Radtour auf der Schweizer Mittelland-Route: Etappe 5
68 Kilometer an der Aare entlang bis zum Bielersee und Murtensee: Erfahrungsbericht und Tipps für die Etappe 5 der Mittelland-Route durch die Schweiz.
Was es zur Etappe 5 auf der Mittelland-Route durch die Schweiz zu sagen gibt? Nun, wer Genuss-Radeln liebt, ist hier genau richtig!
Welche Highlights dieses Teilstück der Route 5 durch die Schweiz zu bieten hat und welche Erfahrungen ich auf der Mittelland-Route sammeln durfte, gibt´s hier nachzulesen.
Also ab auf´s Rad (oder, wie die Schweizer sagen würden: Velo) – und gleich mal nachgeradelt!
2. Die Highlights
3. Von Solothurn bis zum Bielersee
4. Vom Bielersee nach Murten
Meine Tipps für die Radtour auf der Schweizer Mittellandroute
Genuss-Radtour zwischen Barockstadt und Mittelalterperle
Die Etappe 5 ist ein Teilstück der Mittelland-Route, die auf 375 Kilometern einmal „quer“ durch die Schweiz führt. Zumindest durch das flache Mittelland zwischen Bodensee und Genfer See.
Ein wahres Genussstück für alle, die gerne auf flachen Wegen unterwegs sind. Die naturbelassene Radelei auf den rund 70 Kilometern der Etappe 5 der Mittelland-Route führt entlang der Aare von Solothurn bis in die Urlaubsregion des Drei-Seen-Landes. Mit dabei auf diesem Teilstück der Mittelland-Route: Die schönste Barockstadt der Schweiz, eines der schönsten mittelalterlichen Städtchen der Schweiz – und viel Natur rundherum.
Bevor meine Er-Fahrungen zu diesem schönen Streckenabschnitt folgen, hier zuerst einmal die Eckdaten zur Etappe 5 der Mittelland-Tour.
1. Die Strecke: Etappe 5 auf der Mittelland-Route
Die Etappe zwischen Solothurn und Murten ist ein Teilstück der nationalen Veloroute 5 durch die Schweiz.
Offiziell führt die fünfte Etappe der Mittellandroute auf 62 Kilometern von Solothurn nach Ins.
Die Routenbeschreibung zur nächsten Etappe von Murten bis nach Yverdon-les-Bains gibt es hier nachzulesen.
Höhenmeter des Teilstücks der Mittellandroute Solothurn bis Murten
- Solothurn – Biel: 30 km / +70m Aufstieg / -60m Abstieg
- Biel – Murten: 40 km / +240m Aufstieg / -230 Abstieg
Tipp: Die Velotour auf der Mittelland-Route kann als organisierte Radtour bei Eurobike Radreisen gebucht werden (durchgeführt wird die Tour vom lokalen Reiseveranstalter in der Schweiz Eurotrek). Neugierig geworden? Meine Eindrücke der organisierten Radtour gibt´s hier zum Nachlesen: Erfahrungsbericht Eurobike
2. Die Highlights der Etappe 5 der Mittelland-Route durch die Schweiz
- Einen schöneren Beginn kann es wohl kaum geben: Der Startpunkt dieser Etappe liegt in Solothurn, das seinen Ruf als schönste Barockstadt der Schweiz nicht umsonst trägt. Unbedingt also einmal durch die „Stadt der 11“ spazieren und staunen, wie pittoresk sich die Altstadt rund um die St. Ursen-Kathedrale zeigt.
- Entlang der Aare geht es dann gleich beschaulich weiter. Am Weg kommt man an der Storchensiedlung Altreu vorbei, bei der sich ein paar schöne Motive einfangen lassen. Die Holzbrücke Büren gesellt sich da gleich dazu.
- Den nächsten Stopp sollte man in Biel einlegen – zumindest als kurze Stippvisite am Bielersee selbst.
- Dann geht es auch schon ins Gemüseland weiter, bevor der Röschtigraben – und somit die Sprachgrenze der Schweiz – offiziell überquert wird.
- Ein schöner Abschluss der Etappe 5 der Mittelland-Route liegt zwar nicht direkt am Weg, aber der Abzweiger nach Murten zahlt sich aus. Es wartet: Ein pittoreskes Kleinod mit bestem Blick auf den Murtensee.
- Als treuer Begleiter zeigt sich während der gesamten Tour immer die Jurakette im Blickfeld. Herz, was willst du mehr bei einer Radtour?
3. Von Solothurn zum Bielersee
Wie bereits eingangs erwähnt: Mit Solothurn, der schönsten Barockstadt der Schweiz, könnte der Startpunkt der Radtour auf der Etappe 5 der Mittellandroute nicht besser gewählt sein.
Ein Stadtspaziergang in Solothurn sollte also unbedingt drin sein, aber nicht nur in der Altstadt selbst, sondern auch entlang der Aare. Jenem Fluss, dem auch die Radtour in diesem Abschnitt der Mittellandroute folgt, und auf dem man auch eine Flussfahrt bis ins Drei-Seen-Land unternehmen kann. Der längste Wasserweg der Schweiz führt auf 100 Kilometern bis nach Neuenburg bzw. Neuchâtel.
Los geht´s also an der Aare, die hier am Beginn der Etappe eine Zeitlang am Radweg dahinmäandert. Die Szenerie zeigt sich sehr beschaulich, bei der am Flussufer aufgereihten Boote kommt merklich Urlaubsstimmung auf.
Wir folgen der Aare für kurze Zeit, danach führt der Weg bereits zwischen Feldern hindurch. Bis Grenchen hat sich in der Aarebene das Naturschutzgebiet der Witi eingenistet, das für Zug- und Brutvögel, aber auch für den Wildwechsel eine wichtige Schutzzone bietet.
Ein paar Störche auf den Wiesen kündigen bereits die erste richtige Sehenswürdigkeit auf der Etappe 5 der Mittelland-Route an: Die Storchensiedlung Altreu wartet am Dorfende auf uns, das „Europäische Storchendorf“, das einigen der rund 200 Störche der Schweiz Quartier für ihre Horste bietet. Das Geklapper ist rund um das Info-Zentrum Witi-Altreu gut zu hören. Viele Jahre wurden hier Störche aufgepäppelt, die heutigen Bewohner haben sich allerdings von alleine angesiedelt.
Der Weg führt weiter durch das Naturschutzgebiet der Witi. Hinter den blühenden Rapsfeldern gibt die Jurakette im Norden einen schönen Kontrast ab. Und auch die Boote kommen wieder dazu, denn bei Grenchen führt der Radweg wieder auf kurzen Stücken an die Aare heran.
In Dörfern wie Grenchen radeln wir an Käserei und Bauernhöfen vorbei – und ja, auf der Mittelland-Route ist man tatsächlich im Agrarland der Schweiz unterwegs.
Nächstes Highlight auf der Etappe 5 der Mittelland-Route ist die gedeckte Holzbrücke in Büren. Schon seit 1275 führt sie über die Aare (wenn auch die heutige Brücke aus dem Jahre 1991 stammt). Handel mit Wein und Tabak war über die Jahrhunderte in Büren angesagt. Wer hier kurz in die Altstadt abzweigt, kann sich an den hübschen Laubengängen erfreuen.
Ab Büren wurde Lauf der Aare begradigt. Entlang der Mäander der alten Aaare verläuft das Naturschutzgebiet Häftli, das wir zumindest am Rand queren – eine Brücke führt über die Verbindung des abgeschnittenen Altarms zum Nidau-Büren-Kanal, an dem wir ab nun bis zum Bielersee entlangradeln werden.
Und wieder geht es an Booten entlang, doch hier scheinen diese gar nicht mehr enden zu wollen. Man merkt: Biel ist bereits nahe, die einzige Stadt der Schweiz, in der Deutsch und Französisch gleichberechtigt gesprochen wird und in der eindeutig das Geld regiert (oder vielmehr die Uhren: Stichwort Rolex, Omega, Tissot und Swatch).
Wir lassen die innere Stadt allerdings rechterhand liegen und radeln am Kanal entlang direkt zum See. Um Uferweg geht es zuerst durch den Vorort Aegerten, vorbei an Wohnsiedlungen rechts und stattlichen Villen auf der anderen Seite des Kanals.
Und dann liegt er vor uns, der Bielersee. Am Fährterminal bekommt man Lust, auch selbst einmal eine Drei-Seen-Rundfahrt auf dem Bieler-, Murten- und Neuenburgersee zu unternehmen. Wie gut, dass wir auf der Mittelland-Route zumindest an allen drei Seen entlangradeln dürfen!
4. Vom Bielersee bis nach Murten
Kurz geht es nun am Südufer des Bielersees weiter, an dessen nördlicher Seite sich bereits die ersten Weinhänge aufreihen. Ein Anblick, der uns auf dieser und der nächsten Etappe der Mitteland-Route noch weiter begleiten wird.
Der Radweg führt nun allerdings ein kurzes Stück vom Ufer weg und auf den Südhang des Sees. Von Sutz-Lattringen ergeben sich schöne Blicke von oben, bevor die Mittelland-Route weiter durch Bauerndörfer wie Mörigen führt. Dort dürfen wir dann auch wieder hinunterrollen.
Direkt am See überrascht uns nun das Wasserkraftwerk Hagneck, das seit 2015 einen imposanten Stopp am Eingang des Aare-Hagneck-Kanals in den Bielersee erlaubt. Die unterschiedlichen Gewässer mischen sich hier eindrucksvoll, gleich ein paar Mal kommt man beim Radeln durch die Anlage an den Wassermassen vorbei.
Weiter geht es durch beschauliche Orte wie Lüscherz und Vinelz, auch wenn die Route hier für ein kurzes Stück auf einer Nebenfahrbahn entlang der Landstraße führt. Weinreben und Obstgärten prägen das Bild, und auch der Hofladen in Vinelz zeugt bereits davon, dass wir kurz vor der Einfahrt in die Gegend des Großes Moos stehen.
Wir halten uns hier nicht an die offizielle Wegführung der Etappe 5 des Mittelland-Radwegs, der nun einen kleinen Rundkurs einlegt, bevor er in Ins endet. Da würde es z.B. in die Stadt Erlach am Westufer des Bielersees gehen, von der aus eine ewig lange Landzunge auf die St. Petersinsel im Bielersee führt. Auch der Neuenburgersee würde auf dem offiziellen Kurs der Mittelland-Route (fast) berührt werden.
Wir aber biegen kurz vor Erlach auf die Route 59 ab, die uns direkt hinein in das Gemüseland des Großen Moos bringt. 60 Gemüsesorten werden hier seit der Juragewässerkorrektion (und der damit verbundenen Absenkung der Wasserspiegel der Seen) angebaut. Beim Radeln zwischen mehreren Schwarzerde-Feldern bekommt man einen guten Eindruck davon.
Noch schnell ein kleines Waldstück passiert, bevor wir zu einem wichtigen Sprung ansetzen dürfen: nämlich den Sprung über den Röschtigraben, der Grenze zwischen der deutschsprachigen Schweiz und der Romandie.
Seit der EXPO 02 im Drei-Seen-Land wird diese perfekt durch die Rotary-Holzbogenbrücke über den Canal de la Broye inszeniert (der wiederum den Neuenburgersee mit dem Murtensee verbindet).
Und dann wartet schon das mittelalterliche Kleinod Murten auf uns. Das kleine Städtchen bietet sich – wenn schon nicht für einen Übernachtungsstopp wie unserem Fall – auf alle Fälle für einen eigenen Halt auf der Etappe 5 der Mittelland-Route an.
Einmal durchspazieren sollte hier jeder, der auf dieser schönen Radtour durch die Schweiz unterwegs ist. Murten präsentiert sich als wirklich hübsches Städtchen.
Die nächste Etappe auf der Mittellandroute durch die Schweiz
Auch die folgende Etappe auf der Mittellandroute durfte ich kennenlernen. Am nächsten Tag ging es von Murten nach Yverdon-les-Bains. Meine Streckenbeschreibung ist hier nachzulesen.
Gut zu wissen: meine Tipps für die Radtour auf der Schweizer Mittellandroute
Meine Tipps zur Route (zur Beschilderung und Orientierung, Anreise und Radverleih) habe ich hier zusammengefasst.
Dieser Erfahrungsbericht zur Etappe 5 der Mittelland-Route durch die Schweiz ist im Rahmen einer Einladung durch Schweiz Tourismus und Eurobike Radreisen entstanden (Pressereise). Meine Eindrücke bleiben davon allerdings unberührt.
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