Fünf-Flüsse-Radweg ETAPPE 4: von Nürnberg bis Amberg
75 km zwischen Nürnberg und Amberg: Beschreibung der Etappe 4 am Fünf-Flüsse-Radweg samt Routeninfos und Fotos.
Die Etappe 4 des Fünf-Flüsse-Radwegs führt ab Nürnberg durch das Tal der Pegnitz und der „Goldenen Straße“ entlang bis nach Amberg.
Diese Einteilung orientiert sich an der offiziellen Etappenplanung. Wir haben die Rundtour am Fünf-Flüsse-Radweg in 4 Tagen absolviert.
Etappe 4: die Route
Bei der vierten Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs geht es ab Nürnberg zuerst der Pegnitz entlang, an der im weiteren Verlauf Fachwerkperlen wie Lauf und Hersbruck am Wegesrand liegen. Danach führt der Radweg ins „Ruhrgebiet des Mittelalters“: Zuerst liegt das mittelalterliche Sulzbach-Rosenberg am Weg, als Etappenabschluss folgt die „heimliche Hauptstadt der Oberpfalz“ Amberg.
Die vierte Etappe verläuft im Gegensatz zu den anderen Etappen bis auf den ersten Abschnitt an der Pegnitz abseits von Flüssen, oft auf verkehrsberuhigten Straßen bzw. Nebenfahrbahnen.
Stationen am Weg: Nürnberg, Lauf an der Pegnitz, Hersbruck, Sulzbach-Rosenberg, Amberg.
Die Facts
Länge der Etappe 4: 75 Kilometer zwischen Nürnberg und Amberg
Tipps für die Planung dieses Mehrtagesradwegs gibt es in unserem Erfahrungsbericht zum Fünf-Flüsse-Radweg nachzulesen, mehr Infos zur Etappenplanung inkl. Karte und Höhenprofil hier.
Detaillierte Beschreibung der Etappe 4 am Fünf-Flüsse-Radweg
Von Nürnberg bis Sulzbach-Rosenberg
Start der vierten Etappe am Fünf-Flüsse-Radweg ist die alte Reichshauptstadt Nürnberg. Aus der Altstadt kommend steigt man am Wöhrder See in die Route ein. Von nun an geht es zuerst an den Badestegen der hier zu einem Sommerparadies aufgestauten Pegnitz vorbei, dann an dem Flüsschen selbst – entweder abseits an Feldern oder mitten durch die Au.
In den Pegnitzauen darf man auf einigen Kilometern den naturbelassenen Flusslauf genießen. Bestes Zeugnis davon ist das Totholz im Flussbett, aber auch die Hochwasser-Sperrtafel beim Hammerwerk in Laufamholz. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde hier bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg die Kraft des Wassers ausgenutzt. Von der alten Messingfabrik sind noch Herrenhaus und Arbeiterwohnhäuser übriggeblieben.
Nach dem Schwaiger Schloss sorgt wieder einmal ein Gartenzwerg am Wegesrand für einen ungewollten Hingucker. Ist das Programm in der Region wie bei einer unserer Wanderungen im Nürnberger Land?
In Röthenbach an der Pegnitz radeln wir beim Rathaus ins Ortszentrum ein. Tipp: Hier ganz besonders auf die Ausschilderung des Fünf-Flüsse-Radwegs achten (wir sind gleich zweimal daran vorbeigefahren). Der Weg macht hier nach der Abzweigung einen weiteren Haken und führt nicht an der Bundesstraße, sondern parallel dazu weiter.
Die Route führt danach wieder zurück an die Pegnitz, an der man bis zum nächsten Stopp entlangfährt. Denn ja: Eine Pause sollte man auf jeden Fall in Lauf einlegen, die Stadt präsentiert sich als Fachwerktraum vom Feinsten!
Der Radweg zuerst über eine Brücke am Industriemuseum vorbei und dann weiter in Richtung Altstadt. Der Marktplatz ist allerdings nur einer der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bevor es auf der vierten Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs weitergeht, sollte man also unbedingt noch zum Wenzelschloss abbiegen, das hier auf einer Insel mitten in der Pegnitz einen schönen Platz gefunden hat.
Für uns ist Lauf an der Pegnitz nicht (mehr) unbekannt, haben wir dort bereits davor bei unserem Urlaub im Nürnberger Land Station gemacht. Wir folgen der Radroute weiter, die uns entlang der Goldenen Straße Kaiser Karls IV. zwar nicht ganz bis nach Prag führen wird – aber immerhin bis zum Etappenende in Amberg.
Bis Hersbruck kommen wir zuerst einmal an Ottensoos vorbei, danach radeln wir einen Bahndamm entlang bis nach Henfenfeld und dann zwischen Wiesen und Feldern in die „Cittá Slow“ des Nürnberger Lands.
Der Fünf-Flüsse-Radweg wird in Hersbruck bis zum Unteren Markt geleitet, doch auch in diesem Fachwerkstädtchen sollte man kurz innehalten und einen Spaziergang durch die Altstadt einlegen – wenn man nicht sowieso, wie in unserem Fall, sowohl den Fünf-Flüsse-Radweg als auch weitere Wanderungen und Radtouren von Hersbruck aus gestartet hat. (Mehr zu unseren Übernachtungs-Tipps am Fünf-Flüsse-Radweg.)
Über das Wassertor wird nun also wieder aus der Stadt herausgeradelt. Die Route verläuft an einer Nebenfahrbahn bis zum Happurger Baggersee, wo kurz darauf die Pegnitz vom Högenbach abgelöst wird, der sich am Rand von Pommelsbrunn (bekannt für sein historisches Badhaus) und Hartmannshof entlangschlängelt. Wer eiszeitliche Funde wie z.B. einen Weisheitszahn eines Neandertalers bewundern möchte, legt im „Urzeitbahnhof“ in Hartmannshof einen Stopp ein (bei unserem Besuch leider geschlossen).
Das Nürnberger Land wird nun von der Oberpfalz abgelöst und die einzig wirklich spürbare Steigung des Fünf-Flüsse-Radwegs beginnt, schließlich muss in Kürze die Europäische Hauptwasserscheide überwunden werden. Der Radweg verläuft ab Öd ein kurzes Stück auf der Landstraße und danach leicht erhöht neben der Hauptroute durch Lehendorf bei Etzelwang.
Nun geht es auf einer Nebenfahrbahn entlang der Landstraße durch Neukirchen, wo wir auf die andere Ortsseite wechseln und in Richtung Schönlinden abbiegen.
Die Europäische Hauptwasserscheide ist nun auf 480 m erreicht (eine Tafel zeigt die Fließrichtung in Richtung Schwarzes Meer bzw. Nordsee an). Hier könnte man einen Abstecher zur Osterhöhle einlegen, wir bleiben aber am Weg und rollen, bereits einige Zeit das Ziel vor Augen, in Sulzbach-Rosenberg ein.
Von Sulzbach-Rosenberg bis Amberg
Wir haben sie bereits von oben gut erkennen können, und nun radeln wir also auch bei der Einfahrt in die Altstadt an der größten Schlossanlage Nordbayerns vorbei, die schon zu Zeiten Karls IV. ihr heutiges Aussehen zeigte und ab dem Ende des 16. Jahrhunderts Residenz der Wittelsbacher war.
Sulzbach war wichtiger Handelsplatz für das in der Region geförderte und verarbeitete Eisenerz, der Name „Ruhrgebiet des Mittelalters“ kommt also nicht von ungefähr. Als Folge des Reichtums hat sich am Luitpoldplatz neben der Stadtpfarrkiche ein schönes gotisches Rathaus erhalten, aber auch weitere stattliche Bürgerhäuser, die sich in der Rosenbergerstraße aneinanderreihen.
Wir verlassen Sulzbach beim Stadttor, radeln danach durch den anderen Stadtteil Rosenberg und weiter auf Nebenfahrbahnen durch Poppenricht hindurch, bis wir an den Ausläufern von Amberg an der alten Luitpoldhütte vorbeikommen.
Auch Amberg war Zentrum der Eisengewinnung verdankt diesem Umstand seinen wirtschaftlichen Status. Die Altstadt der alten Hauptstadt der Oberen Pfalz wird fast durchgehend von einer Stadtmauer mit Türmen und Toren umgeben, an der auch der Radweg zuerst einmal beim Ziegeltor vorbeiführt.
„Hinter der Mauer“ geht es nun hinein ins Zentrum der Stadt, unübersehbar weist der Turm der Basilika St. Martin (nicht nur aus dieser Richtung) den Weg. Wie in Sulzbach zeugt auch in Amberg das reichverzierte Giebel-Rathaus am Marktplatz vom Reichtum der Stadt – ein schöner Ort, um eine Pause einzulegen.
Die vierte Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs ist nicht zu Ende, solange man nicht das Wahrzeichen der Stadt gesehen hat. Daher also noch unbedingt (wenn auch nicht direkt auf der Route des Fünf-Flüsse-Radwegs) die Brücke über die Vils (die hier erstmals ins Spiel kommt) überqueren und in Richtung Wassertor fahren, jener berühmten Verbindung des einstigen Kurfürstenschlosses mit dem Zeughaus.
Entweder sieht man sich die Amberger Stadtbrille vom Hof des Landratsamts aus an, oder man radelt weiter auf die Vilsbrücke und fängt die „Brille“ von der anderen Seite ein. Und klar, natürlich ist mit der schönen Umschreibung die Spiegelung der Torbögen in der Vils gemeint.
An der Vils wird es auf der fünften Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs nun bis Kallmünz und von dort an der Naab bis Regensburg gehen, wo die erste Etappe dieser Rundtour beginnt.
Meine Tipps für Etappe 4 am Fünf-Flüsse-Radweg
- Gerade wenn man Nürnberg und Regensburg schon einmal besucht hat, sollte man überlegen, als Ausgangspunkt für diese Radtour das Nürnberger Land zu wählen. Wir haben unsere vier Tage am Fünf-Flüsse-Radweg von Hersbruck aus gestartet und davor und danach die Region – ein perfektes Outdoor-Eldorado für alle Genuss-Radler und -Wanderer – erkundet.
- Unweit der Stadtbrille locken in Amberg ein paar weitere lauschige Plätzchen bei der Stadtmauer für einen Pausenstopp. Die fast vollständig erhaltene Stadtbefestigung zählt den besterhaltenen in ganz Europa – sie ist knapp drei Kilometer lang.
Mehr zum Fünf-Flüsse-Radweg
- Gleich weiterradeln: hier geht’s zu Etappe 5
- Die Übersicht: alle Etappen am Fünf-Flüsse-Radweg
- Tipps für die Planung: unser Erfahrungsbericht am Fünf-Flüsse-Radweg
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