Donauradweg mit Kind, Etappe 3: Linz – Grein
Unsere Etappe 3 auf dem Donauradweg mit Kindern: rund 50 Kilometer von Ausee nach Linz bis Grein (am Südufer bis Mauthausen, am Nordufer bis Wallsee und wieder am Südufer bis Grein). Vorbei am Ennser Augebiet und rauf ins Machland, über die Donau ins niederösterreichische Mostviertel, und weiter bis zum Tor des Strudengaus.
Ich war mit meiner Tochter unterwegs am Donauradweg. Alles zu Planung, Anreise und Tipps im Hauptartikel: Donauradweg mit Kindern
Meine Tipps für diesen Abschnitt: Empfehlenswertes, Interessantes und gute Pausenstops für Kinder
Die Route für Etappe 3: Karte
Karte leicht ungenau – eine genaue Darstellung des Radwegverlauf gibt’s hier
Etappenbeschreibung für die dritte Etappe des Donauradwegs von Linz bis nach Grein
Durchs Augebiet bis nach Mauthausen
Heute ist der Tag der „Schlenkerer“. Soll heißen: Das erste Mal nach zwei Tagen bewegen wir uns von der Donau weg ins Hinterland. Zuerst nur kurz – am Rand des Augebiets radeln wir am Waldweg in leichtem Regen durch kleine Dörfer. In der Nähe lockt Kultur und Geschichte: die Brucknerorgel im Chorherrenstift St. Florian sowie das Römerlager der ältesten Stadt Österreichs, Enns.
Kurz vor der Mündung der Enns (die Landesgrenze!) wechseln wir mit der Radfähre Ennsegg ans andere Ufer nach Mauthausen und bleiben somit in Oberösterreich.
Die einstige Babenberger Mautstätte erinnert an Schreckliches, zeigt sich für uns aber von ihrem schönsten Gesicht, nämlich einer schönen bunten Häuserzeile. Dieses mal gewinnt meine Tochter bei der Saftpause: An dem gelben „M“ am Radweg kommen wir nach so viel Naturradeln und Abgeschiedenheit einfach nicht vorbei….
Unberührt und ungestört am Dammweg durchs Machland
Bis Wallsee fahren wir – wieder einmal – durchs Nichts. Dieses Nichts hier ist nicht eng und bewaldet, sondern weitläufig und fruchtbar: die Schwemmlandebene des Machlands. Bis Wallsee fahren wir jetzt ungestört am Damm entlang.
Das Machland hier hat nichts mit dem Fluss March zu tun, der mir als Grenzbewohnerin zur Tschechei so geläufig ist, sondern wieder einmal mit Gemüse: Hat das Eferdinger Becken bei Aschach nämlich Assoziationen ans Gurkerl geweckt, sind wir jetzt bei den Roten Rüben angelangt.
Nachdem wir einen „Zipfel“ über die Aist umfahren haben, gelangen wir wieder mal in einen Ort namens Au (in der Gemeinde Naarn – was für ein Name!). Ein schöner Verweilplatz, der Campingplatz und das Cafe locken, einen Natur-Badesee hätts auch gegeben. Leider müssen wir wieder mal weiter.
Das Stück bis zum Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen, bei dem wir auf die südliche Seite – und somit ins niederösterreichische Mostviertel – wechseln werden, hat eine Kuriosität zu bieten: Denn jetzt machen nicht wir, sondern die Grenze einen Schlenkerer! Für einen geschätzten Kilometer verlassen wir am Radweg Oberösterreich, um danach wieder aus Niederösterreich „einzuradeln“.
Linkerhand lassen wir Mitterkirchen hinter uns.
Ein zweiter „Schlenkerer“ durchs Mostviertel
Gleich nachdem wir den Kraftwerksübergang Wallsee-Mitterkirchen passiert haben und somit wieder nach Niederösterreich eingereist sind, erwartet uns schon das „Donaumandl“.
Die Donau hat hier einen eindrucksvollen Altarm vorzuweisen, wir pausieren aber nicht am Wassersportzentrum, sondern im erstbesten Radlerstopp auf dem Weg.
Wir radeln jetzt an den typischen mostviertlerischen Streuobstwiesen und Feldern vorbei, denn bis Ardagger fahren wir wieder nicht an der Donau, sondern in einem weiten Bogen an der Landesstraße entlang. Hoch oben über Markt Ardagger thront das Stift.
Der Radweg führt durch Markt und Freizeithafen wieder hin zur Donau, und jetzt ists aus mit der Weite, die uns in den letzten Tagen begleitet hat. Die Donau hat sich wieder in die böhmische Masse eingeschnitten: Wir sind im Strudengau angelangt! Diese Engstelle wird uns bis nach Ybbs verfolgen.
Und diese Engstelle führt den Radweg zuerst an einen Donauarm und dann wieder direkt an die Donau entlang, leider wieder neben der Bundesstraße. Wir radeln wellenförmig am Radweg entlang (wie auf einer kleinen Hochschaubahn) – allerdings kaum der Rede wert: wir sind nur einfach sehr verwöhnt von den durchgängig ebenen Wegen der letzten Tage.
Kurz vor Grein wechseln wir über die Donaubrücke auf die Nordseite. Wir haben die Halbzeit bis Wien erreicht! Und wieder sind wir in einer Stadt der Superlative angelangt: In Grein stehen mit Schloss Greinburg das älteste Wohnschloss sowie das älteste noch bespielte Stadttheater Österreichs. Das Schifffahrtsmuseum steht hier richtig, denn gerade im Strudengau gings hoch her.
Wir übernachten am Campingplatz und setzen am nächsten Tag die Fahrt aber wieder auf der Südseite fort.
Gut zu wissen: meine Tipps für Etappe 3 des Donauradwegs
- Donauquerung möglich in Mauthausen (Fähre), Wallsee-Mitterkirchen (Kraftwerksübergang), Grein (Donaubrücke).
- Radreparatur und Verleih in Linz, Wallsee und Grein (sowie etwas abseits der Donau in Haibach und Enns).
- Pausen eingelegt haben wir u.a. in Mauthausen und Wallsee.
- Für Kinder interessant: der Campingplatz in Au im Machland (als Pausenstopp), die Freizeitareale in Wallsee und Ardagger.
- Sehenswürdigkeiten am Weg: Augustiner-Chorherrenstift St. Florian (Brucknerorgel), Enns (auf den Spuren der Kelten & Römer), Keltendorf Mitterkirchen (Hügelgräber), Grein (Schloss Greinburg, Stadttheater).
- Nicht empfehlenswert: der Campingplatz Grein: schmutzig und lieblos (Stand 2017).
Mehr zum Donauradweg mit Kindern?
- Etappenübersicht: Donauradweg Etappen Passau bis Wien
- Hier geht’s zur nächsten Etappe: von Grein bis Melk
- Hier geht’s zur vorigen Etappe: von der Schlögener Schlinge bis Linz
- Alles zum Donauradweg mit Kindern: Planung, Anreise & Tipps für unterwegs
- Hier geht’s zur Packliste Rad
- Die Übersicht: alle Radtouren
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