TRIEST: Sehenswürdigkeiten-Rundgang im alten Sehnsuchtsort
Welche Sehenswürdigkeiten in Triest bei einem Spaziergang warten – und welche Geheimtipps sich in der Stadt des Kaffees und der Winde entdecken lassen.
Eine Sehenswürdigkeiten-Tour in Triest, dem „kleinen Wien an der Adria“, ist angesagt? Am besten lernt man die Stadt bei einem Spaziergang kennen: vom Canal Grande bis ins Zentrum der Altstadt, dazwischen hinauf auf den Hügel San Giusto, wieder hinunter zum Hafenviertel und wieder zurück in die Altstadt. Inklusive Abstechern zu einigen Geheimtipps – nicht nur, was den Kaffee anbelangt.
Eine Tour, die man gut zu Fuß an einem Tag in Triest absolvieren kann. Und natürlich gibt es dann noch so einige Sehenswürdigkeiten und schöne Orte rund um Triest, die bei einem Städtetrip ebenso dazugehören.
Hier unsere Tipps für einen gelungenen Ausflugstag in Triest!
2. Molo Audace: ein erster Blick auf die Stadt geworfen
3. Piazza Unità:: Zentrum und Treffpunkt in der Altstadt Triests
4. Piazza Borsa: Ausgangspunkt für weitere Spaziergänge durch Triest
5. Teatro Romano: ein Amphitheater mitten im Wohnviertel
6. Kathedrale San Giusto: Erbe aus früheren Zeiten am Stadthügel Triests
7. Spaziergang rund um die Piazza di Cavana: weitere schöne Orte in Triest
8. Rund um den Hafen: Tipp in Triest für eine entspannte Pause
9. Gran Malabar & San Marco: Geheimtipps abseits der Sehenswürdigkeiten Triests
10. Abstecher nach Muggia: und weitere schöne Orte in der Umgebung von Triest
Meine Tipps für die Sehenswürdigkeiten-Tour durch Triest: parken & übernachten
Triest zu Fuß kennenlernen: durch die Altstadt spaziert in 8 Stationen
Triest: Für viele Österreicher ist die Hafenstadt, die einst Teil des alt-österreichischen Reichs war, immer noch ein Sehnsuchtsort, in der man hier in ein Stück mitteleuropäische Geschichte, aber auch bereits in mediterrane Gefilde eintauchen darf. Statt der berühmten Italianitá erlebt man in der Küstenstadt am Golf von Triest allerdings eine eigene Art von Lebensgefühl – hier als Triestinitá bekannt.
Einst war Triest in der Zeit der Habsburger, die hier ein halbes Jahrtausend das Sagen hatten, einziger Zugang zum Meer – und somit viel geschätztes Handelszentrum und Schnittpunkt vieler Kulturen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs rückte „Trieste“ – wie es seit damals heißt – ins Abseits: nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem geographisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg lange unter unklarem Status und erst neun Jahre nach Kriegsende Italien zugesprochen, standen die Triestiner am letzten Zipfel ihres Landes dann nämlich ziemlich alleine da.
Eingezwängt zwischen Meer und Karsthochebene, am Rande von Slowenien (bzw. dem damaligen Ostblock), hat sich der „Sonderstatus“ der ehemaligen UNO-Freizone bis heute in den Köpfen der Triestiner erhalten.
Grund genug, einen Abstecher in die Stadt mit eigenem Charakter einzulegen. Wie gut, dass man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Triests auch gut an 1 Tag abklappern kann – zu Fuß.
Allerdings: Ein Tagesausflug nach Triest sollte mehr beinhalten als nur einen kurzen Rundgang um das Zentrum der Altstadt sowie einen Kaffee auf der Piazza Unità. Da gehört auch der Hügel San Giusto erklommen und in die Geschichte der Römer eingetaucht, natürlich auch der Hafen erkundet – und auch ein kurzer Abstecher eingelegt, um zu sehen, was die Viertel abseits der touristischen Route in Triest zu bieten haben. Und natürlich auch, was es in der Umgebung Triests zu entdecken gibt.
Und natürlich gehört auch der Kaffee gewürdigt, der als Erbe der Habsburger ein wichtiger Teil der Geschichte Triests – und seiner heutigen Identität – ist.
Tipp: Wer einen kleine Tour in die besten „Caffés“ beim Sehenswürdigkeiten Rundgang durch Triest mitnehmen möchte, der holt sich am besten einen Kaffeepass und klappert damit gleichzeitig die historischen Kaffeehäuser Triests ab.
Die Karte: Triest Sehenswürdigkeiten Rundgang
Triest an 1 Tag bei einem Spaziergang zu Fuß erkunden: Das geht gut. Wir haben uns vom Canal Grande über das Zentrum der Altstadt bis zum Stadthügel San Giusto vorgearbeitet, um dann über den Hafen wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Von dort zahlt es sich noch aus, ein paar Geheimtipps außerhalb zu entdecken, wobei es sich bei den Distanzen in Triest auch nur um ein paar wenige Schritte zu Fuß handelt.
Hier die Route unseres Sehenswürdigkeiten-Spaziergangs durch Triest:
Natürlich gibt es auch in Triest die Möglichkeit, die Stadt mit einem Hop-On Hop-Off Bus zu erkunden – auch gut für einen schnellen Überblick über die Stadt. Tickets dafür kann man online buchen (bis zu 24h davor kostenlos stornierbar*).
1. Canal Grande: Start des Sehenswürdigkeiten-Rundgangs durch Triest
Der klassische Start, die Stadt zu erkunden (vor allem dann, wenn man davor über die Küstenstraße nach Triest eingefahren ist), ist gleichzeitig die erste Reminiszenz an das alt-österreichische Erbe der Stadt. Liegt doch der Canal Grande im Borgo Teresiano, der Theresienvorstadt – einem Viertel, das zu Mitte des 18. Jahrhunderts durch Maria Theresia neu gegründet wurde.
Der Kanal wurde geschaffen, um einen Weg für die Handelsschiffe in die Stadt zu ermöglichen. Die stattlichen Handelshäuser, in denen einst Kaufmänner aus Griechenland und Serbien logierten, zeugen noch heute von der Wichtigkeit dieses Orts.
Heute hat der Canal Grande eine ebenso wichtige Bedeutung: Er ist ein guter Platz, um in einem der Lokale in den Tag zu starten oder diesen abends ausklingen zu lassen. Auch für uns war das Illy-Caffé der erste Stopp unserer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Triest, während zwei weitere Caffés rund um die Piazza Sant’Antonio Nuovo weitere Fixpunkte auf der Kaffeehaus-Tour durch Triest sind.
Doch nicht nur Menschen aller Herren Länder kommen rund um den Canal Grande zusammen. Auch der Treffpunkt der Konfessionen zeugt vom Miteinander und sorgt außerdem für schöne Fotomotive. Wer von der Uferpromenade einen Blick über den Kanal wirft, hat im Hintergrund einerseits die dominante Fassade von Sant´Antonio Taumaturgo, der größten Kirche in der Altstadt, die zwischen 1825 und 1849 im neoklassizistischen Stil errichtet wurde. Die sechs ionischen Säulen und die darüber thronende Kuppel geben ein wirklich schönes Hintergrundbild ab.
Gleich daneben (bzw. dahinter) erkennt man die Kuppeln der serbisch-orthodoxen Kirche der Dreifaltigkeit und des Heiligen Spyridon (San Spiridone), die nur wenige Jahre danach erbaut wurde.
Und natürlich darf man beim Canal Grande auch nicht vergessen, dem berühmtesten Teilzeitbewohner (1905-1915) der Stadt seine Referenz zu erweisen.
Entweder an der Passagio Joyce, oder parallel dazu an der Ponte Rosso, die vom irischen Literaten selbst geschmückt wird. James Joyce wird man in Triest noch öfter begegnen (spätestens bei einer Tour durch die Kaffeehäuser Triests): er gehört zu jenen Schriftstellern, die Triest ihren Stempel aufgedrückt haben.
2. Molo Audace: ein erster Blick auf die Stadt geworfen
Jetzt sollte man aber gleich einmal nach vor in Richtung Meer gehen, um von dort den ersten Blick auf das Zentrum der Altstadt zu werfen. Am besten geht das dort, wo alle hinströmen: auf der Molo Audace, bzw. ganze 200 Meter von der Uferpromenade entfernt.
Wer sich nach dem Blick auf die Küste, bei der man am Rand des Steilabbruchs die Sichtbeton-Kirche von Monte Grisa erkennen kann, nun umdreht, darf sich an den schönen Häuserfronten Triests – und natürlich dem Anblick der Piazza Unità vom Meer aus – erfreuen.
Auf der linken Seite sticht aber zuerst linkerhand des Canal Grande einmal ein roter Wolkenkratzer mit einem geflügelten Löwen am Dach ins Auge. Der Palazzo Aedes, erstes Hochhaus Triests, wurde von den Backstein-Hochhäusern New Yorks inspiriert und ist heute Sitz der Akademie der Gruppo Generali. Im mittleren Turm gibt es eine Terrasse, die auch als „Fenster auf Triest“ bezeichnet wird.
Daneben, also in der Verlängerung des gepflasterten Piers, gibt die lachsfarbene Fassade der Triester Oper (Teatro Verdi) einen hübsches Bild ab, links davon die Piazza Tommaseo mit der griechisch-orthodoxen Kirche San Nicolò dei Greci und daneben dem Caffé Tommaseo.
Und dann wäre rechterhand die Piazza Unità – DIE Sehenswürdigkeit Triests und Treffpunkt von Touristen aus aller Herren Länder.
3. Piazza Unità: Zentrum und Treffpunkt in der Altstadt Triests
Wo man soeben noch hingeschaut hat – nämlich über das offene Meer hin, ohne störende Barriere – braucht man nun nur den anderen Besuchern Triests folgen. Denn ja, jeder Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Triest wird das eine oder andere Mal auf der Piazza Unità enden. Dem größten Platz Europas, der zum Meer hin offen abschließt, kann man sich auch wirklich nicht entziehen. Es hat schon seinen Reiz, über die „Piazza Grande“, wie der Platz auch gerne genannt wird, zu flanieren.
Die Piazza dell’Unità d’Italia (so der korrekte Name seit 1955) war einst ein kleiner Platz, der nach der Ernennung Triest zum Freihafen im Jahr 1719 der aufkommenden Handelstätigkeit Tribut zollen musste. Auf der Piazza Unità hat seitdem viel Geschichte stattgefunden, und ja, natürlich spielt der heutige Name heute darauf an, verdankt er sich doch der schwierigen Identitätsfindung zwischen 1945 und 1954, als die Stadt als UNO Schutzzone Zankapfel zwischen Ost und West war. Kurze Zeit setzte man sogar Kaiser Franz Josef I., den die Triestiner liebevoll „Cecco Peppe“ nennen, mit der „Piazza Francesco Giuseppe“ ein Denkmal.
Die großen Palazzi in klassizistischem Stil erinnern auch heute noch an Wien (sie wurden im 19. Jahrhundert neu errichtet, als der Platz zum Meer hin geöffnet wurde). Bei der Weite des Platzes, den Tauben und dem Duft der Meeresbrise wird man wiederum an das Treiben rund um den Markusplatz in Venedig versetzt. Dennoch: die Adelspaläste sind hier nicht venezianisch, auch wenn es sich bei Triest um die Hauptstadt des Friaul handelt. Wer venezianische Geschichte sehen möchte, fährt entweder nach Udine – oder setzt hier nach Muggia in der Bucht von Triest über (siehe dazu Tipp Nr. 10).
Beim Gebäude, das die Rückseite zum Meer hin bildet, handelt es sich übrigens um das Rathaus Triests (Palazzo del Municipio). Die Touristenschlange stellt sich allerdings nicht dort, sondern beim Palazzo Stratti für das Caffé degli Specchi an, einem der ältesten historischen Kaffeehäuser Triests. Eine Sehenswürdigkeit in Triest für sich, für die es allerdings einige gute Alternativen gibt (siehe dazu unsere „Kaffee-Tour“ durch die historischen Kaffeehäuser Triests).
Was gibt es sonst noch zu sehen auf der Piazza Unità im Zentrum der Altstadt Triests? Eine Säule mit dem Denkmal Kaiser Karls VI., der auf den alten Hafen (Porto Vecchio) zeigt. Den „Brunnen der 4 Kontinente“ (Fontana dei quattro Continenti). Sowie ein Denkmal für den Ersten Weltkrieg.
Tipp: Den bereits erwähnten Kaffeepass für die Sehenswürdigkeiten-Tour durch die historischen Kaffeehäuser Triests gibt’s in der Tourismusinfo am Platz zu holen.
4. Piazza Borsa: Ausgangspunkt für weitere Spaziergänge durch Triest
Wie bereits erwähnt: Es gibt Alternativen für einen Kaffee im „degli Specchi“, so zum Beispiel gleich ums Eck an der Piazza Tommaseo das ebenso berühmte und alteingesessene Caffé Tommaseo. Auch dieses haben wir mit dem Kaffeepass besucht, ebenso wie das nur wenige Schritte weiter am Börsenplatz gelegene Antico Caffé Torinonese (wobei Letzteres ein wirklich heißer Tipp ist!).
An der Piazza Borsa kommt man nämlich sowieso (und immer wieder einmal) vorbei bei einem Rundgang durch Triest. Entweder legt man am dortigen Neptunbrunnen eine kurze Pause ein oder man bewundert die Gebäude am Platz: die alte Börse aus 1806 mit ihrer auffälligen Fassade in Forme eines griechischen Tempels (heute der Sitz der Handelskammer).
Dann wäre mit der Casa Bertoli noch ein zweiter Hingucker am Platz: ein Jugendstil-Traum für sich, der aber eher aufgrund seiner Beflaggung für Aufsehen sorgt. Dort hängen nach wie vor auf dem Balkon im zweiten Stock die Fahnen von USA und Großbritannien mit der Aufschrift „UK & US COME BACK“: die Aufforderung, den bis dato nie formell vollzogenen Übergang an den italienischen Staat aus 1947 und den Abzug der Alliierten im Jahr 1954 zurückzunehmen. Das Movimento Trieste Libera beruft sich dabei auf den einstigen Freihafen und die damit verbundenen Steuervorteile.
Hinter der Casa Bertoli beginnt in der Via Portizza übrigens das jüdische Viertel Triests. Auf der gegenüberliegenden Seite darf man in der Via della Cassa di Risparmio wiederum alt-österreichische Luft einatmen, und zwar im Buffet da Pepi, in dem bei Schnitzel und Schweinsbraten die Monarchie heute noch spürbar ist. In Triest können nach Herzenslust auch Gulasch sowie Strudel und „Torta Sacher“ bestellt werden. Aber auch Cevapcici – die Grenze ist hier kulinarisch ebenfalls nicht weit.
Wir folgen bei unserer Sehenswürdigkeiten-Tour durch Triest hier aber nun dem Corso Italia und entdecken – einmal kurz ums Eck gebogen – die nächste Referenz an die einstigen Herrscher. Nur dass es sich dieses Mal um die alten Römer handelt.
Mehr zum Buffet da Pepi hier. Eine private Weinverkostung der Region (Karst, Istrien, Friaul) kann man hier buchen (Ticket bis zu 24h vorher kostenlos stornierbar*).
5. Teatro Romano: ein Amphitheater mitten im Wohnviertel
Zuerst einmal blankes Staunen: Wow, Reste eines Amphitheaters aus dem 1./2. Jh. n.Chr., mitten unter den Wohnhäusern Triests. Das wird mal wohl selten mitten in einer Altstadt zu sehen bekommen. In Triest auch nur innerhalb weniger Meter vom Zentrum entfernt in der Via del Teatro Romano, direkt unterhalb des Stadthügels San Giusto.
Hier präsentiert sich übrigens ein unerwartet Mix aus antiker und Zeitgeschichte: Bis 1938 waren die Ruinen nämlich unter Stadtmauer und Häusern verborgen, um erst unter Mussolini im wahrsten Sinn des Wortes aus der Erde hervorgeholt zu werden. Um die Verbindung des faschistischen Reichs zu seinen römischen Ursprüngen für die Welt sichtbar zu machen, mussten die Häuser über dem Amphitheater verschwinden.
Mehr Geschichte gibt es dann zu erleben, wenn man den kurzen Anstieg auf den Hügel der Stadt in Angriff nimmt. Neben den Sehenswürdigkeiten, die einen oben erwarten, zahlt sich der Spaziergang dann nicht zuletzt wegen des Anblicks aus, den man auf die darunterliegende Stadt genießt, so zum Beispiel beim Mahnmal der Opfer des Zweiten Weltkriegs direkt neben dem Parco della Rimembranza.
Hier staunt man dann auch gleich über die Reste einer einstigen Basilika aus dem 5. Jh., deren Säulenreihen heute noch aus dem Boden ragen. Mit so einem Anblick neben dem Castello San Giusto, der Festung, die in 200-jähriger Bauzeit (1471 bis 1630) unter den Habsburgern errichtet wurde, rechnet man in Triest eigentlich auch nicht. So richtig kulminieren die verschiedenen Epochen dann aber in der Cattedrale di San Giusto – und zwar, was ihre Baugeschichte betrifft.
Im Castello San Giusto kann das Schloss- und Waffenmuseum (Museo del Castello di San Giusto e l’Armeria) besucht werden.
6. Kathedrale San Giusto: Erbe aus früheren Zeiten am Stadthügel Triests
Was heute in Gestalt der stattlichen Cattedrale di San Giusto auf dem Stadthügel Triests zu sehen ist, ist eine Vereinigung von Gebäuden, die bereits viele Jahrhunderte vor dem fünfschiffigen Kirchenbau aus dem 14. Jahrhundert errichtet worden waren: angefangen von römischen Tempel-Fundamenten und Resten eines Propylons über eine frühchristliche Basilika aus dem 5. Jh. (deren Reste sogar heute im Boden erhalten sind) bis hin zu einer kleinen Marienkirche aus dem 11. Jahrhundert.
Heute sticht in der romanischen Kathedrale so einiges ins Auge: Außen die unübersehbare Fensterrosette aus weißem Karstmarmor sowie der Glockenturm, der aus dem 14. Jahrhundert stammt (und ebenso über den Resten des 17 Meter langen Propylons erbaut wurde). Innen dann, sowohl am Hauptaltar als auch in den Apsiden, Mosaike neben alten Malereien der Frühzeit wie zum Beispiel das Bildnis der Maria auf dem Thron über dem linken Altar.
Bei unserem Sehenswürdigkeiten-Rundgang durch Triest wählten wir beim Rückweg ins Altstadt-Zentrum nicht mehr den Weg über das Amphitheater, sondern die breite gepflasterte Straße der Via della Cattedrale.
Dort kommt man auch am Arco di Riccardo vorbei, einem Stadttor aus dem 1. Jh. v. Chr. Es stammt aus einer Zeit, als Triest noch unter seinem antiken Namen Tergeste bekannt war.
Vorbei an Santa Maria Maggiore ist es nicht mehr weit bis zur nächsten Sehenswürdigkeit in Triest – einem Platz, der erst seit jüngerer Zeit zu den schönen Orten Triests zählt.
7. Spaziergang rund um die Piazza di Cavana: weitere schöne Orte in Triest
Früher das Rotlichtviertel, heute ein netter Platz, um bei einem kurzen Pausenstopp dem Treiben rundherum zuzusehen: Die Gegend von der Piazza Unità bis zur Piazza Hortis ist zwar kein echter Geheimtipp mehr in Triest, wird aber dennoch schnell einmal übersehen.
Klar: Die Sehenswürdigkeiten rund um die Piazza die Cavana sind wären nämlich nette Lokale und kleine, feine Geschäfte. Also nicht viel zu sehen hier – oder eben doch. Wer Hunger hat, ist hier sowieso richtig.
Tipp: In der kleinen Kaffeerösterei Torrefazione La Triestina umsehen, in der sich seit dem Jahr 1948 so gar nichts verändert hat – auch nicht das Logo. Sieben Sorten von Arabica-Kaffee werden in dem kleinen Geschäft angeboten, und auch sonst jede Menge Ideen für ein Mitbringsel.
Danach einfach ein bisschen weiterschlendern bis zur Piazza Hortis bzw. dem Giardino Hortis, einerseits, um die Statuen von Attilio Hortis, Literaturhistoriker und Leiter der Stadtbibliothek, sowie einem weiteren literarischen Aushängeschild Triests, Italo Svevos, zu würdigen. Letzterer (eigentlich: Aaron Hector Schmitz, genannt Ettore Schmitz) mit Hut und Buch in der Hand.,
Wer genau schaut, dem wird die Aufschrift über einem angrenzenden Gebäudeeingang ins Auge fallen, einer von Maria Theresia gegründeten und später in ein Gymnasium erweiterten Marineakademie. Die Inschrift K.K. Staatsgymnasium ist erst seit Kurzem wieder an dieser Stelle zu finden.
Von hier kann man dann wieder in Richtung Uferpromenade abbiegen, um weiteren historischen Verknüpfungen Triests zum alten Habsburger-Reich, angefangen bei der Piazza Venezia, aufzuspüren.
Mehr zur Kaffeerösterei Torrefazione La Triestina hier.
8. Rund um den Hafen: Tipp in Triest für eine entspannte Pause
Und wieder eine Erinnerung an die Habsburger in Triest – wenn auch erst wieder seit dem Jahr 2008: Dieses Mal ist es Erzherzog Maximilian, Bruder Kaiser Franz Josefs, der hier in Admiralsuniform in Richtung Miramare, seinem weißes Märchenschloss an der Küstenstraße, zeigen darf (1920 war seine Statue dorthin versetzt worden).
Der Gegenpol steht nicht weit davon an der Uferpromenade neben einem Hafengebäude in Form der Statue Nazario Sauros, eines im Jahr 1916 hingerichteten Irredentisten (Freiheitskämpfer für die Angliederung Triests an den neuen Staat Italien).
Ein weiteres Hafengebäude, errichtet zu Beginn des 20. Jahrhundert, fällt als freistehender architektonischer Hingucker auf. In den Salone degli Incanti, heute gigantisches und puristisch angehauchtes Ausstellungsgebäude, war einst die Pescheria Centrale, also der zentrale Fischmarkt, untergebracht, im angebauten Glockenturm das Aquarium aus 1933, für das Wasser direkt aus dem Pier nach oben angehoben wurde.
Aber eigentlich wird man ja in das Hafengebiet von Sacchetta kommen, um zwischen den Yachthäfen einen Blick auf die Küste zu werfen. Die Betonkirche auf dem Monte Grisa ist von hier genauso gut erkennbar wie der Leuchtturm von Barcola. Wenn nicht gerade ein großes Kreuzfahrtschiff den Blick verstellt…
Mit dem Spaziergang auf der klassischen Sehenswürdigkeiten-Route durch Triest ist hier nun Schluss. Nur ein Geheimtipp sei noch erwähnt – und ja, darauf sind wir tatsächlich nur durch den Kaffeepass gekommen.
Wer eine Pause ohne Trubel und Gedränge einlegen mag und das noch dazu in äußerst stilvollem Ambiente, sollte sich in die Lounge des Savoy Hotels begeben.
Eine gute Gelegenheit, einen Caffé nur wenige Schritte entfernt vom doch recht überfüllten Caffé degli Specchi – und vielleicht sogar komplett für sich alleine – zu genießen.
Apropos Kaffee: Der Teil des Hafens, in dem die Containerschiffe mit dem schwarzen Gold aus Brasilien & Co anlegen, befindet sich etwas südlich von hier an der Molo VII. Die mächtigen Krananlagen kann man allerdings auch gut von Muggia aus erkennen – siehe dazu Tipp Nr. 10.
9. Gran Malabar & San Marco: Geheimtipps abseits der Sehenswürdigkeiten Triests
Die üblichen Sehenswürdigkeiten Triests sind nun nach der Rückkehr ins Zentrum der Altstadt abgeklappert. Bücherfreunde haben aber vielleicht noch eines im Sinn: dort einkehren, wo auch der „Commisario Laurenti“ des deutschen Schriftstellers Veit Heinichen gerne verkehrt, und zwar in der Gran Malabar.
In der Stadt des Kaffees und der Kaffeehausliteraten gehört so ein Stopp halt auch dazu. James Joyce hat man ja schon am Canal Grande einen Besuch abgestattet (sowie auch in einigen der historischen Kaffeehäusern Triests, in denen er sich umgetrieben hat, u.a. um seinen „Ulysses“ zu verfassen). Auch Hemingway war in Triest, Italo Svevo sowieso ein Kind der Stadt – und Rilke und Twain verbindet man dann eher mit dem nahen Schloss Duino.
Daher spaziert man am besten vom Ausgangspunkt unserer Sehenswürdigkeiten-Tour am Canal Grande von der Piazza Sant’Antonio Nuovo in Richtung Osten bis zur Piazza San Giovanni. Die Gran Malabar ist vor allem Treffpunkt der Triestiner, die dort ihr Stehachterl durchs Buffetfenster durchgereicht bekommen. Wir haben uns bei unserem Besuch im Lokalinneren mit Tramezzini gestärkt.
Noch ein Stück weiter fällt man dann in ein weitgehend untouristisches, aber nicht minder spannendes Viertel Triests ein. Dafür einfach der nördlich der Piazza San Giovanni ausgehenden Straße folgen, die in die Via Cesare Battisti übergeht, bis man unerwartet vor einem weiteren architektonischen Juwel Triests zu stehen kommt, das leicht an das Flatiron Building in New York erinnert: der 1912 errichteten Casa Cassab.
Das ist aber nicht der eigentliche Grund für den Besuch dieses Viertels, auch nicht die jüdische Synagogie unweit davon. Das schönste der von uns besuchten Kaffehäuser in Triest haben wir nämlich im Antico Caffé San Marco gefunden: Kaffeehaus und Buchhandlung in einem in einem wunderbar historischen Ambiente, das natürlich – wieder einmal – an Wien erinnert.
Wer mehr in die Geschichte der Schriftsteller in Triest zu Beginn des 20. Jahrhunderts eintauchen möchte, kann auch das Joyce Museum besuchen.
Und noch ein Tipp: Auch die Luftschutzbunker aus alten Zeiten kann man in Triest besuchen. Führungen durch das „Kleine Berlin“ werden von den Alpini, also dem italienischen Pendant des Alpenvereins, durchgeführt.
10. Abstecher nach Muggia: und weitere schöne Orte in der Umgebung von Triest
Und noch ein letzter Tipp für einen Städtetrip nach Triest: Ab auf die Fähre und hinüber nach Muggia! Es ist zwar nur ein ganz kleines Zentrum, das man im alten Fischerdorf zu Gesicht bekommt. Aber dafür eine recht feine Szenerie rund um Piazza, Duomo und ein paar schön anzusehende Fischerboote.
Und natürlich gibt es in der Umgebung von Triest noch weitere schöne Ausflugsziele zu erkunden wie Opicina, Miramare und Duino.
Oder man sieht sich weitere schöne Küstenorte ums Eck in Slowenien wie Piran, Izola und Koper an.
Die Fähren von Delfino Verde nach Muggia fahren an der Molo dei Bersaglieri ab. Tickets können an Bord erworben werden. Ganz einfach online buchen lässt sich übrigens auch eine Tour zu den slowenischen Küstenorten Piran, Izola und Koper*.
Mehr zu den Ausflugszielen in der Umgebung von Triest
Welche Sehenswürdigkeiten sich in der Nähe entdecken lassen: Ausflugsziele an der Küste Triests
Gut zu wissen: meine Tipps für die Sehenswürdigkeiten-Tour durch Triest
- Wo parken in Triest
Tipp: Kostenlos parken in Triest kann man an Feiertagen bei der Piazza Oberdan, und zwar genauer gesagt auf der Via Giustiniano. An Werktagen von 8-20h aktuell € 1,-/Stunde.
Ein weitere Möglichkeit, selbst unter der Woche gratis in Triest zu parken, ist, das Auto auf der Viale Miramare in Höhe des Yachthafens in Barcola stehenzulassen (ziemlich genau unterhalb des Faro della Vittoria). Bus Nr. 6 fährt direkt (viertelstündlich) zur Piazza della Libertá am Hauptbahnhof, der Weg ins Stadtzentrum führt dann weiter durch das Borgo Teresiano. Bus-Tickets dafür gibt es in der Trafik vor Ort. - Öffentliche Verkehrsmittel in Triest
Eine Übersicht zu den Buslinien Triests gibt’s hier. - Kaffeetrinken in Triest
Nicht dort einkehren, wo sich bereits Schlangen vor dem Lokal gebildet haben, sondern viel lieber auf „Caffé-Entdeckungstour“ gehen“ Mit dem Kaffeepass geht das wirklich einfach. Den Pass gibt’s in der Touristeninfo abzuholen. Alle Tipps für die Kaffeetour durch Triest habe ich hier zusammengefasst: historische Kaffeehäuser Triest - Übernachtungstipp für Triest
Nur einen Katzensprung entfernt vom Canal Grande – und somit vom Start dieser Sehenswürdigkeiten-Tour durch Triest – ist zum Beispiel das NH Hotel* in der Nähe des Bahnhofs. Gute Lage – und vor allem schöne Zimmer.
*Affiliate Link. Für eine Buchung über diesen Link (die Kosten bleiben natürlich gleich!) erhalte ich eine kleine Provision, die 1:1 in die Betreuung meines Blogs fließt. Danke für deine Unterstützung!
Weitere schöne Orte in Italien
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