Fünf-Flüsse-Radweg ETAPPE 2: von Kelheim bis Berching

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52 km zwischen Kelheim und Berching: Beschreibung der Etappe 2 am Fünf-Flüsse-Radweg samt Routeninfos und Fotos.


Die Etappe 2 des Fünf-Flüsse-Radwegs führt zwischen Kelheim und Berching an der Altmühl bzw. am Ludwig-Donau-Main-Kanal entlang.

Dietfurt an der Altmühl

Diese Einteilung orientiert sich an der offiziellen Etappenplanung. Wir haben die Rundtour am Fünf-Flüsse-Radweg in 4 Tagen absolviert.

Etappe 2: die Route

Fünf Flüsse Radweg Etappen

Ab dem Start in Kelheim verläuft ein großer Teil dieser Etappe entlang des Ludwigkanals – Bayerns längstem Denkmal, das bereits seit über 175 Jahren diesen Landstrich prägt. Von Kelheim bis Beilngries ist der Fünf-Flüsse-Radweg dabei ident mit dem Altmühl-Radweg.

Dieser Abschnitt des Fünf-Flüsse-Radwegs führt die meiste Zeit am verträumten Fluss entlang. Die Szenerie aus gemächlicher Wasserstraße samt idyllischen Altarmen wird nur von ein paar schönen Kleinstädten am Weg unterbrochen, in denen man unbedingt eine kurze Rast einlegen sollte. Dieser Abschnitt verläuft fast durchgehend auf einem fein geschotterten Radweg.

Stationen am Weg: Kelheim, Essing, Riedenburg, Dietfurt, Beilngries, Berching


Die Facts

Länge der Etappe 2: 52 Kilometer zwischen Kelheim und Berching

Tipps für die Planung dieses Mehrtagesradwegs gibt es in unserem Erfahrungsbericht zum Fünf-Flüsse-Radweg nachzulesen, mehr Infos zur Etappenplanung inkl. Karte und Höhenprofil hier.

Detaillierte Beschreibung der Etappe 2 am Fünf-Flüsse-Radweg

Von Kelheim bis nach Riedenburg

Start der zweiten Etappe am Fünf-Flüsse-Radweg ist Kelheim. Die sehenswerte Altstadt und den Abstecher zum Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg habe ich in Etappe 1 des Fünf-Flüsse-Radwegs beschrieben.

Kelheim

Ab Kelheim beginnt der Main-Donau-Kanal: An der Kelheimer Schleuse folgt schon die erste Einstimmung auf die Altmühl, die hier als Wasserstraße dient. Träge und ruhig wird sich dieser Abschnitt des „Europakanals“ nun bis zum Etappenende nach Berching zeigen. Und so darf man auf der zweiten Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs auch meist ruhig am Fluss entlangradeln. Statt der vielen Biergärten, die sich am Donauradweg nacheinander aufreihen, geht es heute beschaulicher dahin. Das Motiv sind Enten und Schwäne, dazwischen laden mehrere Rastplätze am Weg zu einer Pause ein.

Die ersten Sehenswürdigkeiten der Etappe 2 findet man bereits bei Essing. Zuerst hat sich die Burgruine Randeck in die weißen Kalkfelsen des bayrischen Jura eingeschnitten. Wer möchte, kann hier auch einen Abstecher zur Tropfsteinhöhle Schulerloch in unmittelbarer Nähe zum Radweg einlegen.

So gar nicht zu übersehen ist der nächste Hingucker am Weg. Zwar handelt es sich nicht mehr um die längste Holzbrücke Europas, aber mit ihre 163 m doch um eine sehr beeindruckende Form der Flussüberquerung. Eigentlich ist es ja die Form der Spannwandbrücke, weswegen man beim Tatzelwurm unweigerlich zum Fotoapparat greift.

Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg

Danach folgt ein beschauliches Stück an der Altmühl, die hier recht träge gleich neben dem Radweg verläuft. Der schmutzig-braune Fluss scheint hier sehr naturbelassen, wobei der Schein natürlich trügt, seit die Altmühl für den Bau des Main-Donau-Kanals begradigt und ihres natürlichen Gefälles beraubt wurde. Aber dennoch: Beim Radeln erlebt man hier Idylle pur, was auch an den landschaftserhaltenden Begleitmaßnahmen liegt, die entlang des Ufers umgesetzt wurden.

Hin und wieder blitzen aus dem Grün entlang des Wegs weiße Kalkfelsen hervor, plötzlich erscheint auch eine Burg, die man so gar nicht übersehen kann. Burg Prunn, die hier direkt zum Fels hin abfällt, zählt auch zu den besterhaltenen Ritterburgen Bayerns. Die Burg geht auf das 11. Jahrhundert zurück und wurde im Lauf der Zeit zu einem Schloss umgebaut. Im Jahr 1575 wurde hier eine Prunkhandschrift des Nibelungenlieds gefunden.

Auf der anderen Seite der Altmühl winkt die Kapelle Einthal herüber, bei der Wehranlage am Altwasser der Altmühl ziehen Enten ihre Wege. Alles sehr verträumt hier – und noch dazu findet man mit der Visualisierung eines frühkeltischen Webhauses eine der Stationen des Archäologieparks Altmühl, der sich hier auf 40 km als längster ganz Europas durch das Flusstal zieht.

Und dann ist auch schon Riedenburg zu sehen – besser gesagt die Rosenburg, eine der drei Burgen, die hier hoch über der Stadt thronen, lange bevor der Ort selbst zu sehen ist. Die „Perle des Altmühltals“ wird auch gerne als Burgennest bezeichnet, was wohl viel besser verbildlicht, wie sich der Ort hier zwischen Jurafelsen und Altmühl eingenistet hat: Unten die breite und stille Wasserfläche der Altmühl, oben die gut erhaltene Rosenburg sowie als Überreste die Ruinen Rabenstein und Trachenstein.

Für uns eine gute Gelegenheit, eine kurze Kaffeepause einzulegen, bevor es weiter zur nächsten Altstadtperle auf der Etappe 2 des Fünf-Flüsse-Radwegs geht.


Von Riedenburg bis Beilngries

Nach Riedenburg wechselt der Fünf-Flüsse-Radweg auf der Schleuse auf die andere Seite der Altmühl. Vorbei am Sportboothafen geht es wieder auf einer leicht geschotterten Trasse am Fluss entlang. Ein besonders schöner Abschnitt zeigt sich wieder in der Altmühlschleife bei Gundlfing und Oberhofen: An ganz vielen kleinen Mini-Inseln darf man neben der rückgestauten Altmühl vorbeiradeln.

  • Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg
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Bei Untereggersberg muss ein Stopp bei einer der Stationen am Archäologiepark, aber auch bei einer Gruppe Schwänen eingelegt werden, die ein schönes Motiv vor der Kulisse von Schloss Eggersberg auf der anderen Flussseite abgeben.

Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg

Am Altwasser geht es idyllisch an umgestürzten Bäumen und Totholz an, Vogelgezwitscher begleitet wie schon so oft auf der zweiten Etappe die Radelei.

Nach der ersten Etappe in Niederbayern wird nun in die Oberpfalz eingeradelt. Stellenweise gibt es noch Reste des alten Ludwigskanals zu sehen wie bei einem kleinen Wasserfall kurz vor Schleuse 12. Noch einmal muss der Fotoapparat für ein Schwanennest gezückt werden, bevor der Fünf-Flüsse-Radweg über Mühlbach nach Dietfurt abzweigt, wo man ein kurzes Stück an der Straße entlang am Mühlenmuseum vorbei ins Zentrum einradelt.

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Der Radweg führt direkt auf das Dietfurter Rathaus zu, auf deren Vorderseite der Chinesenbrunnen daran erinnert, warum sich hier in der Oberpfalz ein „Bayrisch China“ versteckt. Einst sollen sich die Dietfurter „wie die Chinesen“ vor der Steuereintreiber verschanzt haben, was ihnen diesen Spitznamen bescherte, aber auch den alljährlichen Chinesenfasching. Eine nette Gelegenheit für eine kurze Kaffeepause ist das Ortszentrum allemal.

Wiewohl der Beiname Dietfurts „an der Altmühl“ lautet, führt der Fluss an der Stadt vorbei. Daher muss man sich am Fünf-Flüsse-Radweg wieder in Richtung Fluss begeben. Hier trennen sich nun die Wege des Main-Donau-Kanals und der Altmühl. Wir dürfen hier noch ein letztes Stück auf der Trasse des Altmühl-Radwegs am Fluss entlangradeln, obwohl der Weg hier zwischen Feldern und Wiesen durchführt.

Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg

Da ist zuerst einmal über die Felder hinweg die Wehrkirche St. Vitus in Kottingwörth zu sehen, bevor schon die zwei mittelalterlichen Türme von Schloss Hirschberg auf einer Anhöhe der Stadt Beilngries in der Ferne winken.

  • Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg
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Es geht durch Kottingwörth hindurch, wo ein stattlicher Zwergengarten einen netten Hingucker abgiebt. Und dann darf man vorbei an Heuwiesen und zwischen Entenfamilien hindurch noch ein kurzes Stück durch die Ebene radeln, bevor sich vor Beilngries die Wege nun endgültig trennen: Der Altmühltalradweg wird nun dem Fluss weiter folgen, während wir auf einer alten Eisenbahntrasse nach Beilngries einradeln und von dort weiter der künstlichen Wasserstraße folgen werden.


Von Beilngries bis Berching

Wieder so eine charmante Altstadtperle am Weg! In Beilngries warten gleich mehrere Stadttürme. Bekannt ist dieser schöne Stopp am Weg aber für seine zwei buntglasierten Türme der Stadtpfarrkirche St. Walburga. Auch sonst geht es hier farbenprächtig zu: Luftballone schmücken sowohl Bäume als auch das „Haus des Gastes“, den alten Getreidekasten in der Altstadt von Beilngries.

Beim Bürgerturm verlassen wir das hübsche Stadtzentrum wieder und radeln über den Sulzpark aus der Stadt hinaus. Seit dem Bau des Main-Donau-Kanals darf sich die Sulz wieder in ihrem ursprünglichen Flusslauf entfalten. Wie passend, dass kurz darauf beim Beilngrieser Hafen ein Denkmal für den 1992 eröffneten Main-Donau-Kanal aufgestellt wurde.

  • Etappe 2 Fünf-Flüsse-Radweg
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Bester Beweis für die Wasserstraße des sogenannten Europakanals ist der kurze Abschnitt vor Plankstetten, an dem wir einem Flusskreuzer begegnen. Kurze Abwechslung am trägen Fluss bringt noch die Benediktinerabtei, an der wir in Plankstetten direkt vorbeikommen. Fast 1.000 Jahre an Geschichte gibt es hier zu besichtigen sowie eine byzantinischen Krypta, in der Liturgien im Stil der orthodoxen Kirche abgehalten werden.

Plankstetten

Der Fünf-Flüsse-Radweg wird ab nun bis nach Berching am Dammweg weiterführen. Noch einmal beste Gelegenheit, die Ruhe und Stille des aufgestauten Wassers zu genießen. Maximal ein Lufthauch sorgt für vereinzelte Wellen auf der spiegelglatten Wasseroberfläche des Kanals, man staunt über so viel Schönheit (und vergisst, welche Einschnitte der Kanal dafür einst in der Landschaft hinterließ). Ein letzter Rastplatz liegt noch am Kanal, dann winkt schon die Stadtpfarrkirche von Berching.

Bei der Fußgängerbrücke über den Main-Donau-Kanal genießen wir einen letzten Blick auf den Main-Donau-Kanal, den wir in Berching verlassen werden, wird doch die dritte Etappe am Fünf-Flüsse-Radweg ab Berching nun bis Nürnberg am Alten Kanal entlanglaufen.

Zwischen Altem und Neuem Kanal hat sich in Berching eine vollständig erhaltene Altstadt erhalten, die zu einem der Highlights auf dieser Mehrtagesradtour durch Bayern gehört.

Berching Altstadt

Zuerst fährt man an der Stadtmauer, die hier komplett intakt und teilweise sogar begehbar ist entlang und betritt dann durch eines der vier Stadttore das hübsche Kleinod (in diesem Fall über den Oberen Torturm). Ein wunderschöner Platz tut sich nun auf, der von verschiedenfarbigen Giebelhäusern eingerahmt wird, in der Mitte darf ein kleiner Stadtbach glucksen.

Die zweite Etappe des Fünf-Flüsse-Radwegs ist hier zu Ende. Für uns bleibt Berching leider nicht mehr als eine weitere Raststation, denn noch ist Weiterradeln bis Neumarkt in der Oberpfalz angesagt. So geht es für uns also wieder aus Berching hinaus (siehe dazu Etappe 3 am Fünf-Flüsse-Radweg).

Meine Tipps für Etappe 2 am Fünf-Flüsse-Radweg

  • Nicht weit vom Weg befindet sich kurz nach dem Start in Kelheim der Aufstieg zur Tropfsteinhöhle Schulerloch (wir haben diese aus Zeitgründen nicht besucht, mehr Infos dazu hier).
  • Am besten Stopps einplanen in Dietfurt, Beilngries und Berching, da wunderschöne Altstädte mit Biergärten und Kaffeehäusern auf durstige Radler warten. Die vielen abgestellten Räder lassen auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich um einige der schönsten Orte am Fünf-Flüsse-Radweg handelt.

Mehr zum Fünf-Flüsse-Radweg

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https://www.ausgeflogen.at/

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