Radtour auf der Schweizer Mittelland-Route: Etappe 6
56 Kilometer vom Murtensee bis zum Westufer des Neuenburgersees: Erfahrungsbericht und Tipps für die Etappe 6 der Mittelland-Route durch die Schweiz.
Wer auf der Etappe 6 der Mittelland-Route durch die Schweiz unterwegs ist, der bekommt beim Radeln wunderschöne Anblicke auf die Drei-Seen-Region serviert.
Was die Highlights rund um Murtensee und Neuenburgersee sind und welche Erfahrungen ich auf der Etappe 6 der Mittelland-Route machen durfte: Hier gibt´s die Tipps!
Wer will sich da nicht gleich auf´s Rad schwingen – oder, sollte man nicht eher sagen: Ab auf´s Velo!
2. Die Highlights
3. Von Murten bis zum Neuenburgersee
4. Entlang des Neuenburgersees
Meine Tipps für die Radtour auf der Schweizer Mittellandroute
Eine Genuss-Radtour im Schweizer Drei-Seen-Land
Die Etappe 6 der Mittelland-Route durch die Schweiz zeigt das Land in der „Mitte“ von seiner schönsten Seite. Auf dem etwas über 50 Kilometer langen Teilstück der 375 Kilometer langen Route durch das Schweizer Mittelland geht es, beginnend vom Murtensee, immer schön am Südufer des Neuenburgersees und am Rand des Naturschutzgebiets der Grande Cariçaie entlang.
Bevor ich meine Er-Fahrungen zu dieser Tour teile, hier noch ein kurzer Überblick über die Facts: die Eckdaten zur Etappe 6 der Mittelland-Route durch die Schweiz.
1. Die Strecke: Etappe 6 auf der Mittelland-Route
Die Etappe zwischen Murten und Yverdon-les-Bains ist ein Teilstück der nationalen Veloroute 5 durch die Schweiz.
Ich habe auf meiner Radtour allerdings in Murten übernachtet und die sechste Etappe von dort aus gestartet (der Abzweiger führt über die Route 59). Bei der Variante von Murten aus sind bis Yverdon-les-Bains etwa 56 Kilometer zu radeln.
Die Routenbeschreibung zur vorigen Etappe von Solothurn bis nach Murten gibt es hier nachzulesen.
Höhenmeter des Teilstücks der Mittellandroute Murten bis Yverdon-les-Bains
- Murten – Estavayer-le-Lac: 30 km / +300m Aufstieg / -300m Abstieg
- Estavayer-le-Lac – Yverdon-les-Bains: 20 km / +50m Aufstieg / -60 Abstieg
Tipp: Die Velotour auf der Mittelland-Route kann als organisierte Radtour bei Eurobike Radreisen gebucht werden (durchgeführt wird die Tour vom lokalen Reiseveranstalter in der Schweiz Eurotrek). Neugierig geworden? Meine Eindrücke der organisierten Radtour gibt´s hier zum Nachlesen: Erfahrungsbericht Eurobike
2. Die Highlights der Etappe 6 der Mittelland-Route durch die Schweiz
- Ein Abstecher bzw. Übernachtungsstopp in Murten zahlt sich definitiv aus. Das kleine Städtchen lockt mit einem pittoresken Kern und wird nicht umsonst als eine der schönsten Mittelalterstädte der Schweiz gerühmt.
- Die Weinhänge rund um den Mont Vully geben bei der Retourfahrt zum Neuenburgersee ebenso einen schönen Anblick ab.
- Danach wartet die Szenerie nur mehr mit Natur pur auf. Damit ist vor allem die Uferlandschaft der Grande Cariçaie gemeint, die sich entlang des gesamten Südufers des Neuenburgersees entlangzieht. Wie schön, entlang des Schilfgürtels durch dieses Paradies (nicht nur für Ornithologen!) radeln zu dürfen!
- Einen Stopp sollte man unbedingt im Pfahlbaudorf von Gletterens einlegen. Aber auch:
- Neben einem Einblick in die Steinzeit unbedingt einen Blick hinter den Schilfgürtel am See wagen – dahinter versteckt sich mit dem Strand von Gletterens ein ungeahntes Paradies, in dem man sich (fast) in der Südsee wähnt.
- In Estavayer-le-Lac wartet wieder ein mittelalterliches Städtchen, in dem hier – wir sind nun in der Romandie gelandet – bereits richtiges Frankreich-Feeling aufkommt.
- Einen schönen Abschluss der Etappe 6 der Mittelland-Route macht Yverdon-les-Bains. Unbedingt durch die kleine, aber feine, Altstadt spazieren!
3. Von Murten bis zum Neuenburgersee
Offiziell startet die sechste Etappe der Mittelland-Route in Ins. Auf unserer Tour durch die „Mitte der Schweiz“ wurde der Übernachtungs-Stopp allerdings nach Murten verlegt. Eine weise Entscheidung, denn das hübsche mittelalterliche Städtchen sollte man unbedingt gesehen haben!
Natürlich: Der Übergang von Murten zum Neuenburgersee gestaltet sich wie schon die Anfahrt nach Murten rund um den Mont Vully etwas anspruchsvoller, da: hügelig. Hinauf und hinunter geht es zwischen Murten- und Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel). Und ja, mittlerweile sind wir auf dieser Tour durch die Schweiz in der Romandie angekommen.
Ländlich geht es auch auf dieser Etappe zu, das bemerkt man gleich zu Beginn, wo die Radelei von bellenden Hofhunden und gackernden Hühner begleitet wird. Aber auch der Wein prägt die Region, und zwar sehr. Auf 653 Metern Höhe zwischen den drei Seen eingebettet ragt der Mont Vully, auf Deutsch Wistenlacherberg, mit seinen Weinhängen eindeutig aus der Szenerie hervor und bietet in jede Richtung perfekte Ausblicke.
So auch den Radlern, die auf der Mittelland-Route die Einkehr in Murten gewählt haben. Aber zuerst müssen wir einmal hinauf auf den Hang, der uns am Westufer des Murtensees schon mit der Eglise de Cotterd entgegenlacht. Vully-les-Lacs nennt sich das Dörfchen, durch das wir auch gleich hindurchradeln, und ja, ein letzter Blick auf den Murtensee geht sich auch noch aus.
Noch ein Stück hinauf von Vully, und dann wartet schon das nächste kleine Bauerndorf, bevor es durch Wald, Wiesen und Felder – und wunderbare Ausblicke – in Richtung Neuenburgersee geht. In Chabrey legt sich dieser schon schön ins Bild.
Nur noch durch ein kurzes Waldstück geradelt, und schon empfängt uns die Grande Cariçaie am Rand des Neuenburgersees. Das größte Feuchtgebiet der Schweiz entlang eines Sees zieht sich entlang des gesamten Südufers auf 40 Kilometern entlang und bietet Schutz für 10.000 Tierarten, 1.000 Pflanzen und mehr als 100 Vogelarten. Oder anders gesagt: Ein Drittel der Pflanzen- sowie ein Viertel der Tierwelt der Schweiz versammelt sich hier auf kleinem Raum.
Man merkt es auch beim Durchradeln: Vogelgezwitscher von links und rechts versüßt uns die kurzweilige Etappe durch dieses herrliche Flachwasser- und Sumpfgebiet, das hier auf beiden Seiten des Radwegs von einem kleinen Auwald umgeben ist. Ein wahres Paradies für Ornithologen!
Schon in Portalban geht es los mit den Campingplätzen und Sandstränden, die sich hier noch bis nach Yverdon-les-Bains entlang des ganzen Südufers des Neuenburgersees aufreihen werden. Ein wahres Camping-Paradies, und ja, die Freizeitanlagen rund um Gletterens lassen vermuten, dass hier im Sommer die Hölle los sein muss.
In Gletterens sollte man gleich aus zwei Gründen einen Stopp einplanen. Einerseits wäre da das „Village Lacustre de Gletterens“, das einzig authentisch nachgebaute Pfahlbaudorf der Schweiz, das von den ersten Jägern und Sammlern der Jungstein- und Bronzezeit am Seeufer erzählt. Hier kann sogar in Tipis übernachtet werden – Feuermachen, Speerschleudern und Steinzeitmesser schmieden selbst gemacht, versteht sich.
Der zweite Grund, in Gletterens einen Stopp einzulegen, offenbart sich erst, als wir einen Blick hinter den Schilfgürtel werfen. Hinter sumpfigen Lacken führt ein Holzsteg an den flachen Sandstrand von Gletterens.
Nie hätten wir geahnt, dass sich in dieser verborgenen Bucht ein solches Paradies versteckt! Noch dazu mitten im Naturschutzgebiet der Grèves d’Ostende.
Es ließe sich hier schon einrichten, den Rest des Tages zu verbringen… Doch leider, ein bisschen muss noch geradelt werden, die nächsten Stopps auf der Etappe 6 der Mittelland-Route rufen!
4. Entlang des Neuenburgersees
Kurz geht es noch in der Grande Cariçaie weiter, doch dann radeln wir wieder abseits des Seeufers auf einer leichten Anhöhe mitten durch die Felder.
Estavayer-le-Lac ist der nächste Stopp, und ja, auch in diesem mittelalterlichen Städtchen sollte man unbedingt eine Pause eingelegt haben. Es wartet eine von einer Stadtmauer umschlossene und kopfsteingepflasterte Altstadt, die zum Seeufer hin mit Yachthafen und Badestränden aufwartet.
Nun wieder durch ein kurzes Stück Wald geradelt, kurz beim kleinen Wasserfall Halt gemacht – und schon geht es wieder an das Ufer des Neuenburgersees zurück.
In Yvonand führt der Radweg direkt an Bootshafen, Campingplatz und Sandstrand vorbei, bevor er für die letzten Kilometer als Nebenfahrbahn direkt neben der Einfallsstraße nach Yverdon verläuft.
Und dann fehlt nur noch ein letzter Blick auf den Neuenburgersee, dieses Mal wieder von oben, aber aus anderer Perspektive.
Der Beobachtungsturm vor den Cheseaux Inseln kurz vor Yverdon zeigt hier noch einmal die Sumpf- und Moorlandschaft der Grande Cariçaie.
Die Menhire von Clendy liegen noch direkt an der Radroute, bevor das Ziel der Etappe 6 der Mittelland-Route in Yverdon-les-Bains erreicht ist.
Das Thermalstädtchen am südwestlichen Ufer des Neuenburgersees ist mit seiner kleinen feinen Altstadt ein perfekter Abschluss dieser mehr als gelungenen Radtour für Genussradler.
Die vorige Etappe auf der Mittellandroute durch die Schweiz
Auch die vorige Etappe auf der Mittellandroute durfte ich kennenlernen. Am Tag davor ging es von Solothurn nach Murten. Meine Streckenbeschreibung ist hier nachzulesen.
Gut zu wissen: meine Tipps für die Radtour auf der Schweizer Mittellandroute
Meine Tipps zur Route (zur Beschilderung und Orientierung, Anreise und Radverleih) habe ich hier zusammengefasst.
Dieser Erfahrungsbericht zur Etappe 5 der Mittelland-Route durch die Schweiz ist im Rahmen einer Einladung durch Schweiz Tourismus und Eurobike Radreisen entstanden (Pressereise). Meine Eindrücke bleiben davon allerdings unberührt.
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