FLORENZ mit KINDERN – wie man die Stadt am besten angeht
Oder: Wie man die überlaufene Stadt am besten BEgeht. Denn nicht nur Kindern wird das Gedränge in Florenz schnell zu viel.
Unsere 7 Tipps, wie man Florenz mit Kindern entdecken kann, ohne dass die Lust an der überlaufenen Stadt sofort getrübt ist.
Mit meiner Tochter war ich in der Karwoche in der Toskana unterwegs. Erster Stop unserer Rundreise war Florenz: ein Besuch in der Stadt der Medici ist definitiv ein Muss für eine Toskana Rundreise mit Kindern.
Allerdings: gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man schauen, dass die Stadtbesichtigung in Florenz nicht schnell zum Overkill der Reise wird.
2. Wo wir unterwegs waren: wenn zu Fuß, dann waren wir eher in den Seitengasserln unterwegs
3. Wo wir Rast gemacht haben: dazwischen haben wir auch mal eine Pause am Arno eingelegt
4. Wo wir auch noch waren: wir haben auch Plätze außerhalb des überlaufenen Stadtzentrums besucht, die man auf einer Pauschalreise eventuell gar nicht zu Gesicht bekommt – mit dem Bus ging das ganz gut
5. Was das Kinderherz freute: dazwischen haben wir ein Handtascherl am Markt erstanden
6. Wo wir noch gerne eine Rast gemacht hätten: in den Gärten vom Palazzo Pitti hätten wir gerne gechillt, wären wir nicht zu spät dafür gewesen
7. Was auch für das Kind romantisch war: die Abendstimmung auf der Piazzale Michelangelo
Meine Tipps für einen Urlaub in Florenz mit Kindern: Anreise, Unterkunft, öffentliche Verkehrsmittel
Warum Florenz?
- Weil es fast ein Muss ist, der UNESCO Weltkulturerbe-Stadt einen Besuch abzustatten, wenn man in der Toskana unterwegs ist.
- Die Hauptstadt der Toskana, einst Sitz der Medici, hat mit genug Geschichte, Kunst und Kultur aufzuwarten. Die Herrscherfamilie hat mit ihrem Geld nicht nur Könige finanziert, sondern dafür gesorgt, dass die Stadt in der Renaissance aufgeblüht ist (sie heißt nicht umsonst „die Blühende“). Unter ihrer Ägide kamen Architekten, Bildhauer und Maler in die Stadt, heutzutage findet sich hier die weltweit größte Dichte an Kunstwerken. Universalgenies wie Michelangelo und da Vinci und weitere klingende Namen wie Botticelli, Donatello, Alighieri, Petrarca und Bocaccio haben hier gewerkt.
- Und den Dom mit der mächtigen Kuppel sollte man schon mal gesehen haben.
- Florenz führte damals wie heute den Städtebund an, damals warens die Medici, dazwischen die Habsburger, im 19. Jahrhundert war es sogar kurz Hauptstadt des italienischen Königreichs.
- Woran ich mich gar nicht mehr richtig erinnern konnte, und daher umso Faszinierender fand: bei der Anreise merken wir erst so richtig, wie nahe Florenz am Apennin liegt. Wir reisen Fendrich-like auf der „Strada del Sole“ an, zwischen Bologna und Florenz wird’s allerdings richtig berglastig, der Apennin ist mächtiger als ich vermutet hätte.
Zahlt sich Florenz mit Kindern aus?
Für den Besuch von Florenz hätte auch weniger Zeit gereicht als die zwei Tage, die ich dafür eingeplant hatte. Natürlich ist das Zentrum der Toskana ein Muss. Allerdings: Für ein Kind ist die hoffnungslos von Touristen überlaufene Stadt etwas stressig. Bei meiner Tochter ist Folgendes in der Toskana viel besser angekommen:
- der Besuch einer Spaghettifabrik
- Radeln auf der Stadtmauer von Lucca
- der Aufstieg auf den schiefen Turm von Pisa
- sowie Vinci und Vespas
Mehr zu unserer Toskana Rundreise
Hier unser Erfahrungsbericht sowie meine Tipps für eine Rundreise durch die Toskana mit Kindern.
Florenz mit Kind: wie haben wir uns die Stadt jetzt aber wirklich angesehen?
1. Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Florenz mit dem Mini-City-Bus
Florenz ist eine verkehrsberuhigte Stadt, dafür aber leider hoffnungslos von Touristen überlaufen. Man schiebt sich nur im Pulk durch die Gegend.
Wir sind daher für die Besichtigung der Innenstadt auf die Minibusse C3 oder auch C1 und C2 umgestiegen.
Aufgrund ihrer „Größe“ macht das Busfahren sowieso Spaß. Vor allem Linie C3 fährt alles ab, was man in Florenz sehen möchte. Und: Die Busse dürften sich noch nicht richtig herumgesprochen haben, außer alten Florentiner Damen haben wir keine wirklichen Touristen drin gesehen
Viel Platz ist nicht im Bus – aber auch nicht auf der Straße.
Mit der Tageskarte kann man Hop-on/Hop-off betreiben und auch auf Plätze wie die Piazza Michelangelo gelangen, die etwas außerhalb liegen. Infos zu den Tickets gibts hier, eine Übersichtskarte der Busse gibt’s hier
Der Dom
Das Wahrzeichen von Florenz, der Duomo Santa Maria del Fiore, ist die viertgrößte christliche Kirche auf der Welt, und mit seiner riesigen Kuppel eine richtige Machtdemonstration der Medici. Die auch heute noch funktioniert!
Vor der goldenen Paradiespforte am Baptisterium ist noch jeder staunend gestanden – es hat angeblich auch 27 Jahre gedauert, bis sie fertig war.
Die Kuppel als auch der nebenstehende Campanile können bestiegen werden.
Die Piazza della Signoria
Auch etwas, was man kennt, handelt es sich doch um einen der bekanntesten Plätze Italiens. Das Herz von Florenz ist ein weitläufiger Platz, auf dem u.a. mit dem Palazzo Vecchio der ehemalige Sitz der Medici zu finden ist. Michelangelos „David“-Kopie und der tötende Herkules („Herkules tötet Cacus“) bewachen den Eingang.
Gleich dahinter liegen die Uffizien. Ein Blick auf die Schlange davor und es ist klar – die Gemäldesammlung wird man sich mit Kind wohl eher nicht ansehen….
Für alle, die dennoch die Uffizien besuchen möchten: Tickets am besten vorab online buchen (bis zu 14h davor kostenlos stornierbar*).
Was man im ZENTRUM von Florenz mit Kindern noch tun kann:
- Die Dachterrasse der Stadtbücherei „Biblioteca della Oblate“ hinter dem Dom soll ein ruhiger Platz für eine Kaffeepause sein (hatte bei unserem Besuch leider geschlossen); via dell ´Oriulo 24.
- Im Palazzo Vecchio und Palazzo Davanzati werden Kinderführungen angeboten, allerdings nur für individuelle Gruppen; die Geheimgänge im Palazzo Vecchio können auch erforscht werden.
2. Unterwegs in den Seitengasserln von Florenz mit Kindern
Wir waren zwischen Dom und Arno in den unzähligen Seitengasserln unterwegs. Mal zu Fuß, mal per Bus. Der Touristenansturm war noch immer da, allerdings überschaubarer.
Was sich auch anbietet: das alte Handwerksviertel Oltrarno: durch kleine dunkle Gassen und kleine Märkte streifen.
3. Pause am Arno – mit Blick auf die Ponte Vecchio
Auch die Ponte Vecchio muss man in Florenz gesehen haben. Bzw. sieht man auch, wenn man am Arno Rast macht.
Und: Auf dem Weg zum Palazzo Pitti kann man sie auch nicht verfehlen – schließlich marschiert man drüber. Und bekommt hier einen Eindruck von den Ladenzeilen der Goldschmiede, die sich hier niedergelassen haben:
4. Außerhalb des Zentrums – mit dem Mini-Bus durch Florenz mit Kindern cruisen
Was auch hilft bei all dem Overkill: In den Bus setzen und treiben lassen. Auch außerhalb des Zentrums gibt’s nette Plätze, an denen man die eine oder andere Pause abhalten kann.
5. Ein Handtascherl muss sein
Vor 25 Jahren hatte ich mal selbst ein Handtascherl in Florenz erstanden (und mir noch gut gemerkt!). Jetzt war mein Kind dran.
Zwar auch touristisch, aber dennoch perfekt als Markt für Lederwaren: der Mercato di San Lorenzo. Auch wenn wir viel Ware fraglicher Herkunft gesehen haben: Das Handtascherl vom Kind wurde doch direkt in Florenz gefertigt, auf das haben wir geachtet.
Der Mercato di San Lorenzo liegt neben der Piazza del Mercato Centrale.
6. In den Giardini di Boboli vom Palazzo Pitti
Leider waren wir zu spät, um uns in den Gärten des Medici-Palasts, der im 19. Jahrhundert als königliche Residenz gedient hat, zu entspannen bzw. die vielen Skulpturen und Grotten zu entdecken.
Für eine Auszeit mit Kind wärs auf jeden Fall perfekt gewesen.
7. Abendlicher Ausblick von der Piazzale Michelangelo
Den Panoramablick auf dem Platz am Hügel San Miniato über Florenz und den Arno haben auch wir uns nicht entgehen lassen. Genauso wie Dutzende Bustouristen auch. Wir sind allerdings mit dem Citybus Nr. 13 hochgefahren. Und durften oben einen traumhaften Sonnenuntergang erleben.
Auch hier steht wieder eine Kopie Michelangelos „David“ herum.
Zahlt sich Fiesole aus?
Auch von Fiesole – etwas oberhalb von Florenz gelegen – kann man einen schönen Ausblick auf Florenz genießen. Allerdings: die Anfahrt nach oben ist für empfindliche Kindermägen nicht zu empfehlen. Vor allem dann, wenn man schon bei der Anfahrt nach Florenz bzw. von der Piazzale Michelangelo auf die Stadt hinuntergeschaut hat.
Gut zu wissen: meine Tipps für den Besuch von Florenz mit Kindern
- Anreise nach Florenz: Man kann natürlich die direkte Variante der A1 zwischen Bologna und Florenz wählen; allerdings haben wir die Panorama-Variante auf der „Autostrada del Sole“, die sich durch den Apennin schlängelt, sehr aufregend gefunden.
- Stadtbusse Florenz: Wir haben innerhalb des Zentrums die Mini-Busse C3, C1 oder auch C2 genutzt, die Tickets gabs in einer Bar: € 1,20 für 90 Minuten oder die Tageskarte „Familie“ (2 Erwachsene, 2 Kinder) für € 5,-.
- Wir waren in der Karwoche unterwegs. Wer dem Gedränge ausweichen möchte, ist zwischen November und Februar besser dran.
Unterkunft in Florenz finden*
- Wer ein nettes und gleichzeitiges schönes Guest House in Florenz sucht, quartiert sich direkt am Bahnhof im La Grancontessa ein.
- Etwas außerhalb und nördlich der Altstadt gelegen gibt es günstige Hotelzimmer in der Albergo Sonia.
- Die gemütliche Alternative (vor allem für jene, die mit dem Auto gekommen sind), ist ein Bungalow im hu Firenze Camping in Town. Mit dem Shuttle Bus ist man schnell in der Altstadt.
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