Donauradweg mit Kind, Etappe 2: Schlögener Schlinge – Linz
Unsere Etappe 2 auf dem Donauradweg mit Kindern: rund 70 Kilometer von der Schlögener Schlinge bis Ausee nach Linz (am Südufer bis Ottensheim und am Nordufer bis Linz). Wildromantisch durchs Naturschutzgebiet bis zum Eferdinger Becken, danach durch den Linzer Großstadtdschungel.
Ich war mit meiner Tochter unterwegs am Donauradweg. Alles zu Planung, Anreise und Tipps im Hauptartikel: Donauradweg mit Kindern
Meine Tipps für diesen Abschnitt: Empfehlenswertes, Interessantes und gute Pausenstops für Kinder
Die Route für Etappe 2: Karte
Karte leicht ungenau – eine genaue Darstellung des Radwegverlauf gibt’s hier
Etappenbeschreibung für die zweite Etappe des Donauradwegs von der Schlögener Schlinge bis nach Linz
Wildromantisch bis nach Aschach
Wir beginnen Tag 2 am Campingplatz Inzell. Am Südufer fahren wir im Halbschatten an bewaldeten Steilhängen entlang.
Trotz Donau-Aufstauung wird dieser Abschnitt seinem Ruf als schönstem Stück des Donauradwegs mehr als gerecht. Wir radeln durch die ursprüngliche Naturlandschaft des Oberen Donautals. Bis Aschach wird wirklich nichts und niemand unseren Weg kreuzen.
Die Donau, die in der Schlögener Schlinge recht breit dahergekommen ist, erinnert ab nun an ein dünnes Band.
Wir befinden uns jetzt in einem Natura2000 Schutzgebiet, und das merkt man: Biotop-Schutzgebiete links, Trockenmauern mit „ungeliebten“ Bewohnern rechts.
In Kobling werfen wir einen Blick auf das andere Donauufer: Nach einem Knick nach unten fließt bei Obermühl die Kleine Mühl in die Donau ein. Bis auf ein paar Häuschen und den mittelalterlichen Getreidespeicher gibt es her nichts.
Auch die Gebäude in Kobling kann man an einer Hand abzählen. Darunter ist die Jausenstation und Pension „Idylle am Donauufer“, in der ich einige Monate später aus Nostalgiegründen einkehre. Die Wirtin erzählt mir, dass die Fähre (auf die genau EIN Auto passt, wie ich feststellen werde) früher ein wichtiges Transportmittel darstellte. Man kann sich das gar nicht vorstellen: Die Brücke in Aschach wurde erst 1964 gebaut, die in Niederranna sogar erst 1980.
Nach kurzer Zeit fließt am gegenüberliegenden Ufer bei Untermühl die Große Mühl in die Donau ein. Die Frage nach den Namensgebern des Mühlviertel erübrigt sich hiermit.
Nach Untermühl geht’s in einem Knick nach unten, und nach kurzer Zeit sehen wir schon die Staumauer des Kraftwerk Aschach.
Gemütliche Kaffeepause, ruhiges Dahingleiten in der Au
In Aschach stolpern wir über das Kaffeehaus, das quasi direkt am Radweg bzw. an der Donaupromenade liegt. Eine gute Gelegenheit für einen Stopp. Der Ortskern mit den alten Bürgerhäusern lädt zum Verweilen ein.
Nach Aschach weitet sich das Donautal, wir sind nicht mehr im Schatten unterwegs. Das fruchtbare Eferdinger Becken beginnt.
Auch diese Passage ist herrlich zu fahren, denn auch in der Rutzinger Au herrscht Ruhe und Natur pur.
Per Drahtseil über die Donau
Das Kraftwerk Ottensheim-Wilhering haben wir in einer langgezogenen Donaukurve schon länger im Blick. Jetzt geht’s raus aus der Au, und schon lacht uns Schloss Ottensheim an.
Hier ist nun auf der rechten Donauseite Schluss. Nachdem wir nicht den Weg über das Kraftwerk gewählt haben, radeln wir direkt zur Fähre.
Was ist das? Der erste (und letzte!) Radler-Stau, in den wir da geraten. Ein richtiger Stau ist es nicht, wir müssen nur warten, bis die Drahtseilfähre an unserem Ufer angelangt ist. Und diesmal sind wir nicht die Einzigen, die einsteigen wollen. Auch ein Auto muss noch auf der Fähre geparkt werden. Die Drahtseilfähre existiert schon seit 1871 (also 100 Jahre länger als die Brücke in Niederranna!). Die Strömung treibt die Fähre entlang eines Seils ans andere Ufer – schon sind wir in Ottensheim, das auch auch mit einer hübschen bunten donauseitigen Häuserzeile begrüßt.
In Ottensheim erleben wir auch den ersten und einzigen Radler-Stress in unserer Rad-Woche, was allerdings an einer britischen Rad-Reisegruppe liegt, die auf ihren Leihrädern nicht wirklich vorankommt. Und die natürlich genau in dem Moment, in dem wir vorbeikommen, in einer engen Kurve eine der wenigen Hobbyrennradgruppen ehrgeiziger älterer Herren blockiert, die uns auf dem gesamten Donauradweg entgegenkommen….Auch Iowas muss erlebt werden.
Vor Linz beginnts…
Wir radeln raus aus Ottensheim und dürfen – für längere Zeit – einen letzten schönen Blick auf die Donau werfen, bevors neben der Bundesstraße entlang in den Großraum Linz geht.
Eine letzte Saftpause vor der Bundesstraße: Der Wirt vom „Gasthaus Dürnberg“ hat schon mehrere Radler vor uns gesehen, wies scheint. Ohne dass wir darum bitten, werden unsere Radflaschen aufgefüllt. Ein herzliches Dankeschön nochmals dafür!
Der Radweg führt jetzt an der vielbefahrenen B127 entlang. Den Pöstlingberg zu unserer Linken können wir leider nicht erblicken. Der wäre jetzt unsere Rettung, denn: Es ist heiß und die rasenden Autos stellen für uns nach den letzten zwei Tagen in Naturbelassenheit eine ungewohnte Störung dar. Wir sind an einem Tiefpunkt angelangt – das einzige wirkliche Motivationstief der ganzen Woche für meine Tochter. Und dann sehen wir auch noch den Zug an uns vorbeifahren! Schlimmer geht’s nicht mehr…..Gottseidank hilft – wie auch sonst immer bei Kindern – Süßes.. (Im Notfall hätten wir im Bahnhof Dürnberg für das letzte Stück nach Linz einsteigen können).
Aber jetzt wirklich….wir sind in Linz!
Ist es schön, durch Linz zu radeln? Es hieß ja nicht umsonst früher „In Linz, da stinkts“….
Die Voest und andere Vertreter der Schwer- und chemischen Industrie werden wir allerdings erst beim Rausfahren aus Linz am anderen Ufer sehen. Und dort rauchen die Schlote wirklich.
An der Donau entlang durch Linz zu radeln ist unerwarteterweise – ganz fein! Wir landen nach der Stadteinfahrt sofort am Urfahrer Donaustrand und möchten uns am Liebsten zu den Sonnenanbetern dazulegen. Ein bisschen Strecke haben wir aber noch vor uns, daher radeln wir seufzend weiter.
In die Altstadt biegen wir auch nicht ein, denn am Hauptplatz und dem Linzer Dom (der größten Kirche Österreichs) sind wir bei der Anreise vor zwei Tagen vorbeigeradelt. Allerdings kommt Nostalgie auf, denn am gegenüberliegenden Ufer ist die Haltestelle von Köck & Noé, wo wir vor zwei Tagen unsere Reise nach Passau angetreten haben. Und gleich daneben könnten wir im Donaupark chillen…
Aber wir radeln weiter, denn schließlich müssen wir heute noch die Stadt hinter uns lassen.
Vor uns zieht sich die Donau in einer weitläufigen Schleife nach rechts. Wir folgen ihr und radeln, vorbei an weitläufigen Wiesen und Skaterparks, unter der nächsten Brücke durch, und weiter am Donauknie entlang, bis rechts von uns das Hafen- und Industrieviertel vorbeizieht.
Am Pleschinger See würden wir am Liebsten die nächste Pause machen. Halb Linz scheint hier gerade am Seeufer zu liegen. Für uns bleibts bei einem Eis, und wir radeln weiter, unter der Steyregger Brücke durch, bis wir auf der rechten Seite die Traun einmünden sehen.
Wieder in aller Ruhe bis zum Etappenziel
Wir sind durch durch Linz! Und endlich wieder am Treppelweg gelandet, die Natur hat uns wieder.
Noch ein kurzes letztes Stück bis zum Kraftwerk Abwinden-Asten, wo wir uns auf die Südseite zu unserem heutigen Etappenziel begeben. Den heißen Tag können wir am Ausee, einem riesigen Freizeit- und Campingareal für Dauercamper und Wasserskiläufer, noch gebührend im Wasser beenden.
Gut zu wissen: meine Tipps für Etappe 2 des Donauradwegs
- Donauquerung möglich in Kobling (Fähre), Untermühl (Fähre), Aschach (Brücke), Ottensheim (Kraftwerksübergang und Drahtseilfähre), Linz (Brücken), Abwinden-Asten (Kraftwerksübergang).
- Radreparatur und Verleih in Aschach, Ottensheim und Linz (sowie etwas abseits der Donau in Haibach und Feldkirchen).
- Pausen eingelegt haben wir u.a. in Aschach, kurz vor Linz und am Pleschinger See.
- Für Kinder interessant: die Drahtseilfähre in Ottensheim; Durchfahrt durch den Linzer Badestrand Uhrfahr, Spielplätze und Skaterparks (sowie Ausflugsmöglichkeiten in Linz wie z.B. die Pöstlingbergbahn oder das Ars Electronica Center); Bademöglichkeiten am Pleschinger See sowie Camping Ausee.
- Sehenswürdigkeiten am Weg: Zisterzienserstift Wilhering, Linz.
- Empfehlenswert: der Campingplatz Ausee (ein Traum für Freizeitsportler, Wasserratten und mein Kind: großer Schotterteich, cooles Wassersportangebot, nette Anlage drumherum).
Mehr zum Donauradweg mit Kindern?
- Etappenübersicht: Donauradweg Etappen Passau bis Wien
- Hier geht’s zur nächsten Etappe: von Linz bis Grein
- Hier geht’s zur vorigen Etappe: von Passau bis zur Schlögener Schlinge
- Alles zum Donauradweg mit Kindern: Planung, Anreise & Tipps für unterwegs
- Hier geht’s zur Packliste Rad
- Die Übersicht: alle Radtouren
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