CORNWALL RUNDREISE: Unsere Tipps für die Planung eines Roadtrips an die Westspitze Südenglands

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Tipps für die Routenplanung, zum Autofahren und zum Übernachten in Cornwall: unser Erfahrungsbericht zu einer Rundreise durch Cornwall auf eigene Faust.


Eine Rundreise durch Cornwall steht auf dem Plan und es sind noch einige Fragen offen? Dann am besten unsere Erfahrungen zu einem Roadtrip durch Südengland lesen.

Da geht es nicht nur um Tipps für die Route bzw. für die Sehenswürdigkeiten und Strände Cornwalls. Auch meine persönlichen Erfahrungen zum Autofahren in Cornwall habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.

Den Abschluss bilden Tipps für Unterkünfte in Cornwall, die wir empfehlen können und in denen wir uns jederzeit selbst wieder einquartieren würden.

Ausgeflogen nach Südengland: was man vor einer Rundreise durch Cornwall wissen sollte
1. Die Route unserer Cornwall Rundreise: ein Roadtrip durch alle Regionen
2. Tipps für die Planung: was man vor dem Urlaub in Südengland wissen sollte
3. Autofahren in Cornwall: ein paar „Überlebens-Tipps“
4. Unterkünfte in Cornwall: unsere Übernachtungs-Tipps

Die Highlights unserer Rundreise durch Cornwall

Cornwall: Der Sehnsuchtsort im Südwesten Englands, der seine Bekanntheit – zumindest in unseren Breiten – den Liebesromanen Rosamunde Pilchers verdankt, ist für viele eine Destination, die man einmal selbst auf eigene Faust erkunden möchte.

Küstenwanderung Cornwall South West Coast Path rund um Land´s End

Das war auch für uns der Grund, einen Roadtrip durch die Süd-Westspitze der britischen Insel einzulegen und uns die schönsten Orte entlang dieser Küste einmal selbst anzusehen.


Bei unserer Rundreise durch Cornwall war von allem etwas dabei

  • Hübsche alte Fischerorte wie die Touristenhochburg St. Ives, aber auch kleine Dörfer und Geheimtipps wie St. Just oder Mullion
  • Unzählige Sandstrände und Traumbuchten sowohl an der Westküste als auch an der Nordküste – aber auch viele kleinere charmante Buchten gerade im Süden Cornwalls
  • Atemberaubende Küstenabschnitte, die für ehrfürchtiges Staunen sorgten wie am südlichsten Punkt Englands – sowie einige Aussichtspunkte, die es in sich hatten
  • Klassische Sehenswürdigkeiten wie eine „Kopie“ des Mont Saint-Michel, einer der schönsten Gärten an der Südküste Englands oder ein Ort der Artus-Sage
  • Und auch zwei kurze Küstenwanderungen am South West Coast Path, bei denen wir die besondere Atmosphäre an der Steilküste Cornwalls ganz intensiv erleben durften

1. Die Route unserer Cornwall Rundreise: ein Roadtrip entlang der gesamten Küstenlinie 

Für unseren Roadtrip durch Cornwall hatten wir leider nur eine Woche Zeit. Da wir mit dem Mietauto unterwegs waren und nicht direkt vom Flughafen London aus starten wollten, wählten wir als Startpunkt das Seebad Brighton an der Südküste Englands (wir konnten das Mietauto hier ganz unkompliziert und ohne Stress ausborgen).

Die Distanzen für die An- und Rückreise nach Cornwall waren dann doch etwas groß, daher schadet es nicht, einen näheren Ausgangspunkt als Brighton für die Rundreise durch Cornwall zu nehmen. Für die Erkundung der Küstenlinie hatten wir weniger Zeit als ursprünglich geplant. Immerhin ging sich ein Abstecher ins Dartmoor in Devon aus, bevor wir nach Cornwall einfuhren.

Cornwall Rundreise

Bei Plymouth überquerten wir den Fluss Tamar – und somit die Grenze zu Cornwall. Im südwestlichsten County der britischen Insel angekommen, blieb uns genügend Zeit, die einzelnen Stopps auf unserer Rundreise zu erkunden. Dennoch sollte man nicht zu lange Strecken einplanen – ganz einfach deswegen, weil das die schmalen Straßen in Cornwall nicht hergeben (siehe dazu unsere Tipps zum Autofahren in Cornwall weiter unten).

Unsere Rundreise durch Cornwall zog sich über die gesamte Küstenlinie, was zur Folge hatte, dass wir alle Teilregionen der Grafschaft kennenlernen durften.

Ausnahme waren die Scilly Inseln, die 45 km vor der Westspitze im Atlantik gelegen sind und somit ein eigenes Kapitel für sich sind.

Wer möchte, kann bei der An- oder Rückreise auch Bath und Stonehenge mitnehmen – wenn man nicht überhaupt gleich einen ganzen Roadtrip durch England an die Cornwall Rundreise anhängt.


Karte unserer Rundreise durch Cornwall

Auf unserem Roadtrip durch Cornwall haben wir die Regionen der Grafschaft wie folgt abgeklappert: Los ging es an der Kanalküste im Süden. Danach stand die Lizard Halbinsel auf dem Programm, gefolgt von vielen schönen Stopps an der Küste der Penwith Halbinsel ganz im Westen.

Die nächsten Stationen lagen an der Nordküste. Bei der Rückfahrt haben wir noch einen Stopp im Bodmin Moor in der Mitte Cornwalls eingelegt.

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Die Karte zeigt den groben Verlauf unserer Route. Einzig und allein die Scilly Inseln haben wir bei unserer Cornwall Rundreise nicht gesehen: die Fähre davor muss bereits lange vorab gebucht werden. Mehr Infos dazu siehe hier.


Die Kanalküste im Süden: Wo unsere Rundreise durch Cornwall beginnt

Gleich nach der Einfahrt nach Cornwall bei Plymouth steuerten wir die kleine Bucht von Cawsand auf der Rame Halbinsel an, um von hier einen Blick zurück auf die Stadt zu werfen. Weiter ging es direkt an der Küstenstraße in Richtung Portwrinkle. Nur bis nach Looe und Polperro wollten wir uns nicht mehr auf den engen, heckengesäumten Straßen durchkämpfen.

Der nette Urlaubsort Fowey stand zwar nicht auf dem Programm, aber dafür erforschten wir die Küste rund um St. Austell: sowohl den Dünenstrand bei Par als auch den historischen Hafen von Charlestown.

In St. Austell kann man den botanischen Garten des Eden Project besuchen, wir entschieden uns allerdings für die Lost Gardens of Heligan in der Nähe. 

Bevor wir auf die Lizard Peninsula abbogen, ging es zuerst durch Truro (mit Blick auf die Kathedrale), danach stand noch der Aussichtspunkt Pendennis Point bei Falmouth auf dem Programm.


Die Lizard Peninsula: kleiner „Geheimtipp“ rund um den südlichsten Punkt der Insel

Die Lizard Halbinsel gehört nicht unbedingt zu den Hot Spots in Cornwall. Wie gut, dass wir dem südlichsten Punkt Englands bei unserer Rundreise durch Cornwall einen Besuch abstatteten: Bei der etwas abgelegenen Landzunge handelt es sich nämlich um einen kleinen Geheimtipp in Cornwall.

Wanderung South West Coast Path Cornwall Lizard Point

Wenn wir auch aufgrund der Parkplatzsituation (siehe Tipps dazu weiter unten) den alten Fischerort Cadgwith nicht erkunden konnten, so durften wir zumindest die Stimmung im charmanten Dörfchen Mullion, dem Hauptort der Lizard Halbinsel, einfangen.

Am Lizard Point, dem südlichsten Punkt des britischen Festlandes, fühlten wir uns bei der besonderen Atmosphäre an diesem Ort am stärksten den Naturgewalten ausgesetzt.


Die Penwith Peninsula: die Landmark, bei der jede Rundreise durch Cornwall endet

Die Landzunge ganz im Westen Cornwalls – auch als Land´s End Halbinsel bekannt –, ist ein absoluter Urlauber-Hot Spot, der sich mit türkisen Buchten und unendlichen Sandstränden präsentiert. Den Beginn machte eine Überraschung an der Südküste – eine „Kopie“ des französischen Mont Saint-Michels bei Marazion.

Nach dem Besuch des St. Michael´s Mount wäre ein Besuch des kleinen Fischerorts Mousehole geplant gewesen, aber auch hier konnten wir aufgrund der Parkplatzsituation nicht zufahren. Dafür konnten wir vom Fischerhafen von Newlyn auf die Küste und die dahinterliegende Inselfestung blicken.

Der nächste Stopp auf unserem Roadtrip wäre Pothcurno an der Südküste gewesen, das mit dem Minack Theatre eine der Top Sehenswürdigkeiten Cornwalls zu bieten hat. Der Ort war allerdings aufgrund eines massiven Rückstaus bei der Zufahrt für uns ebenso nicht erreichbar (siehe unsere Tipps zur Planung der Ausflugsziele weiter unten).

Ein Highlight unserer Cornwall Rundreise war die Küstenwanderung am South West Coast Path von Sennen Cove nach Land´s End, dem westlichsten Punkt des englischen Festlandes. Ein  absolut traumhafter Spaziergang an den Klippen, den man unbedingt auf einem Cornwall Urlaub einplanen sollte.

Danach ging es auf der Küstenstraße zwischen St. Just und St. Ives an die Nordküste der Penwith Halbinsel, vorbei an vielen alten Zinnminen wie Levant Mine und Geevor Mine, die hier an der Steilküste eine atemberaubende Szenerie abgeben. An unseren Übernachtungs-Stopp direkt an den Klippen werden wir uns noch lange erinnern.

Den alten Fischerhafen von St. Ives, heute gern überlaufener Touristen Hot-Spot, steuerten wir mit unserem Mietauto nicht direkt an, sondern nutzten für die Anfahrt die Vororte-Linie aus St. Erth. Dabei zuckelt man an einigen schönen Buchten vorbei, bevor man im Urlaubermekka mit seinen breiten Sandstränden angelangt ist.


Die nördliche Küste: etwas rauer – aber mit vielen traumhaften Sandstränden

Für die Nordküste Cornwalls hatten wir bei unserem Roadtrip nur mehr wenig Zeit, daher gingen sich nur mehr kurze Stopps bei den Surf-Stränden von Newquay wie Crantock Beach und den imposanten Felsformationen der Bedruthan Steps aus.

In Tintagel begaben wir uns an einen Ort der Artus-Sage: jener Burgruine, in der laut Legende König Artus gezeugt worden sein soll.

Entlang der Nordküste Cornwalls sind generell viele schöne Sandstrände und Buchten wie Gwithian Beach oder Mother Ivy´s Bay aufgereiht, aber auch alte Bergbau- und Fischerorte wie St. Agnes oder Port Isaac.


Das Bodmin Moor: ein Landstrich wie aus dem Bilderbuch in der Mitte Cornwalls

Ein kurzer Stopp ging sich bei unserer Rückfahrt aus Cornwall auch noch im Bodmin Moor aus. Wer Zeit zur Verfügung hat, kann hier eine Wanderung zu Granitfindlingen und Steinkreisen einlegen.


Mehr zu den einzelnen Stopps unserer Cornwall Rundreise

Cornwall Sehenswürdigkeiten

Detaillierter Reisebericht und ganz viele Fotos: über 25 Tipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten Cornwalls

2. Tipps für die Planung: was man vor dem Urlaub in Südengland wissen sollte

Einige der folgenden Tipps betreffen die langfristige Planung einer Cornwall Rundreise, so z.B. die Frage nach der besten Reisezeit. Danach geht es um die Frage, wie die Einzelplanung aussieht: Welche Orte setzt man auf die Route? Für welche Sehenswürdigkeiten sollte man bereits vorab den Eintritt reservieren? Wie ist die Parkplatzsituation bei einer Rundreise durch Cornwall? Und welche Tipps gibt es generell, wenn man in Cornwall unterwegs ist?


Die beste Reisezeit für Cornwall: außerhalb der Hauptsaison – aber auch im Sommer okay

Wer außerhalb der Hauptsaison nach Cornwall fahren kann, liegt klar im Vorteil. April/Mai bieten sich für Gartenfreunde an, und im Herbst soll vor allem der September reizvoll sein. Im Mai sollte man allerdings versuchen, die Tage rund um den Bank Holiday zu vermeiden.

Cornwall Rundreise Strände

In den Sommermonaten sind die Strände Cornwalls aufgrund der Schulferien und des sonnigen Wetters gut besucht. Einschränkungen gab es bei unserem Besuch nur in zwei Fischerorten, die wir aufgrund der beengten bzw. überfüllten Parkplätze nicht besichtigen konnten. Und auch das Minack Theatre in Pothcurno mussten wir aufgrund eines kilometerweiten Rückstaus bei der Zufahrt auslassen.

Ansonsten haben wir keinen Over-Tourism erlebt – selbst in der letzten Augustwoche rund um den Summer Bank Holiday, der zusätzlich auch einige Ausflügler für ein verlängertes Wochenende nach Cornwall anlockte. Einzig und allein bei den Top Sehenswürdigkeiten Cornwalls war ein kleiner Ansturm zu beobachten. Dennoch konnten wir den Michael´s Mount, St. Ives, Land´s End und Tintagel problemlos besichtigen.

Tipp: Rechtzeitig Tickets zu sichern kann nicht schaden. Buchungsmöglichkeiten für die einzelnen Orte gibt es im Detail-Artikel zu den Sehenswürdigkeiten Cornwalls unter dem jeweiligen Eintrag zu finden.

Zur besten Reisezeit gehört auf Cornwall auch, die „täglichen“ Reisezeiten zu beachten. Soll heißen: vorab den Tidenkalender zu checken, um die Situation vor Ort einschätzen zu können. So kann eine angepeilte Bucht bei einem Ausflug gerade von der Flut überspült sein. Vor allem beim Besuch des St. Michael´s Mount kann man vorab überlegen, ob man lieber zu Fuß auf den Inselberg spazieren möchte, statt bei hohem Wasserstand auf die Überfahrtsboote zurückgreifen zu müssen (mehr Tipps dazu hier).

Cornwall schönste Strände Sennen Cove

Apropos Buchten: Schöne Strände gibt es in Cornwall wie Sand am Meer. Da lässt sich auch spontan immer ein schönes Plätzchen finden, falls die Sonne einmal nicht vom Himmel lacht. Wobei man sagen muss, dass Regengüsse meist nur kurz sind und kurz darauf auch schnell wieder der Himmel aufreißt. Falls es doch in Strömen regnen sollte, gibt es Anregungen für Ausflüge in meinen Tipps für Regentage in Cornwall.

Wie erwähnt können die klassischen Sehenswürdigkeiten in Cornwall gut besucht sein. Stehen gleich mehrere davon am Programm, kann man vorab überlegen, ob sich eine Mitgliedschaft beim National Trust auszahlt, werden doch einige der „Klassiker“ wie die Burg Tintagel, der St. Michael´s Mount oder die Levant Mine von dieser in ganz Großbritannien tätigen Einrichtung betrieben. Aktuell kostet die Mitgliedschaft für einen Erwachsenen bei einem Jahrespaket £ 7,60 pro Monat. Für einen kürzeren Zeitraum fallen höhere Preise an. Mehr Infos siehe hier


Tipps für die Routenplanung einer Rundreise durch Cornwall

Vorab gleich ein Hinweis: Bei einem Roadtrip durch Cornwall sollte man definitiv mehr Zeit einplanen als üblich. M5 und A30 sind zwar große Zubringer aus dem Osten, aber danach verzweigt sich das Straßennetz in kleine Landstraßen. Vor allem Küstenstraßen und Ortszufahrten können oft einspurig und generell sehr schmal ausfallen, was ein zügiges Fortkommen unmöglich macht.

Noch dazu muss man stellenweise mit „Rangierarbeiten“ rechnen, wenn einem auf einer einspurigen heckengesäumten „Country Lane“ plötzlich Gegenverkehr entgegenkommt. Mehr zu den besonderen Situation beim Autofahren sowie Tipps für die Planung einer Route in Cornwall unter Punkt 4.

Roadtrip Cornwall Autofahren Tipps

Auch Rückstau vor den berühmten englischen Roundabouts kann eine Fahrt gewaltig verzögern, v.a. zu Stoßzeiten. Auch wir haben uns bei der Anreise nach Cornwall von einem Kreisverkehr zum nächsten gestaut.

Maut ist bei einer Einreise nach Cornwall über die Südküste keine zu bezahlen, auch nicht bei der Tamar Bridge in Plymouth. Dort fällt nur bei der Gegenrichtung (also aus Cornwall kommend in Richtung Osten) eine Mautgebühr an.


Sicherheit vor Ort und Tipps zum Baden in Cornwall

Teilweise kamen wir uns bei unserem Roadtrip durch Cornwall wie in den Vereinigten Staaten vor: Warn- und Hinweisschilder findet man an vielen Stellen, oft wird vor steilen und anstrengenden Anstiegen gewarnt wie bei unserem Besuch des St. Michael´s Mount oder der Burg Tintagel. Diese eigentlich recht unspektakulären Spaziergänge wären in heimischen Gefilden wohl keine Rede wert.

Dahingegen ist für Binnenlandbewohner besondere Sorgfalt an den Küsten geboten: Ärmelkanal und Atlantik sind kein Mittelmeer. Ein Tidenhub von bis zu sieben Metern kann schon einmal bei einsetzender Flut den Rückweg in einer Bucht absperren. Auch bei Küstenwanderungen sollte man bzgl. abbrechender Felsen vorsichtig sein und sich nicht zu weit auf die Klippen hinauswagen.

Wanderung South West Coast Path Cornwall Lizard Point

Das gleiche gilt für Strandaufenthalte: Schwimmer und Surfer müssen sich an den Schildern bzw. Flaggen orientieren: Bei rot/gelb sind Lifeguards vor Ort, bei orange droht starker Wind und bei rot eindeutige Gefahr. Surfer dürfen bei schwarz/weiß ins Wasser, Schwimmen ist dann allerdings verboten. 

Eine Auflistung von schönen Stränden in Cornwall gibt es übrigens im Artikel zu den Sehenswürdigkeiten Cornwalls zu finden.


Orientierung in Cornwall: unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Klar: Bei einer Rundreise ist man natürlich mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs. Auch wir haben ein Mietauto für unseren Cornwall Roadtrip genutzt. Sollte man allerdings für einen Rückweg von einer Wanderung auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein, dann ist gut zu wissen: Busse fahren den ganzen Landstrich ab, je nach Saison in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen.

öffentlicher Verkehr Cornwall Buslinien

Die Sehenswürdigkeiten Cornwalls kann man übrigens mit bester Sicht aus dem Panoramadeck eines Doppeldeckerbusses „abklappern“: Der Land´s End Coaster fährt die Küstenlinie der Penwith Halbinsel ganz im Westen ab, während der Atlantic Coaster an der Nordküste Cornwalls unterwegs ist.

Routen und Fahrpläne aller Busverbindungen auf Cornwall mit einer übersichtlichen Darstellung der Frequenz gibt es hier zum Download. Infos zum Land´s End Coaster Bus gibt es hier, zum Atlantic Coaster hier.

3. Autofahren in Cornwall: ein paar „Überlebens-Tipps“

Gleich vorweg: Natürlich ist Autofahren auf der „Insel“ ein ganz eigenes Thema. Meine persönlichen Erfahrungen zum Thema Autofahren in England gibt es in einem eigenen Artikel zu lesen.

Abseits meiner Tipps zum Thema Linksfahren stellt sich aber die Frage: Wie ist die Situation in Cornwall? Worauf sollte man achten und welche Besonderheiten gibt es vom Autofahren in Cornwall?

schöne Küstenstraße Cornwall Südküste

Nun, wir waren nicht mit dem eigenen Auto unterwegs, sondern haben für die Rundreise durch Cornwall einen Mietwagen gebucht. Der wichtigste Tipp vorab: Bei den vielen schmalen und heckengesäumten Landstraßen in Cornwall ist es empfehlenswert, ein kleines Auto zu wählen. Schon alleine deswegen, um das Auto wieder mit halbwegs intakten Felgen zurückzubringen.

Wir haben unseren Mietwagen bei Check24* gebucht. Eine Plattform, die ich schon für mehrere Roadtrips durch Europa in Anspruch genommen habe: Für Cornwall empfiehlt sich aus oben angesprochenen Gründe, eine Komplettabdeckung aller Versicherungsleistungen (auch ohne Selbstbehalt) inkl. Schutz für Glas, Reifen, Unterboden und Dach auszuwählen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Buchung kann bis 24h vor Übernahme kostenlos storniert werden.


Ab durch die Hecke: eine etwas heikle Angelegenheit

Auf den einspurigen Country Lanes kann es ganz schön eng werden. Teilweise würden die Landstraßen in Cornwall in unseren Breiten gerade einmal als Feldweg oder Radweg durchgehen.

Cornwall Autofahren Hecken

Auf den ersten Blick würde man wohl nicht vermuten, dass es sich bei den folgenden Fotos um keine Einbahn, sondern um eine reguläre Landstraße handelt.

Ausweichbuchten sind dann zwar in regelmäßigen Abständen vorhanden, aber dennoch kann man bei manchen Stellen ordentlich ins Schwitzen kommen – Stichwort Rangieraktion. Vor allem dann interessant, wenn gleich mehrere Autos daran beteiligt sind und nur reine Millimeter-Arbeit den einen oder anderen Kratzer an der Karosserie verhindert. Bordsteine verstecken sich übrigens gerne in Bodennähe hinter den Heckenwänden.

Es kann auch durchaus passieren, dass einem auf einer schmalen Küstenstraße auf einmal ein Bus entgegenkommt – auf einer Straße, die gerade mal genug Platz für ein Auto hergibt und zu Hause nie für den öffentlichen Verkehr freigegeben wäre. Eine spannende Situation: Da muss man einfach durch.

Autofahren in Cornwall Country Lanes Hecken

Vor den ärgsten Engstellen wird meist gewarnt („Slow“), allerdings muss man wirklich achtsam fahren und vom Gas gehen, da aufgrund der meist recht hohen Hecken zu beiden Seiten der Fahrbahn keine Aussicht über die Kurve hinaus möglich ist.

Roadtrip Cornwall Autofahren Tipps

Alles in allem sehr gewöhnungsbedürftig. Man muss aber sagen, dass im Straßenverkehr aufeinander Rücksicht genommen wird. Autolenker fahren defensiv und halten die niedrigen Geschwindigkeitsbeschränkungen (siehe hier) ohne Ausnahme ein. Bei Rangieraktionen auf den engen Land- und Küstenstraßen verständigt man sich durch einfaches Anblinken.

Bis auf ein paar Ausnahmen, bei denen ein Zusammentreffen gleich mehrerer Autos zu einer tückischen Millimeter-Arbeit ausartete, gewöhnten wir uns recht schnell an die Situation in Cornwall. Wobei man dazusagen muss, dass die Konzentration bei diesen Straßenverhältnissen nie nachlassen darf.


Double-Check, bevor der Weg in einer Sackgasse endet

Auch sehr wichtig: Bei der Routenplanung nicht ausschließlich von Google Maps leiten lassen. Da kann schon passieren, dass man die engste Zufahrt zu einem Ort erwischt und gleich mehrere Male knifflige Ausweichmanöver absolvieren muss. So, wie es uns bei der Zufahrt nach Chagford im Dartmoor geschehen ist (inkl. Millimeter-Arbeit beim Passieren einer engen Steinbrücke). Eine ungeplant schnelle Einstimmung zum Thema Autofahren in Cornwall…

Bei der täglichen Routenplanung daher am besten einen Gegencheck mithilfe einer Straßenkarte machen, auf der die Haupt- und Nebenrouten eingezeichnet sind.

Und gleich noch ein Tipp: Gerade bei kleinen Küstenorten sollte man auch vorab recherchieren, wie weit man mit dem Auto zufahren kann. Wir haben mindestens einmal wieder umgedreht, weil wir uns eine extrem enge Zufahrt nicht antun wollten oder weil die wenigen Stellflächen der (meist kleinen) Parkplätze in den Fischerorten recht schnell belegt waren. Im letzten Fall hilft es, früh anzureisen. 


Für folgende Orte auf Cornwall haben wir konkrete Tipps

  • Lizard Point: Zufahren zum südlichsten Punkt Englands muss nicht sein, vom Örtchen Lizard hinzuspazieren ist eine ebenso gute Option. Die Zufahrtsstraße ist tatsächlich sehr schmal: Wenn fünf Autos hintereinander auf Gegenverkehr stoßen, ist das Schlamassel perfekt.
  • Küstenstraße bei Portwrinkle: Nach einer – im wahrsten Sinne des Wortes – aussichtslosen Irrfahrt inmitten von meterhohen Hecken beschlossen wird, nach Portwrinkle nicht weiter in Richtung Polperro zu fahren. Spätestens dann, als uns plötzlich ein Bus entgegenkam, schlugen wir den Weg zur nächstgrößeren Landstraße ein.
  • Minack Theatre: Wie bereits erwähnt staute es sich bereits auf der Zufahrtsstraße mehrere Kilometer vor Pothcurno.
  • Definitiv in weiser Voraussicht nicht weitergefahren sind wir auch in Cagdwith, wo wir einen überfüllten Parkplatz vorfanden. Wir wären in den engen Gassen des kleinen Fischerorts wohl steckengeblieben.

Daher am besten vorab die Erfahrungsberichte von Usern auf Google Maps & Co checken: Wie ist die Parkplatzsituation vor Ort? Gibt es Engstellen, die man vermeiden kann? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der Straße? Gerade mit einem Mietwagen muss man sich nicht unbedingt die Felgen zerkratzen oder den Unterboden beschädigen.


Parken in Cornwall

In den meisten Orten muss man damit rechnen, für die öffentlichen Parkplätze Gebühren zu entrichten. Das Auto entlang einer Straße abzustellen ist bei engen Zufahrten und überfüllten Ausflugszielen meist nur blanke Theorie.

Am besten immer ein paar Münzen griffbereit haben: Die meisten Parkautomaten sind zwar bereits auf Kartenzahlung umgestellt, aber gerade in kleinen Küstenorten kann passieren, dass man noch ein älteres Modell erwischt.

Cornwall Rundreise Parken

Hier einige Beispiele der Parkgebühren, die wir in Cornwall bezahlt haben

  • Stundentarif in Cawsand: £ 1,15
  • Stundentarif in Charlestown: £ 1,50, Tagestarif £12,-
  • Tintagel: £ 2,-
  • Sennen Cove: Tagestarif: £ 5,-
  • St. Michael´s Mount: £ 4,95 für 3 Stunden
  • Für den Rundumblick am Pendennis Point waren keine Parkgebühren zu entrichten.

4. Unterkünfte in Cornwall: die Übernachtungs-Stopps unseres Roadtrips

Bei unserer Rundreise durch Cornwall haben wir auch bei der Wahl der Unterkünfte darauf geachtet, dass Parken vor Ort möglich ist. Wir haben uns daher nicht auf große Hotels, sondern eher auf B&Bs und Apartments konzentriert, die in kleineren Orten zu finden waren. Noch dazu waren wir in der Hochsaison im August unterwegs, wo auch der Preis eine Rolle gespielt hat.

Unsere Erfahrung: Je abgelegener die Unterkunft, desto schöner war sie auch. Unsere zwei schönsten Übernachtungen durften wir in abgeschiedenen Orten erleben – eine davon direkt unmittelbar an der Steilküste an der Westspitze.

In folgenden Unterkünften haben wir uns mehr als wohlgefühlt:


„Distant Lights“ in der Nähe von Land´s End: ein Sehnsuchtsort zum immer wieder kommen

Auf der Westspitze Cornwalls, nicht weit vom westlichsten Punkt Großbritanniens entfernt, waren wir in einem Apartment einquartiert, das direkt an das letzte Wohnhaus vor der Küste angebaut war.

Cornwall Übernachtungstipp

Die kleine Hütte war liebevoll eingerichtet und überaus gemütlich: Wer blickt nicht gerne, in eine Kuscheldecke eingewickelt, direkt vom Wohnzimmerfenster auf die Küste hinaus – nicht nur frühmorgens nach dem Aufstehen ein Traum.

In weniger als fünf Minuten waren wir auch zu Fuß bei den Klippen, wo die Überreste der Levant Mine für eine ziemlich einzigartige Atmosphäre an der Küstenlinie sorgten.

Levant Mine Cornwall schöner Ort an der Küste

Schon der Name ist ein Versprechen: Distant Lights* in Lower Boscaswell in der Nähe von Land´s End. Das Auto konnten wir direkt davor parken.


The Old Inn in Mullion: für alle, die es gerne etwas nostalgisch haben

Wenn auch nicht ganz so abgelegen wie die gemütliche Hütte an den Klippen der Westküste, zeigte sich das Old Inn auf der Lizard Halbinsel im Süden ganz schön urig. Moderne Zimmer darf man hier nicht erwarten, aber wer will das schon, wenn er sich in einem alten englischen Landgasthaus einquartiert?

Mullion The Old Inn Lizard Halbinsel

Dass man hier direkt unter dem reetgedeckten Dach schläft, tut sein Übriges. Und natürlich kann man nicht nur schlafen im Old Inn, sondern auch ein regionaltypisches Dinner zu sich nehmen.

Tipp Unterkunft Cornwall Rundreise

Einfach kultig: das Old Inn Mullion* auf der abgelegenen Lizard Halbinsel. Das Auto haben wir nebenan am kostenfreien Parkplatz abgestellt.


Die Chy Lowen Private Rooms: Privatzimmer in der Nähe von St. Blazey

Nahe am Eden Project, aber auch an den Lost Gardens of Heligan gelegen, sind die Zimmer im Chy Lowen optimal für alle, denen ein sauberer Platz zum Übernachten genügt. Auch die Gemeinschaftsküche kann genutzt werden.

Tipp Unterkunft Cornwall Rundreise

Praktische Unterkunftsmöglichkeit: Von den Chy Lowen Private Rooms* hat man nicht weit zu den klassischen Ausflugszielen. Geparkt haben wir direkt beim Haus.


High Mead in Dorset: Übernachten wie bei Großmutter

Für die Anreise nach Cornwall reichte uns ein günstiges Zimmer irgendwo auf dem Weg. Was für ein Glückstreffer! In dem Zimmer des Privathauses in der Nähe von Dorchester fühlten wir uns, als wären wir bei Oma zu Gast. Wer möchte, bekommt hier auch Frühstück serviert.

Was uns erwartete? Total gemütliche Betten sowie ein generell kuscheliges Ambiente, eine Badewanne im großzügigen Badezimmer – und ein schöner Blick über den Garten. Absolut perfekt für einen Zwischenstopp. Wer kann, bleibt am besten gleich länger.

Tipp Unterkunft Cornwall Rundreise

Traumhaft schlafen und wie zu Hause fühlen: das High Mead* werden wir so schnell nicht vergessen. Geparkt haben wir auch hier direkt beim Haus.

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