: 8 Tipps für Ausflüge in der NäheWelche Sehenswürdigkeiten sich in der Nähe Triests entdecken lassen: von den schönsten Aussichtspunkten auf Triest, Miramare & Duino bis zum Ausflug nach Muggia.
- TRIEST: Sehenswürdigkeiten-Rundgang im alten SehnsuchtsortWelche Sehenswürdigkeiten in Triest bei einem Spaziergang warten – und welche Geheimtipps sich in der Stadt des Kaffees und der Winde entdecken lassen.
- Auf einen CAFFÉ in TRIEST: Kaffeehäuser, die man gesehen haben sollteHistorische Kaffeehäuser im Zentrum Triests und ein paar Geheimtipps ums Eck: Alternativen zum Caffé degli Specchi in der Altstadt.
- Wanderung zur BIRNLÜCKE: am (fast) nördlichsten Punkt ItaliensWas man bei der Wanderung zur österreichischen Grenze im Ahrntal entdeckt – und welche Geschichte hinter dem nördlichsten Punkt Italiens steckt: ein Ausflug auf 2.665 Meter.
- VENEDIG Tagesausflug: was man an 1 Tag in der Lagunenstadt sehen kannEine Woche Strandurlaub in Lignano bescherte uns in diesem Jahr einen Tagesausflug nach Venedig. Lange verschmäht und neu entdeckt: ein Sehenswürdigkeiten-Trip in die Lagunenstadt.
- GALLIPOLI: Spaziergang in der idyllischen Hafenstadt am Ionischen MeerHafenstadt einmal anders: Die „Perle am Ionischen Meer“ trägt die Schönheit nicht umsonst im Namen. Gallipoli sollte man beim Urlaub am italienischen Salento nicht übersehen.
- POLIGNANO a Mare: einer der schönsten Orte ApuliensDie Sehenswürdigkeiten in Polignano a Mare? Weiße Häuser an einer imposanten Steilküste, darunter zerklüftete Grotten. Sowie eine der schönsten Altstädte Apuliens.
- OSTUNI: Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Apuliens weiße StadtWelche schönen Plätze man in der weißen Stadt Apuliens zu sehen bekommt und wie man den Besuch dieses schönen Kleinods am besten anlegt: 5 Sehenswürdigkeiten-Tipps für Ostuni.
- APULIEN Urlaub: Reisetipps für den Roadtrip durch Italiens SüdenWie man den Roadtrip durch Apulien anlegen kann: die schönsten Sehenswürdigkeiten, Routen- und Übernachtungstipps sowie weitere Tipps für eine kleine Rundreise im Apulien Urlaub.
- Die schönsten Orte APULIENS: weiße Städte und viele weitere schöne Plätze9 Sehenswürdigkeiten, die man in Apulien nicht verpassen darf: die schönsten Orte rund um Ostuni, Alberobello und Polignano bis zum „Ende der Welt“ im Süden des Salento.