Einmal Inselurlaub und retour: Tipps für den Tagesausflug nach CAPRI
Sehenswürdigkeiten-Klassiker, aber auch ein paar stille Orte abseits der Touristenströme: meine Tipps für einen gelungenen Tag auf Capri.
Wer an der Amalfiküste Urlaub macht, kommt an einem Tagesausflug nach Capri eigentlich nicht vorbei – und das völlig zu Recht! Doch was lässt sich an nur einem Tag auf dieser traumhaften Insel entdecken? Welche Highlights und Sehenswürdigkeiten auf Capri lohnen sich – und wo verstecken sich vielleicht noch ein paar stille Ecken abseits der Touristenströme?
Ich hatte sieben Stunden Zeit, um Capri auf eigene Faust zu erkunden – und bin dabei auf einige wunderschöne Orte gestoßen.
Hier kommen meine persönlichen Tipps für einen gelungenen Tagesausflug nach Capri.
2. Nach Capri-Stadt möchte jeder: Shopping-Eldorado und Sehenswürdigkeiten-Hot Spot
3. Unglaubliche Aussichten gleich daneben: spätestens an der Via Krupp ist jeder beeindruckt
4. Entschleunigungs-Geheimtipp Anacapri: dort, wo Capri stiller wird
5. Mehr als nur die Blaue Grotte: Capri per Boot entdecken
Meine Tipps für Capri: hinkommen, herumkommen und übernachten auf Capri
Ein Tag auf Capri: Sonne, Felsen und Zitronenzauber
Ein Urlaub an der Amalfiküste oder in Neapel ist angesagt? Damit ist auch klar: Ein Tagesausflug nach Capri gehört auf jeden Fall mit auf die Liste. Selbst wenn man die Insel vorher nicht unbedingt am Schirm hatte – spätestens vor Ort kommt man nicht mehr drum herum.

Ob bei einer Fahrt mit dem Bus entlang der Küste oder einer gemütlichen Schifffahrt durch den Golf von Neapel – früher oder später zieht die kleine Insel am Ende der sorrentinischen Halbinsel alle Blicke auf sich. Und ehe man sich versieht, wird aus der Sehnsucht nach den Postkartenbildern ein spontaner Ausflug nach Capri.
Für mich ging’s mit dem Boot direkt von der Amalfiküste aus in Richtung Capri. Anfangs kann man das Ende des Golf von Salerno nicht erkennen. Aber sobald sich die Faraglioni, die markanten Felsformationen und berühmten Wahrzeichen der Insel zeigen, ist klar: Da ist Capri. Ein ganz eigener, magischer Ort.

Die Insel selbst ragt ebenso wie ein riesiger Felsblock aus dem Meer – steil, gebirgig, scheinbar unbewohnbar. Aber man weiß ja, da fährt eine Zahnradbahn bis auf den Gipfel, also muss sie voller Leben sein. Und tatsächlich kleben die Häuser am Hang und das Inselleben pulsiert.



Unten im Hafen von Marina Grande dann der erste Schock: Touristenmassen. Klar – alle wollen nach Capri. Gründe gibt es genug: Die Lage mitten im Golf von Neapel, das fast immer sonnige Wetter, die schicken Boutiquen und die verführerischen Souvenirs – überall lachen einen Zitronenmotive an, auf Tassen, Tellern, Tüchern und Magneten. Und ja, wenn ich nicht schon genug Keramik mit Blumen- und Olivenmotiven zuhause hätte – ich hätte mir auch etwas mitgenommen.
Aber keine Sorge: Capri kann auch ruhig. Es gibt sie, die versteckten Plätze abseits vom Trubel – und selbst bei einem Tagesausflug schafft man es, ein bisschen davon zu entdecken.

Natürlich wäre es noch schöner, mindestens eine Nacht auf Capri zu verbringen (meine Tipps dazu gibt’s unten). Aber auch mit wenig Zeit lohnt sich ein Tagestrip – Hauptsache, man war einmal da.
Capri Sehenswürdigkeiten Karte: Die Highlights auf einen Blick
Wer Capri besucht, wird schnell merken: Die schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel verteilen sich auf wenige, aber sehr besondere Orte – und mit einer Karte der Capri Sehenswürdigkeiten lässt sich der Tag perfekt planen.
- Los geht’s meist in Marina Grande, dem Hafen im Norden an der schmalsten Stelle der Insel – hier legen die Fähren an, und von hier startet man ins Capri-Abenteuer.
- Nur eine kurze Fahrt mit der Zahnradbahn oder dem Bus und schon ist man in Capri Stadt angelangt, das sich in der Mitte der schmalsten Stelle befindet. Dort warten die berühmte Piazzetta, enge Gassen mit edlen Boutiquen und traumhafte Aussichten über die Küste und Via Krupp hinweg aus den Gärten des Augustus.
- Im Zentrum des westlichen Teils der Insel liegt Anacapri, wo es viel ruhiger und authentischer zugeht. Hier liegt auch die Talstation des Sessellifts auf den Monte Solaro, den höchsten Punkt der Insel.
- Sehenswürdigkeiten wie der Leuchtturm Punta Carena sind ebenfalls einen Besuch wert. Ganz in der Nähe startet auch der Weg zur Blauen Grotte, Capris wohl bekanntester Natursehenswürdigkeit. Ich habe beide Orte bei einer Schiffsrundfahrt um die Insel bewundert.

1. Start in Marina Grande: das Tor zu einem traumhaften Inseltag auf Capri
Ankommen muss man erst einmal! In Capri bedeutet das, den Urlaub auf der Trauminsel in Marina Grande zu starten. Nach den Faragnioli ist der Haupthafen der Insel auch das erste, was man von Capri zu Gesicht bekommt.


Hier legen die großen Schiffe an, die Touristen von der Amalfiküste oder aus Neapel kommend auf die Insel ausspucken. Daneben schaukeln die Ausflugsboote im Wasser, die sich für Inselrundfahrten gerüstet haben. Und natürlich sorgen die kleinen Fischerboote dazwischen für traumhaft schöne Fotomotive an der Marina Grande – hier, wo es beim Anlegen gleich einmal richtig voll wird auf der Insel.




Bei meinem Besuch habe ich mich nicht in den Touristenstrom hinauf in Richtung Capri Stadt eingefügt, sondern statt Bus oder Funicolare (Standseilbahn) erst einmal ein Boot für die Schiffsrundfahrt um die Insel bestiegen.
Wer sich fragt, ob er die kurze Zeit auf Capri (meist hat man etwa 6-7 Stunden für seinen Aufenthalt zur Verfügung) damit verschwenden mag: Es zahlt sich aus, definitiv! Nur die Extra-Runde zur berühmten Blauen Grotte kann man auslassen, denn diese kostet wirklich Zeit und wirkt mehr wie ein Touristen-Nepp. Meine Tipps zu einer Schiffsrundfahrt auf Capri gibt es detailliert unter Punkt 5.


Auch ein kurzer Bummel am kleinen Hafenplatz sollte eingeplant werden – nicht nur, um sein Zitroneneis beim Anblick der einlaufenden Schiffe zu genießen. Das Leben rund um die Piazzetta Fontana wirkt trotz hohem Touristenaufkommen authentisch – ich hab´s geliebt!
Marina Grande entfaltet seinen besonderen Zauber natürlich vor allem, bevor oder nachdem die Boote der Tagesausflügler an- bzw. abgelegt haben. Mehr Infos zu den öffentlichen Verkehrsmitteln auf Capri siehe unten.
2. Nach Capri-Stadt möchte jeder: Shopping-Eldorado und Sehenswürdigkeiten-Hot Spot
Weiter geht der Weg nun in Richtung Capri Stadt. Wie bereits erwähnt, nimmt man entweder die Funicolare (Standseilbahn) hinauf oder ergattert einen der kleinen Busse. Wer sich nicht gleich in die erste Schlange stürzt, sondern unten noch einen kurzen Bummel durch Marina Grande macht, wird meist mit weniger Andrang belohnt. Gerade am Morgen, wenn alle Boote gleichzeitig vom Festland ankommen, ist ein bisschen Geduld Gold wert.





Oben in Capri Stadt angekommen, wartet bereits der erste Wow-Moment: der Blick hinunter auf den Hafen, aber auch auf den Vesuv mit Neapel. Auf der anderen Seite sieht man bei klarer Sicht bis nach Ischia. Schon reihen sich die ersten Souvenirshops am Weg auf, gefüllt mit allem, was gelb ist und nach Zitrone duftet.

Aber eigentlich ist man schon mittendrin: Auf der kleinen Piazza Umberto I, der berühmten „Piazzetta“, schlägt das Herz der Altstadt. Früher war sie ein Marktplatz – heute trifft man sich unter pastellfarbenen Palazzi und dem alten Glockenturm der Kirche Santo Stefano, trinkt Espresso, plaudert, beobachtet das bunte Treiben und genießt das Dolce Vita.




Von hier führen elegante Gassen wie die Via Vittorio Emanuele oder die Via Camerele zu schicken Boutiquen und edlen Läden. Wer mag, lässt sich stilecht mit einem der pinken Taxis durch die Stadt kutschieren – muss man aber nicht. Gerade zu Fuß ist Capri ein echtes Erlebnis.
Und ja, hier pulsiert das Leben: kleine Cafés, verwinkelte Gassen, ein Hauch von Luxus – und ganz viel italienischer Charme.




Aber klar: Capri kann auch ganz anders. Wer es ruhiger mag, sollte später unbedingt einen Abstecher nach Anacapri machen – dort geht’s entspannter und ursprünglicher zu.

Doch vorher wartet noch ein echtes Highlight: die Villa Krupp und der Weg dorthin. Dieser Abstecher gehört einfach dazu – nicht nur wegen der atemberaubenden Aussicht auf das Meer und die Faraglioni-Felsen, sondern auch wegen des Spaziergangs selbst. Es ist einer jener magischen Capri-Momente, die man nicht vergisst.
3. Unglaubliche Aussichten gleich daneben: spätestens an der Via Krupp ist jeder beeindruckt
Also schlendert man weiter durch die kleinen Gassen von Capri Stadt, vorbei an Boutiquen und blühenden Balkonen, in Richtung Gärten des Augustus – nur ein paar Gehminuten von der Piazzetta entfernt. Der Weg dorthin ist schon Teil des Erlebnisses, denn hinter jeder Ecke eröffnet sich ein neuer Blick auf das Meer oder die grünen Hügel der Insel.

Die Gärten selbst sind zwar eher klein, aber dafür umso schöner: ein gepflegtes, blühendes Stück Inselparadies mit Palmen, bunten Blumen und alten Statuen. Perfekt, um einmal tief durchzuatmen, ein paar Fotos zu machen – und einfach zu staunen.



Und dann dieser Ausblick! Zuerst fällt der Blick auf die berühmte Via Krupp, die sich in eleganten Serpentinen die steile Felswand hinunter zur Marina Piccola windet. Von hier oben sieht man nicht nur, wie hoch man eigentlich steht, sondern auch, wie spektakulär die Vegetation an den Klippen wächst – alles scheint am Fels zu kleben.
Der Weg verdankt seinen Namen dem deutschen Industriellen Friedrich Alfred Krupp, der um 1900 auf Capri verweilte. Das Hotel, in dem er damals wohnte (einst als Villa Blaesus erbaut), trägt heute den Namen Villa Krupp. Die Die Serpentinenstraße ließ er anlegen, um bequemer zu seiner Yacht hinunterzukommen.


Doch nicht nur die Via Krupp ist von hier oben gut zu sehen: Auch der Blick auf die legendären Faraglioni-Felsen ist einfach atemberaubend. Türkisblaues Meer, dramatische Felsformationen, weiße Villen am Klippenrand und dieses Gefühl von Freiheit – das ist Capri pur.
4. Entschleunigungs-Geheimtipp Anacapri: dort, wo Capri stiller wird
Der Tag auf Capri geht nun auf stilleren Pfaden weiter – ich zuckle mit dem Bus von Capri Stadt hinauf nach Anacapri.
Tipp für alle Tagesausflügler: Für Anacapri genug Zeit einplanen, denn gerade am Nachmittag können die Schlangen für die Rückfahrt ziemlich lang werden. Wie man es trotzdem rechtzeitig in den Bus nach Marina Grande schafft? Meinen Tipp dafür verrate ich ganz unten.

Zunächst aber wartet eine spektakuläre Fahrt: kurvig, eng – und mit traumhaften Ausblicken. Es geht steil bergauf, vorbei an Felsen, grünen Hängen und immer wieder mit Blick auf Marina Grande, Capri Stadt und die sorrentinische Halbinsel.
Man merkt schnell: Diese Insel ist alles andere als flach. Anacapri liegt auf rund 275 Metern Seehöhe (der Name deutet auf die Lage „über Capri“ hin) – und wirkt mit seiner Lage am Hang des Monte Solaro wie eine kleine Welt für sich.
Und es geht noch höher: Ein absoluter Klassiker in Anacapri ist die Fahrt mit dem Sessellift auf den Monte Solaro – mit 589 Metern die höchste Erhebung der Insel. Oben wartet ein Rundumblick der Extraklasse: über die Felsentürme von Capri, beide Golfküsten von Neapel und Sorrent, die sorrentinische Halbinsel bis hin zu den Bergen des Cilento und des Apennins. Und natürlich legen sich auch Ischia und Procida zu Füßen.

Ich nehme, angekommen an der Piazza Vittoria, allerdings nicht den Sessellift, sondern beginne meinen Bummel auf der Via Giuseppe Orlandi – einer ruhigen, hübschen Fußgängerzone, die sich durch das Herz von Anacapri zieht. Hier geht es spürbar gelassener zu als in Capri Stadt.
Während sich dort die Besucher durch die Gassen schieben, schlendere ich fast allein durch die weißen Gassen, vorbei an kleinen Boutiquen, traditionellen Handwerksläden und gemütlichen Cafés.

Der Ort hat etwas Ursprüngliches – charmant, entspannt, beinahe dörflich. Ich streife an weißen Häusern mit bunten Blumen auf den Balkonen entlang, treffe ein paar Einheimische auf dem Weg und erlebe Capri ganz ohne Hochglanz. Eine Szenerie, die leicht an Griechenland erinnert…

Unterwegs komme ich an der Casa Rossa vorbei, einem auffälligen Bau aus dem späten 19. Jahrhundert. Heute beherbergt er eine kleine Galerie mit Gemälden und Exponaten zur Inselgeschichte, ein kurzer Blick hinein lohnt sich.


Später, bei der Chiesa di Santa Sofia auf der Piazza Diaz, biegt die Via Giuseppe Orlandi leicht ab – ich folge ihr weiter bis ans Ende.



Und tatsächlich: Hier wird es richtig ruhig. In aller Seelenruhe setze ich mich in ein kleines Lokal, bestelle Ravioli Capresi – und genieße einfach. Kein Lärm, kein Gedränge – nur Sonne, Pasta und das gute Gefühl, einen anderen Teil von Capri entdeckt zu haben. Dort, wo die Einheimischen auf typisch italienischen Apes aus alten Zeiten durchs Dorf knattern.
Wer Capri von seiner ruhigeren Seite erleben möchte, sollte sich Anacapri auf keinen Fall entgehen lassen – ein echter Geheimtipp, der seinem Namen alle Ehre macht.
Mit dem Bus dauert die Fahrt von Capri Stadt nach Anacapri etwa 20 Minuten. Der Sessellift auf den Monte Solaro startet ganz in der Nähe der Piazza Vittoria. Von dort geht es in etwa 15 Minuten gemütlich hinauf.
Nur ein Stück unterhalb des Platzes liegt die Villa San Michele, eine weitere berühmte Sehenswürdigkeit auf Capri: einst das Zuhause des schwedischen Arztes Axel Munthe – heute ein Museum mit Kunst, Geschichte und einem der schönsten Ausblicke der Insel.
5. Mehr als nur die Blaue Grotte: Capri per Boot entdecken
Capri ist mehr als nur die berühmte Blaue Grotte. Oder anders gesagt: Die Blaue Grotte ist nur eine von insgesamt 63 Grotten rund um die Insel – und wie bereits erwähnt: Man muss sie nicht unbedingt gesehen haben. Das Spektakel wirkt eher schräg, wenn man mit dem Boot vorbeifährt: Menschen steigen um, um ewig lange auf die nächste Nussschale zu warten, mit der sie dann in die Blaue Grotte hineingeschaukelt werden. Auf meinem Ausflugsboot waren sich jedenfalls alle einig – das ist Touristennepp.


Was aber kein Nepp ist, ist die Inselrundfahrt mit dem Boot. Ich hatte zuerst überlegt, ob sie sich lohnt – oder ob ich lieber die Insel zu Fuß erkunde. Danach war ich froh, mich für die Bootsfahrt entschieden zu haben. Die vielen Buchten, das glitzernde Wasser und das Farbenspiel des Meeres sind einfach atemberaubend. Noch dazu gibt es einige andere Grotten zu sehen, die aufgrund ihres jeweils einzigartigen Farbenspiels als rote, weiße oder grüne Grotte bezeichnet werden.


Los geht die Schifffahrt um die Insel im Hafen von Marina Grande (Tipps für Tickets siehe unten). Gleich am Anfang passiert man die Statue von Gennarino, die auf einem Felsen im Nordosten sitzt. Der Legende nach begrüßt er jeden, der die Insel besucht oder verlässt.


Weiter geht’s zur Grotta Rossa, wo die namensgebenden Korallen tatsächlich gut zu erkennen sind, da das Boot nah genug an den Felsen heranfährt.
Danach folgt die Grotta Meravigliosa und direkt anschließend die Grotta Bianca, in der sich sogar Stalaktiten gebildet haben. Wer genau hinsieht, entdeckt auch eine Madonnenstatue in der Höhle.


Gleich in der Nähe: der berühmte Arco Naturale, ein Natursteinbogen, den Wind und Meer über Jahrtausende geformt haben.


Highlight ist natürlich das Vorbeigleiten an den Faraglioni, den ikonischen Felstürmen von Capri. Kleine Boote können sogar durch den Faraglione di Mezzo in der Mitte durchfahren, unser Ausflugsboot umschifft allerdings die vier Felsen. Der höchste, Faraglione di Terra, auch „Stella“ genannt, ragt 109 Meter direkt vor der Insel auf. Dazu gesellen sich der Faraglione di Fuori, und nicht zu vergessen der kleinere Faraglione Monacone, der früher Mönchen als Rückzugsort diente.
Die Fahrt führt weiter entlang der Südküste, vorbei an der Via Krupp und der darüber thronenden Villa Krupp, dann hinunter zur Marina Piccola – einer windgeschützten Bucht, in der das Wasser besonders türkis schimmert.



Ein weiteres Highlight ist die Grotta Verde. Hier färbt sich das Meer wirklich in ein fast unwirkliches Grün, besonders im Kontrast zu den hellen Felsen: ein Naturschauspiel, das man nicht vergisst.


An der Südspitze umrundet das Boot den Leuchtturm von Punta Carena, der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts über 46 Kilometer weit ins Meer leuchtet.



Zum Schluss noch ein ganz besonderer Blick: Vom Boot aus sieht man wieder hinüber zum Vesuv, der ruhig und mächtig am Horizont liegt. Und spätestens da ist klar (wenn es nicht schon sowieso am Plan stand): Nach diesem Tagesausflug wird’s wohl nicht bei Capri bleiben – auch Neapel und die Amalfiküste stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Am Ende der Bootstour wartet dann doch noch die Blaue Grotte – für viele der Höhepunkt einer Capri-Rundfahrt. Im Sommer soll es hier regelrechte Staus geben, und auch bei meinem Besuch ist die Grotte dicht belagert von Ausflugsbooten.


Die Wartezeiten sind beachtlich, denn bevor man überhaupt hineingelangt, muss man erst in eine winzige Nussschale umsteigen, die einen durch die schmale Öffnung in die Höhle bringt – ein Spektakel, das übrigens stark von den Gezeiten abhängig ist. Liegt der Eingang zu tief, bleibt er schlichtweg unpassierbar. Für einen Tagesausflug nach Capri ist der Besuch daher eher nicht zu empfehlen – dafür geht einfach zu viel wertvolle Zeit verloren.


Wer nicht anlegt, bekommt zumindest von außen einen Blick auf die steilen, hellen Felswände – auch sie ein Markenzeichen der Insel. Und während das Boot langsam zurück in Richtung Hafen tuckert, zeigt sich oben auf den Klippen schon die Straße nach Anacapri, die sich hoch über dem Meer an den Hang schmiegt.

Mein Fazit? Die Bootstour rund um Capri lohnt sich unbedingt. Auch wenn sie gut eine Stunde dauert und dadurch weniger Zeit für die Sehenswürdigkeiten an Land bleibt – sie bietet Eindrücke, die man so sonst nicht bekommt. In denen vor allem ganz besonders klar wird, warum alle von Capri schwärmen.
Gut zu wissen: meine Tipps für einen Tagesausflug nach Capri
- Lohnt sich ein Tagesausflug nach Capri überhaupt?
Ja, absolut! Auch wenn ein Tag knapp bemessen ist, bekommt man einen wunderbaren Eindruck von der Insel – traumhafte Ausblicke, mediterranes Flair und ein Hauch Luxus inklusive. - Wie viel Zeit sollte man für einen Tagesausflug einplanen?
Idealerweise nimmt man die erste Fähre am Morgen und die letzte zurück – so bleiben rund 6–8 Stunden auf der Insel. - Wie kommt man am besten nach Capri?
Mit der Fähre oder dem Schnellboot ab Neapel, Sorrent oder von der Amalfiküste, z.B. aus Positano oder Amalfi. Ich selbst bin mit der Fähre von Alicost von Amalfi aus nach Capri geschippert. Das Ticket habe ich im Voraus gebucht (was man in der Hochsaison auf jeden Fall tun sollte).

- Ist eine Inselrundfahrt mit dem Boot empfehlenswert?
Unbedingt! Sie dauert etwa eine Stunde und bietet herrliche Blicke auf die Faraglioni-Felsen, Grotten und versteckte Buchten. - Ist die Blaue Grotte bei einem Tagesausflug nach Capri machbar?
Technisch ja – praktisch oft schwierig. Lange Wartezeiten und Gezeitenabhängigkeit machen den Besuch für Tagesausflügler oft unattraktiv. - Braucht man eine Vorab-Reservierungen für die Inselrundfahrt?
Ich habe mein Ticket für die Bootsrundfahrt im Voraus über GetyourGuide gebucht. Der Vorteil: Das Ticket muss nicht erst vor Ort erworben werden, was wiederum Zeit kostet. Noch dazu kann es bis zu 24h vorher (bzw. mittels einer minimalen Aufzahlung) sogar bis zu 1 Stunde vorher storniert werden. - Was sollte man auf Capri bei einem Tagesausflug unbedingt sehen?
Die Augustusgärten mit Blick auf die Via Krupp, die Piazzetta in Capri-Stadt, ein Bummel durch Anacapri und – wenn’s reinpasst – eine kleine Bootsrundfahrt um die Insel. - Was ist schöner – Capri-Stadt oder Anacapri?
Capri-Stadt ist lebendig und edel, Anacapri ruhiger und ursprünglicher. Wer es entspannter mag, sollte unbedingt nach Anacapri weiterfahren. - Wie bewegt man sich auf der Insel fort?
Zwischen Marina Grande (Hafen) und Capri-Stadt fährt die Funicolare (Standseilbahn). Zwischen Capri Stadt und Anacapri verkehren Minibusse.

- Wie kommt man auf Capri vom Hafen in die Stadt?
Vom Hafen in Marina Grande fährt die Funicolare (Standseilbahn) in nur wenigen Minuten nach Capri-Stadt. Alternativ kann man auch einen der Busse nehmen, die regelmäßig zwischen Hafen und Stadt verkehren. - Wie kommt man von Capri Stadt nach Anacapri?
Der Bus ist die einfachste Möglichkeit, um von Capri-Stadt nach Anacapri zu gelangen. Es gibt regelmäßige Verbindungen, die die steile Bergstraße hinauf in den ruhigeren Teil der Insel bringen. Wer es gemütlicher mag, kann auch ein Taxi nehmen. - Wie kommt man von Anacapri zurück zum Hafen?
Auch hier wieder mit dem Inselbus. Aber Achtung: Gerade am späten Nachmittag kann es zu längeren Wartezeiten kommen, wenn die vielen Capri-Tagesausflügler wieder zurück zum Hafen möchten. Die Schlange an der Piazza Vittoria war bei meinem Besuch dementsprechend lang. Tipp: Wer eine (oder sogar zwei) Stationen davor einsteigt, wird meist einen leeren Bus erwischen. Ich habe den Rückweg von Anacapri zum Hafen von der Station an der Kreuzung Viale T. De Tommaso und Traversa I Carlo Ferraro genommen. Es ist defnitiv die bessere Variante, als in Zeitnot den Weg von Anacapri zum Hafen zu Fuß zu laufen (siehe auch der nächste Tipp). - Kann man Capri gut zu Fuß erkunden?
Ja, das ist möglich. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Wege, ähnlich wie an der Amalfiküste, recht beschwerlich sein können. Der Weg von Anacapri ab der Villa San Michele hinunter zum Hafen über die berühmte Scala Fenicia ist zwar nur mit etwa einer halben Stunde Fußweg angegeben, aber sehr steil. Weiters sind die 921 Stufen unregelmäßig. Daher besser nicht auf den letzten Drücker starten, damit man den Hafen noch rechtzeitig erreicht.
Übernachtungs-Tipp für Capri
Wer länger als nur für einen Tagesausflug auf Capri bleibt, stellt sich schnell die Frage: Wo findet man ein gutes und gleichzeitig günstiges Hotel, das zentral liegt – aber nicht mitten im Trubel?

Ein echter Geheimtipp ist das familiengeführte Hotel 4 Stagioni*. In nur vier gemütlichen Flanierminuten erreicht man die berühmte Piazzetta, ist also ganz nah am Geschehen und hat damit Cafés und Restaurants vor der Nase – und doch eine kleine, ruhige Insel der Entspannung für sich. (Tipp für alle, die sich selbst versorgen möchten: Ein kleiner Supermarkt liegt nur zwei Minuten entfernt.)
Und zum Hotel selbst: Die Aussicht von der Terrasse ist traumhaft, die Zimmer sind charmant eingerichtet und das Bett bequem. Die Gastgeber geben sich große Mühe und sorgen mit ihrer herzlichen Art für eine sehr persönliche Atmosphäre. Für Capri-Verhältnisse ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend.
*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!
Weitere schöne Orte in Italien
- Einmal Inselurlaub und retour: Tipps für den Tagesausflug nach CAPRISehenswürdigkeiten-Klassiker, aber auch ein paar stille Orte abseits der Touristenströme: meine Tipps für einen gelungenen Tag auf Capri.
- TRIEST: Sehenswürdigkeiten-Rundgang im alten SehnsuchtsortWelche Sehenswürdigkeiten in Triest bei einem Spaziergang warten – und welche Geheimtipps sich in der Stadt des Kaffees und der Winde entdecken lassen.
- Schöne Orte an der KÜSTE TRIESTS: 8 Tipps für Ausflüge in der NäheWelche Sehenswürdigkeiten sich in der Nähe Triests entdecken lassen: von den schönsten Aussichtspunkten auf Triest, Miramare & Duino bis zum Ausflug nach Muggia.
- Auf einen CAFFÉ in TRIEST: Kaffeehäuser, die man gesehen haben sollteHistorische Kaffeehäuser im Zentrum Triests und ein paar Geheimtipps ums Eck: Alternativen zum Caffé degli Specchi in der Altstadt.
- Wanderung zur BIRNLÜCKE: am (fast) nördlichsten Punkt ItaliensWas man bei der Wanderung zur österreichischen Grenze im Ahrntal entdeckt – und welche Geschichte hinter dem nördlichsten Punkt Italiens steckt: ein Ausflug auf 2.665 Meter.
- VENEDIG Tagesausflug: was man an 1 Tag in der Lagunenstadt sehen kannEine Woche Strandurlaub in Lignano bescherte uns in diesem Jahr einen Tagesausflug nach Venedig. Lange verschmäht und neu entdeckt: ein Sehenswürdigkeiten-Trip in die Lagunenstadt.
- GALLIPOLI: Spaziergang in der idyllischen Hafenstadt am Ionischen MeerHafenstadt einmal anders: Die „Perle am Ionischen Meer“ trägt die Schönheit nicht umsonst im Namen. Gallipoli sollte man beim Urlaub am italienischen Salento nicht übersehen.
- POLIGNANO a Mare: einer der schönsten Orte ApuliensDie Sehenswürdigkeiten in Polignano a Mare? Weiße Häuser an einer imposanten Steilküste, darunter zerklüftete Grotten. Sowie eine der schönsten Altstädte Apuliens.
- OSTUNI: Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Apuliens weiße StadtWelche schönen Plätze man in der weißen Stadt Apuliens zu sehen bekommt und wie man den Besuch dieses schönen Kleinods am besten anlegt: 5 Sehenswürdigkeiten-Tipps für Ostuni.
- APULIEN Urlaub: Reisetipps für den Roadtrip durch Italiens SüdenWie man den Roadtrip durch Apulien anlegen kann: die schönsten Sehenswürdigkeiten, Routen- und Übernachtungstipps sowie weitere Tipps für eine kleine Rundreise im Apulien Urlaub.