Bezaubernde Traditionen hinter der Grenze: eine Radtour durch die MÄHRISCHE SLOWAKEI

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Blaudruck, Powidl und die wahrscheinlich schönste Kellergasse der Welt: die Mährische Slowakei ist ein echter Geheimtipp in Südmähren (Werbung).


Schon einmal von der Mährischen Slowakei gehört, die unweit des Dreiländerecks Österreich-Tschechien-Slowakei an den Ufern der March liegt, bevor diese die Grenze zu Österreich bildet?

Wer vermuten würde, dass die Region in der Slowakei liegt, irrt – handelt es sich bei der Mährischen Slowakei doch um ein Teilgebiet im Osten Südmährens, das selbst für Tschechien ganz ungewohnte Seiten zeigt.

In der Nähe des Dreiländerecks darf man ganz besondere Folklore erleben, die nicht nur einmal an die Traditionen im Weinviertel erinnert. Wer neugierig geworden ist, was sich hinter der Grenze nach Břeclav verbirgt, sollte die Mährische Slowakei mit ihren bezaubernden Traditionen also unbedingt für den nächsten Kurzurlaub ins Auge fassen.

Ausgeflogen in die Mährische Slowakei: Geheimtipps in Südmähren für echte Entdecker
1. Die Kellergasse Petrov-Plže: ein hübsches Denkmal südmährischer Folklore
2. Das Freilichtmuseum Südostmähren: einmal „Niedersulz“ auf Tschechisch bitte!
3. Die Blaudruck-Manufaktur in Strážnice: altes Handwerk zum selbst Ausprobieren
4. Von Strážnice bis Veselí: mit dem Rad durch die südmährische Landschaft gegondelt
5. Eine alte Mühle als Übernachtungstipp: und was ein tschechischer Möbeldesigner damit zu tun hat

Meine Tipps für eine Radtour in der Region: Anreise per Zug

Die Mährische Slowakei: Wo sich zu Bier und Wein der Sliwowitz gesellt

Man weiß es ja: Böhmen ist bekannt für sein Bier (nicht nur in Pilsen), Mähren für seinen Wein. Und hier, unweit der Weißen Karpaten, kommt in Slovácko bzw. der Mährischen Slowakei noch der Sliwowitz dazu. Man merkt also schon im Kulinarischen, dass die Region Berührungspunkte zu den angrenzenden Regionen aufweist.

Mährische Slowakei

Damit ist einerseits die kleinräumige Teilung innerhalb Mährens gemeint: neben den südmährischen Orten Břeclav, Hodonín und Strážnice zählt auch das ostmährische Uherské Hradiště zur Mährischen Slowakei – die im Osten wiederum an die Slowakei, im Süden an Österreich grenzt.

Die Sehenswürdigkeiten in diesem Artikel betreffen allerdings den südmährischen Teil der Region. Und da gibt es schon ein paar nette Schmankerln zu sehen, die sich hier entlang des Batakanals aufreihen – jener Wasserstraße, die neben der March verläuft und einst als Handelsstraße für die in den Batawerken von Zlín benötigte Kohle diente.

Wie gut, dass es entlang des Batakanals einen Radweg gibt. Warum also nicht die Sehenswürdigkeiten-Tour in der Mährischen Slowakei mit dem Rad abklappern und so die Region viel besser kennenlernen?

Hier meine Tipps für eine Rundtour, die für mehrere Kilometer am Batakanal entlangführt. Auch diese Wasserstraße ist auf 53 km Verbindungsglied mehrerer Regionen, ausgehend vom slowakischen Skalice bis ins ostmährische Otrokovice.


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Karte der Radtour am Batakanal

Einige der Sehenswürdigkeiten der Mährischen Slowakei liegen direkt am Batakanal, manchmal muss man einige Kilometer vom Weg abzweigen.

Radtour Batakanal Tschechien
© mapy.cz

Alles in allem bietet sich eine etwa 40 km lange Rundtour inkl. Übernachtungsstopp an, die gut mit dem Zug zu erreichen ist und genügend Zeit bietet, die Sehenswürdigkeiten der Mährischen Slowakei ausgiebig zu erkunden.

1. Die Kellergasse Petrov-Plže: ein hübsches Denkmal südmährischer Folklore

Die Tour durch die Südmährische Slowakei beginnt gleich einmal ungewohnt zauberhaft, fällt man doch am Bahnhof Petrov (zu den Tipps für die Anreise siehe ganz unten) quasi direkt in die erste Sehenswürdigkeit dieser Radrunde ein. Und es könnte nicht schöner sein als hier – in der Kellergasse Petrov-Plže.

Kellergasse Petrov-Plže Mährische Slowakei

Klar, einer gebürtigen Weinviertlerin muss man nicht erklären, was die Besonderheit der in den Lehm gegrabenen Kellerstollen mit ihren vorgesetzten Presshäuschen ist – das gibt es in ähnlicher Form nur etwa 60 km entfernt davon in einer der schönsten Kellergassen des Weinviertels zu sehen. 

Doch in Petrov wirkt einfach alles noch um einen Tick schöner – fast könnte man glauben, in ein lebensechtes Märchen geraten zu sein. In Südmähren sind die Keller traditionell mit einem hellblauen Sockel versehen und noch dazu – und das ist das Besondere daran – mit floralen Motiven bemalt, die je nach Herkunft unterschiedlich sind und nur mehr von wenigen Kundigen auf die gekalkten Fassaden aufgetragen werden können.

Natürlich geben auch die alten Weinpressen vor den Kellern ein idyllisches Bild ab – man sollte also unbedingt durch die zwei zu beiden Seiten von Kellern gesäumten Reihen schlendern. 80 Weinkeller haben sich hier seit dem 15. Jahrhundert zu einem wundervollen, heute denkmalgeschützten, Ensemble aufgereiht, und wer zu besonderen Anlässen kommt, kann auf einem der beiden Plätze vor den Kellern das eine oder andere Achterl kosten.

Die schönen Weintrauben-Motive auf den kalkgetünchten Lehmfassaden sind aber nicht nur in der Kellergasse selbst zu sehen. Wer durch den Ort radelt, kommt auch an dem einen oder anderen Weinbaubetrieb vorbei, der ebenfalls auf die traditionelle Fassadengestaltung setzt. 

  • Radtour Batakanal
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Für mich heißt es aber nun: Weiterradeln am Batakanal – und zwar bis Strážnice, wo sich schon Haus- und Freizeitboote am Hafen aufgereiht haben.  

Bei meinem Besuch war frühmorgens an einem Wochentag natürlich noch kein Keller geöffnet. Wer im Laufe des Nachmittags oder am Wochenende kommt, wird meist eine offene Kellertür antreffen (wenn nicht sowieso eines der Weinfeste im Sommer stattfindet).

2. Das Freilichtmuseum Südostmähren: einmal „Niedersulz“ auf Tschechisch bitte!

Hat schon die Kellergasse Petrov-Plže – abgesehen von der folkloristischen Farbenpracht auf den Kellern – an das Weinviertel erinnert, so geht es im Freilichtmuseum in Strážnice nicht viel anders zu. Warum? Auch hier sind wieder die ausgestellten Weinkeller schuld – und ja, auch das kennt man von der anderen Seite der Grenze. Nur dass es sich im alten Straßnitz um Häuser aus der Region Südostmähren handelt. Aber der Reihe nach.

Freilichtmuseum Südostmähren

Das Freilichtmuseum (auf Tschechisch „Skanzen“, wofür der Eigenname des weltweit ersten Freilichtmuseums Skansen in Stockholm übernommen wurde) wurde nach einer achtjährigen Vorbereitungsphase im Jahr 1981 eröffnet.

Freilichtmuseum Südostmähren

Von den insgesamt 16 ha ist nur rund ein Zehntel verbaut, die Häusergruppen sind von weitläufigen Wiesen umgeben, aber auch von künstlich errichteten Hügeln, die an die Landschaftsformen der jeweiligen Region angepasst wurden (Moravské Kopanice direkt an der Grenze zur Slowakei, Luhačovické Zálesí rund um den berühmten Kurort Mährens und Horňácko am Fuß der Weißen Karpaten).

Freilichtmuseum Südostmähren

Sogar der typische Baumbestand wurde übernommen. Ein Areal, das so verträumt wirkt, dass auch einige der berühmten tschechischen Märchen hier gedreht wurden, die zu Weihnachten auch im deutschsprachigen TV laufen.

Freilichtmuseum Südostmähren

Den Anfang bzw. Eingang machen ein Brauereigebäude aus dem 17. Jahrhundert und die ersten Häuser aus der Grenzregion Moravské Kopanice: strohgedeckte Hütten, die oft als Einzelgebäude inmitten einer hügeligen Landschaft standen, von den umliegenden Äckern voneinander getrennt.

Die Region um den Kurort Luhačovice zeigt sich mit ihren Ziegelhäusern bereits weniger ärmlich. Ein Kolonialwarenhandel versinnbildlicht hier bereits das Zentrum von Dörfern, deren Häuser im Inneren ein Erscheinungsbild zeigen, das man teilweises selbst noch aus der Kindheit kennt.

  • Freilichtmuseum Südostmähren
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  • Freilichtmuseum Südostmähren

Ein kürzlich eröffnetes Gebäude – eigentlich ein Zusammenschluss zweier Häuser – zeigt eine funktionsfähige Wassermühle. Auch eine Walkmühle wurde hier nachgebaut, allerdings fehlt bis heute das Wissen darüber, wie diese in Betrieb genommen werden kann.

Wie bereits erwähnt, darf man auch an einigen Presshäusern – teils stroh-, teils ziegelgedeckt – vorbeimarschieren. Was in den alten Pressen hergestellt wurde, verraten auch die Weinranken an den Kellerfassaden.

  • Freilichtmuseum Südostmähren
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In der Region Horňácko wurden Dörfer bereits nach Plan angelegt. Die in einer Reihe verlaufenden Häuser sind vorne von staketengesäumten Bauerngärten umgeben. In einem kleinen Bauernhaus steht ein funktionstüchtiger Webstuhl, aber auch etwas Ungewohntes: ein Kessel, der für das Einkochen bzw. Eindicken von Zwetschken verwendet wurde, um Powidl daraus zu machen – oder eben Sliwowitz…

Ein Stapel Lehmziegel erinnert an eine Kooperation mit der TU Wien, daneben erzählt ein blaugetünchtes Gebäude von weiteren Experimenten: Das Haus wurde bereits vor zehn Jahren mit vor Ort hergestellten Materialien errichtet, entwickelt aber im Leerzustand zu viel Feuchtigkeit – erst die Symbiose mit menschlichen Bewohnern würde es funktionsfähig machen.

Nur eine Region fehlt noch im südostmährischen „Skanzen“: Strážnice selbst. Zwei Häuser sollen aber noch in diesem Jahr folgen.

Das Freilichtmuseum Südostmähren ist ab April an Wochenenden, ab Anfang Mai täglich außer Montag bis in den Oktober hinein geöffnet. In der Hochsaison werden mehrmals täglich Führungen zum Thema Handwerk oder Alltagsleben angeboten, im Juli und August finden in den Häusern Vorführungen in traditionellen Trachten statt. Natürlich kann man das Gelände auch auf eigene Faust erkunden. Veranstaltungen wie Maibaum-Tanz, Pferdepflügen oder Kartoffelernte finden das ganze Jahr über statt.

3. Die Blaudruck-Manufaktur in Strážnice: altes Handwerk zum selbst Ausprobieren

Und noch eine bezaubernde Tradition hat sich in Strážnice erhalten – dafür braucht man nur mehr in den Ort hineinzuradeln. Es geht um den Blaudruck, seit einigen Jahren Teil des immateriellen UNESCO Welterbes, der heute in Tschechien in nur mehr zwei Manufakturen in traditioneller Weise hergestellt wird. Auch wenn die blauweiß-gemusterten Stoffe wieder boomen: Handwerksbetriebe wie die „Modrotisk“ in Strážnice bekommen heute keine Konkurrenz mehr – was den Besuch dieses Ausflugsziel umso besonderer macht.

Blaudruckerei Strážnice Tschechien

Man betritt zuerst den Verkaufsraum, in dem die traditionell bedruckten Stoffe (dafür kommen übrigens nur Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle infrage) wie früher als Tisch- und Bettware verkauft werden. Die Manufaktur schlägt heute übrigens zwei Wege ein: einerseits die Tradition der Folklore zu bewahren, aber auch durch moderne Muster und modische Designs für Blusen und Kleider, Taschen und sogar Schuhe neue Zielgruppen zu erreichen.

Das Unternehmen, das bereits seit dem Jahr 1906 besteht, ist heute nach wie vor in 5. Generation im Besitz der Familie Joch. Ein Unikum, konnte sich die Manufaktur sogar in der schwierigen Zeit des Kommunismus als einzige Blaudruckerei, die das Handwerk weiterentwickelte, behaupten.

Ich darf die „Heiligen Hallen“ des Blaudrucks betreten und gerate unvermittelt in den Produktionsprozess hinein: Mit handgefertigten Stempeln aus Messing, die durchaus bis zu 200 Jahre auf dem Buckel haben, werden die Motive auf den Stoff aufgedruckt. Und zwar mittels einer „Reserve“ genannten Substanz, die beim Färben frei bleibt und danach ausgewaschen wird.

Dass hier noch immer von Hand gearbeitet wird, erkennt man einerseits am beständigen Klopfen des Stempels, aber auch am sichtbaren Qualitätszeichen: den vier kleinen Punkten, die am Schluss am Stoff zu erkennen sein werden und die Umrisse des Stempels anzeigen (durch diese dünnen Metallstifte kann jeder Aufdruck nahtlos an den vorigen anschließen). Anders gesagt: Wer wissen möchte, ob es sich um echten Blaudruck handelt, muss genau diese kleinen Punkte auf dem Stoff suchen.

Blaudruckerei Strážnice Tschechien

Jeder Färber kocht sich seine „Reserve“ übrigens selbst, genauso wie die Farbe, die er dafür verwendet: Indigo, das mit unterstützenden Substanzen für den tiefblauen Farbton sorgt. Bevor der Stoff also in das zwei Meter tiefe Becken getaucht wird, muss die Reserve zuerst noch eine Woche lang auftrocknen. Dann aber wird fünfmal für etwa fünf bis sechs Minuten gefärbt, bis der zuerst grünliche Farbstich oxidiert und sich nach und nach zu einem satten Blau entwickelt.

Wie lange es dauert, das alte Handwerk zu erlernen? Fünf bis sechs Jahre für das Aufstempeln, mindestens zehn Jahr für die Färbetechnik, denn die richtige Mischung macht es aus. Nachdem die Farbe für mehrere Jahre im Färbebottich bleibt, kann hier einiges schief gehen, angefangen von ungleichen Farbtönen bis hin zu Verunreinigungen wie Punkten auf dem Stoff. Jeder Färber hütet sein eigenes Rezept für die Farbmischung, er fühlt, riecht und versteht sein Handwerk.

Und dann darf ich selbst das Auftragen eines Musters ausprobieren und erkennen, welcher Zauber diesem alten Handwerk innewohnt. Ein tolles Gefühl, mit jahrhundertealten Stempeln die Reserve auf den Stoff aufzudrucken: genau das Richtige für alle, die besondere Erlebnisse suchen.

Einen bleibenden Eindruck hinterlässt das Engagement, mit dem die Blaudruck-Manufaktur von Gabriela Bartošková betrieben wird – und die mich mit zwar zurückhaltendem, aber doch spürbarem Stolz, etwas Außergewöhnliches zu tun, durch den Produktionsprozess führt. Dazu passt auch ihre ganz persönliche Geschichte: Hatte die Ururenkelin des Gründers zuerst Modedesign studiert und ihre Zukunft niemals im archaisch anmutenden Handwerk gesehen, erlag sie nach einigen Metern Probefärbung dann doch der Faszination des Blaudrucks. Das kann man als Besucher einfach nur nachvollziehen.

Neben dem Verkauf von Stoffen, Tüchern, Tisch- und Bettwäsche sowie Blusen, Kleidern und weiteren Kleidungsstücken kann man auch die Kunst des Blaudrucks in der Modrotisk in Strážnice erlernen. Wer möchte, bringt dafür seine eigenen Textilien (sofern es sich um Naturmaterialien handelt) mit.

4. Von Strážnice bis Veselí: mit dem Rad durch die südmährische Landschaft gegondelt

Nach den zwei Stopps in Strážnice fragt man sich wohl, was die Stadt selbst an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Da wäre einmal die einstige Wasserburg: seit dem 19. Jahrhundert als klassizistisches Schloss ein schöner Hingucker und Sitz des Nationalen Instituts für Volkskultur (mit einer großen Sammlung an traditionellen Volksmusikinstrumenten).

Aus dem Mittelalter haben sich die Seitenbastionen eines Stadttores erhalten, und wer genau schaut, entdeckt einen alten jüdischen Friedhof direkt neben der Strážnicer Synagoge.

Strážnice

Oder aber eine Kaffeerösterei, die sich mit ein paar Sitzgelegenheiten auch als kleiner Geheimtipp für einen Kaffeestopp entpuppt: Da wird das Rad gerne in den schattigen Mauern des Innenhofs abgestellt, bevor es wieder zur nächsten Station am Batakanal weitergeht.

Die Kaffeerösterei Porta befindet sich in der Masarykova-Straße, die jüdische Synagoge in der Bcenezká.


Kaffeestopp in Veselí nad Moravou

Die March prägt die Region, und genauso wie das Marchfeld auf österreichischer Seite trägt auch die nächste Stadt die Region im Namen. Ein Stückchen muss bis Veselí nad Moravounun wieder am Batakanal geradelt werden. Für den Bau der alten Transportstraße wurden einst einige Seitenarme der March abgezweigt, stellenweise wurde die künstliche Wasserstraße aber ganz neu errichtet. Auch an den Schleusen am Kanal kommt man dabei vorbei.

Und so kreuzt auch der Radweg am Batakanal nun erstmals die March, bevor es hinein ins Zentrum Veselís geht.

  • Batakanal March
  • Veselí nad Moravou
  • Veselí nad Moravou
  • Veselí nad Moravou
  • Veselí nad Moravou
  • Kafe v kině Veseli
  • Kafe v kině Veseli
  • Kafe v kině Veseli
  • Kafe v kině Veseli

Und damit gleich zum nächsten Kaffeestopp. Das Kafe v kině ist der nächste Tipp für eine gechillte Pause bei angenehmen Flair.

Das Kafe v kině liegt direkt am Náměstí Míru in Veselí nad Moravou.


Verkostungsstopp in der Kellergasse Blatnice pod Svatým Antonínkem

Nun verliert sich die Radrunde etwas zwischen den Orten, aber klar, es sind weitere Sehenswürdigkeiten in der Mährischen Slowakei angesagt. Querfeldein geht es zuerst einmal zur nächsten Kellergasse, die idyllisch unterhalb der Wallfahrtskirche von Svatý Antonínek gelegen ist. Auch hier zieren wieder hübsche Traubenmotive die Kellereingänge mit ihren hellblauen Sockeln, teilweise aufgepeppt durch vor den Kellern abgestellten alten Weinpressen.

Und nun geht sich auch eine Weinverkostung bei einem der Winzer aus, der gerade seine Kellertür geöffnet hat – hier schon unweit der Weißen Karpaten, der für ihre Artenvielfalt bekannten Grenzregion zur Slowakei. Am besten erfährt man die Region aber nicht bei einem Blick ins Weinglas, sondern bei einem ebensolchen aus einem Weinglas heraus…


Blick auf die Weißen Karpaten von der Aussichtswarte (Rozhledna) Radošov

Es geht nun also wieder querfeldein durch Wiesen und an Feldern vorbei bis zum nächsten Sehenswürdigkeiten-Stopp, der Aussichtswarte Radošov, die hier auf einem kleinen Hügel einen Blick bis in die Weißen Karpaten erlaubt.

  • Aussichtswarte (Rozhledna) Radošov Mährische Slowakei
  • Aussichtswarte (Rozhledna) Radošov Mährische Slowakei
  • Aussichtswarte (Rozhledna) Radošov Mährische Slowakei
  • Mährische Slowakei
  • Aussichtswarte (Rozhledna) Radošov Mährische Slowakei
  • Mährische Slowakei
  • Mährische Slowakei
  • Mährische Slowakei

Selbst die kleinen Kapellen am Wegesrand sind in dieser Region Südmährens am Sockel hellblau getüncht. Auch in der nächsten Kellergasse am Weg in Kozojídky trifft man auf die traditionelle Fassadengestaltung der Presshäuser.

5. Eine alte Mühle als Übernachtungstipp: und was ein tschechischer Möbeldesigner damit zu tun hat

Auch in der Galerie mlýn in Žeraviny wird heute Altes bewahrt. Die Geschichte dieses außergewöhnlichen Hauses geht bis ins Jahr 1446 zurück. Der Name bezieht sich auf die letzten Eigentümer, die der alten Mühle ihren Stempel aufgedrückt haben.

Galerie mlýn

Einst mit Wasser betrieben, seit dem 19. Jahrhundert über Generationen in den Händen der Familie Moučka, bis der (mittlerweile elektrische) Betrieb in den 1960er Jahren durch die Kommunisten verboten wurde: die Žerav-Mühle hat viel zu erzählen. Bis 1980 lebte die Witwe des letzten Müllers in dem Gebäude, an dem jahrelang kein Interesse bestand und das sich dadurch so gut erhalten konnte.

Zu Ehren des darauffolgenden Eigentümers soll hier nun eine Galerie errichtet werden, die dem bedeutenden tschechischen Architekt und Designer von Sitzmöbeln der 1950-er bis 1970er Jahre, Miroslav Navrátil, gewidmet ist. Designentwürfe, Patente, Skizzen und Fotografien sowie einige Objekte des Architekten, der u.a. für die Tatra-Hartschalensitze in den tschechoslowakischen Straßenbahnen verantwortlich zeichnete, sind am Dachboden der Mühle ausgestellt.

Aber eigentlich kommt man ja in die Galerie mlýn für die kulinarischen Genüsse und zum Übernachten. Die Zimmer sind mehr als großzügig geschnitten und ein Ort zum Erholen und Abschalten, die Küche serviert Köstlichkeiten vom Feinsten in einem entspannenden Ambiente. Ein feines Platzerl für alle, die immer wieder auf der Suchen nach versteckten Geheimtipps sind, bei denen sie dem hektischen Alltag für ein paar schöne Stunden entfliehen können.

Die Galerie mlýn eignen sich als schöner Übernachtungsstopp bei dieser Radtour, bevor es wieder zurück zum Ausgangspunkt geht – oder zur nächsten Erkundung am Bata Kanal entlang bis in die Perle Ostmährens nach Kroměříž.

Führungen durch die Mühle werden in Zukunft angeboten, Zimmer können bereits jetzt hier gebucht werden.

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Gut zu wissen: meine Tipps für eine Sehenswürdigkeiten-Tour per Rad

  • Für die Anreise am besten mit dem Zug von Wien bis Petrov fahren (etwaiges Umsteigen in Hohenau, Břeclav und Hodonín). Wer eine Station vorher aussteigt, kann in Sudoměřice noch den alten Kohlekipper am Batakanal mitnehmen.

Herzlichen Dank an Czech Tourism für die Einladung zu dieser Radtour durch die Mährische Slowakei! (Werbung)

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