Der WACHAU RADWEG mit Kindern (inkl. nextbike-Test)
Unsere Radtour am Wachau Radweg von Melk bis Krems – knapp 40 Kilometer diesmal als Tagesetappe inkl. Next-bike Verleihräder-Test.
Dieses Mal habe ich mit meiner Tochter den Wachau Radweg von Melk nach Krems als reine Tagesetappe in Angriff genommen. Wir wollten die knapp 40 Kilometer, die wir im vorigen Sommer als Teilstück des Donauradwegs durchradelt hatten, nun in herbstlicher Stimmung erleben.
Verbunden haben wir dies mit einem Test des Leihrad-Anbieters nextbike.
2. Die Karte unserer Radtour am Donauradweg
3. Ist der Wachauradweg für Kinder geeignet?
4. Wann man fahren sollte – unser Vergleich Sommer/Herbst
5. Wenn´s mal nicht mehr weitergehen sollte
6. Die Etappen am Wachau Radweg: von Melk bis Krems
7. Unser Test: die Verleihräder von „nextbike“
Der Wachau-Radweg als 1-Tages-Etappe
Meine Tochter und ich kannten den Wachauradweg bereits von unserer Donauradweg-Tour von Passau nach Wien aus dem Vorjahr. Aufgrund der Affenhitze im August hatte ich damals keine Fotos geschossen – dies holten wir jetzt nach.
Ich wollte mir außerdem eine zweite Meinung zum Wachauradweg bilden, denn im letzten Jahr waren wir von der Etappe in der Wachau nicht so begeistert gewesen. Warum? Wir waren durch die Dahinradelei durch die naturbelassenen Uferabschnitte vor und nach der Wachau sehr verwöhnt, was Ruhe und Abgeschiedenheit betrifft.
Aber: Wählt man das Radeln durch die unzähligen Dörfer am Wachau Radweg als Tagesetappe, fällt der Trubel gar nicht so sehr auf. Die Touristen haben sich im Herbst auch merklich zurückgezogen!
Der Wachau Radweg ist einer meiner Top 10 Radwege Niederösterreichs.
1. Die Route am Wachau Radweg
Knapp 40 Kilometer lang radelt man von Melk nach Krems durch das UNESCO Weltkulturerbe Wachau.
Das Stück in der Wachau stellt am Donauradweg wirklich eine Ausnahme dar, da nicht direkt an der Donau selbst, sondern durch die vielen Dörfer durchgeradelt wird. Was wiederum das Reizvolle dieses Abschnittes ausmacht! Zwischen den pittoresken Dörfern geht’s durch Wein- und Obstgärten, manchmal auch direkt an der Bundesstraße.
Der Weg ist großteils flach, nur manchmal geht es vor bzw. in den Ortschaften ein kurzes Stück hinauf und hinunter. Dies fällt eigentlich auch nur dann auf, wenn man davor und danach stundenlang flach an der Donau entlang geradelt ist.
Auf welcher Seite sind wir gefahren?
Wir sind wieder den „Klassiker“ am Wachau Radweg gefahren, also den Weg an der linken Donauseite, der durch berühmte Weinorte wie Weißenkirchen, Spitz und Dürnstein führt. Das linke Donauufer ist eindeutig die „Sonnenseite“ der Wachau, was wir auch sowohl beim ersten Mal (Affenhitze im August) als auch beim zweiten Mal (Altweibersommer bei fast 30°) gemerkt haben!
Die rechte Donauseite ist dann zu empfehlen, wenn man Schatten sucht und Touristengruppen meiden möchte.
2. Die Karte unserer Radtour am Donauradweg in der Wachau
3. Ist der Wachauradweg für Kinder geeignet?
Nachdem der Donauradweg – von Passau bis Wien – grundsätzlich für Kinder sehr gut geeignet ist, gilt dies natürlich auch für den Abschnitt in der Wachau (wir haben den Weg an der linken Donauseite gewählt, um durch die bekannten Orte der Wachau durchradeln zu können).
Allerdings stellt die Etappe in der Wachau für mich das für Kinder ungeeignetste Stück des Donauradwegs dar, da die Route aufgrund der Topographie des Geländes an mehreren Stellen direkt an der Bundesstraße entlang führt. Auch dem regen Radverkehr muss oft ausgewichen werden. Daher stellt sich hier schon die Frage:
Ab welchem Alter?
Genauso wie für den Donauradweg gilt: Kinder sollten sicher am Rad unterwegs sein, damit sich auch deren Eltern sicher fühlen können. Nicht nur an den Engstellen entlang der Bundesstraße, auch auf den Nebenstraßen durch die Dörfer muss man sich auf die Verkehrstauglichkeit der Kinder verlassen können. Auch wenn uns auf den Nebenstraßen so gut wie kein Auto entgegengekommen ist….
Mit meiner 10- bzw. 11-jährigen Tochter konnte ich das Herumgondeln zwischen Obst- und Weingärten auf jeden Fall genießen.
Und: Auf den knapp 40 Kilometer nach Krems mussten wir uns eigentlich nur zweimal kurz hinaufquälen: Auf die Donaubrücke in Melk sowie die Ortseinfahrt nach Dürnstein. Im Prinzip ist der Weg – wie auch der gesamte Donauradweg – durchwegs flach.
4. Wann man fahren sollte – unser Vergleich Sommer/Herbst
Wir waren diesmal nur einen Monat später dran, nämlich im September. Aber es war spürbar ruhiger. Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die unterwegs waren: Radlergruppen der zahlreichen Radtouren-Anbieter gibt’s noch genug, auch internationales Stimmengewirr haben wir noch vernommen. Allerdings: deutlich weniger als im Sommer!
Einzig und allein Dürnstein ist nach wie vor hoffnungslos überrannt. Im Gegensatz zum Sommer sind wir aber nur mehr in Dürnstein (und nicht mehr in den anderen Orten) japanischen Touristengruppen begegnet, die uns zum Absteigen zwingen.
Der Wachau Radweg im Herbst
Den Herbst merkt man gleich zu Beginn am Fallobst, das das erste Stück des Radwegs dominiert. Danach geht’s durch von Hagebutten eingerahmte Weingärten, in denen sich die Rebzeilen mit Obstbäumen abwechseln. Hier riecht nicht nur das verfaulte Obst, sondern auch die frisch gelesenen Weintrauben in Form des säuerlichen Tresters, der vor den Kellertüren ablagert.
Weintrauben gibt’s natürlich überall zu kaufen, und würde man an jedem Sturm-Schild stehenbleiben würde man den Weg nach Krems nicht schaffen…
Und im Sommer?
Achtung, vor allem mit Kindern: Im Sommer kann es richtig richtig heiß werden! Noch dazu muss man auf der Nordseite der Donau den Schatten wirklich suchen. Wir haben uns sogar direkt unter Obstbäume gestellt, um ein kleines Stück davon abzubekommen. Vor allem mit Kindern sollte man die „Sonnenseite“ daher nicht unterschätzen (und sich gut schützen).
„Genuss-Radeln“ geht gut in der Wachau!
Radeln und Einkehren in der Wachau ist ein gemütliches Unterfangen. Nicht nur der Sturm lockt, auch kleine Bäckereien, Cafes oder Radlertankstellen laden zum kurzen Rasten ein. Von Spitzenweingütern und Landgasthäusern gar nicht zu sprechen.
Für den Snack zwischendurch oder das Mitbringsel bieten sich die Stände am Wegesrand an: Neben Trauben und Obst wird auch Honig oder Steckerlfisch angeboten
5. Wenn´s mal nicht mehr weitergehen sollte
Oder falls man kürzere Etappen fahren möchte: Zug und Schiff helfen weiter. Die Ausflugsziele in der Wachau werden sowohl von Schifffahrtsunternehmen als auch der Wachaubahn angesteuert. (Was man auch am Touristenaufkommen merkt – die meiste „Action“ gibt’s in Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein.)
- Die über 100 Jahre alte Wachaubahn, an deren Schienen wir des Öfteren entlangfahren, steuert folgende Orte an: Emmersdorf, Grimsing, Aggsbach-Markt, Willendorf, Schwallenbach, Spitz, Wösing-Joching, Weißenkirchen, Dürnstein-Oberloiben, Unterloiben, Stein-Mautern und Krems.
- Anlegestellen von Brandner Schiffahrt gibt es in Melk, Emmersdorf, Spitz, Weißenkirchen, Dürnstein, Rossatz (rechte Seite) und Krems.
- Die DDSG fährt Melk, Emmersdorf, Spitz, Dürnstein und Krems an.
Und wenn´s an die andere Donauseite gehen soll
Radelnd – also auf Brücken – kann man die Donau nur in Melk oder Krems queren, also zum Beginn und Ende der Etappe. Möchte man aber dazwischen auf die andere Seite wechseln, kommt man mit den Fähren in Spitz und Weißenkirchen sowie Dürnstein ans andere Ufer.
6. Die Etappen am Wachau-Radweg
Start- und Endpunkt waren für uns jeweils die Schiffsstationen von Brandner Schiffahrt in Melk und Krems (Fährhaus Melk, Schifffahrtszentrum Krems).
Wir haben die klassische Route links der Donau genommen, die uns durch Wein- und Obstgärten und die engen Gässchen der pittoresken Dörfer der Wachau führt.
Von Melk nach Aggsbach
Von der Schiffsanlegestelle der Brandner Schifffahrt steigen wir in den Donauradweg ein. Ein kurzes Stück radeln wir – noch auf rechter Donauseite – bis zur Donaubrücke und bleiben danach bis zum Ziel in Krems auf der linken Seite.
Wir lassen das Ortsende von Emmersdorf hinter uns und radeln auf dem Streifen entlang der Bundesstraße nach Grimsing. Hier zweigt der Weg das erste Mal auf die Nebenstraßen ab. Wir fahren – im wahrsten Sinne des Wortes – durch Äpfel und Birnen, denn das Fallobst der Äpfel- und Birnbäume ziert malerisch den Wegrand. Später kommen auch noch Zwetschken dazu.
Nach Grimsing werden wir von der Wachaubahn überholt – der Weg führt jetzt parallel dazu entlang. Übrigens eine weitere entspannte Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten der Wachau zu erleben.
Nach einer weiteren Fallobst-Allee sowie einem Stück neben der Bundesstraße radeln wir in Aggsbach-Markt ein. Fazit: Doch ein schönes Stück entlang der Bundesstraße. Es wird aber ab Aggsbach definitiv besser!
Von Aggsbach nach Spitz
In Aggsbach-Markt weht uns schon das erste „Zimmer frei“-Fähnchen entgegen. Vorbei am – wieder mal – Fallobst geht’s durch schmale Gässchen. Wir biegen wie im letzten Jahr beim Cafe „Donauwelle“ ab und genießen den Blick auf die Burgruine Aggstein am anderen Ufer.
Nach Aggsbach radeln wir wieder an der Bundesstraße entlang bis nach Groisbach. Weg von der Bundesstraße sind wir am Wachau Radweg endlich im „Hintaus“ angekommen. Kein Auto quert unseren Weg, sondern nur eine Katze, und selbst die bewegt sich nicht wirklich.
Wir lassen die ersten Marillenbäume hinter uns sowie die ersten herbstlichen Hagebutten. Rechts erheben sich hinter der Donau die bewaldeten Hänge des Dunkelsteiner Walds.
Wir kommen durch Willendorf – der Heimat der „Venus von“, die 1908 gefunden wurde und jetzt im Naturhistorischen Museum in Wien bewundert werden kann. Vorbei am „Venusium“ radeln wir weiter durch vermischte Obst- und Weingärten, bis links die ersten richtigen Weinterrassen auftauchen.
In Schwallenbach beginnen die Ab-Hof Läden und Buschenschänke. Wir radeln an den Steinfassaden vorbei an Kirche und Schloss, weiter neben den Gleisen der Wachaubahn die ihren Weg oberhalb von uns nimmt.
Nach einem weiteren Stück Bundesstraße kommen wir nach Spitz. Kurz vorher trauen wir uns an der Teufelsmauer vorbei – weniger aus Angst vor dem Teufel (der laut Sage die Donau stauen wollte), sondern aus Angst, der wackelige Felskopf würde nach unten stürzen.
Wir folgen der Donau in eine leicht gezogene Kurve und radeln neben der Bahntrasse in Spitz ein.
Von Spitz nach Dürnstein
Der Platz vor der Schifffahrtsstation in Spitz ist der erste Touristenmagnet auf unserer Route – und dementsprechend gut gefüllt sind die Cafes am Platz. Sind die Touristen mit dem Ausflugsboot gekommen, um sich das Schifffahrtsmuseum anzusehen? Oder doch eher wegen Wein und Sturm?
Spitz ist auf jeden Fall besser auf die Massen eingestellt als die Orte davor, die Straßen hier sind etwas breiter angelegt.
Wir machen – so wie letztes Jahr übrigens – einen unfreiwilligen Abstecher Richtung Donau, verlassen den vermeintlichen Radweg aber gleich wieder zum richtigen Weg. Der kurze Schlenkerer beschert uns einen schönen Ausblick zur Ruine Hinterhaus durch Obst- und Weingärten hindurch, vor uns leuchten uns die Weinterrassen an.
Vorbei geht’s am Spitzer Bahnhof zum Wegerl ins Mieslingtal. Vor uns wird’s nostalgisch: Wir haben das Hotel Mariandl samt Gunther Philipp Museum im Blick!
Aber auch daran radeln wir schnell vorbei, und nach einem kurzen Stück neben der Bundesstraße steht uns imposant der Wehrturm St. Michael samt Steinbrücke im Weg!
Wir verlassen St. Michael und radeln entlang der Bahn wieder durch Weingärten, die uns durch Wösendorf und Joching – direkt vorbei am Spielplatz – führen. Die Bummerlbahn-Saison dürfte auch am Wachau Radweg mit September beendet sein, die Wachauer Bummerlbahn steht in ihrer „Remise“ und darf ruhen.
Joching geht nahtlos über in Weißenkirchen. Hier ist wieder Action angesagt! Nachdem wir die Schienen der Wachaubahn überquert haben, finden wir am Platz vor der „Weißen Kirche“ gefühlte hundert Räder vor. Wir sind also nicht die Einzigen! (Wollen die alle ins Wachaumuseum oder zum Weinseminar?) Übrigens: Nicht die Kirche in Weißenkirchen ist weiß, wohl aber deren Türmchen!
Aufpassen muss man hier nicht nur auf die vielen anderen Radfahrer, sondern auch auf die Kellner, die den Radweg mit ihren Tabletts queren. Ich habe nachgezählt: drei Kellner in einer Minute, die uns hier vor die Nase laufen (oder müssen da wohl die Kellner eher auf die Radlfahrer aufpassen?)
Rechts geht’s jetzt zum Bahnhof, wir radeln einen Mini-Anstieg hinauf, der an vielen Weingütern vorbeiführt. Und haben Glück: Ein Winzer lädt gerade seine Trauben aus dem Hänger ab, als wir vorbeiradeln. Der Trester liegt daneben im Baucontainer.
Eine letzte Touristengruppe quert noch unseren Weg, aber dann sind wir durch durch Weißenkirchen und weiter geht’s.
Nach einem kurzen Stück an der Bundesstraße führt unser Weg wieder auf eine Nebenstraße. An den Weinstöcken hängen die letzten Weintrauben, die auf die Lese warten und die letzten Sonnenstrahlen genießen dürfen.
Jetzt geht’s wieder kurz an der Bundesstraße entlang, diesmal ziemlich knapp, die Engstelle ist mit einem Hinweisschild angeschrieben.
Dafür entschädigt der Ausblick – vor uns beschreibt die Donau eine wunderschön langgezogene Kurve und wir sehen Dürnstein hervorleuchten. Oben die Ruine, unten im Ort der blaue Turm der Stiftskirche.
Von Dürnstein nach Krems
Bevor wir den Trubel in Dürnstein genießen „dürfen“, geht’s zuerst mal einen kurzen Anstieg hinauf. Kaum aber haben wir den „Berg“ geschafft und uns ohne Absteigen durchgequält, heißts auf einmal: Absteigen!
Wieder einmal sind die Touristen schuld! (Wir sind ja keine, wir sind bitte Radler!!)
Aber gut…man würde eh nicht durchkommen, es sind nämlich – trotz Herbst – wirklich wahnsinnig viele Touristen, die sich durch die engen Gassen schleppen und den Weg versperren. Noch dazu wo dieser durch die Postkarten- und Souvenirstandln zusätzlich verengt ist.
Ich weiß jetzt, warum ich den Wachauradweg im letzten Jahr – als Etappe unseres Donauradwegs – in nicht so guter Erinnerung hatte. Dürnstein war schuld: Es hatte eine Affenhitze und die Touristengruppen standen in ganz krassem Kontrast zu den ruhigen Etappen direkt am Donau-Strom entlang, die uns davor und danach begleitet hatten.
Im Herbst ist es besser. Obwohl noch immer sehr viele Touristen hier sind. Wir quälen uns auf jeden Fall durch und schaffen es sogar wieder aus dem Ort heraus. Wieder vorbei an Traubencontainern, die für die Lese bereit stehen.
Vorbei geht’s am Franzosendenkmal, das der Schlacht bei Dürnstein/Loiben 1805 und den Kampf der Österreicher und Russen gegen die Franzosen gedenkt.
Auch in Oberloiben und Unterloiben ist die Weinlese in vollen Gange. Man merkts an den Traktoren und den Traubencontainern.
Rechts ist jetzt Stift Göttweig erkennbar. (Das fällt sogar dem Kind auf..)
Ein letztes Mal fahren wir neben der Bundesstraße, die hier allerdings durch einen schmalen Grünstreifen vom Einfahrtsverkehr nach Krems abgetrennt ist. Jetzt haben wirs sogar leicht schattig.
Und dann: Wir habens geschafft. Krems!
Zuerst geht’s durch den Ortsteil Förthof, dann sind wir auch schon am Kreisverkehr angelangt. Stift Göttweig hat uns bis dahin begleitet, und jetzt hat sich auch noch der Kirchturm von Mautern vor dem Stift ins Bild geschummelt.
Wir nehmen diesmal im Gegensatz zum Vorjahr nicht die Donaubrücke nach Mautern (die uns auf unserer Donauradweg-Tour weiter ins Tullner Becken und bis nach Wien geführt hat), sondern radeln direttissima zu unserer Endstation an der Kremser Schiffsstation: Der Rückgabestelle von nextbike sowie dem „Wellenspiel“, wo wir uns das verdiente Mittagessen holen.
(Wer ins Kremser Zentrum radeln möchte: die Route geht vom Steiner Tor über die Landstraße in die Fußgängerzone der Altstadt).
7. Unser Test: die Verleihräder von nextbike
Wir haben für den Wachau Donauradweg den Leihrad-Anbieter nextbike getestet – eine Alternative, die sich anbietet, wenn man auf den Transport der Räder per Auto oder Zug (Bahnhof in Melk und Krems) keine Lust hat.
In mehreren Regionen Niederösterreichs, aber auch im Burgenland sowie in Klagenfurt und Innsbruck können über nextbike Räder ausgeborgt und an einer anderen Verleihstation zurückgegeben werden.
Wie es funktioniert
Um das Service nutzen zu können, muss man sich einmalig unter www.nextbike.at anmelden. An der Ausleihstation können die Räder per App oder Hotline mittels eines Aufsperrcodes ausgeliehen werden.
Wir haben die Variante über die Hotline gewählt, und erhielten den Aufsperrcode für die gewählten Fahrrad-Nummern trotz sprachgesteuertem System wirklich unkompliziert und schnell. Nur noch Aufsperren – und los gings. Was zusätzlich praktisch war: Den Code erhielten wir zusätzlich per SMS zugesandt.
Die Retournierung war ebenso unkompliziert: Absperren, anrufen, Rädernummer bekanntgeben. Das wars.
Wie die Räder ausgestattet sind
Die Räder sind mit 3 Gängen, einer Bremse sowie Rücktritt ausgestattet.
Das kleine Radkörbchen trägt leichtes Gepäck, ist aber gewöhnungsbedürftig (Korb dreht sich bei Drehung des Lenkers nicht mit).
Wie es sich mit den Rädern fährt und für welchen Zweck sie geeignet sind
Natürlich hat man es weder mit wendigen Mountainbikes noch mit flotten Rennrädern zu tun, und natürlich gewinnt man keine Geschwindigkeitsrekorde mit den nextbike Rädern. Und auch der Allerwerteste meldet sich nach einiger Zeit.
Aber klar: Mit dem eigenen Bike darf man die Räder nicht vergleichen, sie sind auch nicht für Langstrecken gedacht, sondern für gemütliches Dahinradeln (und sei es auch nur für den Weg zwischen Bahnhof und Donau).
Allerdings: Für die knapp 40km lange Strecke von Melk nach Krems waren die Räder dann doch okay. Nach den ersten 10 Kilometern haben wir uns an die etwas schleppende Fahrweise gewöhnt. Nachdem die Strecke zwischen Melk und Krems keine wirklichen Steigungen aufweist, für die man besseres „Material“ benötigen würde, hat die etwas behäbige Fahrweise die Tatsache für mich wettgemacht, dass ich diesmal keine Räder per Auto oder Zug transportieren musste.
Was nextbike kostet
Mit dem Preis von 1 Euro pro Stunde bzw. 10 Euro für einen Tag sind die Räder für eine Kurzstrecke perfekt geeignet, noch dazu gibt’s Ermäßigungen (ÖBB Vorteilscard, VOR Jahreskarte, NÖ-Card).
- Falls möglich, sollte man die Räder VOR dem Ausleihen einem kurzen Check unterziehen. Ich musste das ausgewählte Rad nochmals umtauschen, da die Kurbel ausgeleiert war.
- Für einen Gruppen-Verleih nicht geeignet: An unserer Verleihstelle waren noch 4 Räder vorzufinden, eines tauschten wir aus, bei mehreren Personen hätten die vorhandenen Räder eventuell nicht ausgereicht.
- Falls wir zu wenig Räder vorgefunden hätten, hätten wir in Melk auch noch andere Verleihorte aufsuchen können. Das Gleiche gilt für Krems (in beiden Städten gibt’s mehrere Verleihstationen). In kleineren Orten tut man sich da schon schwerer. Vorausplanung ist also nicht möglich. Nextbike schreibt dazu auf seiner Website: „Nein, eine Reservierung ist nicht möglich. Die Räder sollen jederzeit für die spontane Nutzung verfügbar sein.“
Wo es Verleihstationen gibt
Für den Wachau Radweg
- in Melk und Krems (jeweils mehrere Verleihstationen)
- an der linken Donauseite: Emmersdorf, Aggsbach, Spitz und Mühldorf, Weißenkirchen, Dürnstein
- an der rechten Donauseite: Schönbühel-Aggsbach, Hofarnsdorf (Rossatz), Rührsdorf (Rossatz), Rossatz, Mautern
Alle Standorte findet man hier.
Hin- und Rückreise nach Melk und Krems
Wir haben das Auto beim Fährhaus Melk an der Halbinsel beim Melk-Zufluss geparkt und sind die paar Meter zur Verleihstelle neben der Anlegestelle Brandner Schifffahrt am Ticketcontainer zurückgegangen. Abgestellt haben wir die Räder in Krems, wiederum bei der Schiffsanlegestelle Brandner.
Die Rückreise kann z.B. mit dem Schiff erfolgen (1x nachmittags von April bis Oktober, Brandner oder DDSG) oder per Zug. In beiden Städten können die Räder auch am Bahnhof ausgeborgt oder retourniert werden.
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