Ausflugsziele im LUNGAU: Berge, Burgen, Bahn – und: Samsone!

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Lange ein Wunschziel, nun endlich realisiert: Schon lange wollten wir die abgeschiedene Bergwelt des Lungaus entdecken. Blaue Almseen, grüne Burgen, eine Schmalspur-Bergbahn – welche Ausflugsziele es im Lungau geworden sind.


Welche Ausflugsziele es bei unserem Wochenende im Lungau geworden sind? Neben unserer bis dato einsamsten Bergwanderung und einer kleinen Zeitreise haben wir im Lungau auch einen ganz besonderen Kult entdecken dürfen.

Ausgeflogen in den Lungau – was man im abgeschiedensten Teil des Salzburger Land tun kann
1. Zeitreise Teil 1: einen ehemaligen Hot Spot an einer ehemals wichtigen Straße besuchen
2. Zeitreise Teil 2: eine alte Burg (und auch eine grüne Burg) unsicher machen
3. Zeitreise Teil 3: mit der höchstgelegenen Schmalspur-Museumsbahn Österreichs fahren
4. Fußreise: einmal ganz abgelegen wandern, einmal ganz touristisch spazieren
5. Kult-Reise: die ganz speziellen Lungauer „Bewohner“ kennenlernen
6. Rad-Reise: den Lungau am Murradweg kennenlernen

Der Lungau – wo nicht nur Natur drauf steht, sondern auch wirklich drin ist

Warum ich bis dato noch nie im Lungau gewesen war? Ganz einfach: Man kommt nicht hin, wenn man nicht wirklich hinwill. Das wesentlichste Merkmal dieses Salzburger Gaus ist seine abgeschiedene Lage. Das Plateau liegt eingeschlossen auf 1.000 Metern Seehöhe zwischen den Hohen Tauern im Westen, den Niederen Tauern im Norden und den Nockbergen im Süden. Auf „normalen“ Wegen nur über den Osten erreichbar, spektakulär über die Pässe von Süden und Norden – und von westlicher Seite gar nicht.

Was auch bedeutet, dass hier grundsätzlich nicht der Bär steppt: Im Lungau existieren nur 15 Orte (nicht viel für einen ganzen Gau – deren es im ganzen Bundesland Salzburg bekanntlich ja nur fünf gibt). Eine Stadt sucht man im Lungau vergeblich. Tamsweg würde mit über 5.000 Einwohnern zwar die Voraussetzungen knapp erfüllen, muss sich aber dennoch mit dem Titel „Bezirkshauptort“ des Lungau begnügen.

Was dafür in Unmengen vorhanden ist: reinste Natur in ihrer ursprünglichen Form. 60 Bergseen und 350 Almen solls im Lungau geben. Eindeutig dominiert hier Blau und Grün. Ein Bezirk, der in seiner Gesamtheit als UNESCO Biosphärenpark Traditionen und nachhaltige Entwicklung hoch hält.

Was den Lungau so besonders macht:

  • Abgeschiedenheit bis hin zur Verschrobenheit: mit generell 20 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Lungau dünn besiedelt, einige Täler haben eine Einwohnerdichte wie der Osten Sibiriens (z.B. das Murtal am Rand der Hohen Tauern); die Lungauer sollen angeblich etwas „verschroben“ sein – nun ja, mit unserem Wirten haben wir da so unsere Erfahrung gemacht, aber ob das für den ganzen Lungau stehen soll…..wer weiß?
  • Abgeschiedenheit heißt aber auch: unsere „einsamste“ Wanderung bis dato. Wir waren zu den Blauseen quasi alleine unterwegs, die Hütte auf der Strecke hat uns zwar versorgt, lebt aber definitiv nicht vom Tourismus
  • Apropos Wandern: die Atmosphäre des Lungau ist einzigartig: windgeschützte Lage, kaum Nebel, kein Fön, absolut reine Luft – ein richtiges „Freiluftsanatorium“
  • und zusätzlich: hier dominiert das Grün und Blau nicht nur in den Bergseen und sanften Bergkuppen, sondern auch in den Namen (herrlich für so eine wie mich): wir kamen an den BLAUseen und Burg FinsterGRÜN vorbei
  • unser absolutes Highlight: die Lungauer Bräuche! und damit meine ich nicht das Preberschießen (Wasserscheiben-Schießen über einen See hinweg) oder die Prangstangen-Prozession – sondern die riesenhaften Lungauer Zwerge (siehe Punkt 5)

1. Zeitreise Teil 1: Tweng an der alten Tauernstraße

Unsere erste Zeitreise führt uns nach Tweng, das am Fuß des Tauernpasses (also der Verbindung in den Norden) im Taurachtal liegt. Hier steht die einst kleinste Volksschule Österreichs (aktuell 14 Schüler, vor Jahren nur insgesamt drei!).

Tweng liegt an der Radstädter Tauernstraße (B99), die sich von Mauterndorf nach Radstadt über die Tauern hinweg zieht. Eine Reise, die in den 70ern noch mehrere Stunden in Anspruch genommen hat. Heute dafür den Motorradfahrern – und Nostalgikern wie uns gehört. Der Rest weicht auf die Tauernautobahn aus, die seit 1975 für schnellen Durchzugsverkehr von Nord nach Süd sorgt.

Schon zu Römerzeiten war der Tauernpass die wichtigste Nord-Süd-Verbindung von Iuvavum (Salzburg) nach Aquileia. Die römischen Meilensteine aus dem 2./3. Jahrhundert kann man heute noch rund um Tweng sehen.

Nach den Bajuwaren hatte das Fürsterzbistum Salzburg den Lungau fest im Griff. Schließlich musste für den sicheren Transport der kostbaren Waren, die ihren Weg von Venedig nach Salzburg fanden, gesorgt werden.

Tweng tat sich mit seinen Vorspanndiensten hervor. Seit 1760 verkehrte die Pferdepost, danach auch Postkutschen, die für den ersten Fremdenverkehr sorgten. Das Gasthof Post zeugt heute noch davon – als erste Adresse im Ort und Noriker Reithotel.

Im 19. Jahrhundert – der Salzburger Kirchenstaat hatte sich zu Beginn des Jahrhunderts aufgelöst – fristete der Lungau als ärmste Region Österreichs ein ärmliches Dasein. Erst die Murtalbahn sorgte Ende des Jahrhunderts für eine bessere Anbindung an den Rest des Bundeslandes. Und nach dem zweiten Weltkrieg wurden auch die ersten Touristen von Obertauern heruntergespült.

Apropos Obertauern, ein Kuriosum: Die Grenze zwischen Tweng und der Gemeinde Untertauern – und damit auch zwischen Lungau und Pongau – verläuft mitten durch den beliebten Höhenskiort. Und, ums noch zu toppen: auch gleich durch das Haus des Tourismusverbands.

2. Zeitreise Teil 2: eine alte Burg – und eine grüne Burg


Burg Mauterndorf: unser Kontakt mit Sauschneidern und Samsonen

Genau wie Tweng liegt auch Mauterndorf, das nächste Lungauer Ausflugsziel, an der Tauernstraße, ein Stück weiter südlich am Ende des Taurachtals. Die Lage sorgte für die wirtschaftliche Blüte des Ortes: Mauterndorf war der bedeutendste Marktort im Lungau. Um die wichtige Handelsstraße zu schützen, wurde vom Salzburger Kirchenstaat die Burg Mauterndorf errichtet (und manchmal von den Fürsterzbischöfen als Sommerresidenz genutzt).

Die Burg ist von Weitem durch ihren 44 Meter hohen Wehrturm gut sichtbar. Wir haben einen Rundgang durch die Burg gemacht – und das „Lungauer Landschaftsmuseum“ gleich mitgenommen. Neben einer Mineralien- und Schmetterling-Sammlung erfahren wir vom Leben auf der Alm und im Tal.

  • Burg Mauterndorf
  • Burg Mauterndorf
  • Burg Mauterndorf
  • Burg Mauterndorf

Aber auch etwas ganz Neues dürfen wir lernen: dass sich die Lungauer „Sauschneider“ vor allem im ganzen Habsbuger und Deutschen Reich mit ihrer „Handwerkskunst“ einen Namen gemacht haben: sie zogen aus, um Kühe, Pferde und Kleinvieh zu kastrieren.

Und: Wir lernen endlich den speziellsten Bewohner von Mauterndorf kennen, einen der zehn Lungauer Samsone. (Wie? Samsone? Mehr dazu unter Punkt 5).

Ein Bummel durch den mittelalterlichen Ort rundet unseren Burgbesuch ab.


Burg Finstergrün: wo das Burggespenst „Finsterling“ zu Hause ist

Der Burg mit dem klingenden Namen mussten wir einen Besuch abstatten. Noch dazu, wo sich dieses Lungauer Ausflugsziel ein eigenes Burggespenst hält. Leider haben wir es nicht gesehen – es war wohl noch zu hell.

Burg Finstergrün

Die Burg Finstergrün liegt bei Ramingstein – dem einzigen Ort des Lungaus, der unter 1.000 Höhenmetern liegt. Um diesen Schwachpunkt gegen die „feindliche“ habsburgische Steiermark abzusichern, wurde im 11. Jahrhundert eine Grenzfestung erbaut. Den klingenden Namen erhielt sie als „uralt Schlössl Finstergruen“ erst im 17. Jahrhundert. Da war die Festung schon verfallen, 1841 zerstörte ein Brand den Rest.

Wir verdanken Graf Sándor Szápáry die Renovierung. Er ließ die Burg nach der Mode der Jahrhundertwende im Stil des 13. Jahrhunderts wiedererrichten. Heutzutage wird die Burg vom evangelischen Jugendwerk genutzt.

Aber: man kann sich im Burghof umsehen und von der „Naschkammer“ bewirten lassen.

Mehr Infos zu Tickets und Führungen: Burg Mauterndorf, Burg Finstergrün

3. Zeitreise Teil 3: die höchstgelegene Schmalspur-Museumsbahn Österreichs

Die Teilstrecke der Murtalbahn zwischen Tamsweg und Mauterndorf wurde 1981 stillgelegt. Sieben Jahre später wurde dieses Stück durch die Initiative des „club 760“ (der Name der Spurweite!) als Museumsbahn – die höchstgelegene Schmalspurbahn Österreichs – wiedereröffnet. Gott sei Dank, dass es dieses Lungauer Ausflugsziel gibt!

Die Fahrt mit der Taurachbahn ist eine wunderbare kleine Zeitreise – ein Ausflugsziel im Lungau, das auf vielfältige Weise verzaubert:

  • zuerst wäre da einmal die wunderschöne Strecke: von Mauterndorf bis St. Andrä bekommen wir die schönsten Postkartenmotive des Taurachtals gezeigt – die unten bewaldeten und oben moosgrünen Kuppen der sanften Lungauer Gipfel
  • die Bahnhöfe: unsere Fahrkarten haben wir am historischen Fahrkartenschalter am liebevoll renovierten Mauterndorfer Bahnhof gekauft (Tipp für Zugaficionados: dort hat sich auch ein Buch-Flohmarkt einquartiert, bei dem sich das ein oder andere Zugbücherl finden lässt)
  • die Fahrt: vor den Straßenübergängen wird jeweils Stop gemacht, der Verkehr wird weitergewunken, danach werden die Schranken für die Straßenquerung händisch heruntergelassen
  • natürlich nicht zu vergessen: die zahlreichen Trainspotter an der Strecke….
  • an Bord: der kleinste Barwagen Österreichs
  • und ganz abseits von Zug, Bahnhof und Fahrt: schon alleine wegen des Samsons, den wir im St. Andräer Feuerwehrhaus entdecken durften, hat sich die Fahrt ausgezahlt!!!
  • Taurachbahn
  • Taurachbahn
  • Taurachbahn
  • Taurachbahn
  • Taurachbahn
  • Taurachbahn

Die Taurachbahn fährt ab dem Bahnhof Mauterndorf von Juni bis September an Wochenenden, im Juli und August auch Freitag nachmittags. Hin- und Retourfahrt für € 14,-, weitere Infos hier

4. Fußreisen: einmal ganz abgelegen im Lungau wandern, einmal ganz touristisch spazieren


Wanderung zu den Blauseen: ein abgelegenes und farbenreiches Lungauer Ausflugsziel

60 Bergseen kann man im Lungau, der seenreichsten Gegend der Ostalpen, entdecken. Da bleiben schon ein paar „Geheimtipps“ über. Wir haben uns – da in Tweng einquartiert – für eine Wanderung zu den Blauseen entschieden. Und merken: Im Lungau hatscht man lang, aber nicht hoch. Rund sieben Stunden sind wir unterwegs, wobei „An- und Rückreise“ bis zum Anstieg zwei Stunden beträgt. Dennoch: Bei diesem langen Wegstück sind selbst 1.000 Höhenmeter nicht viel.

Lantschfeld Blauseen Wanderung

entlang des Lantschfeldbachs bis zum Almdorf

Am nordwestlichen Ortsende von Tweng überqueren wir die südliche Taurach und münden in die Mountainbikestrecke (bzw. den Wanderweg 744) ein. Ab jetzt geht’s immer dem Lantschfeldbachs entlang. Die Farbschattierungen sind ein unglaublich hinreißender Anblick: weißer Schotter im glasklaren, vom Schmelzwasser grünlich angehauchten Bach, dahinter hell- und dunkelgrüne Almen und Berghänge. Und kein Mensch außer uns unterwegs…

  • Lantschfeld Blauseen Wanderung
  • Lantschfeld Blauseen Wanderung
  • Lantschfeld Blauseen Wanderung
  • Lantschfeld Blauseen Wanderung
  • Lantschfeld Blauseen Wanderung
  • Lantschfeld Blauseen Wanderung

An der Postalm vorbei (nicht bewirtschaftet) gelangen wir zum Almdorf – früher mit über 20 Hütten eines der größten im Lungau. Nach einem Lawinenabgang in den 30er Jahren stehen hier noch ein paar Hütterl sowie ein Kapellchen – und die Genossenschaftsalm, in der wir einkehren. Ein Plausch mit der Sennerin – und ein Bier – geht sich aus.


durchs Lantschtal bis zu den Blauseen – inkl. Tauernblick

Wir setzen unseren Weg durch das almenreiche Lantschtal in Richtung Windsfeld fort, wo sich der Weg gabelt. Wir nehmen den Steig zu den Hochalmwiesen. Das Farbspektrum wechselt hier zu moosgrün – mit eingesprenkelten weißen Schneefeldern, die Grasheide ist noch vom letzten Jahr – auch die Kuhfladen. Ein paar dunkelblaue Farbtupfen finden wir in den Alpenenzianen wieder.

Die zwei Blauseen haben sich unter dem Großen und Kleinen Pleißlingkeil – den höchsten Spitzen der Radstädter Tauern – in einem gemeinsamen Kar eingeschmiegt. Nach einem kurzen Abstieg sind wir unten bei den Seen angelangt.

Für diese Wanderung im Lungau benötigt man etwa sieben Stunden Gehzeit, wobei man von Tweng jeweils zwei Stunden bis zur Genossenschaftsalm geht; danach rund eineinhalb Stunden vom Lantschfeld über das Windsfeld zu den Seen (von rund 1.000 Höhenmeter bis auf rund 2.100m Höhe). Die Wanderung ist möglich von Mitte Juni bis Ende September (je nach Schnee). Man kann auch mit dem Auto bis zum Lantschfeld zufahren (den Schlüssel für den Schranken gibt’s beim Gemeindeamt oder beim Twengerhof). Einkehr ist auf der Genossenschaftsalm (1.630m) oder der Müllnerbauerhütte möglich.
Die „Twenger Almsee Wanderung“ mit Blick übers Twenger Tal bis zum Radstädter Tauernpass wäre sicher auch schön gewesen. Oder zu einem der anderen 60 Bergseen im Lungau. Oder in noch abgelegenere Regionen wie dem Göriachtal, Lignitztal oder Weißpriachtal.

ein Spaziergang zum wohl bekanntesten Ausflugsziel im Lungau

Warum wir uns den Prebersee ausgesucht haben? Weil wir uns die Austragungsstätte des berühmten Preberschießens ansehen wollten. Einer lungauerischen Tradition, die es sonst nirgends auf der Welt gibt.

Denn nicht auf die Zielscheiben selbst wird hier geschossen, sondern über deren Spiegelbild am See – und das auf eine Distanz von 120 Metern. Ob bzw. wie gut der Querschläger die Scheibe trifft, hängt von der Wasserbewegung ab, aber auch vom Können des Schützen, der sich beim nächsten Schuss spiegelverkehrt orientieren muss.

Auch der Prebersee selbst ist als Lungauer Ausflugsziel einen Besuch wert. Waren es vorher Blau- und Grüntöne, die uns begleitet haben, ist es hier die Farbe schwarz: der Prebersee ist ein Moorsee.

Auf guten 1.500 Metern blickt man hinauf auf den Preber. Der Gipfel des Tamsweger Hausbergs stellt mit seiner markanten Spitze eine Ausnahme unter den Lungauer Bergen dar – und daher auch einen guten Orientierungspunkt.

Wir umrunden den dunkel schimmernden See am Moorlehrpfad – zwischen duftenden Heuwiesen, Hummeln und zahlreichen Schautafeln. Als Belohnung für die „weite Reise“ erwartet uns – was für ein Name! – die Ludlalm.

Die Umrundung des Sees dauert etwa 45 Minuten. Einkehren in der Ludlalm. Wer länger am Prebersee unterwegs sein möchte, kann auch den Preber-Rundweg gehen: auf die Prodingeralm mit Blick auf den Preber, vorbei an der Preber-Halterhütte und der Grazer Hütte. Preberschießen: jährlich am letzten Augustwochenende.

5. Kult-Reise: die ganz speziellen Lungauer „Bewohner“ kennenlernen

Die abgeschiedene Lage des Lungau merkt man an seinen eigentümlichen Bräuchen. Hier kommen die Kasmandln, und hier wird auf Wasserscheiben geschlossen.

Ein schöner Brauch, der mit der Lage des Lungau zu tun hat sind die Prangstangen. Bis zu acht Meter hohe Holzstangen, die mit Alm- und Wiesenblumen umwickelt sind, werden jährlich im Juni in den Gemeinden Zederhaus und Muhr herumgetragen. Warum genau im Juni? Weil der Frühling im Lungau nur kurz dauert. Und warum werden gleich 50.000 Blüten dafür verwendet? Weil viele Blumen zu dieser Zeit gleichzeitig blühen….

Die Prangstangen lasse ich mir noch einreden – ich habe sie zwar nicht gesehen, aber so eine Prozession würde mir sicherlich gut gefallen. Aber vom St. Andräer Samson haben wir noch bei der Heimfahrt gesprochen, so beeindruckt waren wir. Denn dieser Samson hat sogar seinen eigenen Platz im Feuerwehrhaus!


die Lungauer Samsone – wie bitte?

Der Samson ist eine biblische Gestalt mit unbezwingbaren Kräften, die im Lungauer Volkstum überlebt hat. Bis zu acht Meter hohe Figuren (die bis zu 85 Kilogramm wiegen!) werden bei Umzügen herumgetragen und symbolisieren den Kampf der Juden gegen die Philister. Der Brauch soll angeblich zur Zeit der Gegenreformation entstanden sein, um das Volk wieder auf den „wahren“ Glauben einzuschwören. Trotz Intervention des Salzburger Fürsterzbischof Colloredo (der diesen Aberglauben 1784 untersagte), erlebte der Brauch seine Wiederauferstehung. Seit 2010 sogar als UNESCO Weltkulturerbe!

Im Lungau existieren 10 solcher Samsone, in der Steiermark zwei (diese allerdings „ums Eck“ in Krakau und Murau).

Wir durften die Samsone von Mauterndorf und St. Andrä kennenlernen. Der St. Andräer Samson hat sogar sein eigenes Platzerl im Feuerwehrhaus…

Samson St. Andrä

Der Samson von Mauterndorf (bzw. sein Vorgänger) ist in der Burg Mauterndorf ausgestellt. Das Feuerwehrhaus in St. Andrä ist auch einfach zu finden – nämlich hinter der Kirche.

6. Rad-Reise: den Lungau am Murradweg kennenlernen

Zu einem späteren Zeitpunkt haben wir den Lungau auch noch per Rad kennenlernen dürfen. Was soll ich sagen? Die Etappe im Lungau war das traumhafteste Stück!

Warum also nicht Räder ausborgen und rund um Tamsweg an der Mur entlangradeln?


mehr zum Murradweg

Murradweg Erfahrungsbericht

Unser Murradweg Erfahrungsbericht sowie die genaue Streckenbeschreibung der Murradweg Etappen

welche Ausflugsziele man noch im Lungau entdecken kann

  • natürlich Tamsweg, dem „Bezirkshauptort“, einen Besuch abstatten
  • wir sind nur mit der Taurachbahn dran vorbeigefahren und haben sie von Weitem bewundert: die Wallfahrtskirche St. Leonhard: ein Pilgerziel hoch oben auf dem Schwarzenberg, das vom Salzburger oder Gurker Dom aus erwandert werden kann; bekannt durch ihr „Goldenes Fenster“ (Österreichs drittwichtigste Wallfahrtskirche im Mittelalter)
  • auf dem Mur-Radweg fahren: der hier im Lungau, genauer gesagt in Muhr, beginnt und nach 365 Kilometern in Bad Radkersburg endet; wir sind ein Stück Murradweg von Leibnitz bis Bad Radkersburg zu einem späteren Zeitpunkt gefahren
  • den Richtstättenweg Passeggen erkunden: der zwischen Tamsweg und St. Andrä die Geschichte der Hexenverfolgung im Lungau erzählt
  • das Holzmuseum in St. Ruprecht ob Murau besuchen

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