LUGANO: Italianitá am Zuckerhut – und das in der Schweiz!

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Was man in der Altstadt Luganos zu sehen bekommt – und was man sonst im Hauptort des Tessins tun kann: Tipps für die Sehenswürdigkeiten Luganos.


Bereits das zweite Mal lag die schöne Altstadt Luganos auf meinem Weg. Nach einer Stippvisite vor zwei Jahren war Lugano dieses Mal Ziel meiner Alpenüberquerung mit dem Bernina Express. Von Tirano, der Endstation der Bahnstrecke, darf man die aussichtsreiche Fahrt nämlich bis zu den Palmen Luganos verlängern – und zwar mit dem Bernina Express Bus.

Bei einem Tag in Lugano  bleibt genügend Zeit für einen Bummel durch die Altstadt, aber auch für ein paar andere Dinge, die man in der Stadt des Schweizer Zuckerhuts tun kann.

Das italienische Lebensgefühl am Zuckerhut aufsaugen und vom Paradies in den Himmel hinaufschweben. Ja, das geht gut in Lugano! Was es damit auf sich hat? Hier gibt’s die Infos.

Ausgeflogen nach Lugano: Tagesausflug oder Wochenendtrip – es zahlt sich aus!
1. Ein wunderbarer Start in den Tag: los geht’s mit einem Spaziergang am Luganersee
2. Unter Palmen: den Parco Ciani an der Promenade nicht vergessen!
3. Die Sehenswürdigkeiten Luganos warten: Altstadt-Rundgang en miniature
4. Coole Sichtachsen beim LAC: das Kulturzentrum Lugano Arte e Cultura
5. Der „Geheimtipp“ in Lugano: in einem typischen Grotto lokale Spezialitäten genießen
6. Bester Ausblick auf den See: vom Paradies hinauf gen Himmel fahren
7. Bester Ausblick auf die Stadt: ein Hauch von Bella Italia im „Bahnhofsrestaurant“
8. Ausflugsziele in der Umgebung: was es rund um Lugano zu sehen gibt
9. Tipp: mit dem Bernina Express von Lugano aus in die Welt der Gletscher vordringen

Mondänes Urlauberparadies im südlichsten Zipfel der Schweiz

Mamma mia, che bello! So entfährt es einem unverhofft, wenn man das erste Mal nach Lugano eingefahren ist und den berühmten Schweizer Zuckerhut im Blick hat.

Mit seinem berühmten Vorbild in Rio de Janeiro hat die größte Stadt des Tessins tatsächlich ein bisschen gemein: hier, im südlichsten Zipfel der Schweiz, in dem natürlich Italienisch und nicht Schwyzerdütsch gesprochen wird, hat man tatsächlich das Gefühl, im Urlaubsparadies par excellence angekommen zu sein. Nur dass man seinen Sonnenstuhl nicht am (Mittel-)Meer abstellt, sondern am Luganersee.

Lugano Zuckerhut

Palmen und südliches Flair tragen in Lugano auf jeden Fall dazu bei, dass nicht nur die Deutschschweizer für ein Wochenende aus den Bergen kommen, um hier Sonne für die nächsten kalten Monate zu tanken. Das geht auch dann gut, wenn man zum Beispiel mit dem Bernina Express durch die Bergwelt Graubündens gefahren ist und nach einer abschließenden Busfahrt am Comersee hier einen endgültigen Halt einlegt. Egal, ob daraus ein Tag in Lugano wird – oder eben ein ganzes Wochenende.

Am Lago di Lugano sieht die Schweiz tatsächlich ganz anders aus. Nämlich italienisch – aber klar, wir sind ja im Tessin. Und doch weiß man, wenn man durch das Finanzzentrum der Altstadt Lugano spaziert, dass man sich eigentlich in der Schweiz befindet. Neben den Glasfronten der Bürotürme reiht sich in der Altstadt Luganos ein Palazzo nach dem anderen auf, dazu glitzern die Wasserspiegelungen im Luganersee. Was für eine Mischung!

Das Ganze wird eingerahmt von den zwei Luganer Hausbergen, wovon einer dem Zuckerhut nicht unähnlich sieht und in Anlehnung an den berühmten Hausberg Rio de Janeiros auch so genannt wird. Nur dass er hier nicht Pão de Açúcar heißt, sondern eben Pan di Zucchero.

Und dass der Weg hier aus dem Paradies nach oben führt, ist dann nur noch das berühmte Tüpfelchen auf dem I. Wo gibt es sowas?


Mein Lugano Altstadt-Rundgang: die Karte

Ein Rundgang durch die Luganer Altstadt sowie am Seeufer entlang ist recht schnell absolviert (Punkt 1-4.) Weiter Sehenswürdigkeiten in Lugano können bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

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1. Ein wunderbarer Start in den Tag: los geht’s mit einem Spaziergang am Luganersee

Beginnen wir den Altstadt-Rundgang durch Lugano doch am besten dort, wo es noch jeden Neuankömmling der Stadt als erstes hingezogen hat: am Ufer des Luganersees.

Altstadt Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang

Die Seepromenade strahlt frühmorgens noch eine wunderbar frische und ruhige Atmosphäre aus, selbst bei leichtem Nieselregen ergeben die leichten Wellen und Wasserspiegelungen eine faszinierende Stimmung: Es ist noch nichts los, die Ausflugsboote haben ihren Betrieb noch nicht aufgenommen – bald wird hier allerdings Leben einkehren.

Altstadt Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang

Der Luganersee gehört nicht nur seiner namensgebenden Stadt. Ein größerer Teil im Nordosten ist italienisches Staatsgebiet, auch die Uferseite im Südwesten gehört zu Italien – insgesamt ein Drittel des Sees. Wer hätte das gedacht?

Und: Ein kleiner Flecken auf der gegenüberliegenden Seite Luganos ist ebenso Teil Italiens – und zwar dessen einzige Exklave überhaupt! Nur 2,6 km² ist Campione d’Italia groß, und klar, auch dieser kleine Flecken besitzt ein Casino. Sogar ein ziemlich dominantes, aufgrund seiner doch sehr bombastischen Erscheinung sogar recht auffälliges.

Natürlich steht auch in Lugano ein Casino, aber das ist klar: Lugano ist keine Stadt der armen Leute. Das wird spätestens beim Rundgang durch die Altstadt auf der anderen Seite der Uferpromenade klar. Doch bevor es dorthin geht, wollen wir noch ein bisschen Urlaubsflair einatmen und kurz durch den grünen Park am Seeufer streifen.

2. Unter Palmen: den Parco Ciani an der Promenade nicht vergessen!

Die besondere Stimmung am Ufer des Luganersees geht nun gleich weiter, frühmorgens, wenn alles taufrisch ist – auch das Gras in den Rasenflächen des Parco Ciani.

Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang Parco Ciani

Ende März haben hier die Magnolien schon ihre volle Pracht entfaltet, wo sie woanders noch im Winterschlaf liegen. Blühende Obstbäume ziehen sich durch den Park, aber vor allem – und das macht ihn so beliebt – exotische Pflanzen, die dem Bild Luganos mehr als gerecht werden. Ein echtes botanisches Unikum in der Schweiz ist hier mit Kamelien, Azaleen, Magnolien – und eben Palmen – zu finden. Aber auch Korkeichen, Blumenrabatt und viel alter Baumbestand prägenden Park.

Vom Haupteingang bei der Uferpromenade zieht sich der Park übrigens bis zur Mündung des Cassarate, wo er dann nicht mehr streng geordnet als englischer Garten daherkommt. Insgesamt 63.000 Quadratmeter kann man im Grünen flanieren.

Ich bin nur auf kurzen Wegen im Park unterwegs, bevor mich die Route in die Altstadt Luganos weiterführt. Ein paar Schritte um die Villa der Gebrüder Ciani, die dem Park den Namen gegeben haben, das reicht. Innehalten vor der Tür zum See, die sich als perfektes Fotomotiv dieses Spaziergangs anbietet.

Eros Bendato Lugano

Hinaus geht es, an der Skulptur des „Eros Bendato“, des verbundenen Eros, vorbei, in Richtung Häuserschluchten. Die Altstadt Luganos mit ihren Sehenswürdigkeiten ruft!

3. Die Sehenswürdigkeiten Luganos warten: Altstadt-Rundgang en miniature

Palazzi zur Linken und Palazzi zur Rechten, ein Espresso in einer Stehbar – gut, an einem Sonntagvormittag sind in Lugano noch überall die Rollläden heruntergezogen. Aber auch ohne viel Jubel und Trubel hat ein Spaziergang durch die Altstadt seinen Reiz.

Nur wenige Fußgänger streunen frühmorgens herum, Autos bewegen sich nur entlang der Promenade fort, dazwischen bewegt man sich als Fußgänger von einem Platz und einer Arkade zur nächsten. Eine perfekte Stadt zum Flanieren – noch dazu, wo der Altstadt-Rundgang hier auch nicht viel mehr bedeutet.


Start des Altstadt-Rundgangs durch Lugano beim Parco Ciano

So falle ich nach dem Parco Ciani über die Via Canova bei der Chiesa San Rocco im Altstadt-Zentrum Luganos ein. Im Inneren warten Barockfresken, doch während des Gottesdienstes mag ich nicht stören.

Altstadt Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang

Dafür gibt es mit dem Palazzo Reali gleich einen ersten Vorgeschmack auf die schönen Villen der Stadt. Diese hier aus dem 15. Jahrhundert beherbergt seit 2015 das MASI Lugano, das Museo d’arte della Svizzera italiana, eines der meistbesuchten Kunstmuseen der Schweiz, das vor allem zeitgenössische Werke zeigt.

Altstadt Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang

An der Via della Posta vorbei führt nun der Weg an wunderschönen Arkaden weiter bis zur Piazza Alighieri Dante, an der man die Fassade der Kirche des Heiligen Antonius Abbas bewundern kann.

Nächster Sehenswürdigkeiten-Stopp in der Altstadt Luganos ist bereits die Piazza Riforma, der zentrale Platz der Stadt.

Altstadt Lugano Sehenswürdigkeiten Rundgang

Dafür geht es über die Via Giacomo Luvini, vorbei an Vaninis Schokoladengeschäft mit dem Hingucker an der Fassade des Gebäudes.

Mehr Infos zum MASI Lugano hier.


Mitten im Zentrum der Luganer Altstadt: von der Piazza Riforma zur Piazza Cioccaro

Nicht nur ein Palazzo, nein gleich mehrere davon reihen sich um den zentralen Platz der Stadt rund um den Palazzo Civico, das Luganer Rathaus, auf.

Rathaus Lugano

Das klassizistische Gebäude wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts anstelle eines mittelalterlichen Bischofspalastes erbaut und wechselte sich alle sechs Jahre als Regierungssitz des Tessiner Kantons mit Locarno und Bellinzona ab, bis Letztere im Jahr 1878 zur Hauptstadt des Tessins erklärt wurde.

Auffällig ist vor allem der Giebel des Rathauses, und zwar aufgrund einer speziellen Figur, die mit ihrem Strahlenkranz an die Freiheitsstatue erinnert – sie ist allerdings älter als das berühmte Wahrzeichen New Yorks. Neben dem Rathaus erlaubt eine Baulücke den Blick über die Piazza Manzoni bis zum Ufer des Luganersees.

Blick auf Luganersee aus der Altstadt

Für mich geht der Altstadt-Rundgang nun weiter zur Piazza Cioccaro, vorbei am Grand Café al Porto in der Via Pessina mit seiner herrlichen Fassade, die Lust auf Patiserrie-Spezialitäten und einen guten Kaffee macht.

Die nächste kulinarische Sehenswürdigkeit Luganos wartet dann an der bereits erwähnten Piazza Cioccaro. Überdimensionale Salamistangen hängen hier vor dem Stammsitz der Gastronomia Gabbani, einer Fleischerei, die hier bereits seit 1937 seine Kunden bedient. Neben Schinken und Salami gibt es hier auch weitere Delikatessen zu erstehen.

Von der Piazza Cioccaro führt eine Funicolare, also eine Standseilbahn von der Station „Cittá“, also der Luganer Altstadt, hinauf zum Bahnhof Luganos.


Bummel durch die Luxusmeile Via Nassa

Weiter geht der Altstadt-Rundgang durch Lugano nun durch die Luxusmeilen der Stadt: zuerst durch die Via Pessina, danach durch Via Nassa, die auf 270 Metern in ihren Arkadengängen Luxusmarken von Gucci & Co offeriert.

Zwischen Boutiquen und Juwelieren fällt der Palazzo auf, in dem heute der Vanini Tea Room untergebracht ist. „Ofelè fa el to mesté „, also in etwa „Zuckerbäcker, mach deine Arbeit“ ist hier auf der Fassade zu lesen – eine Aufforderung des Bauarbeiters an den Hausherrn, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern und nicht über die ausufernden Arbeiten zu meckern.

  • Vanini Tea Room Altstadt Lugano
  • Vanini Tea Room Altstadt Lugano
  • Altstadt Lugano
  • Altstadt Lugano
  • Lugano Uferpromenade Blick auf Palazzo Gargantini

Die Via Nassa endet an einem schönen Platz an der Uferpromenade, von wo sich ein schöner Blick über die Bucht und den Palazzo Gargantini – das riesige Apartmenthaus am anderen Ende der Promenade – eröffnet.

Einkaufen geht in Lugano übrigens auch am Wochenmarkt gut, der Obst und Gemüse sowie Spezialitäten der Region an Dienstagen und Freitagen anbietet.


Ein himmlischer Abschluss im Kreuzgang mit Olivenbaum

Vorbei an den überwucherten Resten der Funicolare, die einst bis an die Uferpromenade hinunterführte, wartet noch eine letzte Sehenswürdigkeit auf meinem Altstadt-Rundgang durch Lugano: die Kirche „St. Maria von den Engeln“ bzw. Chiesa di Santa Maria degli Angioli an der Piazza Luini.

Vor dem Betreten der Kirche sollte man allerdings nicht den „großen Palast“ daneben übersehen. Besser gesagt die Atlanten, die das Balkon des einstigen Grand Hotel, das heute nicht mehr in Betrieb ist, stützen.

altes Grand Hotel Lugano

Das Besondere der Kirche, die im 16. Jahrhundert dem Franziskanerkloster diente, ist der Freskenzyklus aus der Zeit der Renaissance, der die „Kreuzigung Christi“, das als berühmtestes Renaissancebild in der Schweiz gilt.

Betritt man die Kirche, hat man das große Fresko gleich frontal vor sich. Im Vordergrund ist der gekreuzigte Jesus zu sehen, insgesamt hat Bernardino Luini, ein Schüler da Vincis, über 150 Personen auf dem Gemälde verewigt. An der Südwand des Mittelschiffes gibt es mit dem „Abendmahl“ ein weiteres Fresko Luinis zu sehen, an der Ostwand „Die Muttergottes mit Kind“.

Danach nicht vergessen, auch dem Kreuzgang des alten Klosters einen Besuch abzustatten! Der Blick in den Innenhof, in dem ein einsames Olivenbäumchen vor sich hin schmachtet, ist einfach nur romantisch – ich bin im Paradies angekommen. Wobei: Nicht ganz, denn dieses befindet sich einige Meter weiter, direkt neben Lugano. Und von dort geht es Richtung Himmel. Mehr dazu unter Punkt 6.

4. Coole Sichtachsen beim LAC: das Kulturzentrum Lugano Arte e Cultura

Der Altstadt-Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten Luganos neigt sich dem Ende zu – doch eines darf auf keinen Fall fehlen: ein Abstecher ins „Lugano Arte e Cultura“, kurz LAC genannt.

LAC Lugano

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 ist das LAC, in Zusammenarbeit mit dem Museo d’Arte della Svizzera Italiana (MASI), ein zentraler Anlaufpunkt für darstellende, bildende und musische Kunst. Auch Architekturbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten – der imposante Bau stammt aus der Feder des Tessiner Architekten Ivano Gianola.

Neben einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm bietet das LAC immer wieder spannende Ausstellungen und Installationen. Ich besuche die Ausstellung zu Ernst Ludwig Kirchner sowie eine beeindruckende Installation.

Doch nicht nur das Innere lohnt sich: Besonders eindrucksvoll ist der Blick von hier auf die Promenade ist ein perfekter Abschluss meines Rundgangs.

Mehr zu den aktuellen Ausstellungen im LAC hier.

5. Der „Geheimtipp“ in Lugano: in einem typischen Grotto lokale Spezialitäten genießen

Einst dienten sie als Lagerstätte für Salami und Käste, heute wird in ihnen fein gespeist: Bei den Grotti, die man bei einem Besuch Luganos unbedingt entdecken sollte, handelt es sich um eine Art Heurigen, die allerdings schon einmal die feine Küche repräsentieren.

So wie zum Beispiel das Grotto Morchino, in dem schon seit 1842 regionale Küche vom Feinsten serviert wird. Ein echter Tipp, vor allem auch deswegen, weil es optimal mit dem Bus aus der Stadt erreichbar ist.

Schon der Anblick von außen ist ein Hingucker, im kleinen Lokal geht es urig, aber gemütlich weiter – jedoch die Küche, die ist ausgezeichnet. Man kostet sich – schließlich sind wir in der Schweiz – durch einen Rohschinken-Aufschnitt (aber auch durch Lardo, der auf der Zunge zergeht).

Bei Polenta und Brasato Baralo (geschmortem Rindsbraten) wird es dann allerdings italienisch, als Nachspeise wird eine regionstypische Kastanientorte serviert, die an das einstige „Brot der Armen“ erinnert.

Alles in allem sehr zu empfehlen! Im Sommer sitzt man übrigens draußen auf Heurigenbänken – und das mitten im mondänen Lugano.

Das Grotto Morchino ist von der Altstadt Luganos aus mit dem Bus gut zu erreichen, direkt vor dem Haus befindet sich die Bushaltestelle.

6. Bester Ausblick auf den See: vom Paradies hinauf gen Himmel fahren

Klar: Bei gleich zwei Hausbergen gibt es genügend Gelegenheiten für einen schönen Blick auf Lugano. Bei meinem ersten Besuch hatte ich mehr Glück mit dem Wetter. Den San Salvatore erklomm ich damals allerdings nicht mit der Funicolare, sondern mit dem Auto . Es soll allerdings keinen schöneren Weg geben, als aus Paradiso, der mit Lugano zusammengewachsenen Gemeinde, mit der Standseilbahn auf den Gipfel des Zuckerhuts zu fahren.

Als freistehender, grüner Hügel und „Fast-Eintausender“ (912 m) erinnert der Monte San Salvatore tatsächlich an den berühmten brasilianischen Zuckerhut. Im Gegensatz zu diesem ist der etwa drei Mal so hohe Berg aber dicht besiedelt und ein Blick nach unten bei einer Autofahrt gar nicht so einfach.

Das geht am besten dann, wenn man eben mit der Standseilbahn zur Aussichtsplattform beim Sender gefahren ist. Hier breitet sich der Luganersee in nordöstlicher Richtung vor dem Auge aus.

Lugano Blick vom Monte San Salvatore
© Funicolare Monte San Salvatore MASSIMO PEDRAZZINI

Wir haben es damals trotzdem geschafft, zwischen den stattlichen Villen, die die „Rückseite“ des Monte San Salvatore überziehen, ein Loch zu finden, von dem man einen Blick nach unten werfen kann. Wenn hier auch nicht der Luganersee in Richtung Nordosten, sondern der andere Ast in Richtung Süden zu sehen war.

  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore

Bei der Fahrt auf den Monte San Salvatore kommt man auch an ein paar schönen Orten in der Umgebung Luganos vorbei, u.a. an Carona mit Blick auf die Chiesa di San Siro und den Sender auf dem „Zuckerhut“.

Infos zum Fahrplan und zu den Preisen der Funicolare Monte San Salvatore gibt es hier. Auch auf den zweiten Hausberg Luganos, den Monte Brè, führt eine Standseilbahn. Am angeblich sonnigsten Berg der Schweiz genießt man ebenso beste Aussicht auf der Panoramaterrasse des Restaurants on top. Oder nimmt einen etwa 20-minütigen Spaziergang ins Künstlerdorf Brè in Angriff. Auch dort wird man ein Grotto finden.

7. Bester Ausblick auf die Stadt: ein Hauch von Bella Italia im „Bahnhofsrestaurant“

Normalerweise handelt es sich bei einem Bahnhofsrestaurant ja nicht unbedingt um eine empfehlenswerte Lokalität. Doch auf das von Lugano hatte ich gleich nach meiner Ankunft ein Auge geworfen.

Restauranttipp AnaCapri beste Aussicht auf Lugano

Was man erst dann weiß, wenn man das AnaCapri betreten hat: Hier gibt es tatsächlich den besten Blick auf die Stadt! Auf der Panoramaterrasse speist man noch dazu flankiert von Zitronenbäumchen mit bestem Blick auf den Campanile der Cattedrale San Lorenzo.

schönster Ausblick auf Lugano Restauranttipp

Molto benissimo, kann ich nur sagen! Der Kellner stammt aus Bella Napoli, die Pizza ist sowieso perfekt, zum Abschluss wird noch eine Torta della Nonna kredenzt.

Kein Wunder, dass im AnaCapri echt süditalienisches Lebensgefühl aufkommt! Zwar nicht hoch oben über der Amalfiküste, aber immerhin über den Dächern der Stadt. Und eben nicht in Bella Italia – sondern in der Schweiz.

8. Ausflugsziele in der Umgebung: was es rund um Lugano zu sehen gibt

Was hat Lugano außer seiner Altstadt noch zu bieten? Nun, da gäbe es so einiges rund um den See zu sehen, v.a. viele nette Dörfer. Man muss nur einmal in Richtung Zuckerhut und dann auf der anderen Seite der Halbinsel weiterfahren. Dann landet man zum Beispiel ganz im Süden beim Weiler Vico Morcote am Fuße des Monte Arbòstora.

  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore
  • Lugano Ausflugsziel Monte San Salvatore

Östlich der Halbinsel, dort wo der Seedamm von Melide die Überquerung des Luganersees in Richtung Osten ermöglicht, kann man bei Bissone eine Blick auf das andere Seeufer werfen. Wer hier weiterfährt, landet im Mendrisiotto und Basso Ceresio, dem tatsächlich südlichsten Zipfel der Schweiz.

Lugano Ausflugsziel Bissone

Oder man erkundet den Ostarm des Luganersee und fährt bei Gandria über die Grenze nach Italien. Danach ist auch der Comersee nicht mehr weit, an dessen Ufer es genug zu sehen gibt.

Luganersee Schweiz

Wer den Verbindungsbus des Bernina Express (siehe nächster Punkt) von Lugano nach Tirano nimmt, darf hier ein ganzes Stück lang die Szenerie am Comersee an sich vorbeiziehen lassen.

Auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielt wie bei meinem Besuch – Urlaubsstimmung kommt hier dennoch auf.

9. Tipp: mit dem Bernina Express von Lugano aus in die Welt der Gletscher vordringen

Zugegeben – der Bernina Express startet nicht direkt in Lugano, sondern im italienischen Tirano. Doch das ist kein Hindernis: Ein praktischer Verbindungsbus der Rhätischen Bahn (RhB) bringt Zugfreunde bequem von Lugano nach Tirano – und dort beginnt eine der spektakulärsten Zugfahrten Europas.

Bernina Express von Chur nach Tirano

Die Fahrt mit dem Bernina Express ist ein echtes Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Sie führt durch eine eindrucksvolle Alpenlandschaft, vorbei an Highlights wie dem berühmten Landwasserviadukt, dem Kreisviadukt bei Brusio und natürlich dem imposanten Berninamassiv.

Besonders beeindruckend ist, wie sich der Zug über zahlreiche Kehren in die Höhe schraubt – eine technische Meisterleistung: Auf der einen Seite werden mehrere Hundert Höhenmeter überwunden, auf der anderen geht es ebenso steil wieder hinunter – und das über zahlreiche Brücken und durch etliche Tunnel.

Diese Fahrt bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke auf die Bergwelt Graubündens, sondern auch die seltene Gelegenheit, mit dem Zug direkt an einem Viertausender vorbeizufahren – ein nicht gerade alltäglicher Anblick.

Eine ganz klare Empfehlung für alle, die beeindruckende Landschaften und außergewöhnliche Zugreisen lieben.


Mehr zum Bernina Express

Bernina Express Chur Tirano Landwasser Viadukt

Alpenüberquerung auf die andere Art: von Chur nach Tirano im Bernina Express

Vielen herzlichen Dank für die Einladung nach Lugano an Schweiz Tourismus und die Ticino Turismo Meine Eindrücke bleiben davon jedoch unberührt. (Pressereise/Werbung)

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