BAMBERG: Wo Insel-Rathaus und Rauchbier die Sehenswürdigkeiten sind
Alles nur (Barock-)Theater in der Altstadt Bambergs: Sehenswürdigkeiten-Rundgang rund um Altes Rathaus, Klein Venedig – und ein Absacker im Sand.
Es war nur ein kurzer Besuch, bei dem ich nicht jede einzelne Sehenswürdigkeiten Bambergs abklappern konnte. Aber das Wichtigste, das man bei einem Altstadt-Rundgang in Bamberg normalerweise zu Gesicht bekommt, ging sich aus.
Das da wäre? Das berühmte Postkartenmotiv des Insel-Rathauses, die pittoreske Häuserzeile an der Regnitz in Klein Venedig, das Gebäudeensemble am Domplatz sowie das Gesamtkunstwerk der Altstadt Bambergs, die nicht umsonst als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Oder sollte man in Bamberg eher von einem „Welt-Biererbe“ sprechen? Denn auch das flüssige Gold hat die Stadt geprägt – und zwar sehr.
Schafft man auf jeden Fall alles an einem Tag in Bamberg!
2. Von allen Seiten schön: Bambergs Altes Rathaus – ein echter Hingucker
3. Und noch ein Postkartenmotiv in der Bamberger Altstadt: Klein Venedig
4. Gassenbier „im Sand“: Wo man das berühmte Bamberger Rauchbier kostet
5. Sehenswürdigkeiten-Hot Spot Domplatz: (fast) 1000 Jahre Fürstengeschichte
6. Die Bamberger Altstadt auf den Punkt gebracht: Barock-O-Mat & Co im Welterbe Besuchszentrum
Meine Tipps für Bamberg: Anreise & öffentliche Verkehrsmittel
Bamberg: Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Deutschland größtes Altstadtensemble
30 Jahre UNESCO Welterbestatus feiert die Stadt Bamberg im Jahr 2023. Und das zu Recht, hat sich doch in der oberfränkischen Biermetropole eines der größten Altstadtensembles Europas erhalten. Seit 1993 darf sich die Stadt mit dem Titel schmücken. Bei der Vielfalt an schmucken Fachwerkhäusern und stattlichen Barockpalais kein Wunder.
Bamberg, das aufgrund seiner Lage auf sieben Hügeln auch gerne als „Fränkisches Rom“ bezeichnet wird, hat seine Existenz Kaiser Heinrich II. zu verdanken, der im Jahr 1007 das Bistum Bamberg – und somit eine 800-jährige Existenz als Hauptstadt des bischöflichen Staats – begründete.
Noch heute kann man in Bamberg die einstige mittelalterliche Aufteilung des Siedlungsgebiets gut erkennen: das geistliche Zentrum der Bergstadt rund um den Domplatz, das bürgerliche Zentrum der Inselstadt rund um das Handwerker-Quartier des Kleinen Venedig – und das landwirtschaftliche Zentrum der Gärtnerstadt, die auch heute noch für die Versorgung der Stadt mit Gemüse und Obst zuständig ist.
Doch eigentlich kommt man ja wegen etwas ganz anderem her. In der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands leibt und lebt es vorzüglich, wartet die Studentenstadt doch mit unzähligen Braugaststätten auf.
Das berühmte Bamberger Rauchbier sollte man bei einem Sehenswürdigkeiten-Trip nach Bamberg also unbedingt mit ins Programm nehmen.
Aber auch die Lage Bambergs an Main, Regnitz und dem Main-Donau-Kanal macht viel her. Gerade in der Altstadt spaziert man rund um Klein Venedig und Inselrathaus über ein Gewirr an Brücken – und ja, genau das macht die fränkische Bierstadt zu einem gemütlichen und sympathischen Ausflugsziel.
Ab also zu einer Sehenswürdigkeiten-Tour nach Bamberg!
1. Alles nur Theater: die Bamberger Altstadt als UNESCO-Welterbe
Doch bevor wir uns ein Rauchbier in der Brauerei Schlenkerla genehmigen wollen, sei hier mal zuerst die Frage gestellt: Was hat es nun tatsächlich mit dem UNESCO Welterbe der Bamberger Altstadt auf sich?
Nun, so einiges. Über 1.300 Einzeldenkmäler findet man im historischen Stadtkern Bambergs, was die Altstadt zu einem Gesamtkunstwerk für sich macht. Bei einem Sehenswürdigkeiten-Rundgang fallen einerseits die wunderschönen alten Fachwerkhäuser auf, die teilweise bis zu 700 Jahre auf dem Buckel haben. In Bamberg wütete weder ein großer Stadtbrand, noch wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg wie viele andere zerstört. Es hat sich also einiges erhalten können in der Altstadt Bambergs.
Auf der anderen Seite ist alles (fast) nur ein einziges großes Theater in Bamberg. Die einsetzende Barockisierungs-Wut nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde von den Bamberger Fürstbischöfen massiv unterstützt, sodass wir heute in der Bamberger Altstadt neben barocken Gebäuden auch viele Schmuckfassaden vorfinden, hinter deren barockem Antlitz sich ein mittelalterlicher Kern befindet.
Steuererleichterungen ließen viele Bamberger Bürger im 17. Jahrhundert zu dieser Verhübschungs-Maßnahme der damaligen Zeit greifen. Mittlerweile wurde der Spieß wieder umgedreht, und so manches Fachwerk der heutigen Zeit hat seinen alten Putz wieder abgelegt. Alles eben ein einziges Theater in Bamberg!
Die Geschichte der Stadt Bamberg hat auch einiges Spannendes zu den mittelalterlichen Siedlungszonen der Stadt zu erzählen. Gut aufbereitet wird das Thema von Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt in der Ausstellung des Welterbe Besuchszentrum (siehe dazu auch Punkt 6).
Doch fangen wir nun mit DER Sehenswürdigkeit Bambergs an, die gleichzeitig die Welt der bischöflichen Berg- mit der bürgerlichen Inselstadt verbindet: dem Postkartenmotiv des Alten Rathauses, das sich unübersehbar auf einer Insel mitten im linken Regnitzarm eingenistet hat.
2. Von allen Seiten schön: Bambergs Altes Rathaus – ein Sehenswürdigkeiten-Hingucker
Man kann es drehen und wenden wie es will: Es ist von allen Seiten schön, das berühmte Alte Rathaus Bambergs, das auch gerne als Insel-Rathaus bzw. Brückenrathaus bezeichnet wird.
Klar, mitten im linken Regnitzarm gelegen, mit einem Fachwerkhäuschen als Draufgabe, noch dazu freskenverziert: Da haben sich die Bamberger einst ein wahres Schmuckkästchen hingestellt – und klar, das Alte Rathaus ist heute auch außerhalb der Stadtgrenzen Bambergs längst kein Geheimtipp mehr.
Das Bindeglied zwischen herrschaftlicher Bergstadt und bürgerlicher Inselstadt hat auch eine interessante Geschichte zu erzählen, denn es wurde tatsächlich von den Bamberger Bürgern als Zeichen ihrer aufstrebenden Macht erbaut. Da ihnen von den geistlichen Herren kein Rathaus gestattet wurde, rammten die Bürger einfach Pfähle in die Regnitz, um im neutralen Fluss eine Insel – und somit neue Tatsachen – zu erschaffen.
Heute haben wir dieser netten Geschichte ein perfektes Fotomotiv zu verdanken, das sich wie bereits erwähnt von allen erdenklichen Seiten bestens mit der Kamera einfangen lässt.
Das beginnt bei der Oberen Brücke, die direkt durch das pittoreske mittelalterliche Gebäude führt. Hier fallen vor allem die Fresken auf, die seit dem 18. Jahrhundert die Fassade des Alten Rathauses zieren. Wer genau hinsieht, kann auch ein Engelsbein erkennen, das als Fortsetzung der Freskenmalerei ganz plastisch aus der Fassade heraushängt.
Auch von der Unteren Brücke lässt sich das Inselrathaus schön einfangen. Von der ältesten Brücke Bambergs ergibt sich außerdem ein schöner Blick auf die pittoresken Fachwerkhäuser des Kleinen Venedig, die sich hier an der Regnitz wunderschön aneinander aufreihen.
Den besten Fotospot für das Alte Rathaus von Bamberg gibt es allerdings am Geyerswörthsteg. Denn dann hat man das Rottmeisterhäuschen frontal im Blickfeld: jenes „Anhängsel“, das einst ebenso barockisiert wurde, heute aber wieder sein ursprüngliches mittelalterliches Fachwerk zeigen darf.
Auch von der unteren Mühlbrücke beim Welterbe Besuchszentrum kann man das Alte Rathaus von Bamberg gut einfangen. Im Inneren des Rathauses lassen sich der Rokokosaal der Bamberger Ratsherren sowie die Sammlung Ludwig, die größte private Porzellanmuseum Europas, bewundern.
3. Und noch ein Postkartenmotiv in der Bamberger Altstadt: Klein Venedig
Von der Unteren Brücke lässt sich gut die pittoreske Zeile an Fachwerkhäusern an der Regnitz einfangen. Doch was hat es mit dem alten Viertel der Fischer und Gerber auf sich, das sich mit dem klingenden Beinamen Klein Venedig schmückt und damit ganz an Colmar im Elsass oder Freiburg im Breisgau erinnert? Und ja, bevor die Frage aufkommt: Gondelfahren ist in Bamberg tatsächlich möglich….
Die windschiefen Fachwerkhäuser gehen auf die mittelalterlichen Fischerhäuschen zurück, die hier einst auf Pfahlbauten errichtet wurden und unter denen die Fischer ihre Boote einstellten.
Überschwemmungen sind seit der Regulierung der Regnitz in den 1960er Jahren kein Thema mehr, daher sind die Häuschen heute unterkellert. Für eine Vorderansicht der Häuschen (die übrigens alle das Fischereirecht besitzen) spaziert man auf der gegenüberliegenden Seite durch das Gässchen „Fischerei“.
Einen guten Blick auf das Kleine Venedig Bambergs erhält man auch von der gegenüberliegenden Seite des linken Regnitzarms, und zwar ein paar Schritte abseits des „Sands“ (an dem man sowieso beim Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Bamberg vorbeikommt – der nächste Punkt weißt mehr).
Aber auch direkt von der Unteren Brücke beim Alten Rathaus kommend lässt es sich rund um die Anlegestelle „Am Kranen“ schön verweilen. Auch direkt daneben pulsiert auch am Obstmarkt das pure Leben rund um die dortigen Straßencafés und Biergasthäuser.
Auf der anderen Seite des Obstmarkts beginnt die Fußgängerzone, die sich in Richtung Maximiliansplatz durch das bürgerliche Zentrum der Inselstadt zieht. Handwerk und Handel dominierten hier seit dem 14. Jahrhundert das Geschehen – Bamberg war wichtiger Umschlagplatz zwischen Nürnberg und Frankfurt. Und auch heute noch wechselt das eine oder andere Kleinod in der Einkaufsstraße den Besitzer.
Neben dem Maximiliansplatz tummelt sich auch am Grünem Markt das Leben. Von Montag bis Samstag wird dort Gemüse und Obst aus der Bamberger Gärtnerstadt verkauft. Gondelfahrten werden in Bamberg von Mai bis Oktober angeboten.
4. Gassenbier „im Sand“: Wo man das berühmte Bamberger Rauchbier kostet
Die Geräuschkulisse im Zentrum Bambergs ist ziemlich eindeutig: Wer sich vom Insel-Rathaus in Richtung Domplatz bewegt, wird unterhalb des Dombergs irgendwann von immer stärker anschwellendem Stimmengewirr eingeholt. Zumindest bei Schönwetter.
Dann haben sich die Bamberger nämlich in der schmalen Dominikanerstraße bzw. der Oberen Sandstraße aufgereiht, bzw. besser gesagt, eingepfercht, um hier unter anderem ihr berühmtes Bamberger Rauchbier zu trinken.
Rund um „den Sand“ spielt sich also alles draußen ab, wenn es der Wettergott zulässt. Ein Gassenbier holen sich die Bamberger dann gern mal ab. Wenn es sein soll, dann geht es auch hinein in die traditionelle Gaststube der Rauchbierbrauerei Schlenkerla.
Bei meinem Besuch durfte ich ein „Seidla“ (was in Franken soviel wie einen halben Liter Bier bedeutet) des „Aecht Schlenkerla Rauchbiers“ im ehemaligen Klosterbiergarten des Braugasthofes probieren. Die traditionelle Art des Bierbrauens – nämlich das Trocknen des Malzes über einem Rauchofen – wird in der Brauerei Schlenkerla nach wie vor gelebt.
Das so entstandene Rauchbier präsentiert sich dann als bernsteinfarbenes Vollbier, das geschmacklich tatsächlich an geräucherten Schinken erinnert. Die einen lieben es, die anderen fangen wenig damit an. Probiert haben sollte man es allemal!
Vom Rauchbier zum Bambergator: die heimliche Bierhauptstadt Deutschlands
Schlenkerla, Spezial, Klosterbräu oder Greifenklau: Elf Brauereien sind es, die in Bamberg heute an die 50 Bierspezialitäten kredenzen. Spezialsorten wie der „Bambergator“ der Brauerei Fässla kommen da z.B. gleich mit 8,5% Alkoholgehalt daher.
Nimmt man das Bamberger Umland dazu, dann kommt man gar auf 60 Brauereien. Kein Wunder, dass das Bambergerland mit der „Buslinie mit den meisten Brauereien“ aufwartet – angeblich weltweit.
Wer Biertrinken auf dem Programm stehen hat, kann dann z.B. auch auf den Spezikeller gehen. Heißt so viel wie: Auf einen der sieben Hügel Bambergs, den Stephansberg, hinaufspazieren und auf der Aussichtsterrasse ein Seidla auf dem Spezialkeller, also dem Keller der Brauerei Spezial, genießen. „Auf den Keller gehen“ ist in Franken übrigens gang und gäbe, und so genießt man hier über den Kellergewölben, in denen früher das Bier lagerte, sein Bier. Am besten geht das übrigens im Rahmen einer Bierwanderung wie der „7 auf einen Streich“ (siehe dazu ganz unten).
Auch auf dem Bamberger Michaelsberg hat man einen schönen Ausblick über die Stadt. Die Geschichte der Lagerkeller kann man sich im dortigen Fränkischen Brauereimuseum ansehen, wo noch bis ins Jahr 1979 selbst gebraut wurde.
In die Braugaststätte Schlenkerla darf nachmittags die eigene Brotzeit mitgenommen werden. Direkt angrenzend an die Rauchbierbrauerei Schlenkerla gibt es in der Hof Bäckerei Seel mit den Bamberger Hörnla ein weiteres Stück kulinarische Bamberger Tradition zu verkosten. Das Bamberger Rauchbier wird neben der Brauerei Schlenkerla auch noch von der Brauerei Spezial angeboten.
Tipp: Wer mehr zum Thema Bier wissen möchte, kann bei einem Tagesausflug nach Bamberg auch eine Bierführung mit Verkostung andenken. (Die Tickets kann man bis zu 24 Stunden davor kostenlos stornieren, sie werden vollständig rückerstattet*).
Wer zur Bamberger Dorfkirchweih im August – der Sandkerwa – kommt, der erlebt rund um „den Sand“ noch mehr Trubel als sonst – und in Klein Venedig das historische Fischerstechen an der Regnitz.
5. Bambergs Sehenswürdigkeiten-Hot Spot Domplatz: (fast) 1000 Jahre Fürstengeschichte
Bis 1802 geistliches und weltliches Machtzentrum und auch heute noch imposantes Gebäudeensemble auf einem der sieben Hügel Bambergs: Natürlich muss man bei einem Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Bamberg auch dem Domplatz einen Besuch abstatten.
Ganz schnell ist man vom Alten Rathaus aus oben beim Dom angelangt, der Keimzelle, von der aus sich einst die Stadt entwickelte.
Der Kaiserdom St. Peter und St. Georg: Heimstatt des berühmten „Bamberger Reiters“
Rom bzw. der Petersdom diente als Vorbild für den ersten Bamberger Dom, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts nach nur 10 Jahren Bauzeit unter Kaiser Heinrich II. errichtet wurde. Nach zwei Bränden bietet der heutige Nachbau aus 1237 einen Stilmix aus Spätromantik und Frühgotik und ist mit seinen vier Türmen nicht zu übersehen.
Das Innere des Bamberger Doms durfte ich bei meinem Besuch leider selbst nicht erleben (wer kann: den Lichteinfall sollte man einmal gesehen haben!). Von außen faszinieren allerdings auch die Säulen der Portale.
Bekannt ist der Dom vor allem für den berühmten Bamberger Reiter, eine Steinfigur deren genaue Herkunft nicht bekannt ist. Auch der Marienaltar von Veit Stoß, das einzige Papstgrab nördlich der Alpen (nämlich jenes Clemens II.) sowie das Riemenschneider-Grab des Bistum-Gründers Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde sind Grund genug, den Dom genau zu erkunden.
Mehr Infos zu Eintritt und Besichtigungszeiten des Bamberger Doms hier. Gleich nebenan zeigt das Diözesanmuseum die Kaisergewänder wie den Sternenmantel Heinrichs II. aus dem Jahr 1020 sowie das aus seinem Grab entnommene Ornat Papst Clemens II.
Die Neue Residenz: mit dem Rosengarten eine der Top Sehenswürdigkeiten Bambergs
Die zwei Barockflügel dienten ab dem Jahr 1604 als Sitz der Fürstbischöfe Bambergs und erfüllten ihren Zweck bis ins Jahr 1802. Später gewährten sie u.a. Otto aus Bayern Wohnsitz – vor seiner Krönung als König von Griechenland, aber auch danach, als er nach seiner Absetzung als König von Griechenland wieder nach Bamberg zurückkehrte.
Der Rosengarten, der hier über den Dächern der Stadt auf 70 Beeten mit 4.500 Rosenstöcken aufwartet, war bei meinem Besuch leider schon geschlossen. Für ein prachtvolles Blütenmeer im barocken Garten wäre es Ende April allerdings auch zu früh gewesen.
Im Inneren der Neuen Residenz lassen sich bei einer Führung über 40 Prunkräume der Fürstbischöfe aus dem 17. und 18. Jahrhundert erkunden. Im Kaisersaal gibt es 16 Kaiserabbilder nebst illusionistischer Freskenmalerei zu sehen (auch ohne Führung zu besichtigen). Die Staatsgalerie präsentiert Gemälde aus der „altdeutschen“ bzw. „Barockgalerie“. Mehr Infos hier.
Für den Rosengarten wird kein Eintritt verlangt. Gerne wäre ich bei meinem Tagesausflug nach Bamberg noch im dortigen Café verweilt.
Die Alte Hofhaltung: Sieht nicht nur aus wie eine Filmkulisse
Eine der ältesten Sehenswürdigkeiten Bambergs findet man dort, wo heute spätgotisches Fachwerk in einem kopfsteingepflasterten Innenhof samt Brunnen und langen Balkonreihen verzaubert.
Bevor die Neue Residenz auf der anderen Seite des Domplatzes errichtet wurde, diente die Alte Hofhaltung als Sitz des Fürstbischofs. Von der einstigen Burg, die schon Kaiser Heinrich II. als Pfalz diente, sind heute nur noch Mauerreste vorhanden.
In das Areal der einstigen Wirtschaftsgebäude tritt man über die „Schöne Pforte“ ein, um dann im Innenhof in eine Szenerie wie aus vergangenen Jahrhunderten einzutauchen. Kein Wunder, dass die Alte Hofhaltung Bambergs bereits als Kulisse für Filmklassiker wie die „Drei Musketiere“ diente!
Die Domhütte ist heute noch im nordwestlichen Eck der Alten Hofhaltung untergebracht. Das Historische Museum in der Alten Hofhaltung erinnert u.a. an die unrühmliche Geschichte der Hexenverbrennungen in Bamberg.
6. Die Bamberger Altstadt auf den Punkt gebracht: Barock-O-Mat & Co im Welterbe Besuchszentrum
Was fehlt noch bei der Sehenswürdigkeiten-Tour durch die Bamberger Altstadt? Nach Inselstadt und Bergstadt nur noch ein kurzer Abstecher in die Gärtnerstadt. Auch diese ging sich bei meinem Kurzausflug nach Bamberg leider nicht aus. Dabei war sie ein wesentlicher Grund für die Aufnahme der Altstadt ins Welterbe-Programm.
Einen Einblick dazu bekam ich allerdings im Welterbe Besuchszentrum, das sich praktischerweise gleich direkt neben dem Alten Rathaus in einer ehemaligen Mühle befindet. Vom Standort an der unteren Mühlbrücke, das heute keine Mühlen, dafür aber Wehre zeigt, hat man übrigens ebenso einen guten Blick auf das Inselrathaus sowie den Geyerswörthsteg davor.
Warum man dem Welterbe Besuchszentrum einen Besuch abstatten sollte? Weil darin in einer interessanten Ausstellung die Stadtentwicklung Bambergs über die letzten 800 Jahre hinweg nachgezeichnet wird. Soll heißen: die Ansiedelung der geistlichen und weltlichen Macht oben auf dem Berg sowie der Bürger unten an der Regnitz – und das Heranrücken der bürgerlichen Palais im Lauf der Jahrhunderte in Richtung Bergstadt.
Die Gärtnerstadt diente einst zur Versorgung der Stadt und liefert heute noch immer Gemüse und Obst sowie die typischen Bamberger Erzeugnisse wie Zwiebel, Wirsing und die Kartoffelsorte Hörnla. Aber auch Süßholz, Haupteinnahmequelle und wichtiges Exportgut im 16. und 17. Jahrhundert, wird heute wieder angebaut.
Einfache Aufbereitung des Themas und Spielereien wie der Pflanz-O-Mat oder dein Barock-O-Mat, bei dem Häuser wie im 17. Jahrhundert verkleidet werden können, machen einen Besuch des Welterbezentrums zu einem kurzweiligen Unterfangen. Der Eintritt ist frei.
Was man noch in Bamberg (Umgebung) tun kann
- Hat man einen ganzen Tag im Bamberg zur Verfügung, kann man den Tag auch beim Kloster Michaelsberg ausklingen lassen und die Aussicht von oben auf die Altstadt Bambergs genießen. Vom Domplatz ist man schnell hinaufspaziert.
- In der anderen Richtung wartet ein anderer der sieben Hügel Bambergs. Der Stephansberg hat neben einem schönen Ausblick auf Bamberg weitere bierige Genüssen im Spezikeller oder im Keller der Brauerei Schlenkerla im Angebot.
- Auch am höchsten Bamberger Hügel bei der Altenburg gibt es einen Biergarten, in dem man einkehren kann und einen schönen Blick auf Bamberg erhascht (gut eineinhalb Kilometer vom Dom entfernt).
- Ein kleiner Geheimtipp bei einem Ausflug nach Bamberg ist die Schleuse 100: Industriedenkmal und letzte Schleuse des Ludwig-Main-Donau-Kanals. Vom Zentrum gelangt man über die Obere Mühlbrücke und Mühlwörth bis zum Schleusenwärterhäuschen.
- Der Hainpark ist dem Stil eines englischen Landschaftsgartens nachempfunden und lockt mit botanischem Garten im alten Mühlenviertel.
- Ausflugsziele in der weiteren Umgebung Bambergs sind der Baumwipfelpfad Steigerwald beim Kloster Ebrach oder die ehemalige barocke Sommerresidenz der Fürsten Schloss Seehof bei Memmelsdorf mit Orangerie-Parterre und Wasserkaskaden.
- Wer es noch bierlastiger angehen möchte und einen Tagesausflug von Bamberg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln plant, kann die Bierwanderung „7 auf einen Streich“ ins Auge fassen, die entlang der „Buslinie mit den meisten Brauereien“ auf gemütlichen 16 Kilometern durch die Fränkische Schweiz vor den Toren Bambergs führt. Eine Sehenswürdigkeit der anderen Art – und sehr zu empfehlen.
Gut zu wissen: meine Tipps für Bamberg: Anreise & öffentliche Verkehrsmittel
- Der Bahnhof liegt in Bamberg nicht direkt im Zentrum. Mit einer der Buslinien, die in Richtung ZOB oder Domplatz führen, ist man aber schnell in der Altstadt.
- Mit dem Regionalverkehrsverband VGN lassen sich viele Ausflugsziele in der Umgebung Bambergs bequem erreichen. So kann man sich z.B. mit der Freizeitlinie 970 an den Ausgangspunkt der Bierwanderung 7 auf einen Streich chauffieren lassen. Nach mehreren Einkehrstopps in Brauereien und Biergasthöfen perfekt, um nicht mehr ins Auto steigen zu müssen.
Ich wurde vom Tourismusverband Franken während des Reiseblogger Barcamps 2023 nach Bamberg eingeladen. Vielen Dank!
*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!
Mehr Ausflugsziele in Deutschland
- Urlaub am BODENSEE: viele schöne Sehenswürdigkeiten-Tipps zum GenießenDie schönsten Orte am Bodensee und ein paar Geheimtipps: Wie man am meisten aus dem Urlaub am „Schwäbischen Meer“ herausholt.
- Der BODENSEE-RADWEG in 4 Tagen: ein ErfahrungsberichtUnser Reisebericht zum Bodensee-Radweg: Tipps für die Routenplanung & welche Erfahrungen wir unterwegs gemacht haben.
- Rundgang durch KONSTANZ: auf Sehenswürdigkeiten-Tour durch die AltstadtZu Fuß die Sehenswürdigkeiten der Konstanzer Altstadt erkunden: die Route unseres Rundgangs zu den schönsten Plätzen der Stadt.
- Die REICHENAU: einfach abschalten auf der etwas anderen Bodensee-InselSchöne Orte auf der Insel Reichenau: unsere Rundtour mit dem Rad entlang des Nord-, West- und Südufers der größten Insel im Bodensee.
- Ab auf die Insel LINDAU: ein Rundgang durch eine der schönsten Altstädte am BodenseeWelche Sehenswürdigkeiten bei einem Altstadt-Rundgang durch Lindau auf dem Weg liegen: unsere Tipps für die schönsten Plätze der Bodensee-Insel.
- Erfahrungsbericht FÜNF-FLÜSSE-RADWEG: unsere Tipps für die Radtour durch das Herz BayernsWie Route und Weg verlaufen, welche Highlights am Weg warten und was man vorab bei der Planung bedenken sollte: unser Erfahrungsbericht zum Fünf-Flüsse-Radweg.
- Urlaub im NÜRNBERGER LAND: Erholung vom Feinsten inkl. ein paar AltstadtperlenSchöne Orte im Nürnberger Land: Tipps für Ausflüge in der Umgebung von Nürnberg – und was man bei einem Urlaub in der Region definitiv nicht verpassen sollte.
- BAMBERG: Wo Insel-Rathaus und Rauchbier die Sehenswürdigkeiten sindAlles nur (Barock-)Theater in der Altstadt Bambergs: Sehenswürdigkeiten-Rundgang rund um Altes Rathaus, Klein Venedig – und ein Absacker im Sand.
- HELGOLAND: Tipps für einen Tagesausflug auf die HochseeinselWelche Sehenswürdigkeiten sich an 1 Tag in Helgoland ausgehen und was man auf der Hochseeinsel überhaupt tun kann.
- Radfahren auf BORKUM: Wo die Sehenswürdigkeiten Düne & Meer heißenBorkum mit dem Rad erkunden: Eine Ausflugstour zwischen Strand, Watt, Seedeich & Dünencafé – und Tipps für die Anreise nach Borkum per Fähre.
Ein toller Artikel, liebe Brigitte, der richtig Lust auf Bamberg macht!
Liebe Grüße
Elke
Vielen Dank! Ich könnt gleich wieder hin, das Flair passt einfach in Bamberg 😉
Vielen Dank! Ich könnt gleich wieder hin, das Flair passt einfach in Bamberg 😉