REISEN MIT KINDERN: Tipps und Spiele für unterwegs
Wie man eine Reise mit Kindern plant und gestaltet, was man mitnehmen sollte – und was man unterwegs (und im Auto) mit Kindern spielen kann
Mit meiner Teenager-Tochter habe ich bereits mehrere Reisen unternommen – angefangen bei diversen Städtetrips über Roadtrips durch Deutschland, Schweden oder die Toskana über eine Interrail-Reise per Zug. Auch mit dem Rad waren wir schon mal eine Woche unterwegs.
Was sich bewährt hat und was ich vor den Reisen und während den Reisen beachtet habe: hier meine Tipps fürs Reisen mit Kindern.
Jede Reise mit Kindern: ein Erlebnis
Jede Reise mit Kindern ist ein Erlebnis – das auch je nach Reiseart andere Vorbereitung erfordert. Und dabei spreche ich nicht von Urlaub am Bauernhof oder am Meer. Sondern von Reisen, bei denen man mit Kindern etwas erleben möchte.
Was bei den Reisen mit meiner Tochter z.B. bedeutet hat:
der klassische Städtetrip: bei den Trips nach Berlin und London gings vorrangig um die gemeinsame Vorbereitung von zu Hause aus
der Roadtrip: auch in die Planung unseres Schweden-Urlaubs habe ich meine Tochter miteinbezogen; und auch hier gings um den Zeitvertreib auf Campingplätzen & Co
die Interrail-Reise: hier gings dann schon eher um die Überlegung, was bei einer zweiwöchigen Zugfahrt durch den Norden Europas (inkl. London und Paris) wirklich benötigt wird (wir waren mit Handgepäck unterwegs); außerdem musste für Abwechslung bei den langen Zugfahrten gesorgt werden
die Radltour: bei unserer Woche auf dem Donauradweg von Passau nach Wien/Baden gings ebenso ums Gepäck: Radspezifisches und Süßes für Motivationskrisen
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1. was man beim Planen beachten sollte
die Routenplanung
- gerade mit kleinen Kindern: das „Sightseeing“-Programm nicht vollpacken, max. 1-2 Dinge pro Tag unternehmen
- statt den klassischen Sights die coolen Dinge ansehen oder tun: neben Burgen, Fähren, Kindermuseen hatten wir z.B. schon heimelige Spaghettifabriken, zu erradelnde Stadtmauern, Amphibienbusse etc.
- schon vorab gute Spielplätze oder Parks ausfindig machen (die Suche vor Ort kann mit einem quengeligen Kind recht schnell mühsam werden)
- bei einem „Road-Trip“ zwischen die anstrengenden Tage auch unbedingt Erholungstage packen
- und nicht zuletzt für coole Unterkünfte sorgen: ein Campingplatz mit viel Auslauf, ein spaciges Hotel wie z.B. die auf dem Kopf stehenden Häuser in Rotterdam, ein Apartment mit Familienanschluss etc.
Reisen mit Teenagern
- bei größeren Kindern die jeweiligen Wünsche schon vorab in die Reiseplanung miteinbeziehen (wer möchte was sehen oder tun)
- und: auf Privatsphäre achten (eigenes Hotelzimmer etc.)
2. an was man vor Ort denken sollte
- gerade beim Städtetrip mit Kindern: zwischen den Programmpunkten mal einen Abstecher auf den Spielplatz, in Parks oder an ein nahes Gewässer machen – oder einfach mal mit dem Stadtbus herumgondeln
- natürlich genügend Pausen einplanen (Essen UND Klo), da Kinder nicht stundenlang „Programm machen“ können
- Essen ist sowieso ganz wichtig: nicht nur mein Teenager (sondern auch der Mann an meiner Seite) ist so ganz gut in den Griff zu bekommen
- bei Müdigkeit helfen Spielzeuggeschäfte, Handtascherl-Märkte oder ein Eis zur richtigen Zeit weiter
- Natur hilft: Tiere beobachten entschleunigt immer
- bei Autofahren unbedingt auf Pausen und Frischluft achten
3. was man mitnehmen sollte
- natürlich Trinken und Snacks: was man vom Wandern kennt, bewährt sich auch auf Städtetrips , langen Zug- und Autofahrten oder Radtouren
- auch bei größeren „Handy“-Kindern schaden Notizblock und Stift nie: „Aufhängen“ spielt sich auch im Zug gut
- natürlich gehören Spiele, (Bilder-)Bücher, auch Elektronisches sowie Kopfhörer ins Gepäck
- bei größeren Kindern: ein Reiseführer für Kinder (oder die City-App zum Download)
- und: Reisekaugummi schadet bei Kindern nie
4. Spiele für unterwegs
Ob auf Städtetrip oder im Auto – gerade unterwegs helfen Spiele, die sich ohne Spielbrett oder Karten durchführen lassen.
Hier die Langeweile-Bekämpfer für lange Fußwege und Autofahrten, die sich bei uns bewährt haben (und die ich auch noch heute mit meinem Teenager spiele).
für lange Hatscher – ob Städtetrip oder sonst wo
- das Buchstabenspiel
Was sich bei langen Spaziergängen bewährt hat – und was wir immer noch spielen: das Buchstaben- bzw. Wortschlangenspiel. Früher gings um Lebensmittel und Mahlzeiten, heute geht’s um Länder und Regionen. Spannend wird’s, wenn die E´s und N´s ausgehen.
Wie geht’s: Eine Person zählt stumm das Alphabet auf bis zu einem „Stopp“ – dieser Buchstabe bildet den Anfang einer Wort- oder Wortschlangenkette, wobei jeweils der letzte Buchstabe zum ersten des neuen Worts bzw. der neuen Wortschlange wird. Also z.B. Eier->Reis->Spinat->Tirolerknödel….oder Eierspeis->Speisesaal->Saalwache->Wachablöse etc. - eine weitere Buchstabenvariante
Wieder wird ein Buchstabe durch leises ABC-Zählen ermittelt. Danach geht’s darum, innerhalb kurzer Zeit so viele Wörter wie möglich mit dem jeweiligen Buchstaben zu bilden. - Geh-Spiele
Mitzählen beim Gehen: macht mit kleinen Kindern wirklich Spaß, vor allem wenn sie gerade nicht marschieren möchten. Der alte Klassiker „ein Hut ein Stock ein Damenunterrock“ kann natürlich an alle Gegebenheiten angepasst werden. - auch ein Geh-Spiel: das Pflasterstein-Spiel
Hat sich in Städten bereits in allen Varianten bewährt: jeder Stein muss berührt werden, es muss jeweils ein Stein ausgelassen werden, es muss die Diagonale gewählt werden etc. - Wer bin ich?
Auch dieses Spiel vertreibt die Zeit bei langen Spaziergängen. Ob berühmte Persönlichkeit, Märchenfigur oder Tier – Fragen dürfen jeweils nur mit ja/nein beantwortet werden.
für lange Zugfahrten
- Körperspiele
Noch heute – natürlich nur mehr mit einem Augenzwinkern – spiele ich mit meiner Teenager-Tochter „wie viele Krähen sitzen auf deinem Kopf“ und lasse sie dabei erraten, wie viele Finger ich auf ihrem Scheitel platziert habe. Funktioniert also noch immer (und wir liegen auch noch immer genauso oft daneben wie früher).
Und auch Zeichnungen am Rücken (Symbole, Buchstaben etc.) lassen sich auch noch mit einem Teenager erraten. - Ein weiterer Klassiker
Für „Stadt Land Fluss“ reichen Papier und Stift.
5. Spiele für die Autofahrt
Kilometer-Spiel
Nicht nur für Kinder, sondern auch für die Großen interessant: wie lange dauert eigentlich ein Kilometer – noch dazu bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten? Am Tacho die nächste „0“ abwarten und die Kinder raten lassen. Oft gespielt, oft gut angekommen.
auf der Autobahn
Was sich bewährt, wenn viele Autos unterwegs sein: Ratespiele zu den anderen Verkehrsteilnehmern.
- KFZ-Kennzeichen erraten (wo könnten die Insassen herkommen – oder auch nachschlagen)
- für das KFZ-Abkürzung lustige Voll-Namen erfinden
- erraten, wann das nächste blaue/rote Auto kommt
- oder das wievielte Auto der nächste VW ist
- oder anhand diverser Indizien (Insassen, Gepäck) erraten, wohin das nächste Auto wohl fahren wird