Schon steil: in nur 35 Minuten zum Gipfelstürmer mit der SCHAFBERGBAHN
Ein Ausflug mit der steilsten Zahnradbahn Österreichs: Tipps für Tickets & Preise – und was man am Schafberg und rund um die Schafbergbahn selbst tun kann.
Klar: Jeder gelernte Österreicher wird wohl schon einmal als Kind mit der Schafbergbahn auf den markanten Hausberg von St. Wolfgang gezuckelt sein. Aber es ist nicht nur beim ersten Mal ein Erlebnis, die extremen Steigungen über knapp 1.200 Höhenmeter bis hinauf auf die Schafbergspitze zu überwinden.
Wir durften im 130. Jubiläumsjahr auf ein Neues mit der steilsten Zahnradbahn Österreichs zum Gipfelstürmer werden. Und können sagen: Es zahlt sich immer wieder aus. Mit der neuen Talstation der Schafbergbahn bietet zusätzlich ein schöner Ort für den Ausklang eines Ausflugstags am Wolfgangsee an.
Fazit: Die Fahrt mit der Schafbergbahn gehört zum Sommerfrische-Erlebnis am Wolfgangsee einfach dazu!
2. Die Strecke: die Stationen der steilsten Zahnradbahn Österreichs
3. Oben angelangt: Salzkammergut-Blick par excellence rund um die Schafbergspitze
4. Heißer Tipp für einen kulinarischer Tagesausklang: die neue Talstation der Schafbergbahn
5. Eine Runde Schifferlfahren: beste Ergänzung zur Fahrt mit der Schafbergbahn
Die Schafbergbahn: der Klassiker bei einem Salzkammergut-Urlaub
Sie soll ja die schönste Aussichtswarte im Salzkammergut sein, die Schafbergspitze. Da wird schon etwas Wahres dran sein. Wo, wenn nicht an der Bergstation der Schafbergbahn, bekommt man beim Blick auf Wolfgangsee, Mondsee, Attersee so ein schönes Postkartenmotiv auf nur einem Fleck serviert wie hier?
Das wussten auch schon die Sommerfrischler im 19. Jahrhundert, die sich – noch bevor die Schafbergbahn auf den markanten Aussichtsberg am Wolfgangsee hinaufzuckelte – von starken Sesselträgern auf 1.732 Meter Seehöhe transportieren ließen.
Seit 1893 schnauft sich nun die Schafbergbahn nun schon die insgesamt 1.190 Höhenmeter bis zur Spitze hoch. Heute geht das recht schnell, mit den neuen Dampf- oder Dieselloks ist man in nur 35 Minuten an der Bergstation angelangt. Und auch die alten Dampfloks, die gerne mal für Nostalgiefahrten eingezogen werden, brauchen nur eine Stunde bis nach oben (der Zeitunterschied geht unter anderem fürs Nachtanken von Wasser drauf).
Eine Wahnsinnsleistung, wenn man bedenkt, dass auf den nur knapp sechs Kilometern fast 1.200 Höhenmeter zu überwinden sind. Die steile Kletterei bemerkt man während der Fahrt auch optisch – und zwar dann, wenn sich an den Waggonfenstern der Horizont in ordentlicher Schieflage zeigt. Da staunt man gleich viel mehr über diese Ingenieurs-Meisterleistung vor 130 Jahren…
Nur die Schiffe auf dem Wolfgangsee drehen schon länger ihre Runden, und zwar genau 20 Jahre mehr. Das erste Schiff der Flotte, der Schaufeldraddampfer Kaiser Franz Josef I., tuckert schon seit 1873 auf dem See herum (und das auch noch heute, allerdings nur mehr im Dieselbetrieb).
Apropos Kaiser: Der fuhr gleich ein Jahr nach der Eröffnung der Schafbergbahn im Jahr 1894 bis zur Schafbergspitze hinauf. Weit hatte er es ja nicht von seiner Sommerfrische in Bad Ischl, wo noch heuer jedes Jahr zu seinen Ehren die Kaisertage gefeiert werden.
Drei Jahre später hat er sogar oben übernachtet. Das kann man heute noch tun – siehe unsere Tipps im nächsten Kapitel.
Apropos: Welche Tipps gibt es sonst noch für die Fahrt mit der Schafbergbahn? Was sollte man zum Thema Preise und Ticketkauf wissen? Und: Was kann man am Schafberg eigentlich tun?
1. Tipps für die Schafbergbahn: Preise & Tickets, Kombis und Erlebnisfahrten
Der einzig wirkliche Tipp, der die Bahnfahrt auf dem Schafberg noch toppen kann: den Ausflug mit einer Schifffahrt auf dem Wolfgangsee zu verlängern und sich nicht nur auf dem Berg, sondern auch auf dem Wasser durch die Gegend schippern zu lassen. Wer anstelle des Kombitickets „Berg & Schiff“ (für die Hinfahrt zur Station Schafbergalm per Schiff) ein „Wolfgangseeticket“ löst, darf gleich einen ganzen Tag auf dem See unterwegs sein (je ein Zustieg pro Haltestelle).
Für die Fahrt mit der Schafbergbahn werden auch Nostalgiefahrten angeboten, und zwar mit Zahnrad-Dampflokomotiven, die zu den ältesten noch betriebsfähigen ihrer Art zählen. Klar, haben sie doch bereits über 130 Jahre auf dem Buckel!
Und wer den Schafberg länger in Beschlag nehmen möchte und einmal die Ruhe und Stille statt des Touristenauflaufs erleben möchte, quartiert sich für eine Nacht im Hotel Schafbergspitze, dem ältesten Berghotel Österreichs, auf 1.783 Metern ein.
Die Fahrten mit der Schafbergbahn werden von Anfang Mai bis 01. November angeboten. Beim Ticketkauf darauf achten, die richtige Zeit zu reservieren. Bei Schlechtwetter können Züge ausfallen, bei viel Andrang werden zusätzliche eingezogen.
Tickets für die Schafbergbahn können vor Ort oder online erworben werden (Nostalgiefahrten nur online). Im Advent fährt die Schafbergbahn bis zur Station Schafbergalm.
Der Preis für ein Schafbergbahn-Ticket beträgt € 33,60 für die einfache Fahrt bzw. € 47,60 für die Berg- und Talfahrt (pro Erwachsenem, Stand 2023). Ermäßigungen gibt es für Kinder und Familien sowie Inhaber der Salzkammergut-Card. Für Familien gibt es weiters ermäßigte Angebote an Freitagen, für Senioren an Montagen. Für Hunde gilt Beißkorbpflicht (und es ist ein eigenes Ticket zu lösen).
Das Kombiticket Berg & Schiff (Schafbergbahn mit Hin- und Retourfahrt von einer Anlegestelle aus) ist ab € 55,- zu haben (je nach Einstiegsstelle, am günstigsten von der Anlegestelle Gschwendt).
Parken ist direkt an der Talstation der Schafbergbahn möglich (zum ermäßigten Tarif), aber es empfiehlt sich bei einem Kombiticket, den Ausflugstag bei der Anlegestelle Gschwendt zu beginnen: dort parkt man nämlich überhaupt gratis.
2. Die Strecke: die Stationen der steilsten Zahnradbahn Österreichs
Bei unserem Ausflug auf den Schafberg waren wir bei der Bergfahrt mit einer Diesellok und bei der Talfahrt mit einer Dampflok unterwegs, die die Fahrt in jeweils 35 Minuten absolvierten. Manchmal kommen auch die historischen Dampfloks zum Einsatz, die für die Fahrt eine ganze Stunde benötigen (und dabei bis zu zweimal Wasser nachtanken müssen).
Je 100 Passagiere in zwei Waggons befördern die Loks nach oben, bzw. besser gesagt: schieben sie bergan. Bei der 5,9 Kilometer langen Strecke und einer maximalen Steigung von 26% ist hier einiges zu tun.
Tipp: Beim Hinunterfahren die Dampflok wählen und gleich dahinter am Fenster Platz nehmen, um den feinen Wasserdampf mitzubekommen, den die Lok auf ihrem Weg nach unten ausstößt – bei der Schieflage mitten ins Gesicht. Ein wahrer Sprühregen!
Hinauf auf den Berg: der Streckenverlauf
Los geht´s in der neuen Talstation an der Uferstraße in St. Wolfgang bei 542 Metern Seehöhe. Zuerst zuckelt die Schafbergbahn noch relativ flach durch das Wolfganger Hintaus, bevor sie die ersten Bergwiesen erklimmt.
Bei der Brücke über den Dietlbachgraben wird nach 472 Metern dann bereits die Landesgrenze passiert: hinaus aus Oberösterreich und hinein ins Salzburger Land!
Ab hier schnauft sich die Bahn bei 25% Steigung bis ganz nach oben. Bei bis zu 7 gleichzeitig verkehrenden Garnituren kann es schon sein, dass man gleich an beiden Ausweichstellen einer talwärts fahrenden Bahn begegnet.
So kommen auch wir bei unserer Fahrt mit der Schafbergbahn nach 2,7 Kilometern an der Ausweichstelle Dorneralm (1.1015m) und danach an der Ausweichstelle Schafbergalm (1.364m) an den markanten roten Waggons vorbei.
Ab hier ändert sich auch das Landschaftsbild: Aus den Bergwiesen ist felsiger Untergrund geworden, auf dem ab der Baumgrenze nur mehr die Latschen zurechtkommen.
Die Schafbergbahn dreht hier nun in Richtung Osten und zuckelt, teils recht nah am Abgrund und durch zwei Tunnels durch, bis zum Ziel auf 1.732 Metern auf der Spitze des Schafbergs.
Die Ausflügler werden ausgespuckt, während die Bahn sich für die bevorstehende Fahrt nach unten bereit macht. Was kann man nun tun auf dem Schafberg, bevor es mit einer der nächsten Bahnen wieder nach unten geht?
3. Oben angelangt: Salzkammergut-Blick par excellence rund um die Schafbergspitze
Das erste, was hier jeder, der oben angelangt ist, tun wird: den sagenhaften Ausblick bestaunen. Ganze 14 Salzkammergut-Seen legen sich hier dem Ausflügler zu Füßen, und bei guter Sicht kann man sogar bis zum Glockner hinüberschauen. Vom nahen Dachsteingletscher gar nicht zu sprechen.
In ihrer vollen Pracht zeigen sich da zum Beispiel Wolfgangsee, Attersee und Mondsee sowie Fuschlsee, Krottensee und Irrsee (und die anderen bei näherem Hinsehen).
Der Blick auf die Schutzhütte der Himmelspforte, hinter der die Schafberg-Nordwand 300 Meter steil abfällt, ist ebenso atemberaubend und wohl eines der meistfotografierten Motive des Salzkammerguts.
Wer sich durch den Felsen der namensgebenden Himmelspforte zwängt, kann auch bis zum Gipfelkreuz auf 1.783 Metern vorspazieren und von dort den Blick auf die Seen genießen.
Oder man blickt von einem der Jausenbankerln beim Hotel Schafbergspitze hinunter zur Bergstation der Schafbergbahn und wetteifert mit den Alpendohlen um die letzten Krümel des erstandenen Kuchens.
Tipp: Übernachten kann man hier im ältesten Berghotel Österreichs, das schon im Jahr 1862, also noch vor der Bahn, erbaut wurde, auch. Die Schafbergbahn hat dafür auch ein Kombiticket im Angebot.
4. Heißer Tipp für einen kulinarischer Tagesausklang: die neue Talstation der Schafbergbahn
Und noch einen Tipp haben wir einen Ausflugstag mit der Schafbergbahn parat: und zwar für all jene, die den Tag am See – eben: „am See“ – ausklingen lassen möchten.
Das geht richtig gut auf der Dachterrasse des EQ-Restaurants, also der neuen Talstation an der St. Wolfganger Uferstraße, die im Jahr 2023 als lichtdurchfluteter und architektonisch sehr ansprechender Bau realisiert wurde. Das „ErlebnisQuartier“ zeigt in der Eingangshalle die Geschichte von Schifffahrt und Schafbergbahn (die ausgestellte Museumslok aus 1893 kann man nicht übersehen).
Einen Stock höher wird fein aufgetischt: und zwar mit bestem Blick auf den See, der sich in der Abendsonne in angenehm weichem Licht präsentiert. Wenn dann noch die letzten Wolfgangsee Schiffe ihre Arbeit beenden und in den Heimathafen einfahren, und wenn im Hintergrund noch dazu der hell erleuchtete St. Wolfganger Kirchturm die Szenerie einrahmt, dann weiß man, dass man das perfekte Platzerl für einen stimmungsvollen Tagesausklang gefunden hat. Echt ein heißer Tipp!
5. Eine Runde Schifferlfahren: beste Ergänzung zur Fahrt mit der Schafbergbahn
Wie bereits weiter oben erwähnt: Die Fahrt mit der Schafbergbahn sollte man unbedingt mit einer Schifffahrt am Wolfgangsee kombinieren. Bei der Zuckelfahrt auf den Berg und dem gemütlichen Herumschippern auf dem See kann nur ein richtiges Traumtagerl herauskommen.
Man klappert also die Stationen nach der Reihe ab und dreht jeweils eine Ortsrunde in St. Wolfgang, St. Gilgen und Strobl. Besser geht’s nicht. Nicht wundern, wenn auf einmal Peter Alexander mit Silbertablet auf Wasserskiern daherkommen sollte…!
Mehr zum Sommerfrische-Feeling am See
Unsere Tipps für den gemütlichen Tagesausflug: eine Schifffahrt am Wolfgangsee
Herzlichen Dank an die 5 Schätze für die Einladung zu der herrlichen Ausflugsfahrt mit der Schafbergbahn (Recherchereise)!
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