Ab auf die Insel LINDAU: ein Rundgang durch eine der schönsten Altstädte am Bodensee
Welche Sehenswürdigkeiten bei einem Altstadt-Rundgang durch Lindau auf dem Weg liegen: unsere Tipps für die schönsten Plätze der Bodensee-Insel.
Das Bild der berühmten Hafeneinfahrt kennt wohl jeder: eine der Top-Sehenswürdigkeiten Lindaus und Wahrzeichen für den ganzen Bodensee. Dass es sich bei der Lindauer Altstadt um eine Insel handelt, ist dann nicht mehr so ganz bekannt. Genauer gesagt müsste man sogar davon sprechen, dass Lindau nicht am, sondern IM Bodensee liegt (zumindest, was ihre Altstadt betrifft).
Wir haben der schönen Stadt bei unserer Radtour am Bodensee einen Besuch abgestattet. Genauer genommen war Lindau Startpunkt unserer viertägigen Tour am Bodensee-Radweg – daher hatten wir auch genügend Zeit, uns die Lindauer Altstadt etwas genauer anzusehen.
Bei all den vielen schönen Sehenswürdigkeiten in der Lindauer Altstadt zahlt sich ein eingehender Besuch eindeutig aus. Noch dazu, wo man nicht nur von der berühmten Hafeneinfahrt einen tollen Blick aufs andere Bodenseeufer serviert bekommt.
Herz, was willst du mehr am Bodensee?
2. Ab auf die Schanze: schöne Ausblicke ans andere Bodensee-Ufer
3. Sehenswürdigkeit-Muss am Bismarckplatz: das Alte Rathaus in Lindau
4. Rund um die Maximilianstraße: Flanieren durch die Lindauer Altstadt
5. Pausen-Stopp rund um das Lindauer Münster: nostalgisches Flair am Marktplatz
6. Wo einst noch See statt Stadt war: von der Heidenmauer bis zum Nobelpreisträgersteg
7. Abschluss des Altstadt-Rundgangs durch Lindau: Sehenswürdigkeiten am Schrannenplatz
8. Ein Muss in Lindau: mit dem Bodensee-Schiff eine Runde drehen
9. Die Region mit dem Rad erkunden: unsere Tour auf dem Bodensee-Radweg
Meine Tipps für Lindau: Anreise & Parken, Übernachten
Die kleine feine Insel im Bodensee: Lindau
Lindau hat uns echt verzaubert. Dass uns auf der Insel, die ihren Namen den hier wachsenden Lindenbäumen zu verdanken hat, ein hübsches Kleinod erwarten würde, war uns zwar bewusst. Bei der berühmten Hafeneinfahrt ist schon etwas dran, nicht umsonst gilt die Insel als einer der beliebtesten Sommerfrische-Orte in Bayern. Wer Urlaub am Bodensee macht, muss hier einfach einen Pflicht-Stopp einlegen!
Dass sich die Altstadt dann aber tatsächlich als so schnuckelig und nett entpuppt hat, damit hätten wir nicht gerechnet.
Da wäre einerseits das Lindauer Altstadtzentrum mit seinen vielen engen Seiten- und Quergassen, die solch witzige Namen wie Zitronengässele oder Kaffeegässele tragen. Dazwischen fällt man auf dem Weg von einem zum nächsten Platz in eines der vielen Lokale, das seine Tische im Gastgarten oder direkt in der Gasse aufgestellt hat. Einfach perfekt für alle Touristen, die neben einem Stadtbummel auch gerne einen Ort zum Einkehren aufsuchen.
Die Lindauer Fußgängerzone präsentiert sich außerdem sehr ansprechend und hübsch. Alles perfekt für einen Altstadt-Rundgang durch Lindau!
Diesen sollte man übrigens unbedingt auf die „Ränder“ der Insel ausweiten. Neben der Hafeneinfahrt gibt es auch von den alten Befestigungsanlagen am Seeufer der Insel viele schöne Ausblicke ans andere Seeufer. Möchte man von der einen zur anderen Schanze gelangen, muss man meist durch heimelige mittelalterliche Gässchen, die man sonst bei einem Altstadt-Rundgang vielleicht gar nicht entdeckt hätte. Alles in allem eine schöne Runde, die sich übrigens gut zu Fuß abspazieren lässt.
Apropos: Wie kommt man eigentlich hinüber auf die Lindauer Altstadt-Insel? Nun, das geht zu Fuß einerseits gut über die Seebrücke (die auch von Radfahrern und Autos benutzt wird). Oder man reist mit dem Zug an und steigt direkt im Zentrum des Geschehens am Inselbahnhof aus. Dorthin fahren auch die Busse, die wir für die „Überfahrt“ auf die Lindauer Insel genutzt haben.
Die Route unseres Altstadt-Rundgangs durch Lindau (inkl. Karte)
Vom Lindauer Inselbahnhof starteten wir unseren Altstadt-Rundgang durch Lindau zu Fuß in Richtung Hafeneinfahrt. Weiter ging es zu den schönen Plätzen im Zentrum rund um Maximilianstraße und Marktplatz, dazwischen gingen sich Abstecher zu den schönen Ausblicken bei den Lindauer Schanzen aus. Der Rückweg verlief am nördlichen Ufer der Insel.
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Lust auf weitere schöne Orte rundherum? meine Tipps für schöne Sehenswürdigkeiten am Bodensee
1. Die berühmte Lindauer Hafeneinfahrt: Start unseres Sehenswürdigkeiten-Spaziergangs
Fangen wir unseren Altstadt-Spaziergang mit einem der schönsten Orte in Lindau an. Klar, dafür ist die Stadt bekannt, die berühmte Hafeneinfahrt in Lindau schafft es durchaus auf die ersten Ränge, was die schönsten Orte am Bodensee betrifft.
Man bewundert also einerseits die Schiffe, die hier die Einfahrt zum Seehafen passieren. Oder man tritt die berühmte Passage selbst in einem der Ausflugsschiffe an (siehe Tipp Nr. 8).
Links bewacht der bayerische Löwe als 6 Meter hohe Figur die Hafeneinfahrt (erst seit dem Jahr 1806 ist Lindau wieder Teil Bayerns, die Hafengründe selbst zählen interessanterweise erst seit dem Jahr 2010 dazu).
Auf der rechten Seite sorgt der Neue Leuchtturm aus dem Jahr 1856 für einen schönen Anblick: Wie oft sieht man schon eine auf der Fassade angebrachte Uhr? 33 Meter ist er hoch und kann für einen noch schöneren Ausblick auf die Stadt und das umliegende Bodensee-Ufer sogar erklommen werden.
Eine dritte schöne Sehenswürdigkeit hat das Lindauer Seeufer ebenfalls zu bieten. Mit seinem augenfällig glasiertem Ziegel ist der Mangturm – einst ein mittelalterlicher Beobachtungsposten, der Teil der Stadtmauer war – ein wunderschöner Hingucker im Lindauer Inselhafen.
Natürlich darf man die Seepromenade selbst nicht vergessen: Ein idyllischer Ort, selbst wenn hier naturgemäß der Bär steppt. Bei diesem schönen Anblickt kommt einfach Urlaubsstimmung wie selten wo am Bodensee auf!
Tipp: Vom Seehafen auch nach hinten zur Westspitze der Lindauer Altstadt, der sogenannten Hinteren Insel spazieren.
Hier kommt man hier bei der Eil.Gut.Halle vorbei, die in Industrial-Ambiente samt Oldtimer-Ausstellung stylishes Food serviert, aber auch einen traditionellen Biergarten direkt am Ufer angeschlossen hat.
Vorbei an der Karlsbastion kommt man von dort zur Pulverschanze an der Westspitze, von der man ebenfalls eine schöne Aussicht auf den See genießt. Wir haben den Pulverturm, einen Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert, während unserer Bodensee-Rundfahrt vom Schiff aus bewundert (mehr dazu unter Punkt 8).
Der Neue Leuchtturm ist je nach Witterung und Andrang zwischen 10-18 h geöffnet, für einen Ausblick von oben sind 139 Stufen zu erklimmen. In den Mangturm kann man im Rahmen von Veranstaltungen wie den Lindauer Märchenstunden (Freitage von Mai bis September) aufsteigen.
2. Ab auf die Schanze: schöne Ausblicke ans andere Bodensee-Ufer
Den nächsten schönen Ort in Lindau darf man beim einem Rundgang durch die Stadt ebenfalls nicht auslassen. Auf der anderen Seite der Seepromenade spaziert man also in Richtung Segelhafen, um dort on einer kleinen Grünfläche von der alten Befestigungsanlage auf den See und den Badesteg des kleinen feinen Römerbads hinunterzuschauen. Im Hintergrund sorgen die Bergzüge der österreichischen und Schweizer Alpen für einen unvergesslichen Anblick.
Genau wie die Hintere Insel an der Westspitze Lindaus war die Römerschanze übrigens einst selbst eine kleine Insel und wurde erst während der Aufschüttungen Mitte des 19. Jahrhunderts an die Insel angebunden.
Für einen nächsten schönen Blick über den Bodensee muss nur einige wenige Schritte in das Gerberviertel gehen. Die Gerberschanze ist schon weniger besucht und daher fast ein kleiner Geheimtipp in Lindau – übrigens samt schnuckeligem Zugang über die Fischergasse, in der aufgrund der Wassernähe einst die Gerber der Stadt zu Hause waren.
Zuerst geht es durch einen kleinen Durchschlupf, danach wird ein Innenhof durchquert, in dem sich ein kleiner Greissler mit Südtiroler Spezialitäten angesiedelt hat. Dann geht es entweder direkt hinunter zum Seeufer oder hinauf auf die alte Schanze, die mit Bänken direkt neben einer alten schattigen Linde lockt. Bregenz ist mit dem Pfänder von hier gut zu erkennen.
Wer seine Zehen ins Wasser halten (oder sogar ins Wasser springen) möchte, geht unten zur kleinen Bucht mit Kieselstrand.
Wie man hinkommt zur Gerberschanze? Hier wieder ein kleiner „Geheimtipp“: Gleich hinter dem Yachtclub bei der Römerschanze in direkter Ufernähe bleiben und am Gustav-Röhl-Uferweg nahe am Wasser hinflanieren. Man kommt hier übrigens an einer Tränenkiefer vorbei, bei auch wir nicht vorbeigehen konnten, ohne die ungewöhnlich großen Zapfen zu bewundern!
Der „klassische“ Weg führt vom Seehafen allerdings beim Biergarten der „Alten Werft“ vorbei, wo man am Barfüßerplatz gleich bei der nächsten Sehenswürdigkeit Lindaus vorbeikommt: dem Stadttheater. Nicht wundern, wenn man es nicht gleich entdeckt.
Wer einen pompösen Bau erwartet, wird kurz überrascht sein beim Anblick der mittelalterlichen Kirche, die im Zuge der Reformation zu einem Profanbau, im Ende des 19. Jahrhunderts zu diesem Lindauer Theater umgewandelt wurde.
Tipp: Unbedingt dem dazugehörigen Theater Café einen Besuch abstatten und dem Charme der nostalgischen Ausstattung in den Räumlichkeiten verfallen. Es liegt allerdings näher am Marktplatz und wird daher unter Punkt 5 genauer behandelt.
3. Sehenswürdigkeit-Muss am Bismarckplatz: das Alte Rathaus in Lindau
Weiter geht es nun ins Altstadt-Zentrum und von hier zu einem Prachtbau, der neben der Hafeneinfahrt eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit Lindaus darstellt: das Alte Rathaus. Wie kommt es überhaupt, dass dieses auf einer Insel steht?
Nun, die Lindauer Insel war schon ab dem 9. Jahrhundert bewohnt und ab dem 13. Jahrhundert Freie Reichsstadt, im Jahr 1496 sogar Tagungsort für den Deutschen Reichstag. Und der fand eben im Alten Rathaus Lindaus statt.
Auf der freskenverzierten Rathaus-Fassade wird u.a. die Geschichte des Reichstags erzählt, aber auch andere Ereignisse in der Stadtgeschichte Lindaus sind zu finden. Der Bau wurde im Jahr 1422 errichtet, die markanten Fresken kamen allerdings erst im 19. Jahrhundert dazu.
Neben dem Treppengiebel ist auch die Holztreppe am Alten Rathaus ein Hingucker, ein späterer Anbau, der in den „Verkünder-Erker“ führt. Jener diente einst den Stadtvätern dazu, Nachrichten unter das Volk zu bringen. Auf den Bildflächen des Erkers sind die zehn Gebote aufgemalt.
Bei dem auffälligen Haus mit der roten Fassade daneben, das in seiner Gaube 24 Bronzeglocken beherbergt, handelt es sich um das Neue Rathaus. Es gesellte sich im 18. Jahrhundert dazu. Bis heute erklingt hier zweimal täglich ein Glockenspiel (11.45 und 17.45).
Beeindruckt die Fassade des Alten Rathauses schon vom Bismarckplatz bzw. der Maximilianstraße aus, lässt sich auch die Rückseite nicht lumpen. In Richtung See zieren weitere Bilderfriese samt Sonnenuhr die Fassade. Hier ist auch der Eingang zur alten Reichsstädtischen Bibliothek, die heute als Museum dient.
Die vier Frauenfiguren auf dem Lindaviabrunnen, die für die vier ausgeübten Gewerbe der Stadt (Schifffahrt, Fischerei, Garten-/Weinbau und Ackerbau) stehen, rahmen die namensgebende Figur, die die Stadt Lindau verkörpert, ein.
4. Rund um die Maximilianstraße: Flanieren durch die Lindauer Altstadt
Die Frage, ob Lindau eine Fußgängerzone hat, ist schnell beantwortet: Wer einmal über die geräumige Maximilianstraße spaziert ist, kann die Frage eindeutig mit JA beantworten. Doch auch die vielen kleinen, feinen Gässchen rundherum kann man dazuzählen. Übrigens: schon einmal von einem Zitronengässele gehört?
Von Westen bzw. vom Bahnhof kommend fällt man fast direkt in die Maximilianstraße ein, eine klassische Shoppingmeile, die seit dem Jahr 1973 als Fußgängerzone dient. Wobei man sagen muss, dass es sich bei dieser Ansammlung von schönen Altstadthäusern um ein besonders schönes – und seltenes – Exemplar einer deutschen Fußgängerzone handelt.
Die Häuser rundherum sind eine Sehenswürdigkeit für sich. Sie stammen aus der Zeit der Gotik und Renaissance, viele davon wurden aus der Zeit des Barock. Schöne Beispiele sind das Weinhaus Frey oder die Brodlaube, die Engel-Apotheke oder das Haus Zum Bären.
Aufgesetzte Aufzugsgauben zeugen neben den schönen Treppengiebeln davon, dass die Maximilianstraße einst Hort zahlreicher Kaufmannshäuser war. Die alten Zünfte waren einst Namensgeber für Straßen und Plätze wie Mezg, Brodplatz (heute Bismarckplatz) oder Alter Markt.
Altstadt-Bummel durch die kleinen, feinen Gassen Lindaus
Auch wenn die Maximilianstraße die klassische Bummelstraße ist: Unbedingt die nördliche Parallelstraße abspazieren! Unter den mittelalterlichen Häusern aus dem 14. und 15. Jahrhundert kommt „In der Grub“, die sich vom Schrannenplatz bis zum Marktplatz zieht, so richtig heimeliges Feeling auf.
Zwischen diesen beiden Flaniermeilen in Lindau verbergen sich kleine Gässchen mit urigen Namen wie das bereits angesprochene Zitronengässele. Ein echter Geheimtipp in Lindau, durch diese Durchgangsgasse mit seinem schönen Fachwerkhaus zu spazieren! Im Pfeiffergässele geht es sogar noch enger zu.
Auch südlich der Maximilianstraße gibt es ein paar feine kleine Gassen, so z.B. die Salzgasse, bei der man in etwa bei Haus Zum Sünfzen herauskommt, das heute als Restaurant dient.
Auch die Hintere Metzergasse ist ein kleiner Geheimtipp, in den man ruhig einmal einen Blick werfen sollte. Es zahlt sich wirklich aus, das ganze Gassenwerk einmal komplett abzuspazieren!
5. Pausen-Stopp rund um das Lindauer Münster: nostalgisches Flair am Marktplatz
Nun geht es aber weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit in Lindau. Was fehlt noch bei einem Altstadt-Rundgang? Natürlich, das örtliche Gotteshaus.
Hier in Lindau geben sich gleich zwei mächtige Kirchenbauten am Marktplatz ein Stelldichein.
Von Osten kommend sind das zur Linken die evangelische Kirche St. Stephan aus dem 12. Jahrhundert. Rechts daneben thront das katholische Münster Unserer Lieben Frau, das schon seit dem 9. Jahrhundert besteht.
Von weitem kann man die beiden gut durch die Form ihrer Türme unterscheiden: eine Zwiebelhaube kann nur die Stephanskirche vorweisen.
Der Neptunbrunnen am Marktplatz war bei unserem Besuch eingerüstet, auch ein Teil des Bürgerhauses auf der Westseite des Platzes. Das Haus zum Cavazzen ist eine weitere auffällige Sehenswürdigkeit in Lindau, kein Wunder mit seiner freskenverzierten Fassade und dem zweistöckigen Walmdach.
Unter Punkt 2 wurde bereits das Theater Café angesprochen, das uns anfangs etwas mit seiner Aufschrift „Café Conditorei Confiserei“ im Unklaren ließ.
Im dunkelrot bzw. -braun gehaltenen Interieur fühlten wir uns fast tatsächlich wie in einer Theaterloge. Nicht nur optisch ein Tipp – auch der Kaffee hat hier gut gemundet.
6. Wo einst noch See statt Stadt war: von der Heidenmauer bis zum Nobelpreisträgersteg
Nach Nordosten verlässt man die Lindauer Altstadt nun vom Marktplatz über die Schmiedgasse (oder alternativ die Fischergasse) bis zum Kreisverkehr vor der Seebrücke. An dieser Stelle war die Stadt einst tatsächlich zu Ende. Erst im 19. Jahrhundert wurde der See vor der Stadtmauer aufgeschüttet, was heute zum Vorteil hat, dass man im Osten der Insel nun durch eine schöne Gartenanlage flanieren darf.
Beim Blick zurück in die Altstadt fällt an dieser Stelle übrigens die Heidenmauer auf, das älteste Bauwerk Lindaus und nicht, wie man vermuten würde, ein Teil der alten Stadtmauer (sondern ein einstiger Wehrturm). Dahinter lugt aus dem Gassenwerk der Turm von St. Stephan hervor.
Wir sind bei unserem Altstadtspaziergang durch Lindau hier nicht zum Casino, der Bayerischen Spielbank, abgebogen, sondern haben uns in Richtung Stadtpark begeben. Zwischen Magnolien, Palmen, Platanen und Blumenrabatten darf man wahrlich durch einen schönen Ort in der Stadt flanieren, bis man zur nächsten, doch eher ungewöhnlichen, Sehenswürdigkeit Lindaus kommt. Und zwar dort, wo bei der Inselhalle Lindau ein Steg ins Bodenseeufer hinausragt.
Vom Nobelpreisträger-Steg ist hier die Rede. Grund für den ungewöhnlichen Namen ist die Tagung, bei der in Lindau einmal im Jahr junge Wissenschafter eine ganze Woche lang mit Nobelpreisträgern zusammenkommen. Nur in Stockholm vereint sich so viel Wissen sonst auf einem Platz. Für jeden Nobelpreisträger, der bis dato in Lindau anwesend war, wurde hier eine Geländerstrebe errichtet.
Am Ende des Stegs blickt man zum Abschluss von einer kleinen Bank hinweg über den „kleinen See“ auf die Villen auf der anderen Bodenseeseite hinüber. Ein echt feines Platzerl!
7. Abschluss des Altstadt-Rundgangs durch Lindau: Sehenswürdigkeiten am Schrannenplatz
Die letzte Station des Sehenswürdigkeiten-Rundgangs durch die Lindauer Altstadt liegt wieder innerhalb der alten Stadtmauer. Zuerst geht es allerdings „Auf der Mauer“ zurück in Richtung Zentrum. Auch von Norden her ziehen sich hier schöne Durchstiche in Richtung „In der Grub“, so z.B. das Kaffeegässele.
Die letzte Station des Altstadt-Rundgangs durch Lindau ist der Schrannenplatz nahe des Bahnhofs. Die Sehenswürdigkeit ist hier einerseits die Peterskirche aus dem 11. Jahrhundert, deren Turm einst als Wachturm diente. Daneben fällt der Diebsturm aus dem 14. Jahrhundert ebenso wie der Mangturm am Seehafen mit glasierten Dachziegeln auf.
8. Ein Muss in Lindau: mit dem Bodensee-Schiff eine Runde drehen
Welche Tipps gibt es für Ausflugsziele rund um Lindau? Nun, natürlich ist es ein Muss, sich die Gegend auch mit dem Schiff anzusehen. Das gehört bei einem Besuch der Stadt einfach dazu.
Auch wir haben ein Ausflugsschiff der Weißen Flotte der BSB bestiegen und vom Lindauer Seehafen aus eine Runde im Dreiländereck gedreht.
Dabei kommt man auch am Lindenhofpark mit dem ikonischen Hotel Bad Schachen sowie dem „Lindi“, dem Seebad mit Strandcafé und großer Liegewiese vorbei.
Nächste Station war Wasserburg am Bodensee, bevor das Schiff mit Blick auf die sanften Kuppen des Appenzellerlands in Richtung anderes Bodenseeufer zu jener Stelle drehte, wo bereits auf österreichischem Boden der Alpenrhein in den Bodensee fließt.
Danach schippert man durch die Bregenzer Bucht, vorbei an solch Sehenswürdigkeiten wie dem Kloster Mehrerau, der Seebühne Bregenz oder dem Yachthafen Lochau. Alles Stationen, an denen wir am nächsten Tag direkt mit dem Rad vorbeikamen.
Der beste Blick zum Abschluss ist natürlich auf die Insel selbst, bevor es wieder zurück in den Lindauer Hafen geht.
Mehr Infos zu den Rundfahrten mit der Weißen Flotte ab Lindau hier. Natürlich kann man auch die regulären Passagierschiffe für eine Direktfahrt über den Bodensee nehmen.
9. Die Region mit dem Rad erkunden: unsere Tour auf dem Bodensee-Radweg
Nicht für Radler, die Mehrtages-Radtouren lieben, ist der Bodensee eine perfekte Wahl. Da die meisten Orte am Bodensee optimal an das Bahn- und Schiffsnetz angebunden sind, ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten für eine Tagestour mit dem Rad. Weicht man dann noch ins Hinterland aus, wird die Auswahl umso größer.
Von Lindau bieten sich natürlich die Teilstrecken auf dem Bodensee-Radweg an: in Richtung Norden in Richtung Wasserburg und weiter über Langenargen nach Friedrichshafen, in Richtung Süden über die Bregenzer Bucht bis zur Schweizer Grenze.
Tipps für die Planung einer Radtour am Bodensee (und damit ist nicht nur die komplette Umrundung des Sees gemeint) gibt es im Reisebericht zu unserer Radtour nachzulesen.
Mehr zum Radfahren am Bodensee
Was man vorab alles bedenken sollte: unser Erfahrungsbericht zum Bodensee-Radweg
Meine Tipps für Lindau: Anreise & Parken, Übernachten
- Lindau ist gut per Zug erreichbar, Züge halten entweder am Festland (Lindau-Reutin) oder direkt in der Altstadt – am Inselbahnhof. Auch die Buslinien der Stadt führen von der einen auf die andere Seite bzw. in die umliegenden Städte am Bodensee.
- Schifffahrt: Die Weiße Flotte der BSB verbindet viele schöne Orte am Bodensee miteinander. Mehr Infos zum Fahrplan hier.
- Parken kann man in Lindau z.B. am Karl-Bever-Platz, dem Großparkplatz vor der Seebrücke (noch auf Uferseite) oder dem Parkhaus bei der Inselhalle. Während unserer viertägigen Radtour haben wir unser Auto auf dem Langzeit-Parkplatz Zech kurz vor der österreichischen Grenze abgestellt (per Stadtbus erreichbar). Alle Lindauer Parkplätze sind hier aufgeführt.
Übernachtungs-Tipps für Lindau
- Mitten in der Fußgängerzone der Lindauer Altstadt gelegen, sauber und gepflegt und noch dazu ein Tipp für Radler, die im Abstellraum ihren Drahtesel aufladen können: Das Insel-Hotel Lindau* ist einer der besten Unterkunfts-Tipps auf der Insel.
- In der Casa Livia* kommt wiederum einzigartige Atmosphäre auf. Nicht nur, weil auch die Ferienwohnung in einer Nebengasse in der Altstadt liegt, soll in einem alten Metzgerhaus aus dem Mittelalter untergebracht ist. Persönlich und liebevoll.
- Ein ebenso altes Haus in der Lindauer Altstadt und eine der ältesten Gastwirtschaften in Lindau ist das Hotel Engel – Lindauer Bier- und Weinstube*.
- Wer ein günstiges Hotel sucht, kann sich in der Lindauer Altstadt im Hotel Garni Brugger* am Nordufer der Insel einquartieren. Auch diese Pension mit Fahrradraum ist ein guter Übernachtungs-Tipp für Radler in Lindau.
- Der Preishit unter den guten Lindauer Hotels liegt außerhalb der Altstadt an der Bregenzerstraße. Vom modernen und gut ausgestatteten Premier Inn Lindau* ist das Zentrum der Insel trotzdem gut mit dem Bus erreichbar.
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