Wandern im PIELACHTAL: unterwegs zur Dirndlblüte und anderen Ausflugszielen

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Was man im Pielachtal tun kann: Tipps für schöne Wanderungen zur Dirndlblüte und für weitere Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten rund um Kirchberg & Rabenstein.


Der Klassiker ist natürlich weithin bekannt: ein Besuch des Steinschalerhofs in Verbindung mit einer kleinen Wanderung im Pielachtal zur Dirndlblüte.

Aber da gäbe es noch so einige Ausflugsziele mehr im Pielachtal, die man bei einem Spaziergang oder einer Wanderung entdecken kann. Ob ein kleiner Spaziergang auf der Dirndlrunde in Kirchberg, die Wanderung zur Ruine Rabstein – oder überhaupt eine richtige Hüttenwanderung im Pielachtal mit bestem Blick auf den Ötscher: Es lässt sich einiges unternehmen im Dirndltal!

Ausgeflogen ins Pielachtal: Sehenswürdigkeiten-Tipps für das Herz des Mostviertels
1. Sehenswürdigkeiten-Tour durch Kirchberg: eine „Dirndlrunde“ durch den Ort
2. Spaziergang zur Ruine Rabenstein: „Routentipps“ für die Insel
3. Wanderung zur Dirndlblüte: gelbes Blütenmeer auf dem 1.000-Dirndl-Berg
4. Hüttenwanderung im Pielachtal: aufn Ötscher schaun samt Gipfelsieg am Goasbichl
5. Andere Routen im Pielachtal: Wandern oder Radeln durch das gesamte Dirndltal
6. Stopp im Steinschalerhof: und weitere Sehenswürdigkeiten im Pielachtal

Das Pielachtal: eine traumhafte Region für leichte Wanderungen

Wer schon einmal mit der Mariazellerbahn gefahren ist, kennt das Pielachtal – schließlich durchstreift man auf dem Weg von St. Pölten nach Mariazell das ganze Tal von Nord bis Süd. Aber aus welchen Orten besteht die Region – und was gibt es im Pielachtal alles zu sehen?

Nun, das Pielachtal bezeichnet sich selbst als „Herz des Mostviertels“, und da wird schon einiges dran sein, nicht nur aufgrund seiner zentralen Lage. Auch die Tatsache, dass es zwischen der (flachen) Landeshauptstadt und der (gebirgigen) Landesgrenze auch topographisch eine Mittelstellung einnimmt, kommt diesem schönen Landstrich zugute.

Pielachtal Ausflugsziele

Zuerst geht es mild hinein, ins Pielachtal – und dann etwas „wilder“ und bis zu 280 Meter höher weiter in die Voralpen. Die Regionsgrenzen des Pielachtals beginnen in Ober-Grafendorf, auch „Tor ins Pielachtal“ genannt, und enden beim Naturpark Ötscher-Tormäuser. Genauer sagt in  Schwarzenberg an der Pielach, wo auch der namensgebende Fluss des Tals seinen Ursprung hat.

Das Pielachtal zeigt sich als eine Kulturlandschaft aus Streuobstwiesen, Mähwiesen und Wäldern, in denen der Anbau der Dirndl Tradition hat.

Und ja, da kann man wahrlich von einer Landschaft wie aus dem Bilderbuch sprechen: Sanft, unberührt – und daher umso reizvoller für eine Wanderung, wenn gerade kein Höhenrekord erklommen werden soll. Sondern wenn es einmal etwas genussreicher zugehen soll.


Pielachtal Karte

Pielachtal Karte

Das Pielachtal ist Dirndltal

Seit über 8.000 Jahren gedeiht die auch als Kornelkirsche bekannte Dirndl im Pielachtal. Die Pflanze hat sich als Wildstrauch auf den sanften Hängen des Tals niedergelassen und zieht vor allem Frühling die Ausflügler an, wenn alles von den gelb blühenden Sträuchern leuchtet. Bis zu einer halben Million Einzelblüten kommen da auf einer Staude zusammen!

Geerntet wird ab Mitte August, wenn die Vitamin C-reichen Früchte zu Säften, Marmeladen, Chutneys, Likören oder Dirndlbrand verarbeitet werden.

PIelachtal Dirndltal

Zur Dirndlblüte, die normalerweise im März stattfindet, werden geführte Wanderungen angeboten. Eine der Dirndlblütenwanderungen führt dabei auf den 1.000-Dirndlberg (siehe Tipp 3). Natürlich kann man das ganze Jahr über im Pielachtal im Namen der Dirndl auf Wanderwegen unterwegs sein.


Tipp: Anreise ins Pielachtal mit der Mariazellerbahn

Ganz entspannt reist man ins Pielachtal übrigens mit der Mariazellerbahn an und stimmt sich damit auf einen perfekten Ausflugstag ein. Im Pielachtal ist man dabei auf der sogenannten Talstrecke unterwegs, bevor sich die Mariazellerbahn bis zum Schluss als richtige Gebirgsbahn in die Kurven legt.

Mariazellerbahn

Die längste Schmalspurbahn Österreichs klappert auf ihrem Weg nach Mariazell gleich mehrere Stationen im Pielachtal ab, was sich z.B. gut für eine Wanderung samt etwaiger Rückreise über einen anderen Bahnhof anbietet (siehe dazu auch die Tipps weiter unten).

Tipp: Neben der bekannten Himmelstreppe kann man die Fahrt auch im Panoramawagen genießen (1. Klasse der Himmelstreppe mit bestem Ausblick inkl. Frühstück an den Tisch). In den Sommermonaten gibt es nichts Schöneres, als im Aussichtswagen des Ötscherbärs einen noch tolleren Ausblick zu haben – und Freiheit pur zu genießen.


Mehr zur Mariazellerbahn

Mariazellerbahn

Was man vorab wissen sollte und weitere Tipps : 5 Ideen für einen Ausflug mit der Mariazellerbahn

1. Sehenswürdigkeiten-Tour durch Kirchberg: eine „Dirndlrunde“ durch den Ort

Starten wir unseren Ausflug mit dem Hauptort des Tals in Kirchberg an der Pielach. Einen netten Einstieg in die Ausflugsziele des Pielachtstals gibt es mit der dortigen Dirndlrunde, einem zwei Kilometer langen Spazierweg durch den Ort, den man auch vom Bahnhof Kirchberg aus starten kann.

Skywalk Kirchberg an der Pielach

Highlight ist natürlich der Skywalk am Kirchenberg, der vom Ortszentrum an der Pielach so gar nicht zu übersehen ist. Von der 27 m langen Plattform hat man besten Blick auf die darunterliegende Pielach sowie Kirchberg und seine Umgebung.

Gleich dahinter befindet sich die Kirchberger Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert, in deren Mauer einige Grabmäler eingelassen sind. Auch ein Denkmal zu Ehren Kardinal Königs, der hier die Schulbank drückte.  

Auf der anderen Seite der Pielach kommt man auf der Dirndlrunde am einstigen Wasserschloss samt Innenhofarkaden aus dem 16. Jahrhundert vorbei, in dem heute allerdings Wohnungen untergebracht sind.

Schloss Kirchberg an der Pielach

Sehenswert ist übrigens der Bahnhof in Kirchberg: Einerseits aufgrund der dort aufgestellten E-Lok 1099.06 samt Waggon, andererseits aufgrund des Modellbahnmuseums im Inneren, wo ein Stück der Bergstrecke der Mariazellerbahn (zwischen Laubenbachmühle und Erlaufklause) im Maßstab 1:87 aufgebaut wurde.

Eine etwas ungewöhnliche Sehenswürdigkeit liegt etwas außerhalb des Orts: die „Kirche ohne Turm und Dorf“ aus dem 15. Jahrhundert.

Andreaskirche Kirchberg an der Pielach

Wie bei der Pfarrkirche Kirchbergs handelt es sich dabei ebenfalls um einen spätgotischen Bau samt Netzrippengewölbe. Nur dass der Andreaskirche ein wichtiger Teil der typischen Optik fehlt: ihr Turm.

Die Andreaskirche befindet sich zwischen Warth und der Ortseinfahrt Kirchberg auf einer kleinen Anhöhe auf der linken Seite.

2. Spaziergang zur Ruine Rabenstein: hinauf zum Wahrzeichen des Dirndltals

Man kann sie nicht übersehen, wenn man mit der Mariazellerbahn an ihr vorbeifährt: Die Ruine Rabeinstein ist eines der Wahrzeichen der Region und thront über jenem Ort, der seinem Namen mit weithin verstreuten Rabenfiguren alle Ehre macht.

Ruine Rabenstein

Nicht nur aufgrund des Ausblicks ins Pielachtal gehört eine kurze Wanderung zur Ruine bei einem Ausflugstag ins Pielachtal unbedingt dazu. Weit muss man nicht hinaufgehen, um die verfallen Reste einer Burg aus dem 12. Jahrhundert zu erklimmen. Etwa 20 Minuten sind vom Ortszentrum aus einzurechnen, von wo man sich entweder für den kürzeren (aber steileren) Waldlehrpfad oder den längeren (aber sanfteren) „tut gut“-Wanderweg über eine Forststraße entscheiden darf.

Zu empfehlen ist der Dirndlwaldlehrpfad, denn: Im Pielachtal wird man immer, zumindest im Frühling, auf der Jagd nach dem einen oder anderen Dirndlstrauch sein.

PIelachtal Dirndblüte

Heute ist man um die Erhaltung der schon stark verfallenen Burg bemüht, von deren Nordturm man eine Aussicht bis zum Ötscher genießen darf.

Wer von hier die Runde verlängern möchte, kann bis zum 1.000-Dirndl-Berg und weiter bis zur Josef-Franz-Hütte am Geisbühel wandern (siehe Tipp 3 und 4).

Pfarrkirche Rabenstein

Übrigens: Rabenstein ist auch als Geburtsort Kardinal Königs bekannt, was man u.a. an der spätgotischen Pfarrkirche mit ihrem direkt auf der Fassade prangenden Adressschild nicht übersehen kann.

Die Wanderung zur Burgruine Rabenstein ist etwa 2,4 km lang, dabei sind 120 hm zu absolvieren.

3. Wanderung zur Dirndlblüte: gelbes Blütenmeer auf dem 1.000-Dirndl-Berg

Eine Wanderung zur Dirndblüte im Pielachtal ist angesagt? Nun, dann heißt es, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen!

Wanderung Dirndlblüte Pielachtal

Wer sich fragt, wann man mit der Dirndblüte rechnen kann, sollte sich auf einen Zeitraum von etwa zwei Wochen im März einstellen. Davor am besten täglich das Geschehen beobachten, da sich das genaue Datum natürlich nach dem Wetter richtet.

Wanderung Dirndlblüte Pielachtal

Wir haben bereits zweimal die Dirndblüte im Pielachtal angesteuert und waren bei unserer ersten Wanderung (Mitte März 2022) etwas zu früh für den vollen Blütenzauber unterwegs. Bei unserer zweiten Dirndblüten-Wanderung (Mitte März 2024) haben wir dafür viele blühende Sträucher zu sehen bekommen, die unter anderem den 1.000-Dirndl-Berg mit einem leichten Gelb überzogen.

Beim Spaziergang auf den Südhang des „Goasbichl“ bzw. Geisbühel rund um Tradigist handelt es sich übrigens um eine ganz leichte Wanderung im Pielachtal.

Wer hier nun noch ein Stück weiter in Richtung Gipfelkreuz geht, darf sogar auf einer richtigen Hütte Station machen – und somit eine richtig schöne Wanderung im Pielachtal erleben!

Tipp: Kurz nach der Dirndlblüte im Pielachtal geht es mit der Marillenblüte in der Wachau weiter. Eine weitere schöne Ausflugsidee – übrigens ganz stressfrei und ohne Stau mit der Wachaubahn!

4. Hüttenwanderung im Pielachtal: aufn Ötscher schaun samt Gipfelsieg am Goasbichl

Zweimal haben wir die Runde auf den Geisbühel und die Josef-Franz-Hütte bereits absolviert – einmal aus Rabenstein und über die Ruine kommend, einmal ausgehend vom Steinschalerhof in Warth.

Josef-Franz-Hütte Wanderung Pielachtal

Kleines Highlight dabei: Die Naturfreunde-Hütte auf 841 m, die neben einigen Schmankerln wie Speckbrot, Eierspeis und Gulaschsuppe auch einen echt beeindruckenden Ötscher-Blick im Angebot hat. Auf der anderen Seite der Hütte hat man unterhalb die Ruine Rabenstein im Blickfeld. Etwas weiter entfernt ist St. Pölten zu erkennen.

Josef-Franz-Hütte Pielachtal Ötscherblick

Keine 10 Minuten weiter blickt man dann vom Gipfelkreuz des Geisbühels aus 849 m Höhe ins Pielachtal hinunter.

Retour geht es über die Spitzmauer in Richtung Tradigist. Dort kann man beim Bahnhof Steinschal-Tradigist die Mariazellerbahn besteigen, oder man wandert weiter an der Pielach entlang bis nach Rabenstein.

Pielachtal Wanderung Geisbühel Josef-Franz-Hütte Karte

Für die Rundwanderung ab Rabenstein waren wir dreieinhalb Stunden unterwegs (13,8 km, 664 hm). Für die Rundwanderung ab dem Steinschalerhof zweieinhalb Stunden (9,64 km, 521 hm). Vom Parkplatz Güterweg Röhrenbach kann man die Hütte in einer halben Stunde erreichen.
Die Josef-Franz-Hütte ist ganzjährig an Samstagen ab 12/14h bis Sonn- und Feiertage (bis 19h) geöffnet (am besten vorab hier die aktuellen Zeiten checken).

5. Andere Routen im Pielachtal: Wandern oder Radeln durch das gesamte Dirndltal

Eine weitere Wanderung im Pielachtal führte uns im Februar vom Traisental aus auf den Kaiserkogel in der Nähe von Rabenstein. Dort kann man in der Kaiserkogelhütte mit Blick auf den Muckenkogel einkehren.

Wer es ganz sportlich anlegen möchte, kann im Tal der Dirndln auch den Pielachtaler Rundwanderweg in Angriff nehmen: ganze 115 km und 5.300 hm, die allerdings mit Hilfe der Mariazellerbahn etappenweise in Angriff genommen werden können.

Direkt an der Bahntrasse führt als Alternativ-Route der Mariazellerbahn-Wanderweg von Gösing bis nach Kirchberg an der Pielach. Von St. Pölten kann man auch am Pielachtaler Pilgerweg bis Mariazell wandern.

Das Radlerherz erfreut auch der Pielachtal Radweg, dem man 57 km lang von Loich bis zur Pielachmündung in die Donau folgt (und dann am Donauradweg weiter entlangradeln kann). Auch hier kann zwischen Loich und Ober-Grafendorf für einzelne Abschnitte mit der Mariazellerbahn verkürzt werden.

Und wer ganz bis zur Endstation mit der Mariazellerbahn fährt, kann natürlich auch in Mariazell schöne Wanderungen unternehmen.


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6. Stopp im Steinschalerhof: und weitere Sehenswürdigkeiten im Pielachtal

Welche Sehenswürdigkeiten warten noch im Pielachtal, abseits von den hier erwähnten Wanderungen? Nun, zum Klassiker haben es mittlerweile die Naturgärten im Steinschalerhof in Warth geschafft – passenderweise auch direkt an der Mariazellerbahn gelegen (Station Steinschal-Tradigist).

In Frankenfels kann man die Nixhöhle besuchen und in Schwarzenberg an der Pielach die Hölzerne Kirche auf dem Pilgerweg nach Mariazell erkunden.  

Mariazellerbahn Stationen

Und am Bahnhof Laubenbachmühle kommen wiederum Eisenbahnfreunde auf ihre Kosten – bei einer Betriebsführung der Mariazellerbahn.

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https://www.ausgeflogen.at/

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