WEITRA: Ausflug in ein Waldviertler Schmuckkästchen
7 Sehenswürdigkeiten in einem der Waldviertler Top-Ausflugsziele: Rundgang in der ältesten Braustadt Österreichs vom pittoresken Zentrum bis zum „Hintaus“.
Viele Sehenswürdigkeiten hat Weitra nicht anzubieten – so dachte ich bis vor kurzem! Doch neben dem wunderschönen Stadtbild – ein Waldviertler Hauptplatz wie er schöner nicht sein könnte – kann man in Weitra bei einem kurzen Stadtrundgang einige weitere bezaubernde Plätze entdecken.
Bierliebhaber sollten die älteste Braustadt Österreichs sowie einmal besucht haben!
2. Rathaus und Sgraffitohaus: Renaissance mal zwei
3. Im Hintaus: von Zinnen eingerahmt am Ausguck der Stadt
4. Schloss Weitra: Kulturlocation mit interessanter Geschichte
5. Das Stadttor: Arkadengang der die Stadt bewahrt
6. Bier: allgegenwärtig in Weitra – und gut!
7. Der Genuss: vom WaLaLa und seinen Nachbarn
Meine Tipps für den Ausflug ins Waldviertel: wo übernachten in Weitra
Weitra: ein pittoreskes Ausflugsziel im oberen Waldviertel
Weitra kannte ich von früher: nicht nur einmal habe ich dem Städtchen einen Besuch abgestattet, bietet sich die pittoreske Kleinstadt doch als perfektes Ausflugsziel an, wenn man im Waldviertel rund um Heidenreichstein oder Gmünd unterwegs ist.
Bei meinem jetzigen Besuch wurde es mehr als „nur“ bummeln am Rathausplatz und Bier trinken im Brauhotel. Die kleine Waldviertler Stadt lässt sich am besten bei einem Stadtrundgang erschließen – am besten den Sehenswürdigkeiten-Stationen auf folgender Karte folgen.
Ein Stadtrundgang durch Weitra: die Karte
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1. Ein Waldviertler Stadtplatz: wie er schöner nicht sein könnte
Warum man sich in Weitra so unweigerlich an Gmünd erinnert fühlt? Weil auch hier wunderschöne Renaissancebauten den Stadtplatz verhübschen – der in Weitra übrigens Rathausplatz heißt.
Das alte Rathaus dominiert auch in Weitra den Platz – und ein Sgraffitohaus wie in Gmünd haben sie hier auch.
Das historische Zentrum – eine Gründung des Kuenringers Hadmar II im 13. Jahrhundert – muss man einfach näher erkunden. Auf der einen Seite des Rathausplatzes spaziert man dabei entlang der bunten Renaissance-Bürgerhäuser leicht nach unten, auf der zweiten geht es oben wieder zurück. Ein Stadtplatz auf zwei Ebenen, wie man das halt aus dem Waldviertel so kennt.
2. Rathaus und Sgraffitohaus: Renaissance mal zwei
Orientierung beim Rundgang im Weitraer Zentrum bietet dabei der Blickfänger am östlichen Ende des Rathausplatzes. Wie auch in Gmünd logiert das Rathaus freistehend zwischen oberer und unterer Zeile – nur die Dreifaltigkeitssäule schiebt sich davor ins Bild.
Markant die Optik: das Weitraer Rathaus wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der italienischen Renaissance errichtet. Markant auch die Front: Das „Doppel-H“ sticht so ins Auge, dass man es nicht übersehen kann.
„Echte“ Renaissance aus der Neuzeit findet sich in den Bürgerhäusern rundherum – und vor allem am Sgraffitohaus (Nr. 4) mit einer frühen Form des Comics an der Fassade: eine Bildergeschichte mit Szenen aus der römischen Frühzeit.
3. Im Hintaus: von Zinnen eingerahmt am Ausguck der Stadt
Wer am südwestlichen Ende des Rathausplatzes – kurz bevor es beim Dr. Kordik-Platz aus der Weitraer Altstadt hinausgeht – den Durchgang nimmt, wird mit der nächsten Sehenswürdigkeit überrascht.
Wow! Zuerst geht’s durch ein schmales Gasserl durch, danach wartet eine wunderschöne Entdeckung auf einem der Turmreste der Stadtmauer. Weitra reiht sich mit seiner gut erhaltenen Befestigungsanlage aus dem 14./15. Jahrhundert in die Riege der Stadtmauerstädte wie Drosendorf ein.
Das Aussichtsplatzerl hat sich gut erhalten, auch die zinnengekrönte innere Stadtmauer ist von der Aussichtsplattform perfekt zu sehen. Wer etwas weiter blickt, entdeckt am Horizont die bewaldeten Hänge des Mandelsteins.
Entlang der Zinnen führt der Weg an der Westflanke der Stadtmauer zum imposanten Schloss. Ein Hintaus-Spaziergang, der fast schon ein bisschen an die Kellergassen des Weinviertels erinnert…
4. Schloss Weitra: Kulturlocation mit interessanter Geschichte
Schon bei der Anfahrt nach Weitra thront das Renaissanceschloss weit sichtbar über der Stadt.
Der erste Eindruck als ich mich nun von der Stadtmauer her nähere: was hat ein Originalstück der Berliner Mauer hier in Weitra verloren?
Nun, das hat mit der Randlage Weitras an der ehemaligen Block-Grenze zu tun – und mit der Dokumentation „Schauplatz Eiserner Vorhang“, die im Schloss über die Geschichte des kalten Kriegs erzählt.
Die Ausstellung kenne ich von einem früheren Besuch – sehr empfehlenswert! Bei meinem heutigen Besuch spaziere ich allerdings nur am Arkadenhof vorbei und wieder hinunter in die Stadt zum nächsten Programmpunkt meines kleinen Sehenswürdigkeiten-Rundgangs.
Neben der Ausstellung zur Geschichte des kalten Kriegs informiert das Schlossmuseum auch zur Geschichte bzw. Brautradition Weitras (Biermuseum). Theaterfreunde kommen beim SchlossWeitra Festival sowie weiteren Kulturveranstaltungen auf ihre Kosten.
5. Das Stadttor: Arkadengang der die Stadt bewahrt
Auch wieder zinnengekrönt – auch wenn diese erst im 18. Jahrhundert hinzugefügt wurden: das obere Stadttor.
Das zweigeschossige Tor – auch Zwettler Tor genannt – musste im 20. Jahrhundert erweitert werden, damit auch moderne Gefährte hindurchpassen. Seitdem krönen auch wieder Spruch und Wappen den Toraufbau: „Gott bewahre die Stadt“.
Die Arkaden neben der Tordurchfahrt sorgen auch bei Fußgängern für einen stilvollen Zugang in die Altstadt.
6. Bier: allgegenwärtig in Weitra – und gut!
Eine Sehenswürdigkeit für sich ist in Weitra natürlich das Bier. Die älteste Bierstadt Österreichs muss man einmal besucht haben – gebraut wird hier nämlich schon seit 1321. Gleich 33 bürgerliche Brauhäuser sowie ein Hofbräuhaus gab es zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Heute sind davon zwei übriggeblieben.
Mit dem Weitra Bräu haben die Waldviertler ihr eigenes Stadtbier. Auch das Brauhotel Weitra braut sein Bier selbst – und lässt sich dabei sogar über die Schulter schauen. Die Bierverkostung im Kellergewölbe des ehemaligen Hofbräuhauses kann ich empfehlen – ich habe sie vor Jahren besucht.
Infos zu Führung und Verkostung im Brauhotel Weitra gibt’s hier. Das Weitra Bräu gibt’s im WaLaLa zu kaufen – siehe nächster Tipp. Wer mehr in die Tradition des Bierbrauens eintauchen möchte, kann das Biermuseum im Schloss Weitra besuchen.
Das all-inklusive-Paket für Bierfreunde kann als Biertour gebucht werden: zur Führung im Brauereimuseum und einem Stadtrundgang mit dem Weitraer Nachtwächter gibt’s ein 3-gängiges Biermenü dazu.
7. Der Genuss: vom WaLaLa und seinen Nachbarn
Zum Abschluss der Weitraer Sehenswürdigkeiten-Tour wird man klassischerweise das Brauhotel ansteuern. Vor Jahren gemacht und zu empfehlen.
Wer keinen Platz im Platzhirsch finden sollte, kommt auch gleich daneben im Gasthof Hentsch auf seine kulinarischen Kosten (auch probiert und zu empfehlen). Auf der anderen Seite des Brauhotels lädt wiederum die Konditorei zu Kaffee und Kuchen ein.
Überrascht hat uns allerdings der WaLaLa. Was hinter dem ungewöhnlichen Namen steckt? Ein „Waldviertler Land Laden“, der sich als sympathischer Regionalmarkt mit Bioprodukten und Mitbringsel aus der Gegend entpuppt. Und eine nette Sitzecke für einen Kaffee haben sie dort auch…..
Ganz andere Nachbarn findet man übrigens außerhalb von Weitra: wer schon einmal dort ist, wird wohl auch dem einen oder anderen Ausflugsziel rund um Weitra einen Besuch abstatten. Ob Gmünd oder Schrems oder gleich ganz oben der nördlichste Punkt Österreichs – gerade hier oben zeigt sich das Waldviertel wirklich wie aus dem Bilderbuch.
Und selbst Waldviertel-Kenner finden hier noch die eine oder andere „Überraschung“. Schon einmal vom Waldviertler Semmering gehört? Falls nicht, dann nichts wie hin – und zwar am besten gleich mit der Bahn drübergezuckelt!
Mehr zur Fahrt über den Waldviertler Semmering
Eine gemütliche Bahnfahrt durch den hohen Norden zwischen Gmünd und Groß Gerungs: die Waldviertelbahn
Was man noch auf Sehenswürdigkeiten-Ausflug in Weitra tun kann
- Den Stadtrundgang erweitern
Bis zur Bürgerspitalkirche in Richtung Lainsitz – der ältesten Vorstadt Weitras im Ledertal (siehe die Karte der Sehenswürdigkeiten von Weitra oben). - Die alte Textilfabrik besuchen
In der ehemaligen „k.k. privilegierten Modewarenfabrik Hackl&Söhne“ können heute im Museum Alte Textilfabrik Einblicke In die textile Arbeitswelt von früher genommen werden. - Im Gabrielental oder am Xundwärts-Parcour entspannen
Nordwestlich von Weitra im Tal der Lainsitz (Barfußpfad und Kneippanlage) oder südlich am Xundwärts-Parcour rund um den Hausschachenteich (Strandcafé WaLaBad).
Übernachtungs-Tipps für Weitra
Der Klassiker für eine Übernachtung ist das Brauhotel*– direkt am Rathausplatz im Zentrum gelegen und für gutes Essen (und Bier) bekannt.
(c) Sabine Biedermann für Brauhotel Weitra
- Eine Alternative am Rathausplatzplatz ist z.B. der Rathskeller Weitra*.
- Am Ende des Rathausplatzes geht das auch z.B. im Apartment Fam. Graf* gut.
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