An der WESTKÜSTE SCHWEDENS: von Bohuslän bis in den Süden

Alte Fischerdörfer und deren äußerster Vorposten im Kattegat, feine Sandstrände und ein Ausflug in die Großstadt: Tipps für schöne Orte im Westen Schwedens.

Die Westküste Schwedenswar die Schlussetappe unseres Roadtrips durch Schweden. Zum ausgiebigen Inselhüpfen in den Schären Bohusläns reichte es zwar nicht ganz, aber zumindest die Insel Hållö durften wir besuchen. Neben den schönen Fischerdörfern im Norden ging sich auch die „schwedische Riviera“, der Sandstrand auf Hälfte der Streckezwischen Göteborg und Malmö aus.

Einmal die Küste entlangfahren: ein Muss beim Schweden Urlaub

Nach den tiefen Wäldern Smålands und einer Welt voller Wasser rund um den Vättern fehlte bei unserer Rundreise durch den Süden Schwedens noch ein Landschaftsbild, das genauso typisch für das Land ist: die Schären an der Küste.

Ein Abstecher nach Bohuslän musste also mit hinein in den Schweden Urlaub – dort, wo man nördlich von Göteborg schon fast an Norwegen streift. 280 Kilometer Küstenlinie hat die Provinz anzubieten, und gleich 8.000 Schären noch dazu, also jene vorgelagerten Inseln aus Granit, die vom Inlandeis während der letzten Eiszeiten abgeschliffen wurden.

Die Westküste Bohusläns sollte man bei einer Rundreise durch Schweden definitiv nicht auslassen. Nicht nur, weil sie mit den bunten Fischerdörfern pittoreske Zeugnisse vergangener Lebensweisen abgeben, sondern weil die Region auch perfektes Terrain für alle Wassernixen bietet.

Wer statt einem Sprung vom Felsen ins kühle Nass lieber ausgedehnte Sandstrände bevorzugt, kommt an der Westküste Schwedens allerdings auch auf seine Kosten. Ein Stückchen weiter südlich spricht man auf Hälfte der Strecke zwischen Göteborg und Malmö nicht umsonst von der „schwedischen Riviera“.

Mehr zum Roadtrip durch Südschweden

Die Westküste Schwedens war die vierte Etappe auf unserer Rundreise, die uns auch an die Südküste Schwedens in Skåne, ins Reich Astrid Lindgrens in Småland und an den Göta Kanal am Vättersee führte. Unser Roadtrip durch Südschweden zum Nachfahren.

1. Schärenfeeling pur: Bohuslän wie es leibt und lebt in Kungshamn

Nach den wald- und seenreichen Landstrichen in der Mitte Südschwedens geht es nun an die Küste. Den ersten Vorgeschmack auf das Leben am Wasser liefert die Uddevallabron, die sich nahe der größten Stadt Bohusläns über einen Seitenarm des Sunningesunds spannt.

Erinnert doch irgendwie an ein anderes berühmtes Bauwerk Schwedens, oder? Und ja, zwar gilt die Uddevallabron als längste Schrägseilbrücke auf schwedischem Gebiet, doch natürlich hat ihr die Öresundbrücke zwischen Malmö und Kopenhagen einiges an Länge und Größe voraus. Mehr dazu unter Punkt 5.

Wir schlagen unseren Weg auf die Halbinsel Sotenäs ein, wo rund um Kungshamn und Smögen neben dem Tourismus noch immer die Fischindustrie den Ton angibt – in Kungshamn sogar in großem Maßstab. Heringsschwärme sorgten im 17. Jahrhundert für die Gründung des Fischerorts, der viel netter und urtümlicher daherkommt als sein berühmter Nachbarort.

In Kungshamn schlendert man entweder am Holzweg auf der Hafenpromenade entlang und sieht den Ausflugsschiffen beim Auslaufen zu. Oder man spaziert an alten Häusern vorbei über das Kopfsteinpflaster der Nygatan.

Am eindrucksvollsten ist allerdings der Blick von der Smögenbron in die Welt der Schären. Die Brücke stellt eine auffällige Sehenswürdigkeit für sich dar. Einen halben Kilometer lang und 35 Meter hoch, verbindet sie Kungshamn auf dem Festland (links) mit der Insel Smögen (rechts).

Wer von oben auf die Szenerie darunter blickt, weiß, warum er an die Westküste Schwedens gefahren ist. Im Hintergrund ist klar die Insel Hållö erkennbar – äußerster Vorposten der Halbinsel im Kattegat.

Der Fußweg nach Smögen führt über die Brücke. Am Aussichtspunkt gibt es sogar einen kleinen Parkplatz für PKWs.

2. Altes Fischerdorf neu erfunden: Szenetreff am Steg von Smögen

In Smögen ist die Geschichte die gleiche: ein altes Fischerdorf, das durch Hering- und Krabbenfang groß wurde und heute vom Tourismus lebt. Die Lagerhallen der für den Export eingesalzenen Fische kann man heute noch erkennen.

Doch im Gegensatz zu Kungshamn hat der Tourismus in Smögen wesentlich größere Veränderungen hervorgerufen, was man unweigerlich an den vielen Yachten, Sport- und Segelbooten bemerkt, die sich im Hafen dicht aneinanderdrängen.

Heute ist Smögen einer der Sommer Hot Spots Schwedens, ein perfekter Partyort für Freizeitkapitäne, Touristen, für die Reichen und Schönen. Ein pittoreskes Ambiente voll bunter Fischerhäuschen, das nicht umsonst gerne als Ziel eines Wochenendaufenthalts dient.

Auf der sogenannten „Smögenbryggan“ an der Südseite des alten Hafens spaziert man daher nicht alleine entlang, am Holzsteg mit seinen Cafés, Restaurants, Clubs und den vielen kleinen feinen Geschäften tut sich einiges. Wenn auch etwas überlaufen: einmal sollte man am Catwalk Smögens gelaufen sein!

Parken in Smögen ist ein teurer Spaß, daher am besten in Kungshamn parken (an der Uferpromenade geht das bis zu zwei Stunden kostenlos) und über die Brücke nach Smögen spazieren. Natürlich kann man auch den Weg über das Wasser wählen: Von Kungshamn legen regelmäßig Boote in Richtung Smögen ab. Mehr zum Fährverkehr der Zitaboote zwischen Kungshamn und Smögen hier.

3. Ein Muss beim Inselhüpfen: kurz mal Hallo sagen auf Hållö

Beim Blick von der Smögenbron noch im hintersten Abseits gelegen, aus einem anderen Blickwinkel gesehen aber ganz weit vorne: Damit ist der äußerste Vorposten der Halbinsel im Kattegat, die Insel Hållö, gemeint.

Ein Naturschutzgebiet, das man ganz leicht von Kungshamn und Smögen aus ansteuern kann oder viel mehr muss. Nicht nur der Name zieht uns wie magisch auf die Insel, sondern auch die Verheißung, hier einen ganz besonderen Platz auf Gottes Erden gefunden zu haben.

Auf den ersten Blick gesehen ist Hållö nicht mehr als ein Haufen blank gespülter Felsen samt Flechten, was die Insel den Spuren des Inlandeises zu verdanken hat. Aber auch große Gesteinsblöcke, Gletschermühlen und bis zu 15 Meter tiefe Klüfte finden sich inmitten der polierten Felsen, selbst mehrere Badestellen bis hin zum „Marble Pool“.

Und natürlich sticht auch der Leuchtturm von Hållö heraus, nicht nur optisch, sondern auch im historischen Sinn als ältester aktiver ganz Bohusläns. Seit 1842 weist er hier den Schiffen die Wege, bis zum Jahr 1969 noch bewohnt und von Kühen und Schafen umgeben. Die alte Telegrafenstation dahinter stammt aus dem Jahr 1922 und beherbergt heute ein Vandrarhem mit dem klingenden Namen Utpost Hållö.

Von Smögen setzt eine Fähre in nur zehn Minuten auf die Insel Hållö über Mehr Infos zur Hållöfärjan hier. Die Jugendherberge (Vandrarhem) betreibt auch ein kleines Sommercafé.

4. Italienfeeling im hohen Norden: purer Sand in Mellbystrand

Nach Kungshamn und Smögen legen wir auf unserem Roadtrip noch einen schnellen Stop südlich von Halmstad ein. Auf halbem Weg zwischen Göteborg und Malmö sollte man sich im Sommer nämlich nicht die Laholmsbukten entgehen lassen.

Wir steuern dafür die nördliche Seite der Buch an und parken am Mellbystrand hinter den Dünen. Der 12 Kilometer lange Sandstrand, der als längster zusammenhängender Sandstrand Schwedens gilt, wird nicht umsonst als „schwedische Riviera“ bezeichnet.

Die Bucht wurde wie die Schären Bohusläns in der letzten Eiszeit geformt, was heute einen vor Wind und Wetter geschützten Strandabschnitt ergibt, der nicht nur für Kinder ein Paradies darstellt.

Von der E6 ist man schnell nach Mellbystrand abgefahren, und für einen schnellen Sprung ins Wasser geht sich der kurze Stop tatsächlich aus.

5. Schnell mal die Seiten gewechselt: ein kurzer Abstecher über den Kattegat nach Kopenhagen

Wer nun wie wir nach Süden fährt (in unserem Fall zum Ausgangspunkt unseres Roadtrips durch Südschweden), hat auch in Schonen eine Möglichkeit, der Küste im Kattegat – bzw. besser gesagt im Öresund – nahezukommen.

Warum nicht von der Westküste Schwedens einen Abstecher nach Kopenhagen einlegen? Und wenn auch nur, um sich den Strand von der anderen Seite aus anzusehen, und das sogar direkt in der Großstadt? Von Malmö geht das ganz gut, vor allem da die beiden Großstädte seit einigen Jahren mehr als verbunden sind: wird doch auf der einen Seite gearbeitet und auf der anderen gelebt – reger Pendlerverkehr inklusive.

Möglich macht das seit dem Jahr 2000 die Öresundbrücke, die auf acht Kilometern die Meerenge zwischen Schonen und Seeland auf der westlichen Seite, bzw. in Nordsüd-Richtung gesehen, zwischen Kattegat und Ostsee, überspannt. Die zwei Pylone in der Mitte der weißen Brücke sind von Kopenhagens Strand gut sichtbar, und auch wer über die Brücke fährt, wird beeindruckt sein. Eine Erfahrung, die wir bei unserem Interrail-Trip durch Westeuropa und Schweden gemacht haben.

Was es jetzt mit der Kopenhagener Küste auf sich hat? Amager Strand wurde nicht vom Inlandeis geschliffen, sondern viel mehr im Jahr 2005 künstlich aufgeschüttet – was heute einen Sandstrand von fast fünf Kilometern Länge ergibt. In der einstigen Sumpflandschaft spaziert man zwischen Dünen von einer Badestelle zur nächsten. Ein wirklich schöner Ort in Kopenhagen, man muss es zugeben!

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Amager Strand ist einer jener feinen Plätze und Geheimtipps, die man zusätzlich zu den klassischen Sehenswürdigkeiten in der dänischen Hauptstadt entdecken sollte: schöne Orte in Kopenhagen

6. Und noch ein bisschen Strand: die Küste Schonens

Malmö war bei unserer Reise an der Westküste Schwedens Endstation. Aber auch gleichzeitig der Anfang, denn dort hatten wir unsere Rundtour durch den Süden des Landes eine Woche zuvor begonnen.

In Schonen hatten wir bereits eine Abfolge von schönen Stränden erlebt, aber auch ein bisschen mehr: Leuchtturmromantik rund um den südlichsten Punkt Schwedens, Krimifeeling auf Wallanders Spuren und den Küstenabschnitt rund um das „schwedische“ Stonehenge.

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Entlanggefahren an der Küste Südschwedens: Sehenswürdigkeiten in Skåne

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Unsere Rundreise durch Südschweden im Überblick: Route, Tipps für die Planung, Autofahren in Schweden und weitere Tipps: Südschweden Roadtrip

Übernachten an der Westküste Schwedens

Wir haben im Vandrarhem in Kungshamn* übernachtet, das unweit der Smögenbron oberhalb des Ortszentrums liegt. Sehr zu empfehlen, und das nicht nur, weil sich die Jugendherberge in perfekter Gehweite zu Smögen befindet.
Wer mehr Zeit hat, kann sich auch in der Jugendherberge direkt auf der Insel Hållö einquartieren.

*Affiliate Link. Ein kleiner Übernachtungstipp für ein Hotel, in dem ich selbst schon geschlafen habe. Für eine Buchung über diesen Link erhalte ich eine kleine Provision, die ich gerne für den nächsten Übernachtungs-Tipp bei einer nächsten Reise einsetze 😉

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