OUTDOOR-ELDORADO Nürnberger Land: 5 Wander- und Radtipps für den Aktivurlaub im Grünen
Genussreiche Frischluftkur: Das Nürnberger Land ist die perfekte Urlaubsregion für Wanderer und Radfahrer, die gerne etwas weniger überlaufene Regionen erkunden.
Es grünt so grün, und das vor den Toren der Großstadt: Das Nürnberger Land ist die perfekte Outdoor-Region für all jene, die sich gerne auf genussreichen Routen in der Natur bewegen.
Bei unserem Urlaub haben wir zwei der SevenSummits im Nürnberger Land bestiegen (das geht hier ohne Anstrengung gut!), uns aufs Rad geschwungen (einmal auf hügeligem, einmal auf flachem Terrain) und uns in der Schwarzachklamm angesehen, welche Auswaschungen der Fluss im Lauf der Zeit im Sandstein hinterlassen hat.
Unser Fazit: Das Nürnberger Land ist nicht nur Tagesausflüge ins Grüne perfekt, sondern bietet sich als Urlaubsregion für alle an, die gemütliche, nicht zu überlaufene Plätze lieben. Umso besser, dass man hier auch die eine oder andere Altstadtperle dazuserviert bekommt…
2. Wald- und Wiesentour bei Schnaittach: kurze und leichte Wanderung für zwischendurch
3. Rundweg durch die Schwarzachklamm: perfekte Wanderrunde für einen Tagesausflug
4. Am Sinnesradweg durch das Nürnberger Land: Rundtour über die Route 9 und 10
5. Gemütlich am Alten Kanal entlanggeradelt: vor den Toren Nürnbergs am Fünf-Flüsse-Radweg
Frisch, saftig, fränkisch: Wandern und Genussradeln im Nürnberger Land
Es ist uns nicht nur einmal aufgefallen, wie gut das Logo der Tourismusregion Nürnberger Land, ein grünes Blatt rund um einen roten Punkt, tatsächlich zur Region passt. Bei unserem Aufenthalt im Nürnberger Land haben wir im Frühling so viel saftiges Grün zu sehen bekommen, dass sich unser Kurzurlaub wie eine Frischluftkur angefühlt hat. Wir haben gleich auf mehreren Ecken in der Region festgestellt, dass es sich beim Nürnberger Land um das perfekte (Nah-)Erholungsgebiet handelt.
Klar: Natürlich haben wir uns in der Natur bewegt, soll heißen, sind Rad gefahren und gewandert im Nürnberger Land. Aber das gehört hier einfach dazu, denn die Region ist wie geschaffen für alle, die sich gerne im Grünen aufhalten. In der Mittelgebirgsregion geht das übrigens ganz gemütlich, da kommen vor allem Genusswanderer und -radler (aber nicht nur!) auf ihre Kosten.
Entlang der Pegnitz haben sich kleine Täler in einer sanft geschwungenen Hügellandschaft eingenistet, im Osten lassen sich in der Karstlandschaft Höhlen – im Süden sogar Sanddünen oder Sandsteinschluchten – entdecken.
Beim Radeln ging es durch Wiesen, Felder und Wälder hügelauf- und abwärts. Am alten Ludwig-Donau-Main-Kanal dafür schnurgerade und mit leichtem Gefälle kilometerlang in Richtung Großstadt.
Und doch durften wir im Nürnberger Land auch „hoch hinaus“. Und zwar auf zwei der SevenSummits, also der höchsten Gipfel im Land. Der Name täuscht: Dabei handelt es sich vorrangig um leichte und kurze Wanderungen (auch wenn es selbst hier einen 1.000-Höhenmeter-Rundwanderweg gibt). Es geht also sowohl flach, als auch fordernd zu im Nürnberger Land.
Genuss kommt natürlich auch kulinarisch nicht zu kurz, schließlich werden auch im Nürnberger Land das fränkische Schäufele, der Schweinebraten oder ganz viele lokale Bierspezialitäten serviert. Wir haben uns durchgekostet (das gilt auch für die Outdoor-Aktivitäten). Und natürlich waren auch viele schöne Plätze und Altstadtperlen im Nürnberger Land dabei.
Mehr zum Nürnberger Land
Perfekte Urlaubsregion auch abseits vom Wandern und Radeln: unsere Tipps für weitere Ausflugsziele im Nürnberger Land
1. Aussichtsreiche Wanderung auf den Arzberg: einer der SevenSummits im Nürnberger Land
Natürlich kann man auch im Nürnberger Land tagelang am Stück wandern – nicht nur einmal sind wir hier auf den Fränkischen Gebirgsweg gestoßen. Insgesamt 2.000 km an markierten Wanderwegen findet man in der Region. Meist wird es aber darum gehen, einen schönen Tagesausflug ins Grüne zu machen – egal, ob man Urlaub in der Region macht oder einen Idee für eine Wanderung in der Umgebung Nürnbergs sucht.
Da bietet sich das Nürnberger Land vor allem mit seinen SevenSummits-Wanderungen an, sieben schönen Rundtouren auf die höchsten Erhebungen der Region (von „Bergen“ zu sprechen wäre in diesem Mittelgebirge bei gut 600 m Höhe wohl etwas übertrieben). Zwischen sieben und zwölf Kilometern ist man dabei jeweils unterwegs, was sich perfekt als Tour für einen halben Tag anbietet.
Einer dieser SevenSummits ist der bei Hersbruck gelegene Arzberg (612 m), der gut von der Stadt aus zu erreichen ist.
Bei dieser Rundwanderung darf man einen schönen Ausblick auf die in die Hügellandschaft eingebettete Stadt genießen, im Frühling tankt man im saftig-grünen Buchenwald richtig gut Energie auf.
Los geht es also direkt in Hersbruck, und zwar vom Zentrum einmal in Richtung Bahnhof und durch bewohntes Gebiet im Süden der Stadt. Doch relativ schnell führt der Weg zwischen Feldern in Richtung Wald, wo es auf einem Forstweg nun hinauf in Richtung Gipfel geht.
Wie in einen Aquarelltopf gefallen fühlt man sich hier im Frühling, so kontrastreich zeigt sich das frische Grün der Buchenblätter im Gegensatz zum rötlichen Laub, das den Waldboden bedeckt. Eine Szenerie, die sicherlich auch im Herbst ihre Reize hat!
Nach kurzer Zeit ist bereits der Arzbergturm in Sichtweite. Wer ihn besteigt (ein Schlüssel ist erforderlich, Tipps dazu siehe unten) darf einen Blick auf das sanft in die hügelige Region eingebettete Hersbruck werfen. Im Hintergrund der Stadt ist der Michelsberg erkennbar, bei gutem Wetter reicht die Sicht bis ins Fichtelgebirge und Böhmerwald.
Der Weg führt nun vom Arzbergturm zuerst am breiten Waldboden und dann in einer schmalen Rinne bis zum Waldrand hinunter und weiter durch den Hersbrucker Stadtteil Ellenbach. Beim alten Milchhaus kommen hier Erinnerungen an das Dorfleben von einst hoch.
An Feldern vorbei und an einer Kastanienallee entlang führt der Weg retour nach Hersbruck, das sich kurz vor Ende dieser kurzen Rundwanderung mit seinem Kirchturm über den Pegnitzwiesen ankündigt.
Für die SevenSummits-Wanderung auf den Arzberg waren wir vom Hersbrucker Stadtzentrum aus knapp 10 km unterwegs (300 hm, etwa 2 Stunden). Wer die leichte Wanderung direkt vom Bahnhof Hersbruck (links der Pegnitz) aus startet, muss mit 278 hm bei 7,2 km rechnen, Details dazu hier. Den Schlüssel für den Arzbergturm holt man sich gegen eine kleine Kaution vorab bei der Tourismusinfo Hersbruck oder bei der nahegelegenen Edelweißhütte.
Tipp: Die Route am besten in umgekehrter Richtung als hier beschrieben gehen. Beim Abstieg durch den Wald kann es nach Regenfällen richtig rutschig werden, der Weg führt hier durch eine enge und teils steile, mit Wurzeln und Steinen versetzte Rinne.
Weitere Wanderungen rund um Hersbruck
- Bei der Arzbergrunde kommt man am Hersbrucker 4-Jahreszeiten-Rundweg der Landwirtschaft vorbei, einer gut 7 km langen Runde mit einigen Schautafeln am Weg.
- Unweit von Hersbruck kann man beim am Happurger Stausee eine weitere SevenSummits-Rundwanderung einlegen, und zwar rund um die Houbirg.
- Wer in Hersbruck durch die Stadt spaziert, gelangt am Kalorienweg hinauf zum Michelsberg und kann von dort eine schöne Aussicht über die Stadt von der anderen Seite genießen, siehe unser Spaziergang hier).
- Von Hersbruck führt eine anspruchsvollere Wanderung, der 27 km lange Spiegeleierweg, über Wälder und Streuobstwiesen bis nach Altdorf (mehr Infos hier). Der Name rührt davon her, dass es früher als warmes Gericht nur Spiegeleier bei den Einkehrstationen gab.
2. Wald- und Wiesentour bei Schnaittach: eine kurze und leichte Wanderung für zwischendurch
Was tun, wenn sich das Wetter nicht ganz berechenbar zeigt oder man nur mehr einen halben Tag im Nürnberger Land zur Verfügung hat? Nun, dann eignet sich zum Beispiel die SevenSummits-Rundwanderung auf die Windburg gut!
Wir haben diese kurze und leichte Wanderung zwischen einem Abstecher zur Burg Hohenstein und dem Ausklang unseres Urlaubs in Lauf an der Pegnitz eingeschoben (beide gehören zu den schönsten Ausflugszielen im Nürnberger Land, die natürlich ebenso auf der To-Do-Liste stehen sollten).
Perfekt also, wenn man zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern einmal kurz Frischluft tanken möchte. Wer möchte, kann nach einer kurzen Kraxelpartie auch einen weiteren der SevenSummits im Nürnberger Land besteigen.
Los geht´s am Wanderparkplatz Osternohe unweit von Schnaittach. Gleich zu Beginn dürfen wir einen schönen Blick auf das in der Talsenke liegende Osternohe werfen, bevor der Einstieg in ein kurzes Waldstück am Schlossberg folgt. Witzig: Unerwarteterweise kreuzt unser Weg einen Bikepark, aber auch einen Skilift – befindet sich hier doch die mit einem Kilometer längste Skifabfahrt Mittelfrankens!
Weiter verläuft die Wanderung zwischen saftig-grünen und gelben Rapsfeldern, über denen sich der frühlingshafte Himmel wie eine blaue Haube ausbreitet.
Ein Forstweg durch den Wald folgt, der Teil eines ganz besonderen Stationenwegs ist: So geht es bis zur Windburg am Baumbilderweg weiter. Und ja, da blicken uns nicht nur Augenpaare im dichten Buchenwald an – wir werden auch von „Mitwanderern“ überrascht, mit denen wir so gar nicht gerechnet hätten.
Wie durch eine grüne Allee verläuft der Weg danach durch den Wald, bis man an den Felsen der Windburg angekommen ist. Man könnte hier zwischen umgestürzten Riesen auf das Plateau klettern und den Ausblick über das Blätterdach genießen – allerdings sollten diese Kraxelpartie nur Geübte unternehmen.
Nach dem Abstecher zur Windburg geht es aus dem Wald hinaus und über Felder und an Streuobstwiesen vorbei zurück zum Wanderparkplatz Osternohe.
Für diese wirklich kurze und leichte Wanderung im Nürnberger Land waren wir etwa 1,5 h unterwegs (6,3 km und 100 hm ohne Abzweiger hinauf zur Windburg; die Tour wird gesamt mit 6,7 km und 205 hm angegeben; Ausgangspunkt ist der vom Wanderparkplatz Osternohe).
Das Beste: Auch an einem Sonntagvormittag waren wir auf diesem Rundwanderweg fast alleine unterwegs. Sie bietet sich vor oder nach der Besichtigung der Burg Hohenstein gut als kurzer „Auslüfter“ an.
3. Rundweg durch die Schwarzachklamm: die perfekte Wanderung für einen Tagesausflug
Das Nürnberger Land ist nicht nur für sein Meer aus Grün bekannt, das man beim Wandern oder Radeln durchstreifen darf. Gerade im Osten der Region finden sich im Karstgebiet des Frankenjura mehrere Höhlen. Aber auch der Süden bzw. Westen der Region hat spannende Plätze zu bieten. Die letzten zwei Eiszeiten haben auch für eine – meist bewachsene – Dünenlandschaft gesorgt, die man am Fränkischen Dünenweg entdecken kann.
Ein wunderschönes Naturschauspiel findet man dort, wo sich direkt beim Ludwig-Donau-Main-Kanal die Schwarzach in den Sandstein gegraben hat. Wir haben bei unser Radtour am Fünf-Flüsse-Radweg tatsächlich einen kurzen Stopp am Brückkanal bei Schwarzenbruck eingelegt, um uns die ausgewaschenen Höhlen der Schwarzachklamm anzusehen.
Man fragt sich natürlich, wie es dazu kommt, dass man in der Umgebung von Nürnberg eine Klamm durchwandern kann. Eine Richtungsänderung des Main vor 1,5 Millionen Jahren ist schuld, dass man heute die vor 90 Jahren zum Naturschutzgebiet erklärte Schlucht vor den Toren der Großstadt findet.
Die Schwarzachklamm ist übrigens schnell durchwandert: Man spaziert am Rand der Schlucht etwa zwei Kilometer in eine Richtung und auf der anderen Seite des Flusses wieder retour (mit Verlängerungsoption). Alles in allem ein netter Ausflug für zwischendurch, praktischerweise gibt es beim Einstieg in die Klamm am Brückkanal auch gleich einen passenden Biergarten.
Zuerst muss man ein kurzes Stück Wald passieren, neben dem die Schwarzach recht träge dahinfließt. Schon nach kurzer Zeit zeigen sich die ersten Auswaschungen entlang des Wegs. Spannend sind hier vor allem die überhängenden Felswände, bei denen man meinen möchte, dass in Kürze das freigelegte Wurzelwerk mitsamt Bäumen umkippen wird.
Wir kommen an eigentümlichen Formationen wie einem vermeintlichen Schildkrötenkopf vorbei, passieren kurze Stege, die direkt an der Felswand etwas erhöht am Fluss entlangführen, und treffen schon nach kurzer Zeit auf die erste Höhle.
Zur Karlshöhle schlupfen wir über eine kurze Holztreppe hinunter. Hier sind gut die vielen Löcher im Sandstein erkennbar, die dort zurückbleiben, wo einst das Bindemittel aus dem Sandstein ausgewaschen wurde (die sogenannte Wabenverwitterung). Bei den schwarzen „Bröckellöchern“ handelt es sich um das übriggebliebene Bindemittel.
Beim historischen Wasserkraftwerk muss man kurz auf Straßenniveau aufsteigen, bis es wieder hinunter zu den Felswänden der Klamm geht.
Ganz mächtig hat sich das Wasser im Laufe der Jahre in der Gustav-Adolf-Höhle bemerkbar gemacht, in der einst der schwedische König im Dreißigjährigen Krieg einem Dankgottesdienst beiwohnte.
Am Ende unseres Rundgangs lassen mehrere große Löcher im Sandstein erkennen, dass die Höhlen einst wohl als Lagerstätten genutzt wurden. Und ja, hier wird auch unsere Frage beantwortet, wie es denn sein kann, dass eine Klamm direkt im Wohngebiet liegt (was wir davor mit einem Blick auf die Karte erstaunt festgestellt haben): die Häuser von Schwarzenbruck stehen direkt über der Klamm, und zwar tatsächlich direkt auf den Felsen!
Wir schlagen den Rückweg auf die andere Uferseite ein. Der „Höhenweg“ durch den Wald führt relativ nah am Steilufer entlang, vor der Absturzgefahr wird auf mehreren Schildern gewarnt. Wie weit es nach unten geht erkennt man auf einem Steg, der ein kurzes Stück über die Klamm führt und einen Blick auf das alte Wasserwerk ermöglicht.
Wir waren vom Brückkanal etwa 2 km bis zur Höhe Parkplatz Schwarzenbruck unterwegs. Dort könnte man noch weiter bis zum Faberschloss bei der Schwarzachwehr wandern. In unserem Fall ging es auf der anderen Seite der Klamm wieder zurück zum Ausgangspunkt am Alten Kanal.
4. Am Sinnesradweg durch das Nürnberger Land: eine Rundtour über die Route 9 und 10
Der Sinnesradweg ist eine weitere Outdoor-Aktivität im Land um Nürnberg, der seinen Namen einzelnen Station am Wegesrand verdankt, bei denen man Wald, Wiesen und Felder zu sehen, fühlen, hören, riechen und schmecken bekommt. Die Route führt am Rand des Nürnberger Lands in Form einer Rundtour entlang. Insgesamt kommen dabei 160 Kilometer bei 1.800 zusammen.
Der Sinnesradweg wird auf vier Etappen geführt. Natürlich kann man die einzelnen (Teil-)Etappen auch als Rundtouren kombinieren, was bei einem Tagesausflug auch viel mehr Sinn macht.
Zu den Sinnesstationen sei angemerkt, dass wir die Station in Alfeld bei unserer Tagestour im Nürnberger Land aufgrund anhaltenden Regens ausgelassen haben. Dafür sind wir bei unserer Radtour am Fünf-Flüsse-Radweg an einer weiteren Sinnesstation im Nürnberger Land vorbeigekommen, die einladender nicht hätte sein können: Wer möchte nicht einmal auf einem Waldsofa Platz nehmen, um die Geräusche und Eindrücke vor Ort (wie in diesem Fall im Nürnberger Reichswald) einzufangen?
Einen richtigen „Tagesradler“ haben wir von Hersbruck aus, unserer „Basisstation“ im Nürnberger Land, unternommen. Wir waren auf einem Teilstück der Etappe 3 des Sinnesradwegs unterwegs, wofür wir die Rundtouren 9 und 10 im Nürnberger Land kombinierten. Eine Tour, die durch sanftes Hügelland führt und uns einige Höhenmeter bescherte.
Gestartet wird die Radtour in Happurg am Baggersee. Auf der Route 9 geht es durch den Ort selbst und danach am Happurger Stausee entlang, der hier eingeschnitten zwischen Houbirg und Deckersberg liegt. Hier kann man einen Blick auf die Seeterrassen auf der anderen Uferseite werfen, die wir zu einem späteren Zeitpunkt – und bei deutlich besserem Wetter – für eine Kaffeepause angesteuert haben.
Gleich nach dem See folgt ein Kneippbecken auf der Route, bevor nach Förrenbach der erste Anstieg in Richtung See und Gotzenberg folgt. Wer sich hier kurz auf der Landstraße umdreht, darf noch einen schönen Blick hinunter ins Tal werfen. Nach Gotzenberg werden die Mühen des kurzen steilen Anstiegs belohnt – bis Alfeld darf man hier die Räder im Hintaus zwischen Wald und Feld laufen lassen.
Alfeld hat übrigens interessante Geschichte zu erzählen, war der Ort doch zwischen 1504 und 1806 unter den Herrschaftsgebieten der Wittelsbacher und Nürnberger aufgeteilt. Die „Wiedervereinigung“ wird noch heute jährlich gefeiert.
Der Weg führt nun an der Landstraße bei Röthenfeld an unglaublich schönen Rapsfeldern vorbei bis nach Lieritzhofen. Nicht nur Schlechtwetter als Anlass dafür nehmen, eine Kaffeepause im Landgasthof Sörgel einzulegen! (Tipp: Apfelküchle dienen als perfekte Ausrede für eine „Radler-Stärkung“).
Wieder an gelb blühenden Rapsfeldern geht es nun nach Wettersberg und von dort weiter nach Molsberg am Rand von Feldern und an Windrädern vorbei.
Bei Schupf würde Route 9 wieder zurück zum Ausgangspunkt in Happurg führen. Wer hier den Abzweiger verpasst, darf minutenlang nach unten donnern, um sich dann zu wundern, in Kainsbach gelandet zu sein. Mit E-Bikes ist der Anstieg zurück und somit der Einstieg zur Route 10 kein Problem. Diese führt hier wieder durch Felder und Wälder bis nach Deckersberg und schließlich auf der Bergstraße im Schuss nach unten.
Unser Fazit: Alles in allem eine schöne Runde, die uns durch Wiesen, Wälder und Felder und mehrere kleine Orte im Nürnberger Land führte. Wer Ruhe und Natur pur liebt, ist hier bestens aufgehoben!
Alle Etappen des Sinnesradwegs durchs Nürnberger Land findet man hier, weitere 20 Vorschläge für Tages-Rundouren hier. Die E-Bikes haben wir bei Rezi Rent in Hersbruck geliehen: Unkompliziert und freundlich und sehr zu empfehlen.
5. Gemütlich am Alten Kanal entlanggeradelt: vor den Toren Nürnbergs am Fünf-Flüsse-Radweg
Wie bereits unter Tipp Nr. 3 erwähnt: Dort, wo sich Schwarzachklamm und Sinnesradweg im Nürnberger Land kreuzen, kann man auch am Fünf-Flüsse-Radweg seine Runden ziehen, der hier kilometerweit in beiden Richtungen dem Alten Kanal folgt – jener Wasserstraße, die einst von König Ludwig I. in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde.
Es ist einfach nur unglaublich schön, Kilometer für Kilometer (bzw. Schleuse für Schleuse) am Kanal entlangzuradeln, der hier nach Berg (bei Neumarkt in der Oberpfalz) ins Nürnberger Land eintritt, um dann kurz vor den Toren Nürnbergs wieder die Regionsgrenze zu verlassen.
Start im Nürnberger Land ist am Dörlbacher Einschnitt – etwa bei jener Stelle, wo der Fünf-Flüsse-Radweg auf die dritte Etappe des Sinnesradwegs trifft. Bei Burgthann kommt man am alten Treidelschiff Elfriede vorbei, das noch immer regelmäßig für Treidelfahrten am Kanal eingesetzt wird.
Bei Schleuse 33 passiert man das Ende der Scheitelhaltung (den höchsten Punkt des Alten Kanals) – und dann geht es Schleuse für Schleuse bis nach Nürnberg nur mehr hinunter. Man radelt an unzähligen alten Schleusenwärterhäuschen vorbei, aber auch an solchen Baudenkmälern wie der historischen Brücke aus dem 19. Jahrhundert, die bei der Schwarzachklamm (siehe weiter oben) über den Fluss geführt wird und vor Ort als „Brückkanal“ bekannt ist.
Hat man schließlich Nürnberg durchquert, geht es am Fünf-Flüsse-Radweg nun wieder im Nürnberger Land naturbelassen an der Pegnitz weiter, einem jener fünf Flüsse, die dieser wunderbaren Mehrtages-Radtour den Namen gegeben hat.
Nach einem auwaldreichen Abschnitt an der Pegnitz und der Durchfahrt von Röthenbach darf man schlussendlich in Lauf an der Pegnitz einradeln: eine Fachwerkperle, in der man unbedingt eine Pause einlegen sollte.
Warum? Weil sich in dem schönen Städtchen im Nürnberger Land Fluss, Wenzelburg und Altstadt zum einem wunderschönen Ensemble vereint haben.
Aber auch Hersbruck – Ausgangspunkt für all unsere Unternehmungen im Nürnberger Land wie auch für die Radtour am Fünf-Flüsse-Radweg – ist definitiv einen Stopp wert. Auch hier lockt Fachwerk vom Feinsten, samt Hinguckern wie Schloss und Stadtmauer.
Der Abschnitt des Fünf-Flüsse-Kanals am Alten Kanal – und somit im Nürnberger Land – war für uns einer der schönsten der gesamten Radtour. Wer kann, sollte aber definitiv die ganzen 300 km dieser Rad-Rundtour ins Auge fassen: Wir waren schwer begeistert!
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Vier Tage lang durch Franken, die Oberpfalz und Niederbayern: unsere Erfahrungen am Fünf-Flüsse-Radweg
Vielen herzlichen Dank für die Einladung ins Nürnberger Land (Pressereise). Meine Eindrücke bleiben davon jedoch unberührt.
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