Buchtipp: „111 ORTE IN DRESDEN“ von Jenny Menzel

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Dresden einmal anders entdecken? Das geht gut mit den Insidertipps von Jenny Menzel, die mit ihrem Reiseführer „111 Orte in Dresden“ wirklich jedes Kleinod im barocken „Elbflorenz“ aufgestöbert hat. Lesenwert!


Ein paar Dresden Geheimtipps gefällig?

Das barocke „Elbflorenz“ mit seiner Pracht aus Frauenkirche, Zwinger und Semperoper ist immer wieder einen Abstecher wert, auch von Österreich aus. Aber was tut man, wenn man die klassischen Sehenswürdigkeiten der Altstadt hinter sich gelassen hat?

Die wirklichen Insidertipps für Dresden stammen von Jenny Menzel, die im bereits zweiten Band der 111-er Reihe zu Dresden tatsächlich einige Geheimtipps vor den Vorhang geholt hat. Und zwar auch solche, die nicht nur Touristen ein Aha-Erlebnis beschert. Oder schon einmal vom Codex Dresdensis gehört? Und wer weiß, was es mit den Kunstautomaten in Dresden auf sich hat?

Generell finden sich in diesem nett aufgemachten Reiseführer der anderen Art viele Tipps für das Erkunden der vielen Gesichter der Stadt: ob urige Gaststätten, alte Dörfer oder schöne Abschnitte am Elbufer.

Wer also Dresden mit den Augen der Einheimischen kennenlernen und dabei immer wieder Neues entdecken möchte, ist mit dem informativen und auch recht flott geschriebenen Insider-Reiseführer bestens aufgehoben.

Fazit: Die „111 Orte in Dresden“ von Jenny Menzel stehen schon fix auf umserer Packliste für den nächsten Dresden-Aufenthalt!

9 Fragen an

Jenny Menzel, Autorin des Reiseführers „111 Orte in Dresden, die man gesehen haben muss“

  • Buchtipp 111 Orte Dresden Rezension
  • Buchtipp 111 Orte Dresden Rezension
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Es gibt sicher bereits genug Reiseführer zu Dresden. Was erwartet die Leser in deinem Buch?

„111 Orte in Dresden“ ist kein klassischer Reiseführer. Statt rundum über alle Sehenswürdigkeiten Dresdens (und das sind viele!) informiert zu werden, findet man bei mir eher unbekannte Orte in weniger touristischen Stadtteilen oder auch Kuriositäten und unentdeckte Kleinigkeiten an den bekannten Highlights. Allen gemeinsam ist, dass sie eben nicht in den gängigen Reiseführern zu finden sind.

An wen richtet sich das Buch denn eigentlich genau?

Ich denke, dass sich vor allem Menschen über das Buch freuen werden, die glauben, dass sie Dresden schon gut kennen – ob das nun Dresden-Fans beim vierten oder fünften Besuch sind oder Dresdner*innen, die hier schon lange leben. Selbst ich habe nach mehr als 40 Jahren in Dresden bei der Recherche zu diesem Buch noch viel neues kennengelernt!

Wie lange hast du an diesem Buch gearbeitet – und womit hättest du davor nie gerechnet?

Die 111 Orte aufzulisten, die ich vorstellen wollte, hat gar nicht so lange gedauert; man hat ja viele bereits im Kopf und dann kommt während der Recherche noch einiges dazu. Deutlich mehr Zeit habe ich gebraucht, alle 111 Orte zu besuchen; um Fotos von jedem Ort zu machen, musste das Wetter gut sein, dazu mussten die Öffnungszeiten passen und es sollten (wegen der Bildrechte) möglichst keine unbeteiligten Menschen im Bild sein.

Die meisten Orte habe ich mit dem Fahrrad besucht, das hat bis zu einer Stunde gedauert und war mitunter recht anstrengend, denn Dresden ist ziemlich bergig – dafür hatte ich jeden Tag ein Workout und das meistens in schönster Umgebung. Insgesamt habe ich gut sechs Monate für die Recherche und das Aufschreiben gebraucht.

Was ist dein Lieblingsort in bzw. rund um Dresden (der hier im Buch vorgestellt wird)?

Das fragt mich natürlich jeder, aber die Antwort fällt mir total schwer. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich wohl den Codex Dresdensis wählen, eine uralte Maya-Handschrift, von der es weltweit nur vier Exemplare gibt – und in der Schatzkammer des Buchmuseums in der Sächsischen Landesbibliothek SLUB kann man sie völlig kostenlos besichtigen!

Draußen in der Natur gehört das Schlüsselloch in der Dresdner Heide zu meinen Lieblingstipps, und die Treidelringe an der Elbe.

Was würdest du einem Dresden-Besucher für ein Wochenende empfehlen?

Wer noch nie in Dresden war, der sollte sich tatsächlich erst einmal die klassischen Highlights in der Altstadt anschauen, die sind ja unbestritten sehr schön.

Danach würde ich aber jedem empfehlen, nicht im Stadtzentrum hängenzubleiben; dort ist nämlich nach Ladenschluss tote Hose. Viel schöner ist das Nachtleben in der Äußeren Neustadt nördlich des Albertplatzes, den man aus der Altstadt in etwa 20 Minuten zu Fuß erreicht – auf einem sehr schönen Spaziergang über die historische Augustusbrücke und die autofreie Hauptstraße.

Im Sommer lege ich jedem Besucher einen Besuch an den Elbwiesen ans Herz, egal ob tagsüber oder abends bei einem Spaziergang.

Wer Dresden von oben sehen möchte, der hat einige Möglichkeiten; der Blick von der Frauenkirche ist der Wahnsinn, aber auch eine Fahrt mit der ältesten Bergschwebebahn Deutschlands auf die Elbhänge von Loschwitz ist klasse!

Welche Geheimtipps hast du für Einheimische bzw. was hast du selbst neu entdeckt?

Wie viele Dresdner*innen habe ich meine Heimatstadt während der Corona-Pandemie neu entdeckt, als wir uns monatelang maximal 15 km von unserem Wohnort entfernen durften. Das war richtig klasse – so haben wir die wilde Natur auf den Hellerbergen im Norden Dresdens oder die verwunschenen Altarme der Elbe in Pieschen für uns entdeckt.

Dresden hat aber auch viele einzigartige Attraktionen, die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt: etwa den Archaeo-Pfad in Nickern und das Pahlitzsch-Museum in Prohlis, die Dresdens Frühgeschichte bis in die Steinzeit zurückverfolgen, oder das Grab von Lili Elbe – die erste Person der Welt, die ihr Geschlecht operativ ändern ließ, von Dresdner Medizinern.

Ein Geheimtipp zum Schmunzeln sind die Niagarafälle auf dem Gelände der Zeitenströmung – Dresdens höchster Wasserfall! Jedenfalls, bis er abens ausgeschaltet wird.

Wofür steht Dresden für dich?

Dresden ist für mich viel mehr als Barock und alte Kunst – es ist eine unglaublich grüne Stadt mit sehr verschiedenen Stadtteilen, in denen man an jeder Ecke überraschende Geschichten aus naher und ferner Vergangenheit findet. Dresden ist für mich daher gleichzeitig ein faszinierendes Buch, in dem ich immer wieder gern schmökere, und ein Abenteuerspielplatz, den ich nicht müde werde, zu Fuß und mit dem Fahrrad zu erkunden.

Wo bist du sonst noch überall unterwegs?

Rund um Dresden zieht es mich am häufigsten zum Wandern in die Sächsische Schweiz, die ist per S-Bahn nur 45 Minuten entfernt.

Mein Herzensland liegt auf der anderen Seite der Welt – mit meiner Familie reise ich immer wieder nach Neuseeland. Meinen Blog würde es ohne meine Neuseelandliebe gar nicht geben, und ich habe auch schon zahlreiche Reiseführer dazu geschrieben. Dennoch komme ich nach jeder Reise gern wieder nach Dresden zurück, und das muss wohl etwas bedeuten 😉

Was steht als nächstes auf dem Programm?

Gerade bin ich mit meiner Familie mal wieder in Neuseeland unterwegs. Im Herbst werden wir wieder zum Wandern auf Mallorca sein; die Insel ist für unsere Familie schon fast eine zweite Heimat.

Die Fakten: „111 Orte in Dresden, die man gesehen haben muss“

Inhalt: 111 Orte in Dresden, die nicht ganz vorne auf der Liste der klassischen Sehenswürdigkeiten stehen, jeweils – wie in der „111er-Reihe“ des Emons-Verlags üblich, auf einer Doppelseite mit genügend Platz für eine ausgiebige Beschreibung sowie einem aussagekräftigen Foto vorgestellt.

111 Orte in Dresden, die man gesehen haben muss

Emons Verlag, 240 Seiten, ET Dezember 2023

Erhältlich im gut sortierten Buchhandel oder online z.B. bei Thalia* bestellbar.

Mehr Tipps

Ganz viel mehr an Inspiration für Ausflüge und Reisen gibt es auf Jenny Menzels Familienreiseblog Weltwunderer.

Hinweis: Das Buch wurde mir vom Emons Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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