Städtetrip mal 3 im DREILÄNDERECK Deutschland, Schweiz & Frankreich
Zu Besuch in Freiburg, Colmar und Basel – vom Schwarzwald über das Elsass bis ins Dreiländereck Deutschland, Schweiz & Frankreich.
Morgens ein Kougelhupf in der Patisserie, mittags ein Flammkuchen in der Markthalle – und abends ein stimmungsvoller Ausklang bei einem guten Stück Lummelbraten? Ist zwar stressig, aber im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich theoretisch machbar.
Der Besuch der drei schönen Städte Colmar, Freiburg und Basel ist aber definitiv bei einem verlängerten Wochenende drin. Was so viel bedeutet wie:
Das Elsass in seiner „Perle“ kennenlernen, in den „Gässle“ der südlichsten und zugleich sonnigsten Großstadt Deutschlands flanieren – und eine Runde durch die Altstadt der „kleinsten Weltstadt“ der Schweiz drehen. Absolut empfehlenswert!
2. Freiburg: sonnigste Großstadt Deutschlands am Rand des Schwarzwalds
3. Colmar: Kopfsteinpflaster und Fachwerk in der Perle des Elsass
4. Basel: Altstadt-Rundgang in der kleinen Weltstadt der Schweiz
5. Am Rhein entlang: von der elsässischen Weinstraße bis in den Schwarzwald
Meine Tipps für den Städtetrip ins Dreiländereck: Reiseplanung vorab und unterwegs
Das Dreiländereck Deutschland, Schweiz & Frankreich: aus 1 mach 3
Ein Städtetrip mal drei, den ich bei nur einer einzigen Reise absolvierte – das ging so: Zuerst war Colmar dran, wo mich Fachwerkhäuser auf Schritt und Tritt begleiteten. Dann folgte der Trip ins hübsche Freiburg, bei dem sich auch ein Blick vom Schauinsland in den Schwarzwald ausging. Und zum krönenden Abschluss durfte ich auch noch die mittelalterlichen Gassen der Altstadt in Basel mitnehmen.
FAZIT: Der dreifache Städtetrip ins Dreiländereck von Deutschland, Schweiz und Frankreich war eine mehr als ergiebige Reise.

Eigentlich handelt es sich bei Südbaden, der Nordschweiz und dem Elsass kulturell wie wirtschaftlich um eine zusammengehörige Region, die sich auch selbst gerne als „die Regio“ bezeichnet. Der gemeinsame Kulturraum wird nicht nur durch die alemannische Sprache geprägt ist, sondern ruft auch beim Reisenden viele Aha-Erlebnisse hervor.
Folgende Gemeinsamkeiten konnte ich bei meinen Städtetrips nach Freiburg, Basel und Colmar feststellen:
Die Lage am Rhein
Alle drei Städte reihen sich am südlichen Oberrhein auf. Den Anfang macht Basel direkt am Rheinknie. Colmar und Freiburg folgen mit etwas geographischem Abstand zum Rhein – aber dennoch viel Bezug zum gemeinsamen Fluss.

Das Stadtbild
Ein auffälliges Münster prägt alle drei Städte (auch die Bewohner Colmars bezeichnen die Stiftskirche St. Martin gerne als Münster). Fachwerkhäuser gibt es in allen drei Städten zuhauf, vor allem im „Freiluftmuseum“ Colmar.
Mittelalterliche Stadttore gehören sowohl in Freiburg als auch Basel zu den Sehenswürdigkeiten. Und alte Handwerksviertel, in denen früher Fischer und Gerber das Sagen hatten, findet man in allen drei Städten unter der Bezeichnung „Kleines Venedig“.
Die typische Küche
In Colmar glaubt man, sich auf der deutschen Seite des Rheins zu befinden, und in Freiburg erinnern die Flammkuchen wiederum an die zuvor besuchte Stadt im Elsass: Kein Wunder, laufen die belegten Teigfladen dort doch unter der Bezeichnung Flammeküeche. Und auch der Kougelhupf erinnert in Colmar an die deutsche Vergangenheit der Stadt.

Nur die Schweizer ticken etwas anders.. Dort genießt man Spezialitäten mit nicht minder schnuckeligen Namen wie Läckerli (womit wiederum eine Art Lebkuchen gemeint ist).
Alles in allem viele Gemeinsamkeiten – und Grund genug, sich die Region am Dreiländereck Deutschland, Schweiz & Frankreich etwas genauer anzusehen.
1. Am Dreiländereck: „Weil am Rhein“ alles zusammenkommt
Wer eine Reise ins Dreiländereck von Deutschland, der Schweiz und Frankreich unternimmt, wird automatisch von einem besonderen Ort angezogen: jenem Punkt, an dem die drei Staaten aufeinandertreffen. Drei Gemeinden kommen da am Dreiländerpunkt zusammen: die Großstadt Basel, das deutsche Städtchen Weil am Rhein, und die Gemeinde Huningue in Frankreich.

Das Motto der Pylonbrücke, die den ungefähren Dreiländerpunkt markiert, lautet denn auch: 1 Fluss, 2 Sprachen und 3 Länder.



Wer sich nun gerne so verrenken möchte, dass sich (wie oft und gerne gelesen) sein Kopf in Frankreich, die Beine in Deutschland und der Arm in der Schweiz befindet, müsste allerdings einen Sprung in den Rhein wagen – der genaue Dreiländerpunkt befindet sich nämlich etwa 200 Meter südlich der Brücke.
Die Brücke schwankt aber auch ohne gewagte Turnübung. Kein Wunder, bewegt man sich auf der im Jahr 2007 eröffneten Brücke doch auf der längsten freitragenden Radfahrer- und Fußgängerbrücke der Welt.
Die französische Seite: Huningue
Der Rhein macht sich besonders auf der französischen Seite des Dreiländerecks bemerkbar. In Huningue zweigt der gleichnamige Kanal vom Hauptstrom ab. Am kurvigen Wildwasserkanal lässt sich ein Stück entlangspazieren. Wer möchte, kann in der Wassersportanlage des Parc des Eaux Vives auch Kajak, Kanu, Wasserski und Wakeboard fahren.

Die deutsche Seite: Weil am Rhein
Auf der anderen Seite des Rheins geht es in Weil am Rhein ebenfalls sehr wild zu – allerdings im direkt an der Grenze zur Schweiz befindlichen Rheincenter. In das grenzüberschreitende Einkaufszentrum stolpert man von der Dreiländerbrücke direkt hinein, und ja, alle sind willkommen, wie die 3 Länderwappen auf der Fassade beweisen: Willkommen, Grüezi und Bienvenue heißt es im deutschen Städtchen beim Rheinlandshopping, für das auch munter in Basel geworben wird. Man ist ja aus der Altstadt mit der Tram schnell da ….


Die Schweizer Seite: Basel
Auf Schweizer Seite wird die Landesgrenze vom Basler Hafen gebildet. Beim Blick auf die Hafenanlagen wird eindeutig klar, dass Basel mehr Gesichter zeigt als die hübsche Altstadt, die man beim Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Basel sonst genießen darf. Denn dort geht es eindeutig pittoresker zu als am Dreiländerpunkt.

Vom Zentrum Basels aus erreicht man das Dreiländereck mit der Tramstation 8 (aussteigen bei der Endstation Weil am Rhein).
An beiden Seiten des Rheins kann man am länderübergreifenden Dichterweg einiges zum Dialekt der alemannischen Sprache lernen, die diese Region seit dem frühen Mittelalter geprägt hat. Auch Radwege führen über die Dreiländerbrücke, u.a. die EuroVelo Routen 5, 6 und 15. Mehr zu den Radwegen im Elsass hier.
2. FREIBURG: sonnigste Großstadt Deutschlands am Rand des Schwarzwalds
Bächle, Gässle und Schneckenvorstadt – das (und noch mehr) sind die Sehenswürdigkeiten in Freiburg. Was schnuckelig klingt, ist es auch. Dazu kommen in Freiburg 300 Sonnentage im Jahr. Herz, was willst du mehr? Einen Ausflug nach Freiburg sollte man schon einlegen, wenn man eine Reise ins Dreiländereck von Deutschland, der Schweiz und Frankreich unternommen hat.





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Ein Sehenswürdigkeiten-Rundgang im Städtle am Schwarzwald: Freiburg
3. COLMAR: Kopfsteinpflaster und Fachwerk in der Perle des Elsass
Die schmucke Stadt wird nicht umsonst als Freilichtmuseum von Fachwerkhäusern bezeichnet – denn das trifft den Besuch von Colmar auf den Punkt. Der Ausflug wird garniert von heimeliger Atmosphäre, und das nicht nur, weil man bei Kougelhupf und Flammeküeche oder Onkel Hansi einiges über die deutsche Vergangenheit der Stadt lernt. Nein, auch die Freiheitsstatue kann man sich in Colmar ansehen.





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Einmal durch die Perle des Elsass spaziert: Colmar
4. BASEL: Altstadt-Rundgang in der kleinen Weltstadt der Schweiz
Schnuckelig geht es auch in Basel weiter, allerdings in einer Großstadt, deren wirtschaftliche Orientierung man im Stadtbild nicht übersehen kann (Stichwort rauchende Schlote und moderne Architektur). Und sonst? Darf man durch viele schöne Gassen in der Altstadt flanieren. Wer zum Jahresanfang kommt, erlebt die Basler dann, wenn sie sich etwas ungezwungener geben als sonst (nämlich beim größten Fasnachts-Spektakel der Schweiz).






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Zwischen Münster, Rhein und schönen Altstadtflecken: Basel
5. Am Rhein entlang: Von der elsässischen Weinstraße bis in den Schwarzwald
Basel war Ausgangspunkt meiner Erkundungen ins Dreiländereck. Mit dem Zug ging es auf beiden Seiten durch das Rheintal – einmal nach Colmar, einmal nach Freiburg, jeweils flankiert von der Weinstraße Elsass und den Vogesen zur Linken bzw. der Badischen Weinstraße und dem Schwarzwald zur Rechten.

In Deutschland ist man auf der Rheintalbahn dabei auf einer der meistbefahrenen Zugstrecken unterwegs. Direkt an den Weingärten geht es durch das Markgräflerland, das sich fast bis nach Freiburg an der Grenze entlang nach Norden zieht.
Von Freiburg aus erkundete ich bei meinem Besuch auch den Schauinsland: Hausberg der Freiburger und mit seinen 1.284 Metern eine der höchsten Erhebungen im Schwarzwald.




Der Blick auf Schwarzwald und Rheinebene, hinüber zu den Vogesen, sowie (bei guter Sicht) zu Eiger und Jungfrau in den Schweizer Alpen ist einfach mehr als traumhaft. Wie gut, dass sich ein Ausflug zum Schauinsland auch bei einem Tagesausflug nach Freiburg ausgeht!
Tipp: Wer von Basel aus nach Freiburg reist, sollte die Fahrt nicht vom Schweizer Bahnhof SBB aus antreten, sondern in den Regionalzug der Rheintalbahn am Badischen Bahnhof der Deutschen Bahn (DB) in Basel einsteigen – es kostet nur etwa die Hälfte.
Mehr Infos zum Ausflug auf den Schauinsland hier.
Was es sonst im Dreiländereck zu sehen gibt
- Eine andere Bahnfahrt tut sich mit der Kandertalbahn auf: Die historische Museumsbahn, die im örtlichen Dialekt „Chanderli“ genannt wird, verkehrt auf der deutschen Seite zwischen Haltingen und Kandern.
- Am Rhein sind die Schleusen am Rheinseitenkanal bzw. Grand Canal d´Alsace sehenswert, genauso wie die Isteiner Schwellen
- Auch die „kleine Elsässische Camargue“ ist ein beliebtes Ausflugsziel im Dreiländereck.
- Das größte Freilichtmuseum Frankreichs ist in der Nähe von Mulhouse zu finden.
- Wenn auch nicht mehr ganz in Grenznähe zu finden, lohnt sich auch die Elsässische Burgenstraße als Ausflugsziel.
Mehr Infos zur Kandertalbahn hier, zur Elsässischen Burgenstraße hier und zum Elsässischen Freilichtmuseum hier.
Gut zu wissen: meine Tipps für den Städtetrip ins Dreiländereck Deutschland, Frankreich & Schweiz
- Reiseplanung vorab und unterwegs
Mit Englisch kommt man auf der französischen Seite des Dreiländerecks bei der älteren Generation nicht unbedingt durch, dafür aber mit der deutschen Sprache. Die ganze Region ist auf Zweisprachigkeit eingestellt (wiewohl die Bewahrung alter Dialekte in der jungen Generation abnimmt).
Bemerkbar ist dies z.B. in der Tramway von Saint-Louis nach Basel, auf der die Sprachansage auf Französisch erfolgt, während die dazugehörige Anzeigetafel bereits auf Deutsch erscheint.
Bei der Planung von Zugfahrten unbedingt auf die Schreibweise von Orten in der jeweils anderen Sprache achten. So wird aus Basel im Französischen Bâle. Mülhausen, der deutsche Name des französischen Mulhouse, darf wiederum nicht mit seinem auf der anderen Seite des Rheins liegenden Nachbarn Müllhausen (!) verwechselt werden… - Aufpassen: Roaming am Dreiländereck
Roaming ist generell ein Thema beim Besuch der Schweiz (weil meist nicht in den üblichen EU-Roaming-Paketen enthalten). Achtung: Beim Dreiländereck wählt sich das Handy gerne ständig in ein anderes Netz ein. - Anreise und Übernachten in der Region
Wer mit dem Flugzeug anreist, muss sich am Flughafen EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg für einen von zwei Ausgängen entscheiden (Deutschland/Frankreich bzw. Schweiz).
Direkte Verbindungen existieren sowohl nach Basel, als auch ins französische Saint-Louis direkt an der Grenze. Dort kann man sich auch in einem günstigen Hotel einquartieren. Per Tram ist man in wenigen Minuten am Basler Barfüsserplatz. - Tipps für günstige Unterkünfte in und rund um Basel gibt es hier.


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