Ein Ausflug der sich lohnt: Sehenswürdigkeiten-Rundgang in STEYR
Von engen Gässchen, einem „steyrischen“ Dorf, Eisen-Straßen-Brücken und Hoch-Zeiten in Steyr: 8 Sehenswürdigkeiten Tipps für das wunderschöne Städtchen am Kreuzungspunkt von Steyr und Enns.
Zum Ausflug nach Steyr wurde ich bei meiner Eisenstraße-Tour inspiriert. Nach einem ersten Kennenlernen musste ich dieses hübsche Städtchen einfach noch einmal besuchen.
Denn Steyr hat mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten als erwartet. Neben dem pittoresken Hauptplatz und seiner Lage an den Flüssen Enns und Steyr habe ich bei meinem Stadtspaziergang gleich mehrere schöne Platzerl vorgefunden, die ich nicht in der Stadt der Traktoren vermutet hätte.
Eine klare Empfehlung also für einen Ausflug nach Steyr!
2. Altstadt 2: eine enge Gasse in der Enge-Gasse entlanggehen
3. Fluss 1: am Eisen-Fluss über die Eisen-Straße spazieren
4. Fluss 2: zwischen Brücken auf Zwischenbrücken Kaffee trinken
5. Arbeitswelt 1: über die Steyrer Steyr-Werke erfahren
6. Arbeitswelt 2: in Steyrdorf ein altes Steyrer Dorf aufsuchen
7. Location 1: beim Hochzeitsschloss eine Hoch-Zeit erleben
8. Location 2: in Christkindl das Christkindl suchen
Steyr – wo die Namen für sich sprechen
Die Auflistung der Sehenswürdigkeiten-„To-Dos“ war diesmal wirklich einfach: denn die Straßennamen, Ortsteile und Plätze sprechen in Steyr. Und verraten schon so, welche Sehenswürdigkeiten es in und rund um Steyr zu sehen gibt.
Damit man sich beim Steyr Ausflug nicht nur auf die „Steyr-Werke“ konzentriert. Mit denen man die Stadt ja gerne assoziiert.
Nicht ganz unbegründet: war doch die oberösterreichische Stadt bis ins 19. Jahrhundert die bedeutendste „Industriestadt“ ganz Österreichs, lange auch wichtigste Exportgewerbestadt.
Warum man den Sehenswürdigkeiten in Steyr einen Besuch abstatten sollte
- Die engen Gasserln: Der Altstadt-Mix aus verschiedenen Baustilen erfreut das Herz, und die Durchhäuser zwischen den engen Gasserln erst recht!
- Das Steyrdorf: Beim Spaziergang im Stadtteil am Wehrgraben landet man wirklich dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Und das gleich neben der Altstadt. So viel Charme hat nicht jede Stadt zu bieten.
- Wasser: Wieder gleich neben der Altstadt treffen Enns und Steyr aufeinander, was Auge (ein wunderschöner Anblick) und Ohr (tosende Wasserfluten) erfreut; Wehre, Brücken und Stege finden sich im ganzen Stadtgebiet.
- Hoch-Zeit: Ein wunderschöner Schlosspark samt Schloss – beides für einige Überraschungen gut; und zusätzlich wartet dann noch das Christkindl.
- Und rundherum: Kann man Natur und Geschichte mitnehmen; liegt doch Steyr sowohl am Tor zum Nationalpark Kalkalpen, als auch am Ende der Eisenstraße.
Wie man den Sehenswürdigkeiten Spaziergang in Steyr anlegen kann
Station 1-7 lassen sich bei einem überschaubaren Spaziergang abgehen. Wer Christkindl besuchen möchte, muss sich an den Stadtrand von Steyr begeben.
Welche Sehenswürdigkeiten kann man nun beim Steyr Ausflug sehen?
1. Steyr Sehenswürdigkeit Nummer 1: beim Bummerlhaus an den Häusern entlangbummeln
Und zwar am Stadtplatz, einem wahren Juwel an optischen und städtebaulichen Stilrichtungen.
Das bekannte Steyrer „Bummerlhaus“ ist eines jener Gebäude, die am Stadtplatz sofort ins Auge stechen. Nicht nur weil es einer der am Besten erhaltenen gotischen Profanbauten in Österreich ist. Sondern weil das Aushängeschild des ehemaligen Wirtshauses „Zum Goldenen Löwen“ ein klein wenig pummelig ist – ein kleines Bummerl eben. Der Name hat sich sogar auf die heutige Nutzung des Gebäudes übertragen: Geld holt man heute aus der „Bummerlbank“.
Das Rathaus sticht als wunderschöner Rokokobau hervor, die Vertikalausrichtung des Gebäudes sowie der schlanke Turm sind sowohl optisch als auch orientierungstechnisch nicht zu übersehen. Auch der Leopoldibrunnen ist ein Hingucker.
Am südlichen Ende ist auch die gotische Stadtpfarrkirche nicht zu übersehen. Das dreischiffige „Steyrer Münster“ erinnert nicht von ungefähr an den Wiener Stephansdom, wurde es denn auch von der Wiener Dombauhütte erbaut.
Nicht nur architektonisch – auch für Bücherfreunde interessant: die Buchhandlung Ennsthaler am Stadtplatz.
2. Eine enge Gasse in der Enge-Gasse entlanggehen
Mein Sehenswürdigkeiten Spaziergang führt mich weiter in nördlicher Richtung zum Zusammenfluss von Enns und Steyr. In der „Enge-Gasse“ (die bis 1980 noch als Durchzugsstraße genutzt wurde) fällt der Stilmix der einzelnen Bürgerhäuser noch mehr als am Stadtplatz auf.
Bei meinem kleinen Stadtrundgang bemerke ich auch: die schmalen Fassaden täuschen über die wahre Größe der Häuser hinweg. Spaziert man nämlich durch einen der Durchgänge durch, landet man auch gleich am Ufer der Enns. Die Innenhöfe sind lang gestreckt, das ganze Ensemble entpuppt sich als eine eine einzige Häuserzeile.
Für die typischen – und zahlreichen – Arkadenhöfe und Durchgänge von Steyr wird sogar eine eigene Stadtführung angeboten. Hier haben auch die angebotenen Nachtwächterführungen ihren Reiz!
3. Am Eisen-Fluss über die Eisen-Straße spazieren
Und hier stehe ich dann an dem Fluss, der Steyr zu dem gemacht hat, was es heute ist. Die Enns transportierte das Eisen vom steirischen Erzberg zu den verarbeitenden Betrieben. Aus der Handwerkerstadt entwickelte sich eine boomende Industriestadt.
Vom Parkhaussteg, der über die Enns direkt zum Stadtplatz führt, eröffnet sich eine schöne Ansicht auf das „Hintaus“ der Stadtplatzhäuser. Und ein Stück weiter bei der Flößerstatue an der Ennsbrücke dann auf die gesamte Stadt.
Mehr zu den Eisenstraße Ausflugszielen rund um Steyr
Die weiteren Stätten der Eisenverarbeitung habe ich mir bei einem früheren Besuch angesehen.: meine Route auf der niederösterreichischen Eisenstraße.
Und auch den Erzberg und Enns habe ich besucht.
4. Zwischen Brücken auf Zwischenbrücken Kaffee trinken
Nächste Station des Sehenswürdigkeiten Spaziergangs bei meinem Steyr Ausflug: das Platzerl auf „Zwischenbrücken“ (also zwischen Ennsbrücke und Steyrbrücke), das genau am Zusammenfluss der beiden Flüsse liegt.
Was zuerst auffällt: der Weg zurück auf den Stadtplatz teilt sich an diesem Punkt, rechterhand der Enge-Gasse führt die Berggasse zum Schloss Lamberg hinauf. Am gotischen Torbogen fällt unweigerlich das Fresko mit den Konterfeis von Friedrich III und seinem Sohn Maximilian I. ins Blickfeld – sollen diese beiden Steyr gegründet haben?
Der zweite Eyecatcher: wieder einmal ein steirisches Wappen. Ich kenne das von Enns. Hier in Steyr bin ich sogar im Zentrum des Otakaren-Reiches, das hier seine Stammburg hatte.
Nach dem Erbfall an die Babenberger führte das heutige Oberösterreich kurz darauf als Land ob der Enns seine eigene Geschichte fort. Bereits kurz darauf erhielt Steyr 1287 das Stadtrecht.
Ich gehe zu den Schotterbänken hinunter, die sich seit den Hochwasserregulierungsmaßnahmen (Enns und Steyr dürfen schneller fließen) an dieser Stelle immer wieder bilden. Man hört es – es rauscht ganz schön. Dass die Maßnahme sinnvoll ist, verdeutlichen die zahlreichen Hochwassermarken an einem der Häuser am Ufer der Steyr.
Den besten Blick hat man übrigens vom Café Werndl. Nicht nur weil es beim Wasserturm direkt am Spitz der „Landzunge“ liegt, sondern weil auch der Blick auf Kaffee und Kuchen ganz gut ins Sightseeing-Programm passt.
Gut erkennen lässt sich von hier auch die barocke Michaelerkirche, die leicht erhöht über dem Abschluss der Steyrbrücke thront. Das Giebelfresko mit den zwei Türmen ist von hier aus nicht zu übersehen, auch nicht der dahinterliegende Taborturm.
Und hier an der Steyr kann auch der „Stollen der Erinnerung“, der Luftschutzbunker unterhalb des Schlosses, der im Zweiten Weltkrieg von Zwangsarbeitern für die Rüstungsindustrie errichtet wurde, besichtigt werden.
Das Café Werndl können wir für eine Kaffeepause empfehlen.
Vom Taborturm hat man eine gute Aussicht auf Steyr.
Der Stollen der Erinnerung thematisiert das Thema der Zwangsarbeiterschaft in Steyr während des Nationalsozialismus.
5. Über die Steyrer Steyr-Werke erfahren
Bevor ich meinen Ausflug in die Geschichte der (Rüstungs-)Industrie in Steyr fortsetze, muss ich zuerst einmal einen kleinen historischen Ausflug einlegen.
Bei meinem Steyr Ausflug springt mir nämlich nicht nur einmal ein Emblem ins Auge, das ich nur zu gut aus der Kindheit kenne. Das Firmenschild der ehemaligen Steyr-Werke kennt wohl jeder „Ü40“ noch von Großvaters Waffenrad.
Steyr war die „Waffenschmiede Europas“, die zu Hochzeiten über 10.000 Leute in den Steyr-Werken beschäftigte. In der ehemaligen „Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft“ und den späteren „Steyr-Daimler-Puch“-Werken wurden bis zu den Weltkriegen Waffen, Räder und Autos hergestellt. Danach folgten Traktoren, LKWs und Kugellager.
Ein Stück österreichische Arbeitergeschichte hat die Stadt dem Erfinder des Ganzen zu verdanken. Josef Werndl erschuf mit dem Hinterladegewehr die Basis für die Steyrwerke – und mit Wohnungen und Schwimmschule die Basis für ein gesundes Miteinander mit den Arbeitnehmern.
Die originalen Steyrwerke wurden 1944 im Krieg zerstört. Heute rauchen die Schlote im Osten der Stadt, aus den Steyr-Werken sind die Betriebe von M.A.N. und AVL hervorgegangen.
6. In Steyrdorf ein altes Steyrer Dorf aufsuchen
Dorthin, wo die Steyrwerke ursprünglich beheimatet waren, verschlägt es mich bei meinem Sehenswürdigkeiten-Stadtrundgang auch. Über den Museumssteg (an der Steyr gleich hinter dem „Stollen der Erinnerung“) lande ich im alten Arbeiterviertel von Steyr.
Genaugenommen streife ich den Stadtteil „Steyrdorf“ nur, und bewege mich fast ausschließlich „Am Wehrgraben“. Wunderschön dörflich ist es hier im „Hintaus“ am alten Werkskanal. Das Leben von früher kann man sich an so einem Platz gut vorstellen.
Und auch die Arbeitswelt von früher – waren doch rund um den Kanal die Fabriken und großen Eisenhämmer angesiedelt. Ein perfekter Spaziergang also durch ein Stück alte Industriegeschichte.
Im nördlich davon gelegenen „Steyrdorf“ wurde das Eisen kleinteilig verarbeitet – die „kleinen Hämmer“ wurden von Handwerkern bedient.
Am Wehrgraben kann in einer alten Messerfabrik das Museum Arbeitswelt besucht werden, das sich der Arbeit einst und jetzt widmet. Bis 1981 wurde in dem Gebäude übrigens noch Besteck hergestellt.
Im Wirtshaus Knapp am Eck kann man sich dann auch kulinarisch in gute Zeiten versetzen lassen.
7. Beim Hochzeitsschloss eine Hoch-Zeit erleben
Auf dem Museumssteg geht es wieder zurück über die Steyr. Eine Wendeltreppe führt hier zum Schloss Lamberg hoch, bei dem ich gleich zwei Hoch-Zeiten erleben.
Hoch-Zeit 1: eine unerwartete Hoch-Wild-Begegnung beim Steyr Ausflug
Wo sich heute ein Barockschloss erhebt, entwickelte sich ab 980 aus der „Styrapurc“ die heutige Stadt. Von der einstigen Residenz der Otakare ist heute nur mehr der Burgfried übrig.
Die 12 Zwerge sowie der Hund im Schlossbrunnen (das Wappentier der Grafen von Lamberg) erinnern mich an den Salzburger Zwergerlpark. Aber hier handelt es sich nicht um die unerwartete Begegnung, und bei einem Hund kann auch nicht von Hoch-Wild die Rede sein.
Die Überraschung wartet im Burggraben: hier stiert mich ganz gechillt einer der Alpensteinböcke an, die hier seit 1989 untergebracht sind. Auch Nachwuchs gabs schon – und das mitten in einer Stadt!
Für mich definitiv das Highlight des Schlosses, das sonst eher als Hochzeitslocation oder für Musikfestivals bekannt ist.
Mehr zum Schloss und den Kulturevents gibt’s hier. Mittlerweile wurden die Steinböcke aus dem Schlossgarten abgesiedelt.
Hoch-Zeit 2: Hoch-Gefühl im Lustpark
Und weiter geht’s beim Stadtrundgang gleich mit dem nächsten Highlight. Unerwarteterweise folgt dem Steinbock-Schloss ein ungemein schöner Schlosspark samt Teich. Hier befinde ich mich gefühlt gleich wieder ganz woanders.
Herrlich hübsch: den Weg durch den Schlosspark ziert nebst Brunnen auch eines der so seltenen Wetterhäuschen.
Der schöne Weg wird mit einem fast noch schöneren Aus- bzw. Durch-Weg gekrönt.
Hinunter zum Stadtplatz führt mich mein Weg nämlich wieder durch eines der Steyrer Durchhäuser, bei dem ich auch wieder einen Blick auf die Stadtpfarrkirche – bzw. besser deren Turm – werfen darf. Diesesmal geht’s durch die Mayr-Stiege, an deren vorderem Ausgang ich dann wieder beim Bummerlhaus herauskomme, dem Startpunkt meines Sehenswürdigkeiten Spaziergangs durch Steyr.
8. In Christkindl das Christkindl suchen: ein Sehenswürdigkeiten-Muss in Steyr!
Am Christkindl kommt man in bei einem Steyr Ausflug nicht vorbei. Zum Sonderpostamt, wo alljährlich Briefe an das Christkindl abgegeben werden können, muss man wirklich einen Sprung machen.
Aber auch im Sommer – ohne Postamt, ohne Krippenausstellung – ist die barocke Wallfahrtskirche von Jakob Prandtauer einen Besuch wert.
Kurios: Christkindl ist ein eigener Steyrer Stadtteil, sogar mit eigenem Ortsschild. Und liegt gleich neben „Unterhimmel“! Wenn das kein Zufall ist….
Das Christkind antwortet auch! Mehr dazu hier.
Ein Weihnachtsmuseum (das „1. Österreichische“) gibt es auch in Steyr, allerdings nicht hier, sondern im Zentrum neben der Michaelerkirche.
Welche Sehenswürdigkeiten man noch bei einem Steyr Ausflug erleben kann
- Steyr-Technik bewundern
Im Bauerntechnikmuseum in Dietach bei Steyr kann man sich alte Waffenräder oder die erste Generation von Steyr-Traktoren ansehen. - Andere Steyrer Technik bewundern
Die neueste Technik gibt’s im BMW Motorenwerk zu bestaunen. - Schwimmen an der Steyr
Und zwar nicht in der Schwimmschule, dem alten Arbeiterbad im Wehrgraben, sondern in der Unterhimmler Au: ein Naturbadestrand im Naturschutzgebiet an der Steyr, das noch mitten im Stadtgebiet liegt. - Schnaufen an der Steyr
Aber nicht selbst, sondern mit dem „Schnauferl“, Österreichs ältester Schmalspurbahn, zwischen Steyr und Grünburg im Steyrtal.
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Schaut nach einem sehr schönen Tagesausflug aus!
War es auch! Steyr ist wirklich ein schöner Flecken für einen Tagesausflug!